Presse zur Jahreshauptversammlung

Buchwald fällt die Schlüsselrolle zu
Artikel aus der STUTTGARTER ZEITUNG vom 30.11.2010
Kickers Der Regionalligist setzt im Präsidium auf den Weltmeister. 338000 Euro Verlust schlagen zu Buche. Von Joachim Klumpp

Zum Abschied hat es viel Applaus für den scheidenden Präsidenten Edgar Kurz gegeben, mehr als in den meisten Heimspielen dieser Saison für die Mannschaft. „Es ist wichtig, mit kühlem Kopf Entscheidungen zugunsten der Stuttgarter Kickers zu treffen – das habe ich getan“, sagte Kurz zu seinem Rücktritt nach 16 Monaten. Sein Nachfolger Rainer Lorz betonte wenig später vor 177 Mitgliedern wiederum, dass er für dieses Amt nur übergangsweise zur Verfügung stehe, um die Handlungsfähigkeit des Vereins sicherzustellen und eine wochenlange Diskussion um die Führung bei den Kickers zu vermeiden. Als vorrangige Aufgabe nannte er: „Eine klare und vorurteilsfreie Bestandsaufnahme in allen Bereichen.“

Und das mit der neuen Führungsmannschaft, die nur noch aus vier Mann besteht: Neben dem bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden Lorz sind das Guido Buchwald, der sich um die sportlichen Dinge kümmern soll, der zuletzt als Schatzmeister tätige Gerhard Baumeister für das Ressort Marketing/Vertrieb sowie der neu hinzugekommene Tobias Schlauch, der für die Finanzen des Fußball-Regionalligisten zuständig ist – traditionell eine der heikelsten Aufgaben bei den Blauen, da rote Zahlen bei ihnen zum Alltag gehören.

So wurde auch gestern auf der Mitgliederversammlung für das abgelaufene Geschäftsjahr 2009/10 (Stichtag 30. Juni) ein Verlust von exakt 338 372,84 Euro ausgewiesen – mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Das liegt zum einen an einem erheblichen Rückgang auf der Einnahmenseite, wo vor allem die Posten Werbung (nur noch 752 194,10 Euro statt 1,252 Millionen) oder die fehlenden TV-Gelder (110 226,98 Euro statt 588 360) ins Gewicht fallen. Zudem wurde eine dreiviertel Million Euro an Transfervolumen – einmalig – in die Beteiligungs KG des Clubs ausgelagert. Lorz machte aber unmissverständlich klar: „Wir dürfen künftig nicht mehr ausgeben als wir einnehmen.“

Interessant ist in der Bilanz vor allem der Posten Rechnungsabgrenzung, der in diesem Jahr etwa 970 000 Euro (gegenüber 209 000) ausweist, wobei der Zuwachs in großen Teilen auf die quasi im Voraus erhaltene Einlage des Investors zurückzuführen ist, die auch den Kassenbestand zum Stichtag 30. Juni von 224 000 auf 891 000 Euro ansteigen ließ. Der Schuldenstand beläuft sich auf eine Million Euro zuzüglich des Investorenkapitals. Effektiv arbeiteten die Kickers im abgelaufenen Geschäftjahr insofern, als dass sie 130 000 Euro an Verbindlichkeiten abbauten. „In der Relation ist dieses unschöne Ergebnis deshalb noch akzeptabel“, sagte der aktuelle Schatzmeister Gerhard Baumeister: „Durch den Investor haben wir bereits auch eine Planungssicherheit für die nächste Saison.“ So weit also die wirtschaftlichen Eckdaten.

Natürlich hängt die Zukunft der Kickers unabhängig von allen finanziellen Zwängen maßgeblich von der sportlichen Leistung ab, denn in der nächsten Saison gilt der Aufstieg als Pflicht. Deshalb kommt dem neuen Präsidiumsmitglied Buchwald eine Schlüsselrolle zu, der für die erste Mannschaft zuständig ist und in dieser Rolle ganz bewusst Verantwortung übernehmen soll (auch wenn er gestern wegen der WM-Auslosung der Frauen abwesend war). Lorz betonte: „Das gilt für alle personellen Fragen im sportlichen Bereich.“ Also zum Beispiel beim Trainer, wobei die Zukunft Dirk Schusters letztendlich von der Entwicklung der Mannschaft und dem Tabellenplatz abhängt.

„Es warten umfangreiche Arbeiten auf uns“, hat Buchwald bereits vor dem offiziellen Amtsantritt des neuen Präsidiums erkannt, „es gilt jetzt erfolgreich die Weichen zu stellen, um spätestens in der Saison 2011/12 den Aufstieg in die dritte Liga zu schaffen.“ Ansonsten könnte die nächste Hauptversammlung nicht so harmonisch verlaufen wie gestern im SSB-Waldaupark, als schon nach zwei Stunden Schluss war.

