Presse zu Stuttgarter Kickers II – FV Illertissen (0:0)

Tore als Ausnahme

0:0, 0:1, 1:0, 2:2, 0:1, 1:0, 0:0, 0:0 – in sieben der jüngsten acht Oberliga-Spiele des FV Illertissen herrschte Torarmut. Fehlender Abschluss verhinderte gestern bei den Stuttgarter Kickers II einen leicht möglichen Sieg.

Das torlose Remis bei der „Zweiten“ der Stuttgarter Kickers bedeutete die bereits siebte Nullnummer für die Oberliga-Fußballer des FV Illertissen. Hatten aber die bisherigen Punkteteilungen ohne Tore stets den Leistungen entsprochen, so schmeichelt der gestrige Spielausgang auf der Degerlocher Waldau den Hausherren sehr. 7:2 an Torchancen für die Gäste verzeichneten die Illertisser Chronisten.

„Besser können wir kaum Fußball spielen“, befand Coach Karl-Heinz Bachthaler, der allerdings mit dem Abschluss seines Teams nicht zufrieden war. Und wenn es dumm gelaufen wäre, hätten die mit sechs Akteuren aus dem Regionalliga-Kader angetretenen „kleinen Blauen“ – darunter Ex-Spatz Florian Treske – als Sieger das Feld verlassen.

In der 66. Minute deutete nämlich Schiedsrichter Justus Zorn (Freiburg) auf den Elfmeterpunkt. Einen 20-Meter-Freistoß hatte der in der Mauer postierte Christian Sameisla (66.) mit dem Arm gestoppt. „Angeschossen“, behaupteten die Illertisser. Der Referee war anderer Meinung. Die Diskussion erübrigte sich, weil Torwart Patrick Rösch den Strafstoß von Dirk Prediger, der in der 49. Minute die bis dahin einzige Kickers-Chance vergeben hatte, abwehrte. Diese Tat gab den Gästen zusätzlichen Auftrieb. Aber die Chancen blieben weiter ungenutzt, wobei Joachim Zweifel mit einem Lattenknaller (85.) auch Pech hatte.

Schon im ersten Abschnitt dominierte Illertissen fast nach Belieben. Aber ob Steffen Kuhn (16., 45.). Michael Hornung (19.), Simon Zweifel (20.) sie hatten mit ihren Abschlüssen ebenso wenig Erfolg wie nach Wiederanpfiff Thorsten Rinke (48.) und Sameisla (54., 64.) bei weiteren guten Gelegenheiten. jb

Südwest Presse

Presse zu Hessen Kasssel – Stuttgarter Kickers (0:0)

Spitzenspiel Die Kickers in der Favoritenrolle
Joachim Klumpp, aktualisiert am 25.04.2011 um 16:04 Uhr
Fussball Regionalliga Hessen Kassel vs. Stuttgarter Kickers

Stuttgart – Am Ende hat Dirk Schuster nicht so recht gewusst, ob er lachen oder weinen sollte. Ein 0:0 beim Spitzenreiter Hessen Kassel, weiter ohne Niederlage im Jahr 2011 und dennoch nicht ganz zufrieden. „Wir haben unser Minimalziel erreicht“, sagte der Kickers-Trainer nach den 90 Minuten. „Aber wir haben es versäumt, einem stark verunsicherten Konkurrenten einen Schlag zu versetzen.“ Sonst hätten die spielerisch überlegenen Kickers den Platz als Sieger verlassen – und in der Tabelle die Führung übernommen. Schuster: „Wir müssen uns kritisch hinterfragen, weil wir inzwischen hohe Ansprüche haben.“ Also doch: Aufstieg!?

Die Blauen schlüpfen nach dieser Vorstellung vor der Zweitligakulisse von 10.000 Zuschauern, wegen des großen Andrangs wurde die Partie eine Viertelstunde später angepfiffen, in die Favoritenrolle – ob sie wollen oder nicht. Das hat auch Kassels neuer Trainer Hock verdeutlicht, indem er sagte: „Die Kickers waren am Sieg eindeutig näher dran als mein Team.“ Das hatte praktisch keine echte Torchance, die Kickers mehrere, die beste vergab Ugur Yilmaz schon vor der Pause.

Ein Aufstieg bedeutet auch eine schwierigere Finanzierung

Und: der Trend spricht für die Kickers. Sie sind inzwischen die mit Abstand beste Rückrundenmannschaft, ein Verdienst vor allem der Abwehr. „Es ist schwer gegen uns ein Tor zu machen“, sagt der Kapitän Simon Köpf, der sich als Innenverteidiger von Woche zu Woche gesteigert – zusammen mit Fennell – hat. Erst vier Gegentreffer sprechen eine klare Sprache für die Stärke der Mannschaft. Was dem Trainer Dirk Schuster einst vorgeworfen wurde (eine zu defensive Ausrichtung), ist inzwischen zum Markenzeichen geworden. „Das ist unsere Basis des Erfolgs“, sagt auch das Präsidiumsmitglied Guido Buchwald, der mit dem Ergebnis gut leben konnte und auch den weiteren Verhandlungen und Vertragsgesprächen entspannt entgegen sieht.

Vor allem Jerome Gondorf und Daniel Wagner „müssen bleiben“, so Schuster. Ob bei der Winterverpflichtung Florian Treske, der am Samstag nicht einmal im Kader war, die Option gezogen wird, dürfte eher unwahrscheinlich sein. „Wir wollen alle Leistungsträger halten“, sagt Buchwald, „aber wir werden finanziell nicht über unsere Schmerzgrenze gehen.“ Wobei im Falle des Aufstiegs die Gehaltsstruktur natürlich nach oben angepasst würde. „In der dritten Liga täten wir uns diesbezüglich auf alle Fälle leichter.“ Auf die Prämien der Rückrunde müssen die Spieler dagegen in jedem Falle verzichten, eine nachträgliche Auszahlung haben sie schon mit dem Scheitern im WFV-Pokal verwirkt.

Was der Motivation aber keinen Abbruch tut. Am Sonntag hatten die Spieler – unabhängig vom Ergebnis übrigens – frei, gestern stand dann schon die Vorbereitung auf die Partie gegen den Karlsruher SC II am Freitag auf dem Programm.

Da erwarten die Kickers drei Punkte – und Rekordbesuch. 3000 Zuschauer plus X, nachdem zuletzt rund 1500 Kickers-Fans die Fahrten nach Heilbronn und Kassel mitgemacht haben. „Sensationell“, sagt dazu der Geschäftsführer Jens Zimmermann. Und falls es für die Zuschauer noch einer Motivation bedarf: Die Mannschaft kann Tabellenführer werden – zumindest für eine Nacht. Das wäre dann ein ganz neues Gefühl in dieser Saison.

Hessen Kassel Hoffmeister – Latifi (46. Koitka), Grembowietz, Neubauer, Knipping – Mayer, Asaeda (58. Pokar) – Gundelach, Ochs – Bauer (73. Brechler), Damm.

Stuttgarter Kickers Wagner – Abruscia, Köpf, Fennell, Gerster – Ivanusa – Jung, Gondorf (85. Brandstetter), Pala (81. Türpitz), Savranlioglu – Yilmaz.

