STN: Ein Bayer in Degerloch

Radmann bei den Kickers

Die Roten sind Meister, und auch die Blauen wollen hoch hinaus. Große Namen haben die Stuttgarter Kickers in ihren Business-Club eingeladen: Fedor Radmann, Mitglied des Organisationskomitees der Fußball-WM 2006, und Stuttgart-Marketing-Chef Kurt Lindemann.

VON JAN PETER

In einer Weinhandlung Nicolay und Schartner am Löwentor diskutierten die beiden über die Bedeutung großer Sportereignisse für die Landeshauptstadt. Auch in Fedor Radmann steckt ein Schwabe. Der Bayer, der gemeinsam mit Franz Beckenbauer die Fußball-WM nach Deutschland holte, hat seine Jugend in Degerloch verbracht. „Mein Vater leitete in den 60ern die Gastronomie am Fernsehturm.“ Fußballverrückt sei Radmann schon damals gewesen.

Es zog ihn zu den Blauen. „Ich durfte mit den Jugendmannschaften der Kickers trainieren.“ Mit ein Grund, warum er nun der Einladung des Vereins gefolgt sei, wie er im Gespräch mit Moderator Guido Dobratz verriet.

Mit dem Geschäftsführer der Stuttgart-Marketing GmbH, Kurt Lindemann, pries er im Business-Club des Vereins die Bedeutung der WM für die Landeshauptstadt. Lindemann: „Viele Investitionen in der Stadt hätte es ohne dieses sportliche Großereignis nicht gegeben.“ Auch habe sich Stuttgart als Magnet für den internationalen Tourismus etabliert: „30 Prozent unserer Gäste kommen mittlerweile aus dem Ausland.“ Radmann zeigte sich ebenso mit der schwäbischen Metropole zufrieden: „Während der WM herrschte hier eine unglaubliche Atmosphäre“. Stuttgart sei unter den zwölf Austragungsorten einer der drei besten gewesen. Doch nicht nur der internationale Fußball trage zur guten Stimmung in der Stadt bei. Auch der jüngste Erfolg des VfB wecke in Stuttgart „den Glauben an die Zukunft“, so Radmann.

Dies habe nicht zuletzt wirtschaftliche Auswirkungen. „Ökonomie ist immer auch eine Emotionsgeschichte“, sagt der Sportfunktionär aus Berchtesgaden. Den Kickers, zu denen Radmann noch immer „eine tiefe Bindung“ habe, rät er „mehr Mut zur Investition“. Dann würde sich auch der Erfolg einstellen. Die Konkurrenz zum VfB möchte er dabei nicht überbewerten: „Stuttgart kann durchaus zwei gute Vereine vertragen.“

Stuttgarter Nachrichten

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