Stuttgarter Zeitung

Die Blauen schreiben rote Zahlen
Von Jürgen Frey, aktualisiert am 30.11.2010 um 15:59

Mitgliederversammlung SV Stuttgarter Kickers

Die neue Führungsriege der Kickers: Gerhard Baumeister, Rainer Lorz, Tobias Schlauch (v. li.) – es fehlt Guido Buchwald, der bei der Auslosung der Frauen-Fußball-WM in Frankfurt weilte Foto: Pressefoto Baumann

Stuttgart – Der Kampf ums Überleben in der Fußball-Regionalliga ist für keinen Verein einfach. Auch die Zahlen, die die Stuttgarter Kickers gestern bei ihrer Mitgliederversammlung präsentierten, belegen: Aus dieser Spielklasse müssen die Blauen so schnell wie möglich raus.

Wer nach den Turbulenzen der vergangenen Wochen gedacht hat, es würde heiß hergehen bei der Mitgliederversammlung der Blauen, der täuschte sich. Und zwar gewaltig. Bereits nach einer Stunde und 45 Minuten war die Veranstaltung im SSB-Waldaupark beendet. Keiner murrte, keiner stellte eine Frage. Und das Präsidium und der Aufsichtsrat wurden jeweils ohne Gegenstimme entlastet.

„Die Kickers sind in guten Händen“

Dass es so entspannt zuging, lag auch an Edgar Kurz. Der ausgeschiedene Kickers-Chef ist ein unaufgeregter Mensch; schmutzige Wäsche zu waschen, ist nicht seine Art. Auch nicht nach den teils heftigen Auseinandersetzungen in letzter Zeit mit dem Aufsichtsrat. „Die Kickers sind in guten Händen, ich werde auch künftig mit jedem Präsidiums- und Aufsichtsratsmitglied ein Glas Wein trinken können“, hatte Kurz schon vor der Mitgliederversammlung gesagt. Auch nach seiner praktisch letzten Amtshandlung, der Begrüßung der 177 anwesenden (von 1482) Mitglieder, war Kurz stets auf Harmonie bedacht.

Das ändert allerdings nichts daran, dass es für die Blauen finanziell alles andere als rosig aussieht. Für die Saison 2009/10 vermeldeten sie ein Defizit von 338.373 Euro, dadurch erhöhte sich die bilanzielle Überschuldung auf 1,082 Millionen Euro. Schatzmeister Gerhard Baumeister, der künftig für die Ressorts Marketing /Vertrieb und andere Abteilungen zuständig sein wird, drückte sich so aus: „Das ist kein gutes Ergebnis, aber in Anbetracht der Umstände ein vertretbares Ergebnis.“ Die Umstände ergeben sich aus dem Abstieg aus der dritten Liga.

Weniger Geld in der Regionalliga

In der Regionalliga generierten die Kickers 1,7 Millionen Euro weniger Einnahmen. Allein die Fernsehgelder verringerten sich um knapp 500.000 Euro, die Werbeeinnahmen gingen um etwa den gleichen Betrag zurück. Sinkende Zuschauerzahlen eine Etage tiefer schlugen mit einem Minus von rund 160.000 Euro zu Buche. Man braucht keine große Fantasie zu haben, um daraus die Schlussfolgerung zu ziehen: In der Regionalliga wird es nicht mehr allzu lange dauern, bis die Kickers bei diesem finanziellen Drahtseilakt die Balance verlieren werden. Die Lage ist ernst. Und es gibt nur einen Ausweg, um den Verein in professioneller Form zu erhalten: den Aufstieg. „Wir müssen so schnell wie möglich raus aus dieser toten Liga, und wir werden alle Anstrengungen unternehmen, dass wir das in der kommenden Saison schaffen“, stellte der neue Präsident Rainer Lorz klar.

Immerhin konnte der Rechtsanwalt versichern, dass der Verein in den Wintermonaten kein Liquiditätsproblem bekommen wird. „Die Saison ist finanziell gesichert“, betonte Lorz. An wem dies liegt, ist klar: am Investor. Er hat in der vergangenen Saison bereits 150.000 Euro in den Verein gepumpt. Und ein Großteil der verbleibenden 850.000 Euro sind ebenfalls bereits an den Verein geflossen. Bilanziell wird dieser Betrag unter Verbindlichkeiten verbucht (wie etwa auch die Darlehen von Hans Kullen und der verstorbenen Ursi Dünnwald-Metzler), weshalb diese auf über zwei Millionen Euro angewachsen sind. „Wenn man die Mittel des Investors rausrechnet, haben wir jedoch 100.000 Euro an Verbindlichkeiten abgebaut“, sagt Baumeister.