Stuttgarter Zeitung

Kickers bestehen die Reifeprüfung
Jürgen Frey, aktualisiert am 26.04.2011 um 11:19 Uhr

Kassel – Sie haben einen Lauf, sie haben Selbstvertrauen, und sie sind physisch gut drauf. Im Kampf um den Aufstieg in die dritte Liga spricht vieles für die Stuttgarter Kickers. „Wir dürfen jetzt nur keinen Schritt weniger machen“, sagt Präsidiumsmitglied Guido Buchwald vor dem Heimspiel am Freitag gegen den KSC II.

Guido Buchwald hat schon sehr viel erlebt im Fußball. Doch um sich an eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie derzeit mit den Kickers zu erinnern, muss der Weltmeister von 1990 kurz nachdenken. Dann fällt ihm ein: 1986 ist er mit dem VfB nach einer schwachen Vorrunde noch auf Platz fünf und im Pokalfinale gelandet. Mit den Kickers 2011 geht es um die Meisterschaft in der Regionalliga. Und damit um den so wichtigen Aufstieg. „Wir haben eine funktionierende Mannschaft – und die ist heiß auf die dritte Liga“, sagt Buchwald.

Nach einem Unentschieden und acht Siegen in Serie in diesem Jahr ließ sich das Team von Trainer Dirk Schuster auch von Spitzenreiter Hessen Kassel nicht bezwingen. Zwar wäre für die Blauen aufgrund ihrer Überlegenheit und der besseren Chancen durchaus ein Sieg möglich gewesen, doch auch mit dem 0:0 im Auestadion können die Kickers leben. Für Buchwald steht jedenfalls fest: „Wer vor 10.000 Zuschauern beim Tabellenführer solch eine Leistung abliefert, der hat die Reifeprüfung bestanden.“

Die Mannschaft spielt gut organisiert, die Abwehr steht, die Automatismen greifen, und die Spieler sind physisch topfit. Hinzu kommt das Selbstvertrauen, das von Erfolg zu Erfolg wächst. Die Kickers halten im Vierkampf um den Titel fünf Spieltage vor Saisonende die Trümpfe in der Hand. Doch es gilt weiter das Motto: Bloß nicht lockerlassen! „Wir dürfen jetzt keinen Schritt weniger machen, wir müssen uns in jedem Spiel alles wieder neu erkämpfen“, mahnt Buchwald. Auch am kommenden Freitag (19 Uhr) im Heimspiel gegen den KSC II, zu dem die Blauen auf über 3500 Zuschauer hoffen.

Unterdessen laufen die Planungen für die neue Saison zweigleisig. Aus dem aktuellen Kader stehen die Kickers mit Daniel Wagner, Jerome Gondorf und Fabio Leutenecker in aussichtsreichen Verhandlungen. Abwarten heißt es für Dirk Prediger und Florian Treske. Bei A-Jugend-Torjäger Pascal Reinhard sieht es so aus, als würde er die Blauen verlassen. Was Neuzugänge betrifft, steht Defensiv-Allrounder Sandrino Braun (SC Pfullendorf) weiterhin ganz oben auf der Wunschliste. Für die linke Seite sind die Ex-VfB-Jugendspieler David Kienast (1899 Hoffenheim II) und Simon Frank (SG Sonnenhof Großaspach) im Gespräch. Dazu soll noch ein Stürmer kommen. Sehr viel mehr ist auch für den Fall des Aufstiegs nicht geplant. Buchwald: „Wir müssen sparen und werden den Kader im Rahmen unserer Möglichkeiten optimal verstärken.“ Klar ist für ihn: „Diese entwicklungsfähige Mannschaft hätte auch in der dritten Liga das Vertrauen verdient.“

Stuttgarter Nachrichten

Stuttgarter Kickers holen wichtigen Punkt
StN, aktualisiert am 23.04.2011 um 19:33 Uhr

Stuttgart – Im Spitzenspiel der Fußball-Regionalliga Süd trennten sich der KSV Hessen Kassel und die Stuttgarter Kickers am Samstagnachmittag 0:0.

Im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Christian Hock ging Kassel engagiert zu Werke, brachte den Ball vor 10.000 Zuschauern im Kasseler Auestadion aber nicht im Tor unter. Die Kickers von Trainer Dirk Schuster zeigten eine respektable Leistung und bleiben mit acht Siegen und zwei Unentschieden im Jahr 2011 weiter ungeschlagen.

Mit der Punkteteilung bleibt Hessen Kassel mit 48 Punkten vor der Konkurrenz, allerdings haben sowohl die Stuttgarter Kickers als auch Darmstadt (beide 47 Punkte) und Greuther Fürth II (46 Punkte) ein Spiel weniger auf dem Konto. Der Tabellenerste steigt in die 3. Liga auf.

Die Aufstellung der Kickers gegen Kassel (0:0):
Wagner – Abruscia, Köpf, Fennell, Gerster – Ivanusa – Jung, Gondorf (85. Brandstetter), Pala (81. Türpitz), Savranlioglu – Yilmaz.

Stuttgarter Nachrichten

Stuttgarter Kickers erreichen ein 0:0

Stuttgart (red) – Die Siegesserie der Stuttgarter Kickers in der Fußball-Regionalliga ist zwar gerissen. Aber die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster zeigte beim 0:0 im Spitzenspiel bei Tabellenführer Hessen Kassel vor 10 000 Zuschauern eine gute Leistung. Kickers-Angreifer Ugur Yilmaz hatte in der 11. und 25. Minute die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber jeweils an Torhüter Sven Hoffmeister. Ein Fernschuss von Sandro Abruscia zischte nur knapp am Tor der Hessen vorbei (18.). Auch in der zweiten Hälfte hatte Yilmaz die besten Chancen. Ein Kopfball (60.) und ein Schuss (81.) von ihm landeten aber jeweils weit hinter dem Tor der Kasselaner, die in der Tabelle weiter nur einen Punkt vor den Stuttgartern liegen.

„Wir haben es im ersten Durchgang versäumt, aus unseren guten Gelegenheiten Kapital zu schlagen und hätten außerdem nach der Pause unsere Konter besser ausspielen müssen“, sagte Schuster. Die Hessen hatten vor der Partie durch ihren Trainerwechsel für Aufsehen gesorgt: Christian Hock ist der Nachfolger von Mirko Dickhaut. „Die Kickers waren heute am Sieg eindeutig näher dran“, räumte Hock ein.

Eßlinger Zeitung

Top-Duell endet torlos: Löwen gegen die Stuttgarter Kickers nur 0:0

Auch wenn sich das Team unter dem neuen Trainer Christian Hock engagierter zeigte als zuletzt und es im Saisonfinale nicht chancenlos ist im Titelkampf gegen die Konkurrenz aus Stuttgart, Darmstadt (3:1 in Karlsruhe) und Fürth (3:0 gegen Großaspach) – es ist jetzt auf Schützenhilfe angewiesen. Und das ist neu.

Der KSV ist zwar nach wie vor Tabellenführer, hat aber ein Spiel mehr absolviert als Stuttgart, Darmstadt und Fürth, die jetzt allesamt eine bessere Ausgangsposition haben.

Zumindest die Kulisse war gegen Stuttgart eines Spitzenspiels würdig. 10.000 Zuschauer kamen ins Auestadion, 600 davon reisten aus Stuttgart an. Der Andrang vor den Kassenhäuschen war so groß, dass die Partie mit 15 Minuten Verspätung angepfiffen wurde, damit möglichst alle alles mitbekommen konnten.