Unabhängig davon wartet auf Rainer Lorz und seine Präsidiumskollegen Gerhard Baumeister, Tobias Schlauch und Guido Buchwald (er war wegen der Auslosung zur Frauen-WM in Frankfurt nicht anwesend) ungemein viel Arbeit. Zumal auch die Personalie Jens Zimmermann noch nicht endgültig geklärt ist. Der Geschäftsführer hatte intern bereits erklärt, sich mit Ex-Präsident Kurz solidarisch zu zeigen und auch zurückzutreten. Gestern sagte Zimmermann: „Ich habe einen Vertrag bei den Kickers, es gibt keine weiteren Diskussionen.“ Die wird es aber wohl zwangsläufig geben, solange Michael Zeyer als Sportkoordinator in Degerloch tätig ist. Denn das Verhältnis der beiden ist äußerst angespannt. Ganz im Gegensatz offenbar zur Beziehung der Kickers-Mitglieder zu ihrem Club, selbst in den turbulentesten Phasen.

Stuttgarter Nachrichten

„Das Ziel der Stuttgarter Kickers lautet: Wir müssen aus der Todesliga heraus“

Harmonische Mitgliederversammlung 2010 am heutigen Montagabend im Degerlocher SSB-Waldaupark

Der Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers hat am heutigen Montagabend im Degerlocher SSB-Waldaupark in einem wie schon im Vorjahr angenehmen und harmonischen Rahmen seine Mitgliederversammlung 2010 abgehalten. Dies im Übrigen trotz der am Vortag überraschenden Personalwechsel in den beiden Führungsgremien des Degerlocher Clubs, dem Präsidium und dem Aufsichtsrat der Stuttgarter Kickers.

Die 177 anwesenden Stimmberechtigten des insgesamt 1482 Mitglieder starken Vereins (darunter befinden sich 350 nicht-stimmberechtigte Jugendliche und Kinder), spendeten dem scheidenden Kickers-Präsidenten Edgar Kurz nach dessen letzten offiziellen Auftritt einen lange anhaltenden und warmen Applaus. Kurz, der am 15. Juli 2009 das höchste Amt bei den Blauen angetreten hatte, wird sich ebenso wie die bisherigen Mitglieder des Kickers-Präsidiums Dieter Wahl, Axel Kolberg und Tino Köstel – deren Mitstreiter Friedrich Kummer war bereits am 9. November von seinem Posten zurückgetreten – am morgigen Dienstag von ihren Ämtern verabschieden.

Dank gebührt allen Kickers-Mitglieder
Edgar Kurz und ebenso Prof. Dr. Rainer Lorz – der von diesem Mittwoch an als dessen Nachfolger im Präsidentenamt mit neuem Präsidiumsteam wirken wird – dankten allen Mitgliedern des aus sechs Abteilungen bestehenden Degerlocher Vereins (Fußball, Tischtennis, Leichtathletik, Handball, Schiedsrichter und Fans) für ihre Unterstützung im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009/2010, das die Blauen zum Ende des Geschäftsjahres am 30. Juni 2010 jedoch mit einem finanziellen Minus in Höhe von 338.327,84 Euro abgeschlossen haben. Verantwortlich für dieses Ergebnis sind vorrangig die zuletzt deutlich gestiegenen Zahlungen an die Berufsgenossenschaft, die zum Jahresanfang 2010 erfolgte Rückzahlung des entnommenen DFB-Kautionsfonds sowie die im Unterschied zur 3. Liga deutlich geringeren Einnahmen durch Fernsehgelder. Allerdings: „Die Finanzierung der Kickers in dieser Saison ist gesichert“, sagte Lorz.

Neue Kickers-Präsidium tritt an diesem Mittwoch an
Das neue Kickers-Präsidium bilden gemeinsam unter der Führung von Rainer Lorz von diesem Mittwoch an Gerhard Baumeister (Marketing/Öffentlichkeitsarbeit sowie andere Abteilungen/bislang Finanzen), Tobias Schlauch (Finanzen) und Guido Buchwald. Der Weltmeister von 1990 wird für das Ressort Fußball/Erste Mannschaft verantwortlich zeichnen, konnte bei der diesjährigen Mitgliederversammlung der Blauen allerdings nicht teilnehmen. Der Grund: Buchwald betätigte sich zur gleichen Zeit am Montagabend bei der Auslosung zur Fifa-Frauen-Weltmeisterschaft 2011 in Frankfurt am Main.

Die Attraktivität der Blauen weiter steigern
Prof. Dr. Rainer Lorz überzeugte bei seinem Doppeleinsatz als scheidender Aufsichtsratsvorsitzender sowie als künftiger Präsident die anwesenden Mitglieder im Degerlocher SSB-Waldaupark. Der 47-jährige Lorz kündigte gleich mehrere wichtige Punkte seines geplanten Maßnahmenkatalogs an: „Wir müssen die Attraktivität der Stuttgarter Kickers weiter steigern und an der Verbesserung unserer finanziellen Situation arbeiten. Ein wichtiges Anliegen ist es, die Jugendarbeit noch weiter gezielt zu fördern. Unser Hauptziel jedoch ist es: Wir müssen aus der Todesliga heraus“, sagte Lorz und meinte damit den Aufstieg aus der Fußball-Regionalliga – und erhielt für diese Ankündigungen ebenfalls großen Applaus.