Die Besucher sahen von Beginn an ein sehr intensiv geführtes Fußballspiel. Die Löwen machten auch ohne die gesperrten Enrico Gaede und Benjamin Weigelt deutlich, dass sie gewillt waren, den zuletzt negativen Eindruck zu tilgen. Sie kämpften, zeigten eine ganz andere Körpersprache als noch am Mittwochabend beim 0:0 gegen die Reserve des Karlsruher SC.

Der neue Trainer Christian Hock bot wie angekündigt zwei Spitzen auf: Tobias Damm und Thorsten Bauer. Aber auch die Mittelfeldspieler auf den Außen ließ er sehr offensiv agieren. Hier bekam Sebastian Gundelach auf der rechten Seite eine Chance vor dem defensiv ausgerichteten Mentor Latifi. Links in der Vierer-Abwehrkette kam Tim Knipping zu seinem ersten Einsatz im Regionalligateam des KSV.

Kassel rackerte, Möglichkeiten erarbeitete sich der KSV aber so gut wie nicht. Spielerisch machten die Stuttgarter den wesentlich besseren Eindruck. Ausdruck dessen sind drei gute Chancen. Fabian Gerster profitierte dabei von einem Patzer des Löwen-Torwarts Sven Hoffmeister (11.). Gerster brachte den Ball aber ebenso wenig im Tor unter wie Allesandro Abruscia in der 18. und Ugur Yilmaz in der 20. Minute. So ging es torlos in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel sorgten die Löwen zunächst für etwas mehr Druck. Kai Koitka kam für Mentor Latifi. Sebastian Gundelach rückte in die Abwehr. Was blieb, waren die Defizite im Spielaufbau. Kombinationen? Weiter Mangelware. Der Ball wurde meist hoch nach vorn geschlagen. Wenn es ansatzweise gefährlich wurde, dann über Standardsituationen.

Die Partie lebte jetzt von der Spannung. Der KSV brauchte ein Tor, um die beste Ausgangsposition im Kampf um den Drittliga-Aufstieg wieder zurückzugewinnen. Immerhin ergab sich eine gute Gelegenheit durch einen Konter über Tobias Damm, dessen Pass in die Mitte aber nicht den Mitspieler erreichte. Mehr aber war nicht. Zu wenig, um zu gewinnen. Zu viel, um zu verlieren. (hag)

HNA.de

Hock: „Müssen jetzt auf vier Siege in den letzten vier Spielen hinarbeiten“

Kassel. Der KSV Hessen hat nur ein Unentschieden gegen die Stuttgarter Kickers eingefahren. Stimmen zum Spiel.

Christian Hock , Trainer des KSV Hessen: „Wir sind leider nur über Standardsituationen zu Halbchancen gekommen. Wir müssen uns vor allem spielerisch verbessern und auch mal Passfolgen spielen. Immerhin kann man der Mannschaft nicht vorwerfen, dass sie nicht gewollt hat. Wir müssen jetzt auf vier Siege in den letzten vier Spielen hinarbeiten.“

Dirk Schuster , Trainer der Stuttgarter Kickers: „Das war ein sehr intensives Spiel, in dem meine Mannschaft die besseren Chancen hatte, sich aber nicht belohnt hat. Wir haben unser Minimalziel erreicht und können mit dem Punkt leben.“

Andreas Mayer , Mittelfeldspieler des KSV: „Der neue Trainer kann aus uns kein Weltmeisterteam machen, aber er hat uns gut eingestellt. Allerdings ist das Unentschieden zu wenig. Trotzdem wollen wie nach wie vor den Aufstieg packen.“

Tim Knipping (18 Jahre alt), der seinen ersten Einsatz für das Regionalligateam des KSV hatte: „Das ist heute einer meiner schönsten Tage. Jeder Fußballer träumt davon, vor so einer Kulisse spielen zu können. Ich hatte keine Angst, aber Respekt.“ (hag)

HNA.de

Trotz Unentschieden: Tim Knipping glänzt bei Debüt – Hock zufrieden

Kassel. Einen Lichtblick hat es dann doch gegeben beim 0:0 des KSV Hessen Kassel gegen die Stuttgarter Kickers: Tim Knipping, 18 Jahre alt. Er absolvierte sein erstes Regionalligaspiel – und das vor 10.000 Zuschauern im Auestadion.

„Davon träumt jeder Fußballer“, sagte der Zwölftklässler des Goethegymnasiums in Kassel nachher. „Für mich ist heute einer der schönsten Tage im Leben.“ Für ihn, der in Wellerode wohnt, ging es rasant bergauf: Über die A-Jugend des KSV kam er zur zweiten Mannschaft, und plötzlich stand er am Samstag im Spitzenspiel der Löwen in der Startelf – als linker Außenverteidiger.

Der neue Trainer Christian Hock hatte am Freitagabend mit ihm gesprochen, weil er gerade für diese Position noch eine Alternative benötigte. Knipping machte auf ihn sofort einen souveränen Eindruck, wie Hock anschließend erzählte. Der Schüler rechtfertigte das in ihn gesetzte Vertrauen und machte eine sehr ordentliche Partie.

Ob er auch am Freitag in Nürnberg zum Einsatz kommt? Er hat sich zumindest ins Gespräch gebracht, auch wenn dann natürlich der zuletzt gesperrte Benjamin Weigelt wieder dabei ist und für die Position links in der Vierer-Abwehrkette die erste Wahl sein dürfte. Hock wird sich in dieser Woche eine Meinung auch darüber bilden.

Zunächst hat der neue KSV-Coach schon einmal den Existenzkampf ausgerufen. Den gebe es nicht nur, wenn eine Mannschaft droht, abzusteigen, erklärte Hock. Er will mit dem KSV unbedingt aufsteigen – in die Dritte Liga. Hock möchte es mit vier Siegen in den restlichen vier Partien schaffen. Sollte diese Siegesserie gelingen, stünde der Aufstieg aber immer noch nicht fest.

Seit Samstag ist der KSV nämlich auf Schützenhilfe angewiesen. Gewinnt auch nur ein Team aus dem Verfolgertrio Stuttgart, Darmstadt und Fürth ebenfalls alle seine Begegnungen, wäre es das gewesen für die Kasseler. Daran aber will vor allem Christian Hock nicht denken. Sein Vertrag verlängert sich nur bei Aufstieg automatisch. (hag)

HNA.de

Kickers verpassen Sieg in Kassel

Eine wichtige Vorentscheidung zum Aufstieg in die dritte Liga wurde verpasst, aber auch nicht verloren. Die Stuttgarter Kickers schafften es nicht, trotz eindeutigerer Torchancen die Löwen von Hessen Kassel zu besiegen und trennten sich mit einem torlosen Unentschieden.

stuttgarter kickers hessen kassel
Großchance verpasst: Nach der Flanke von Savranioglu kommt Yilmaz frei an den Ball im 5-Meter-Raum

Für die Stuttgarter Kickers wäre vor 10000 Zuschauern – darunter 600 Fans aus Stuttgart – mehr dringewesen. Mit einer gut stehenden Abwehr, schnell vorgetragenen Kontern und gut herausgespielten Torchancen waren die Blauen in der ersten Halbzeit dem derzeitigen Tabellen-Spitzenreiter der Regionalliga Süd überlegen. Zwar versuchten die Hessen, mit der Doppelung des ballführenden Spielers und Pressing, den Spielfluß und Tordrang der Kickers zu stoppen, doch Gondorf, Pala und Co. konnten sich immer wieder durchsetzen.