Gremien ohne Gegenstimme entlastet
Beide Gremien, das Präsidium und ebenso der Aufsichtsrat, wurden zum Abschluss von den anwesenden Mitgliedern jeweils ohne Gegenstimmen entlastet. Mit großem Interesse verfolgten die Anwesenden die Vorträge: Gerhard Baumeister verkündete die Zahlen des Vereins, Dieter Wahl berichtete danach aus den Abteilungen und vertrat außerdem den dienstlich in Berlin weilenden Axel Kolberg bei dessen Jahresbericht aus dem Ressort Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Weiterhin sprach der Vereinsjugendleiter Wolfgang Schweizer über die Brisanz der Nachwuchsarbeit. Nach insgesamt 105 Minuten Sitzungszeit beendete der Sitzungsleiter, der Ehrenratsvorsitzende Hermann Mäurle – der zuvor aus seinem Ressort nicht ohne Stolz über „einen Rückblick ohne Klagen“ berichten konnte – die ordentliche Mitgliederversammlung der Stuttgarter Kickers des Jahres 2010.

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Presse zum Rücktritt von Edgar Kurz und dem Führungswechsel

Kickers mit neuem Chef: Lorz löst Kurz ab
Artikel aus der STUTTGARTER ZEITUNG vom 29.11.2010
Krisensitzung Der Präsident verkündet seinen Rücktritt, der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende wird Nachfolger. Von Joachim Klumpp

Der Spielausfall gegen Pfullendorf in der Regionalliga hätte den Verantwortlichen der Stuttgarter Kickers eigentlich einen geruhsamen Sonntag bescheren sollen. Doch das Gegenteil war der Fall: die Ereignisse überschlugen sich, nachdem der Präsident Edgar Kurz schon vor der am Nachmittag angesetzten außerordentlichen Aufsichtsratssitzung seinen Rücktritt angekündigt hatte, „weil sich die Rahmenbedingungen anders darstellen als zur Zeit meines Amtsantritts“.

Ganz offensichtlich geht es dabei nicht zuletzt um den Einfluss des Investors: Dabei handelt es sich – um dies einmal klarzustellen – um den Leonberger Unternehmer Wolfgang Dietrich, der Stuttgarter Öffentlichkeit spätestens seit seinem Einstieg als einer von zwei S-21-Sprechern ein Begriff. Er wollte an seinem Vertrauensmann, dem Sportkoordinator Michael Zeyer festhalten, was für das Präsidium nicht infrage kam, weil es zwischen dem Exprofi zu atmosphärischen Störungen mit dem Trainer Dirk Schuster gekommen war.

Deshalb hatte der Vorstand zuletzt bewusst den Weltmeister Guido Buchwald als Nachfolger ins Spiel gebracht, den wiederum Dietrich (der auch schon Sponsor beim Lokalrivalen VfB Stuttgart war) noch aus gemeinsamen Zeiten schätzt; so dass zumindest auf dieser Ebene Konsens bestand. Aber eben nur auf dieser.

Neben Kurz werden heute auf der Hauptversammlung auch die Kollegen Dieter Wahl (andere Abteilungen), Axel Kohlberg (Marketing) sowie Tino Köstel (Nachwuchs) ihren Rücktritt zum 30. November verkünden – bei Friedrich Kummer ist das nicht mehr nötig, dessen Demission ist intern schon vor zwei Wochen erfolgt. Voraussichtlich wird der ehemalige Schatzmeister heute auch nicht persönlich erscheinen, so dass sein Nachfolger Gerhard Baumeister das Minus der Vorsaison verkünden muss. Der Betriebswirt und Banker wiederum wird in der Hierarchie aufsteigen und künftig gleich zwei Ressorts übernehmen: Marketing/Vertrieb sowie andere Abteilungen. Für die Finanzen kommt dafür neu Tobias Schlauch (33) aus Esslingen, der als Direktor der Deutschen Bank tätig ist.

Das Präsidentenamt übernimmt vorläufig Rainer Lorz, der bisherige Chef des Aufsichtsrats, dessen Posten wiederum an seinen Stellvertreter Christian Dinkelacker geht. Letztendlich konnte und wollte sich Lorz wohl der Verantwortung nicht entziehen. Zudem fühlt er sich dem Investor verbunden – persönlich, aber nicht zuletzt auch im Interesse des Vereins, der dringend auf die externen Gelder angewiesen ist, die im Gesamtpaket über zehn Jahre eine Million Euro betragen dürften.

Zudem wird Buchwald im Präsidium für den Bereich Fußball/erste Mannschaft verantwortlich sein, was noch der alte Vorstand angeleiert hatte. „Als mich Edgar Kurz bereits vor zwei Wochen auf ein Engagement meinerseits bei den Kickers angesprochen hatte, habe ich spontan meine Bereitschaft erklärt, eine Funktion zu übernehmen.“ Kurz allerdings wollte das Heft des Handelns behalten und machte auch in Sachen Sportkoordinator keine Kompromisse, weil eine Doppelspitze Buchwald/Zeyer möglicherweise zu Kompetenzgerangel führen könnte. „Zudem bin ich auch keiner, der an seinem Stuhl klebt“, sagt der Versicherungskaufmann, der über die Entwicklung dennoch „sehr betroffen ist“. Zumal er den krisengeschüttelten Verein in den anderthalb Jahren seiner Amtszeit in ruhigeres Fahrwasser geführt hat, wobei die sportliche Entwicklung in dieser Saison (mit Platz neun) die Situation natürlich angespannt hat.

In der neuen Konstellation bleibt nicht nur Michael Zeyer an Bord, sondern der gerüchteweise auch schon amtsmüde Jens Zimmermann. Der Geschäftsführer fühlte sich zwar eng mit dem Präsidenten verbunden, das Gleiche gilt aber auch für Buchwald, der gestern betonte: „Auch in der neuen Konstellation des Präsidiums werde ich mich gerne vollumfänglich für die Kickers einbringen. Es warten umfangreiche Arbeiten auf uns.“

Schon bei der heutigen Mitgliederversammlung ist genügend Gesprächsstoff vorhanden. Als ob es die Verantwortlichen geahnt hätten. Denn obwohl keine Wahlen auf der Tagesordnung stehen, wurde zum Ort des Geschehens nicht das traditionelle Clubhaus gewählt, sondern der wesentlich größere SSB-Waldaupark nebenan.

Stuttgarter Zeitung

Stuttgart: Weltmeister kehrt zurück
Buchwald steigt bei den Kickers ein

Weltmeister Guido Buchwald kehrt zu seinem Stammverein zurück. Kickers-Präsident Edgar Kurz ist von seinem Amt zurückgetreten und wird übergangsweise vom bisherigen Aufsichtsrats-Vorsitzenden Rainer Lorz abgelöst. Dazu kehrt Weltmeister Guido Buchwald zu seinem alten Verein zurück und wird künftig im Präsidium für sportliche Fragen zuständig sein. Das gab der Klub am Sonntagabend nach einer Aufsichtsrats-Sitzung bekannt.

„Man braucht jemanden, der mehr Zeit investieren kann als ich. Ich werde nächstes Jahr 70 und habe genug zu tun“, erklärte der Versicherungs-Unternehmer Kurz. Der Vater des Kaiserslauterer Bundesliga-Trainers Marco Kurz wird am Montagabend bei der Mitgliederversammlung der Kickers noch die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahrs verkünden und sein Amt anschließend an Lorz übergeben.

Ein weiterer Grund für seinen Rücktritt ist aber auch ein Streit zwischen dem alten Präsidium und dem Aufsichtsrat über den erst im Juni verpflichteten Sport-Koordinator Michael Zeyer. Das Kontroll-Gremium stützte den Ex-Profi, das Präsidium sah in kritisch. Neben Kurz traten deshalb auch seine Mitstreiter Dieter Wahl, Tino Köstel und Axel Kolberg von ihren Vorstandsposten zurück.

Neben Lorz und Buchwald berief der Aufsichtsrat am Sonntag mit dem 33-jährigen Tobias Schlauch auch einen Finanzfachmann ins Präsidium. Neuer Aufsichtsrats-Chef wird Christian Dinkelacker.

Buchwald, der seine Profi-Karriere zwischen 1979 und 1983 bei den Kickers begonnen hatte, war noch von Kurz für sein neues Amt gewonnen worden. „Ich habe spontan meine Bereitschaft erklärt, eine Funktion zu übernehmen“, sagte der 49-jährige Weltmeister von 1990. „Es gilt jetzt erfolgreich die Weichen zu stellen, um spätestens in der Saison 2011/2012 den Aufstieg in die 3. Liga zu realisieren.“

Kicker

Führungswechsel
Lorz neuer Kickers-Präsident
Von Jürgen Frey, aktualisiert am 29.11.2010 um 12:08
Fussball Mitgliederversammlung Stuttgarter Kickers

Stuttgart – Führungswechsel im Präsidium des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers: Vom 1. Dezember an wird der bisherige Aufsichtratsvorsitzende Rainer Lorz den Präsidenten Edgar Kurz ablösen.

Rechenschaft abzulegen, das ist der Hauptzweck einer Mitgliederversammlung. So gesehen hat die Kickers-Führungsetage, wenn auch ohne Absicht, ein unglaubliches Timing bewiesen. Denn unmittelbar vor der Mitgliederversammlung am Montag (19 Uhr/SSB-Waldaupark) haben sich die Ereignisse dermaßen überschlagen, dass es ungemein viel zu berichten gibt.