Kassels Schlußmann macht Großchance zunichte

In der 11. Spielminute will Kassels Torwart Sven Hoffmeister abschlagen, doch ein Stuttgarter hat das Bein dazwischen. Der Ball kommt zu Ugur Yilmaz, der schießt aus 15 Metern, Hoffmeister hechtet in den Ball und macht die Großchance zunichte. In der 18. Minute zieht Sandro Abruscia aus gut 25 Metern ab, doch der Ball landet neben dem Tor. Zwei Minuten später bringt Savranlioglu von links in der Strafraum der Hessen, Ugur Yilmaz bekommt freistehend die Kugel im Fünf-Meter-Raum, doch er bekommt den Ball einfach nicht ins Tor!

In der ersten Halbzeit haben wir eines der besten Auswärtsspiele gemacht. Da hätte ein Tor fallen müssen. Wir hatten die besseren Chancen, uns aber nicht belohnt
Dirk Schuster, Trainer Stuttgarter Kickers

Von Kassel bis dahin vor dem Tor von Wagner nicht viel zu sehen. Nur bei Standardsituationen musste der Schlußmann der Blauen eingreifen. Einzige gefährliche Szene: In der 42. Minute bekommt Andreas Mayer den Ball und zieht aus gut 20 Metern ab – rund zwei Meter über die Querlatte.
Löwen „beißen“ nach der Pause

Nach dem Pausentee wurden die Hessen aggressiver. Versuchten, mit versteckten Fouls und Rempeleien die Blauen nervös zu machen. In der 49. Minute sprang der frisch eingewechselte Kai Koitka nach einer Ecke von links am höchsten, köpfte den Ball aber neben den Pfosten. Immer wieder versuchten die Löwen, mit Einwürfen, Freistößen oder Ecken hohe Bälle gefährlich im Strafraum der Kickers unterzubringen – doch blieben erfolglos. Die Stuttgarter Kickers kamen mit blitzschnellen Kontern und mit guten Spielzügen. Nur ins Tor traf keine Mannschaft.

Nach dem Spiel trat ein sichtlich enttäuscht aussehender Dirk Schuster vor die Mikrofone: „In der ersten Halbzeit haben wir eines der besten Auswärtsspiele gemacht. Da hätte ein Tor fallen müssen. Wir hatten die besseren Chancen, uns aber nicht belohnt.“

Der erst am Freitag abend neu zur Mannschaft gestoßene Kassel-Trainer Christian Hock: „Die Kickers haben fußballerisch ein sehr gutes Spiel gezeigt. Meine Mannschaft ist nur durch Standardsituationen zu Halbchancen gekommen. In Zukunft müssen die Spieler die noch fehlenden 10 Prozent abrufen.
Kassel raus aus dem Aufstiegpoker

Ein Unentschieden, welches für Kassel dramatischere Folgen hat als für die Blauen. Denn die Nordhessen können den Aufstieg in die dritte Liga aus eigener Kraft nicht mehr schaffen, da das letzte der verbleibenden fünf Spiel gegen den SSV Ulm nicht gewertet wird.

Die Stuttgarter Kickers hingegen hätten mit einem Sieg in Kassel den Aufstieg mit theoretisch 64 Punkten in der Tasche gehabt – bei fünf weiteren Siegen.

Durch das Unentschieden ist jetzt Darmstadt 98 der härteste Konkurrent der Blauen in der Regionalliga Süd. Die müssen am nächsten Wochenende gegen die Spvgg Fürth II ran. Ein Unentschieden der Beiden – und die Kickers wären wieder vorne.

Fakten zum Spiel

KSV Hessen Kassel: 1 Hoffmeister – 4 Latifi (46. 23 Koitka), 5 Grembowietz, 17 Neunaber, 40 Knipping – 9 Mayer, 18 Asaeda (58. 20 Pokar) – 32 Gundelach, 7 Ochs – 10 Bauer (C) (73 13 Brechler), 22 Damm. Trainer: Christian Hock.
Ersatzbank: 29 Formann (ETW); 21 Heussner, 32 Murawski, 42 Ott.

Stuttgarter Kickers: 1 Wagner – 19 Abruscia, 4 Köpf (C), 26 Fennell, 17 Gerster – 7 Ivanusa – 6 Jung, 22 Gondorf (85. 11 Brandstetter), 20 Pala (81. 27 Türpitz), 24 Savranlioglu – 37 Yilmaz. Trainer: Dirk Schuster.
Ersatzbank: 21 Güvenc (ETW); 3 Auracher, 8 Rizzi, 15 Rapp, 23 Prediger.

Schiedsrichter: Peter Sippel (München)

Gelbe Karten: Neunaber, Asaeda, Koitka, Knipping, Mayer / Savranlioglu.

Zuschauer: 10 000

Kick-S

Presse zu Stuttgarter Kickers II – TSG Weinheim (0:3)

Mannschaft ist oberligatauglich

Stuttgart. Neue Hoffnung im Abstiegskampf für die TSG 62/09 Weinheim: Der bisherige Tabellenvorletzte der Fußball-Oberliga feierte gestern Abend einen verdienten 3:0-(2:0)-Sieg bei den Stuttgarter Kickers II und holte damit den vierten Sieg aus den vergangenen fünf Spielen. Durch den zweiten Auswärtserfolg in dieser Saison verbesserte sich die TSG zumindest für 24 Stunden vom 18. auf den 16. Tabellenplatz und liegt momentan nur noch einen Punkt hinter dem Fünftletzten FSV Hollenbach. Der Klassenerhalt ist also wieder in greifbare Nähe gerückt. Die Tore für die Weinheimer vor der Oberliga-Minuskulisse von rund 50 Zuschauern auf der Bezirkssportanlage Waldau erzielten Erich Strobel (22.) und zweimal Daniel Hahn (43. und 89).

„Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie oberligatauglich ist“, freute sich TSG-Trainer Michael Köpper über eine starke Leistung beim U23-Team der Kickers. „Wir werden weiter kämpfen bis zum letzten Spieltag und haben jetzt erst einmal gegenüber der Konkurrenz vorgelegt.“ Vor allem das Zweikampfverhalten seiner Spieler lobte Köpper. „So haben wir den Gegner zu Fehlern gezwungen und diese dann auch im richtigen Moment ausgenutzt.“

Nach einer Viertelstunde übernahmen die Gäste das Kommando. Ersten Chancen durch den starken Marc Haffa und Erich Strobel folgte in der 22. Minute das 0:1. Auf Vorarbeit von Hahn und Attila Laskai war Strobel aus fünf Metern erfolgreich. Nur einmal vor dem Seitenwechsel musste TSG-Torhüter Simon Landa sein Können gegen den Stuttgarter Plattek beweisen (31.). Mit dem 0:2 stellte Daniel Hahn im Anschluss an einen Freistoß von TSG-Kapitän Christian Schäfer noch vor der Pause die Weichen auf Sieg (43.).

Auch in der zweiten Halbzeit fiel den Kickers in der Offensive wenig ein. De Weinheimer kamen kaum in Bedrängnis und hatten ihrerseits sehr gute Konterchancen durch Haffa und Strobel, der einmal am Pfosten scheiterte (74.). Für die endgültige Entscheidung sorgte Hahn mit dem gerechten 0:3 (89.).