Neben dem Minus von rund 330.000 Euro aus der Vorsaison, wird der Wechsel an der Vereinsspitze das Hauptthema sein: Präsident Kurz ist nach 16-monatiger Amtszeit zurückgetreten. Am Sonntag verabschiedete er sich gemeinsam mit seinem Präsidiumskollegen Dieter Wahl von der Mannschaft. Auch Tino Köstel und Axel Kolberg stellten ihre Ämter zur Verfügung. Friedrich Kummer hatte bereits am 9. November seinen Dienst im Präsidium quittiert. Er fühlte sich in diesem Gremium isoliert. Hintergrund: Kummer hatte sich gemeinsam mit Lorz und dem Investor der Blauen auf die Seite von Sportkoordinator Michael Zeyer geschlagen.

Am Sonntag Abend nun berief der Aufsichtsrat nach einem turbulenten Sitzungsmarathon das neue Präsidium. Etwas überraschend wird Lorz das Präsidentenamt übernehmen, übergangsweise wie die Kickers mitteilten. Bisher hatte sich der Rechtsanwalt aus beruflichen Gründen gesträubt, an vorderster Front zu stehen. Neu hinzu kommen wird Ex-Nationalspieler Guido Buchwald für den sportlichen Bereich sowie Tobias Schlauch (33), ein Bankdirektor aus Esslingen, für den Bereich Finanzen. Der seit 18. Oktober im Kickers-Präsidium für dieses Ressort zuständige Gerhard Baumeister übernimmt die Ressorts Marketing und andere Abteilungen. Christian Dinkelacker führt in Zukunft den Aufsichtsrat, Alexander Lehmann wird sein Stellvertreter. Soweit sind die Personalien geklärt, doch ein paar offene Fragen bleiben.

Noch unklar ist, ob Guido Buchwald den Doppelpass mit Sportkoordinator Zeyer spielen wird. Zwar fand zwischen den beiden Ex-Profis bereits ein durchaus positiver Gedankenaustausch statt, doch die Personalie Zeyer ist ein heikles Thema. Von ihr dürfte abhängen, ob der Geschäftsführer den Blauen erhalten bleibt: Offenbar will Jens Zimmermann, dem vom Aufsichtsrat vorgeworfen wird, den finanziellen Part seiner Arbeit bisweilen vernachlässigt zu haben, nur weitermachen, wenn Zeyer geht. Edgar Kurz jedenfalls hofft, dass Zimmermann dabeibleibt. „Er hat gesagt, wenn der Präsident geht, gehe ich auch, doch ich wünsche mir, dass er seine Meinung ändert.“

Kurz selbst wollte gestern kein großes Aufheben um seinen Rücktritt machen. „Ich habe immer gesagt, wenn Alternativen da sind, mache ich den Weg frei. Das ist jetzt der Fall.“ Dass sich sein Streit mit Kummer, dem Aufsichtsrat und dem Investor letztendlich an der Person Zeyer hochschaukelte? Daraus leitet Kurz für sich den einzigen Fehler seiner Amtszeit ab: „Ich hätte die Hierarchie zwischen Trainer und Koordinator sauber festlegen sollen. In diesem Punkt habe ich zu sehr dem Guten im Menschen vertraut“, räumt Kurz ein. Sein Nachfolger Rainer Lorz wird die Lehren daraus ziehen.

Stuttgarter Nachrichten

Führungswechsel im Kickers-Präsidium: Prof. Rainer Lorz neuer Präsident der Blauen

Auch Guido Buchwald übernimmt Verantwortung im Gremium des Degerlocher Traditionsvereins

Einen Tag vor seiner diesjährigen Mitgliederversammlung am morgigen Montag, 29. November 2010, hat sich das Präsidium des Sportverein Stuttgarter Kickers am heutigen Sonntag neu formiert. Mit Wirkung zum 30. November 2010 werden der bisherige Präsident Edgar Kurz sowie Dieter Wahl, Tino Köstel und Axel Kolberg von ihren Ämtern im Präsidium der Stuttgarter Kickers zurücktreten. Friedrich Kummer hatte seinen Rücktritt aus dem Führungsgremium der Blauen bereits am 9. November erklärt. In einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am Sonntagnachmittag berief der Aufsichtsrat des Degerlocher Fußball-Regionalligisten das künftige Präsidium. Von Mittwoch, 1. Dezember 2010, an wird der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende, Prof. Dr. Rainer Lorz, übergangsweise das Amt des Präsidenten übernehmen. Derweil kommt Guido Buchwald zu den Blauen zurück: Der 49 Jahre alte Ex-Profi wird im neuen Präsidium für das Ressort Fußball/1.Mannschaft verantwortlich zeichnen.

Für die Finanzen ist künftig Tobias Schlauch im Präsidium des Degerlocher Traditionsvereins tätig. Der 33-Jährige stammt aus Esslingen und ist als Direktor bei der Deutschen Bank tätig. Der bislang im Präsidium für den Bereich Finanzen zuständige Gerhard Baumeister übernimmt künftig die Ressorts Marketing/Vertrieb und Andere Abteilungen. Christian Dinkelacker führt in Zukunft den Aufsichtsrat als dessen Vorsitzender, Alexander Lehmann wird sein Stellvertreter.

Der künftige Kickers-Präsident Prof. Dr. Rainer Lorz bedankte sich für die Arbeit des bisherigen Präsidiums. „Edgar Kurz, Dieter Wahl, Axel Kolberg, Tino Köstel und Friedrich Kummer haben sich in einer nicht einfachen Situation für die Stuttgarter Kickers engagiert. Dafür gilt Ihnen der Dank des Vereins und seiner Mitglieder.“

Guido Buchwald freut sich unterdessen auf die Aufgaben bei den Stuttgarter Kickers, mit denen er als Spieler 1979 Deutscher A-Jugend-Meister wurde und für den er anschließend vier Jahre lang als Profi in der zweiten Fußball-Bundesliga spielte.

„Als mich Edgar Kurz bereits vor zwei Wochen auf ein Engagement meinerseits bei den Kickers angesprochen hatte, habe ich spontan meiner Bereitschaft erklärt eine Funktion zu übernehmen. Auch in der neuen Konstellation des Präsidiums werde ich mich nun gerne vollumfänglich für die Kickers einbringen“, erklärt der 49-jährige Buchwald. „Es warten umfangreiche Aufgaben auf uns. Es gilt jetzt erfolgreich die Weichen zu stellen, um spätestens in der Saison 2011/2012 den Aufstieg in die 3. Liga zu realisieren“, sagt der Fußball-Weltmeister von 1990.

Bei der morgigen Mitgliederversammlung des SV Stuttgarter Kickers im Degerlocher SSB-Waldaupark (Beginn 19 Uhr) wird das tags darauf ausscheidende Präsidium über das vergangene Geschäftsjahr seinen Bericht abgeben. Das neue Präsidium unter der Führung von Prof. Dr. Rainer Lorz tritt dann am Mittwoch, 1. Dezember 2010, seine neuen Aufgaben an.

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Kickers-Heimspiel gegen SC Pfullendorf witterungsbedingt abgesagt

Das Heimspiel des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers an diesem Sonntag gegen den SC Pfullendorf ist im Anschluss einer Besichtigung einer Platzkommission durch den Süddeutschen Fußballverband (SFV) am heutigen Samstagvormittag abgesagt worden. Nach dem Wintereinbruch in dieser Woche liegt auf dem tief gefrorenen Rasenspielfeld des GAZi-Stadions in Degerloch eine geschlossene und acht Zentimeter hohe Schneedecke – an Fußball ist angesichts dessen nicht zu denken.

Ein Nachholtermin der Partie des 18. Spieltags in der Fußball-Regionalliga Süd steht bislang noch nicht fest.

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StZ: Buchwald ante portas

Artikel aus der STUTTGARTER ZEITUNG vom 27.11.2010
Kickers Der Fußball-Regionalligist will den Weltmeister in sein Präsidium aufnehmen.

Bei den Stuttgarter Kickers wurden auf dem Vereinsgelände gestern die Parkplätze knapp. Im Clubhaus tagte über Mittag fast die komplette Führungsriege einschließlich Investor. Der machte sich angesichts der sportlich bisher enttäuschenden Saison sowie sinkender Zuschauerzahlen Gedanken um sein finanzielles Engagement und die Liquidität des Clubs, gleichzeitig ging es aber auch um Namen. Noch vor der Hauptversammlung am Montag soll der Fußball-Weltmeister Guido Buchwald als neues Präsidiumsmitglied aufgenommen werden. „Ich habe mit den Verantwortlichen gesprochen und mir das angehört. Perfekt ist aber nichts“, sagte der Exprofi gestern. Dennoch spricht momentan alles dafür, dass diese Akte noch über das Wochenende geschlossen wird.

Als ehrenamtliches Vorstandsmitglied (für das möglicherweise der Kommunalpolitiker Dieter Wahl weicht) dürfte Buchwald allerdings kein Gehalt bekommen und somit auch die klamme Vereinskasse nicht weiter belasten. Im Gegensatz zu dem Sportkoordinator Michael Zeyer, der zunächst einmal weiter im Amt bleiben würde – wobei die Abgrenzung der jeweiligen Kompetenzen noch Klärungsbedarf erfordert. Zumal im Präsidium erst vor kurzem Friedrich Kummer vom Schatzmeister in den sportlichen Bereich der ersten Mannschaft wechselte und in Tino Köstel (Amateure und Nachwuchs) ein weiterer Fußballfachmann im Gremium sitzt. Zu guter Letzt will ja auch der Trainer Dirk Schuster noch ein Wörtchen mitsprechen.