Die TSG 62/09 ist nun am Ostermontag spielfrei und kann die Konkurrenz beobachten. Das nächste Spiel für die Weinheimer steht somit erst am Samstag, 30. April, um 15.30 Uhr beim SSV Reutlingen an. bk TSG 62/09 Weinheim: Landa; Geissinger, Rebholz, Kappes, Schäfer, Hahn, Strobel, Laskai (66. Kröh), Meier-Küster (69. Bitz), Alacali, Haffa (87. Loviso). Tore: 0:1 Strobel (22.), 0:2 Hahn (43.), 0:3 Hahn (89.). Beste Spieler: Hahn, Haffa. Zuschauer: 50.

Weinheimer Nachrichten

Presse zu SG Sonnenhof Großaspach – Stuttgarter Kickers (0:3)

Chancenlos gegen die Kickers

Von Stephan Sonntag

Fussball – Die Fronten im Heilbronner Frankenstadion waren schon vor dem Anpfiff geklärt. Die rund 800 Fans der Stuttgarter Kickers sorgten gestern Abend dafür, dass ihr Team in der Regionalliga-Partie gegen die SG Sonnenhof Großaspach praktisch ein Heimspiel hatte. Die Vorherrschaft außerhalb setzte sich auf dem Spielfeld fort. Nach knapp 20 Minuten führte der Aufstiegskandidat aus der Landeshauptstadt durch Tore von Ali-Hüseyin Pala (8.) und Alessandro Abruscia (19.)bereits mit 2:0. Als Pala kurz vor der Pause mit seinem siebten Tor in den letzten fünf Spielen auch noch das 3:0 folgen ließ, war die Partie entschieden.

Viel vorgenommen

Dabei hatte sich die SG nach dem ersten Saison-Heimsieg am vergangenen Wochenende gegen den Karlsruher SC II so viel vorgenommen. Doch in der gesamten ersten Hälfte kamen die Gastgeber nur einmal gefährlich vor das von Daniel Wagner gehütete Tor. In der 34. Minute strich ein 15-Meter-Schuss von Nicolo Mazzola knapp über die Latte. „Wir haben nicht dagegen gehalten, haben alles spielerisch lösen wollen. So hatten wir den Kickers nichts entgegen zu setzen“, sagte Rüdiger Rehm, der schon nach einer halben Stunde mit einem Muskelfaserriss ausgewechselt werden musste.

SG-Trainer Alexander Zorniger schickte seine Elf nach einer sehr kurzen Halbzeitansprache zurück auf den Rasen. Doch auch im zweiten Durchgang war bei seinem Team kein Aufbäume zu spüren, obwohl die Gäste einen Gang zurückschalteten. Trotzdem hätte Dennis Jung schon kurz nach dem Wechsel auf 4:0 erhöhen können, sein Schuss landete aber an der Latte.
Chancenlos gegen die Kickers
Ein enttäuschter Dennis Grab, im Hintergrund jubeln die Kickers.Fotos: Bertok

Anschließend verwalteten die Kickers die klare Führung, das Spiel plätscherte vor sich hin. „Einige Spieler scheinen zu schnell zufrieden zu sein. Ein Heimsieg gegen den KSC allein reicht aber nicht“, sagte Zorniger und fügte hinzu: „Stuttgart war heute in allen Belangen überlegen.“

SG Sonnenhof Großaspach: Knett, Grab, Frank, Schuster, Binakaj (38. Bentele), Krasniqi, Rehm (31. Marschlich), Mazzola (64. Skarlatidis), Wengert, Hägele, Kacani.

Stuttgarter Kickers: Wagner, Köpf, Jung (86. Türpitz), Ivanusa, Gerster, Abruscia, Pala, Gondorf (74. Auracher), Savranlioglu, Fennell, Yilmaz (89. Brandstetter).

Tore: 0:1 (8.) Pala, 0:2 (19.) Abruscia, 0:3 (42.) Pala

Schiedsrichter: Benjamin Brand (Gerolzhofen).

Zuschauer: 1027.

Heilbronner Stimme

Überforderte SG unterliegt deutlich

Fußball-Regionalligist aus Großaspach ist bei der 0:3-Niederlage gegen Titelaspirant Stuttgarter Kickers völlig chancenlos

Völlig überfordert waren gestern Abend die Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach. Sie verloren im Heilbronner Frankenstadion gegen Titelaspirant Stuttgarter Kickers mit 0:3. Die Höhe des Sieges der Blauen ging in Ordnung. Die Gäste hatten besonders in der ersten Halbzeit den Ball und Gegner im Griff.

Von Heiko Schmidt

Die Kickers legten los wie die Feuerwehr und nutzten ihre erste Chance eiskalt aus. Nach acht Minuten setzte sich Jerome Gondorf auf der linken Seite durch und schoss den Ball flach aufs kurze Eck. Dort war SG-Innenverteidiger Robin Schuster nicht dicht genug am Mann, sodass Hüseyin-Ali Pala, früherer Akteur des FC Viktoria Backnang, ins kurze Eck vollendete – 1:0. Die Blauen spielten wie aufgedreht und machten mächtig Druck. Der Ex-Bundesligist erhöhte in der 19. Minute. Bei einem 25-Meter-Freistoß von Stuttgarts Alessandro Abruscia sah Aspachs Schlussmann Christopher Knett nicht gut aus. Er ließ den vor ihn aufsetzenden Ball durch die Hände gleiten – 0:2. Vier Minuten später machte Knett seinen Fehler wett. Der 20-Jährige parierte prächtig gegen den frei durchgebrochenen Gondorf.

Und was brachte Großaspach in der Offensive zustande? Fast nichts. Im Mittelfeld ging der Ball zu schnell verloren. Zudem verzettelten sich die Gastgeber in viele Einzelaktionen, die ohne Erfolg blieben. Die SG spielte außerdem zu umständlich und kam oft einen Schritt zu spät. Einzig Sokol Kacani (34.) besaß die Möglichkeit zum Anschlusstreffer. Der Stürmer verpasste jedoch mit einem 16-Meter-Schuss knapp das angepeilte Ziel. Effektiver präsentierten sich die Gäste aus Degerloch. In der 42. Minute lief erneut Gondorf auf der linken Seite durch und passte in die Mitte. Dort kam Ugur Yilmaz an die Kugel und legte ab auf Pala, der freistehend aus Nahdistanz zur verdienten 3:0-Halbzeitführung für die Kickers traf.

Nach dem Seitenwechsel ließen es die Gäste etwas ruhiger angehen. Die Stuttgarter warteten geduldig auf die Fehler von Großaspach. So in der 51. Minute, als Demis Jung aus 20 Metern freistehend zum Schuss kam. Der Mittelfeldakteur hämmerte den Ball aber an die Latte. Auf der Gegenseite besaß Aspach seine zweite und letzte Chance in der gesamten Begegnung. Kacani scheiterte in der 68. Minute aber aus der Drehung heraus an Stuttgarts Keeper Daniel Wagner. Danach verflachte die Partie zusehends. Die Kickers machten nicht mehr als nötig, Aspach gelang hingegen nur wenig. Fast hätten die Gäste das vierte Tor erzielt, doch Palas Heber aus 35 Metern ging in der 82. Minute knapp am SG-Gehäuse vorbei. So blieb es beim 3:0-Erfolg für die Kickers.