Zum Spiel gegen Pfullendorf (morgen, 14 Uhr) sagte er: „Wir haben Dienstag und Mittwoch acht Stunden auf dem Platz gestanden und im Zweikampf Akzente gesetzt.“ Zudem plant er eine spezielle Ansprache vor dem Spiel. Falls das überhaupt stattfinden kann, denn der Wintereinbruch (siehe auch „Der Platz soll geräumt werden“) lässt kaum zwei Spiele innerhalb von 24 Stunden zu. Sollte die Partie ausfallen, hätte das zumindest den Vorteil, dass die Verantwortlichen diese Zeit nutzen könnten, um die letzten Details mit Guido Buchwald zu klären. ump

Stuttgarter Zeitung

StN: Eisige Atmosphäre bei den Kickers

Stuttgarter Kickers
Von Jürgen Frey, aktualisiert am 26.11.2010 um 19:25

Stuttgart – Das Gazistadion ruht unter einer Schneedecke, sieben Zentimeter hoch liegt der gefrorene Niederschlag, die Austragung des ersten Rückrunden-Punktspiels der Stuttgarter Kickers an diesem Sonntag (14 Uhr) gegen den SC Pfullendorf ist stark gefährdet. „Wir wollen unbedingt spielen“, sagt Dirk Schuster, Trainer des Fußball-Regionalligisten, „das Team brennt auf die Wiedergutmachung der schwachen Leistung beim 0:4 gegen Wormatia Worms.“

Selbst wenn es zum erwarteten Spielausfall kommen wird, langweilig wird es den Strategen auf Degerlochs Höhen nicht. Derzeit werden die entscheidenden personellen Weichen in der Führungsetage für die Zukunft gestellt. Wie berichtet, soll dabei Guido Buchwald die Schlüsselrolle übernehmen und künftig im Präsidium für die sportlichen Belange zuständig sein. In diesem Punkt sind sich die teils heftig zerstrittenen Parteien ausnahmsweise sogar mal einig. Das ist der kleinste gemeinsame Nenner.

Das Präsidium, inklusive Geschäftsführer Jens Zimmermann, würde sich gerne mit dem Weltmeister von 1990 als Neuzugang für die Führungsetage schmücken. Für den Aufsichtsrat hat die Idee ebenfalls Charme, und auch der anonyme Investor hätte nichts dagegen. Im Gegenteil: Wenn es nach Mister X gegangen wäre, hätte Buchwald schon vor einem Jahr bei den Blauen seinen Dienst begonnen. Doch die Häuptlinge des Viertligisten entschieden sich anders. Michael Zeyer bekam den Zuschlag als Sportkoordinator.

Und genau um seine Person geht es in den Grabenkämpfen zwischen dem Großteil des Präsidiums und dem Geschäftsführer auf der einen Seite sowie dem Aufsichtsrat und dem Investor auf der anderen. Es rumort schon seit Wochen, die Atmosphäre ist ähnlich eisig wie die Temperaturen im Gazistadion. Das Präsidium hat sich bereits vor zehn Tagen mehrheitlich gegen Zeyer entschieden. Das Kontrollgremium und der Investor dagegen schätzen Zeyers analytische Arbeitsweise. Sie beharren darauf, dass der Ex-Profi weitermacht und künftig den Doppelpass mit Buchwald spielt. Zumindest Zeyer könnte sich das gut vorstellen. „Buchwald wäre eine gute Lösung. Dadurch käme zusätzliche Kompetenz ins Präsidium.“

Die Fronten sind verhärtet. Von Donnerstag auf Freitag tagte der Aufsichtsrat bis tief in die Nacht. Am Freitag saß um die Mittagszeit das Präsidium zusammen. Auch danach jagte eine Gesprächsrunde die nächste. Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch ohne konkretes Ergebnis. Wie es heißt, verbinden Präsident Edgar Kurz und seine treuesten Mitstreiter Dieter Wahl und Tino Köstel ihr Schicksal mit dem Abgang von Zeyer. Sollte der Sportkoordinator bleiben, scheint ein Rücktritt des Teams um Kurz nicht ausgeschlossen – womöglich sogar noch vor der Mitgliederversammlung am kommenden Montag.

Bliebe dann die knifflige Frage: Wer könnte das Amt von Kurz (Präsident seit 15. Juli 2009) übernehmen? Buchwald wohl kaum. Genauso wenig Rainer Lorz, er gilt als Idealbesetzung für das Amt des Aufsichtsratschefs. Präsidiumsmitglied Friedrich Kummer hat beruflich zu viel um die Ohren. Bliebe noch Gerhard Baumeister (47). Der Banker ist zwar erst seit 18. Oktober Schatzmeister, doch er soll einen guten Draht zu Buchwald, Lorz und zum Investor haben. Doch unterm Fernsehturm ist in dieser Geschichte bei den Kickers das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Stuttgarter Nachrichten