SG Sonnenhof Großaspach: Knett – Wengert, Grab, Schuster, Frank – Mazzola (64. Skarlatidis), Hägele, Rehm (31. Marschlich), Binakaj (38. Bentele) – Kacani, Krasniqi. – Stuttgarter Kickers: Wagner – Abruscia, Köpf, Fennell, Gerster – Jung (89. Türpitz), Gondorf (71. Auracher), Ivanusa, Pala, Savranlioglu – Yilmaz (90. Brandstetter). – Tore: 0:1 (8.) Pala, 0:2 (19.) Abruscia, 0:3 (42.) Pala. – Schiedsrichter: Brand (Gerolzhofen). – Zuschauer: 1027.

Backnanger Kreiszeitung

Zorniger geht mit seinem Team hart ins Gericht

Hingegen gibt es bei den Stuttgarter Kickers überschäumende Freude

(hes). „Oh wie ist das schön“ skandierten die etwa 800 Fans der Stuttgarter Kickers im Heilbronner Frankenstadion nach dem Abpfiff und feierten ihre Mannschaft frenetisch. Hingegen holte Großaspachs Trainer Alexander Zorniger sein Team auf dem Spielfeld zu einer ersten Ansprache zusammen. Und der Coach hatte viel zu reden. „Wir waren weder als Mannschaft, noch als Einzelspieler in der Lage dagegenzuhalten“, kritisierte Zorniger. Er ging noch weiter: „In der ersten Halbzeit waren wir in keiner Phase in der Lage, das Tempo mitzugehen.“ Der SG-Trainer war von der Art und Weise, wie sich sein Team präsentierte, enttäuscht. Dem schloss sich Großaspachs Kapitän Dennis Grab an. Sein ernüchterndes Fazit: „Die erste Halbzeit haben wir total verpennt. Alles, was wir uns vorgenommen haben, hat nicht geklappt.“

Große Freude gab es hingegen bei den Stuttgarter Kickers. „Ich bin sehr zufrieden, dass wir den achten Sieg in Folge gefeiert haben“, strahlte Stuttgarts Trainer Dirk Schuster. Die gleiche Meinung hatte Guido Buchwald, Präsidiumsmitglied der Kickers. „Wir haben konzentriert gespielt, der Sieg war völlig okay“, sagte der Weltmeister von 1990. Er war allerdings „von der Leistung des Sonnenhof im taktischen Bereich enttäuscht“. Schwerer hatte es sich auch der zweifache Torschütze Hüseyin-Ali Pala vorgestellt. Der Stürmer, der in Backnang wohnt, resümierte: „Unser frühes Führungstor war wichtig. Bei beiden Toren kamen die Bälle perfekt.“ Die Stuttgarter Kickers freuen sich nun aufs Spitzenspiel. Am Samstag um 14 Uhr tritt der Zweitplatzierte beim Tabellenführer Hessen Kassel an. Zur gleichen Zeit kickt auch die SG Sonnenhof Großaspach. Die Mannschaft aus dem Fautenhau, die momentan auf Rang 14 steht, muss beim Viertplatzierten Greuther Fürth II ran.

Backnanger Kreiszeitung

3:0 für die Kickers: Keine Sonne für Sonnenhof

Mit einem Dreierschlag in der ersten Halbzeit wurden die Stuttgarter Kickers im Frankenstadion Heilbronn ihrer Favoritenrolle gerecht und kletterten auf den zweiten Tabellenplatz der Regionalliga Süd. Der Sieg war so klar, dass sogar Sonnenhof-Trainer Zorninger indirekt den Kickers Mut gegen im kommenden Spiel gegen den derzeitigen Tabellenführer Kassel machte.

Nach dem Spiel sagte der Trainer von Sonnenhof: „Wir haben gegen Kassel verloren und gegen die Kickers – jeweils 0:3. Wenn man bedenkt, dass in den Reihen der Kasseler ehemalige Zweitliga-Spieler sind und bei den Kickers ehemalige Oberliga-Spieler – die Blauen waren mindestens genauso schwere Gegner!“ Ansporn für die Kickers, die am Samstag im Auswärtsspiel gegen Hessen Kassel die Chance haben, erstmals auf Tabellenplatz 1 zu klettern.

Auch sonst lief am gestrigen Spieltag alles für die Blauen: KSV Hessen Kassel spielte 0:0 gegen die zweite Mannschaft des SC Karlsruhe, und Greuther Fürth II verlor bei der zweiten Mannschaft von Freiburg mit 2:4. Damit helfen die Badener den Württembergern, die jetzt aus eigener Kraft den Aufstieg in die dritte Liga schaffen können. Wenn die Kickers jedes Spiel gewinnen, passiert das „blaue Wunder von der Waldau“.
Glanzvorstellung der Blauen

Im Frankenstadion Heilbronn gaben die Kickers jedenfalls eine Glanzvorstellung ab: Jerome Gondorf flankt perfekt in den Lauf von Ali Pala, der mit einem Flachschuß in die linke Torecke dem Aspacher Keeper Knett in der 9. Minute keine Chance lässt. In der 19. Minute gibts einen Freistoß von halbrechts aus rund 25 Metern Torentfernung. Sandro Abruscia läuft an und zieht einen hammerharten Flachschuß vors Tor, der auftippt und und wieder ins linke Toreck einschlägt. In der 42. Minute dann ein Querpass von Savranlioglu auf Gondorf, der bedient Ali Pala. Und mit einem Rechtsschuß ins Ecke lässt Mittelstürmer der SG keine Chance. (siehe Fotos)

Zwar kann auch die Mannschaft der SG Sonnenhof Großaspach immer wieder mit schnellen Kontern vors Tor der Kickers kommen, doch entweder rauscht der Ball knapp am Pfosten vorbei, oder Kickers-Schlußmann Daniel Wagner kann klären.
Großchancen in der zweiten Halbzeit

In der zweiten Halbzeit blieben die Kickers am Ball: In der 51. Minute hämmerte Demis Jung aus ungefähr 20 Metern einen Freistoß an die Querlatte. Die Sonnenhofer konnten immer wieder Torchancen herausspielen, doch einen Drehschuß von der Strafraumgrenze konnte Wagner noch zur Ecke retten. In der 72. Minute versucht Pala nach einem Sturmlauf, aus 35 Metern Sonnenhofs Schlußmann Knett mit einem Lupfer zu überlisten, doch der Ball geht knapp am Pfosten vorbei.

Von unseren Spieler ist keiner an seine Grenzen gegangen. Der Sieg der Kickers geht auch in dieser Höhe in Ordnung. Spieler, aber auch wir Trainer müssen jetzt analysieren, was wir in der Vorbereitung falsch gemacht haben.
Alexander Zorninger, Trainer SG Sonnenhof Großaspach

Nach dem Spiel zeigte sich der Trainer der SG Sonnenhof Großaspach Alexander Zorninger zornig und enttäuscht: „Von unseren Spieler ist keiner an seine Grenzen gegangen. Der Sieg der Kickers geht auch in dieser Höhe in Ordnung. Spieler, aber auch wir Trainer müssen jetzt analysieren, was wir in der Vorbereitung falsch gemacht haben.“

Kickers-Trainer Dirk Schuster: „In der ersten Halbzeit haben die Blauen eine sehr ordenliche Partie gezeigt und in der Defensive nicht viel zugelassen. In der zweiten Halbzeit hat es meine Mannschaft versäumt, die Konter besser herauszuspielen.“

Die Kickers werden heute mit dem Bus nach Kassel fahren und dort am Freitag nachmittag ein Training abhalten.

Wichtig für Fans: Ganz bequem zum Spitzenspiel nach Kassel gehts mit dem inzwischen fünften Fansbus. Abfahrt ist 7 Uhr morgens, Fahrpreis 15 Euro. Mehr Infos zum Transfer zu KSV Hessen Kassel gegen Stuttgarter Kickers

Kick-S

Stadtanzeiger: Es riecht nach 3. Liga – Prof. Dr. Rainer Lorz im Interview

Der sportliche Erfolg führt zum Höhenflug bei den Stuttgarter Kickers. Vor den wichtigen Spielen gegen die SG Sonnenhof Großaspach und gegen den KSV Hessen Kassel sprach Kick-S* mit Kickers-Präsident Prof. Dr. Rainer Lorz: Wann fangen Sie an, an das blaue Wunder zu glauben?

Jens Zimmermann, Dirk Schuster, Rainer Lorz
Kickers-Geschäftsführer Jens Zimmermann, Trainer Dirk Schuster, Präsident Prof. Dr. Rainer Lorz Foto: Kai Fischer Photographie

Lorz: „Am letzten Spieltag, wenn wir es in der Hand haben, durch einen Heimsieg gegen Wormatia Worms es zu schaffen, dann glaube ich dran. Es nützt nichts, von nebulösen Ziele zu schwärmen. Man muss jedes Spiel gewinnen. Dann am Ende hast Du die Punkte und bist oben.

Kick-S: Sieben Siege in Serie, der Aufstieg schaffbar – woran liegts?

Lorz: In der Rückrunde hatten wir teilweise das Glück , was wir in der Vorrunde nicht hatten. Die Mannschaft steht jetzt sehr viel enger zusammen und ist auf den Erfolg aus. Das hat sich in den letzten sieben Spielen gezeigt – das Glück wird jetzt stärker erzwungen.

Kick-S: Hätten Sie diesen Erfolg vor sieben Spielen für möglich gehalten?

Lorz: Sicher nicht. Wir wollten damals – und deshalb hat Guido Buchwald eine offensivere Ansage gewählt – der Mannschaft klar machen, dass man nichts wegschenken sollte und dass man seine Ziele verwirklicht. Wir haben gemerkt, dass die Mannschaft dies positiv annimmt. Der richtige Spirit ist in da. Doch dass es so gut läuft, konnte niemand ahnen.

Kick-S: Planen Sie schon für die 3. Liga?

Lorz: Wir haben unser Hausaufgaben gemacht und beim DFB die notwendigen Lizenzunterlagen eingereicht. Zu einem Zeitpunkt, wo man uns dafür eher für größenwahnsinnig hätte halten können. Wir wollten der Mannschaft zeigen, dass wir Ziele haben. Unser Motto dabei: Die Ziele erreichst Du nur, wenn Du die Aufgaben löst, die vor Dir liegen. Das heißt für die Mannschaft – das nächste Spiel ist das Wichtigste, es wird nur von Spiel zu Spiel gedacht. Wir als Präsidium müssen die Rahmenbedingungen schaffen, wenn der Aufstieg geschafft ist.

Kick-S: Haben Sie schon ein Aufstiegs-Event geplant?

Lorz: Auf solches Glatteis begeben wir uns gar nicht. Im Augenblick steht bei uns im Vordergrund, dass die Mannschaft im Aufwind ist.

Kick-S: Die Finanzen sind eine große Baustelle. Wie kann da die dritte Liga finanziert werden?

Lorz: Ich wage mal die Aussage: Uns fällt es leichter, in der nächsten Saison für die 3. Liga zu planen als für die vierte Liga. In der dritten Liga hat man einen höheren Anteil an Fernsehgeldern. Die dritte Liga nehmen wir deshalb gerne – aber das steht im Moment nicht im Vordergrund.

Stuttgarter Kickers
Torjubel der Stuttgarter Kickers – auch gegen Kassel? Foto: Kick-S

Kick-S: Haben Sie schon mit Sponsoren über die dritte Liga verhandelt?

Lorz: Derzeit führen wir mit den Sponsoren Gespräche auf Basis der Regionalliga. Aber ich glaube, dass die handelnden Personen, die uns in der Regionalliga die Treue halten, das auch in der 3. Liga tun. Und dann honorieren, dass wir in einer höheren Klasse sind.

Kick-S: Wird es weitere Strukturveränderungen bei den Kickers geben?

Lorz: Wir gucken uns alles genau an. Klar ist nur eins: Das Sportliche steht für uns im Vordergrund und darf nicht unter Kosteneinsparungen leiden. Du hast nur dann eine Chance, wenn man eine konkurrenzfähige Mannschaft hat. Darauf setzen wir alles.

Kick-S: Im Moment kommen immer mehr Fans zu den Kickers. Sind das nur Schönwetterfans?

Lorz: Die Leute wollen Erfolg sehen, und deshalb gehen sie zum Fußball. Deshalb haben wir schon in der Winterpause gesagt: Egal in welcher Staffel – nur mit dem sportlichen Erfolg können wir die Anhänger ins Stadion holen. Das sieht man auch: Wir haben gegen Darmstadt im Heimspiel mit 1900 Zuschauern angefangen. Jetzt sind wir Tabellen-Dritter und haben mehr als 2900 Zuschauer. Bei jedem Heimspiel seit der Winterpause haben wir 250 Zuschauer mehr.

Guido Buchwald ist mit Herz und Seele bei den Blauen dabei und bringt sich zeitlich unwahrscheinlich ein. Das er bei uns bleibt – daran habe ich keinen Zweifel
Prof. Dr. Rainer Lorz, Präsident Stuttgarter Kickers

Kick-S: Wie entwickelt sich die Zusammenarbeit mit dem VfB?

Lorz: Im Augenblick ist es so: Kickers sind Kickers und VfB ist VfB. Die Blauen sind eine eigene Marke. In einer Stadt, in der man so nahe beieinander ist, wäre es aber dumm, wenn ein Spieler wie Ali Pala, der vom VfB nicht genommen wird, woanders als bei den Kickers landet. Klar ist aber auch: Die Stuttgarter Kickers als Farmteam des VfB oder als zweite Mannschaft des VfB – das wird’s nicht geben. Dennoch entwickelt sich eine enge Zusammenarbeit mit dem VfB – das zeigt sich an den exzellenten Kontakten von Guido Buchwald oder an den Freundschaftsspielen mit dem VfB zu Saisonbeginn. Das wird eine feste Einrichtung werden.

Kick-S: Beim VfB steht ja ein möglicher Präsidiumswechsel an. Bleibt Guido Buchwald bei den Kickers?

Lorz: Guido Buchwald ist mit Herz und Seele bei den Blauen dabei und bringt sich zeitlich unwahrscheinlich ein. Er ist der, der bei uns weiter für den Erfolg steht. Das er bei uns bleibt – daran habe ich keinen Zweifel.

Kick-S: Wie wollen die Kickers weiter bei den Fans punkten?

Lorz: Mit einem Fussball, der noch reell ist und man als Fan hautnah dabei sein kann. Wo es junge Spieler gibt, die ihre sportlichen Ziele erreichen. Das wird man in Zukunft noch besser erkennen.

Kick-S: Sportliche Frage zum Schluß: Marcel Rapp drückt ja nur die Ersatzbank. Welche Zukunft sehen Sie für Ihn?

Lorz: Er ist erstklassig dabei, aber es gilt das Leistungsprinzip. Ich denke, er wird uns gute Dienste leisten und ich kann mir vorstellen, dass es Situationen gibt, in denen wir froh sind, auf einen Spieler wie Marcel Rapp zurückgreifen zu können.

*Das Interview führte Kick-S gemeinsam mit dem Printpartner Stadtanzeiger Stuttgart.

Kick-S

EßZ-Interview mit Dirk Schuster: „Alles andere sind Nebengeräusche“

NACHGEFRAGT DIRK SCHUSTER, TRAINER DER STUTTGARTER KICKERS

Der 43-Jährige legt den Fokus nur auf das nächste Spiel, nicht auf die mögliche Tabellenführung
Trainer Dirk Schuster bläut den Spielern der Stuttgarter Kickers ein, dass es trotz der guten Tabellensituation keinen Grund zum Abheben gebe. Foto: Rudel

Trainer Dirk Schuster bläut den Spielern der Stuttgarter Kickers ein, dass es trotz der guten Tabellensituation keinen Grund zum Abheben gebe. Foto: Rudel

Stuttgart – Sieben Siege in Folge und Platz drei in der Fußball-Regionalliga – das ist die Lage der Stuttgarter Kickers. Drei Punkte im Spiel heute (18 Uhr) im Heilbronner Frankenstadion gegen den Tabellen-13. SG Sonnenhof Großaspach würden den Kickers sogar den ersten Platz bescheren, falls zugleich Spitzenreiter Hessen Kassel beim Karlsruher SC II verliert. Am Samstag (14 Uhr) könnten die Kickers mit einem Sieg in Kassel den Aufstiegsrang direkt erreichen. Trainer Dirk Schuster bleibt dennoch sehr zurückhaltend. „Wir werden nicht abheben“, betont der 43-jährige Ex-Nationalspieler im Gespräch mit Frank Hagenauer.

Herr Schuster, mit einem Auswärtssieg gegen Großaspach könnten die Kickers auf Platz eins klettern.

Schuster: Darüber sprechen wir jetzt aber bitte nicht.

Warum denn nicht?

Schuster: Es ist einfach ein Spiel, in dem es um drei Punkte geht, ein Prestigeduell für beide Vereine, fast schon ein Derby. Es geht darum, dass wir unseren Weg weitergehen und in der Spur bleiben. Alles andere sind Nebengeräusche, die mich nicht interessieren.

Aber es winkt der Aufstieg. Die Fans sind begeistert angesichts der Kickers-Erfolgsserie.

Schuster: Es ist verständlich, dass eine gewisse Euphorie herrscht und einige anfangen zu träumen. Aber wir werden nicht abheben. Bisher hat die Mannschaft das ganz gut im Griff.

Denken Sie denn derzeit wirklich gar nicht an die 3. Liga?

Schuster: Nein. Falls wir Ende Mai auf dem Tabellenplatz stehen sollten, der zum Aufstieg berechtigt, würde im Verein der Plan B aus der Schublade geholt. Vorher nicht.

Die Kickers lagen im Mittelfeld und sind dann plötzlich mit sieben Siegen in Folge durchgestartet. Was ist das Erfolgsrezept?

Schuster: Wir haben jetzt nicht plötzlich den Fußball neu erfunden. Wir sind einfach unserer Linie treu geblieben und haben genauso weitergearbeitet wie bisher. Im Grunde haben wir nur an ein paar kleinen Stellschrauben gedreht. Und ein kleines bisschen Glück war auch dabei.

Welche Stellschrauben meinen Sie?

Schuster: Wir waren wegen verletzungsbedingter Ausfälle zu personellen Veränderungen gezwungen. Als wichtige Spieler wie Vincenzo Marchese oder Marcel Rapp plötzlich nicht mehr auf dem Platz waren, hat jeder von den anderen etwas mehr Verantwortung übernommen. Nach den Ausfällen und den Dingen, die im Verein abseits des Fußballs ein Thema waren, ist in der Mannschaft eine Jetzt-erst-recht-Mentalität entstanden. Wir haben auch die Taktik verändert, von einer Raute auf ein System mit einem Stürmer.

Die Kickers sind Ihre erste Trainerstation, Ihr Vertrag läuft noch bis 2012. Haben Sie schon über eine Zeit nach den Kickers nachgedacht?

Schuster: Vertrag kommt von vertragen. Die Arbeit bei den Kickers macht mir riesigen Spaß und wir sind hier auf einem richtig guten Weg. Es gibt keinerlei Grund, irgendwelche anderen Gedanken zu haben.

Eßlinger Zeitung

Presse zu Stuttgarter Kickers – SC Freiburg II (2:1)

Der Wahnsinn bei den Kickers geht weiter
Jürgen Frey, aktualisiert am 18.04.2011 um 11:46 Uhr

Stuttgart – Es sind die Geschichten, die den Sport ausmachen. Kassel geht am Stock, die Stuttgarter Kickers eilen von Sieg zu Sieg. Und plötzlich ist der Aufstieg möglich. Durch das 2:1 gegen den SC Freiburg II beträgt der Rückstand nur noch drei Punkte. Und das Motto der Blauen ist klar: Jetzt bloß nicht lockerlassen!

Dirk Schuster ist kein Mann, der schnell in Euphorie ausbricht. Das tat der Trainer des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers auch gestern nicht. Doch einen flotten Spruch konnte er sich nach dem siebten Sieg in Serie nicht verkneifen: „Der Wahnsinn geht weiter.“ Zwölf Punkte betrug der Rückstand zur Tabellenspitze in der Winterpause, jetzt sind es nur noch drei. Und dabei haben die Blauen sogar noch ein Spiel weniger als die Konkurrenten Hessen Kassel und Darmstadt 98. „Jetzt sind wir richtig dabei“, jubelte auch Präsidiumsmitglied Guido Buchwald.

Das Schöne an der Erfolgsserie: Keiner hebt ab

Es war eines jener Spiele, die man nur gewinnt, wenn man einen Lauf hat. Der Gegner ging durch Jonathan Schmidt in Führung (7.), war in den ersten 20 Minuten spielerisch hoch überlegen und hatte in der Nachspielzeit Pech bei einem Freistoßknaller an den Pfosten. Doch in der Zeit dazwischen erkämpften sich die Blauen mit Leidenschaft den Sieg. Erst traf Ali Pala mit seinem achten Saisontor zum 1:1 (33.), dann köpfte Simon Köpf nach einer Freistoß-Hereingabe von Fabian Gerster das 2:1 (59.). Längst hatten die Blauen mit ihrer Aggressivität den Freiburgern den Schneid abgekauft und sie zu einem Typisch-Zweite-Mannschaft-Auftritt praktisch gezwungen: Der SC spielte zwar gefällig, ging aber ohne Mumm in die Zweikämpfe. Für Schuster stand fest: „Wer solche Spiele dreht und noch glücklich gewinnt, mit dem ist zu rechnen.“ Das Schöne an der Erfolgsserie: Keiner hebt ab. „Wir werden jetzt nicht lockerlassen“, versprach Kapitän Köpf.

Freiburgs Trainer Marcus Sorg jedenfalls drückt im Endspurt aus alter Verbundenheit die Daumen: „Ich würde es den Kickers gönnen, ich hoffe, es hilft.“ Der künftige Freiburger Bundesligatrainer weiß, dass der Sport die tollsten Geschichten schreibt.

Stuttgarter Nachrichten

Die Kickers holen weiter auf

Stuttgart (red) – So langsam schnuppern die Regionalliga-Fußballer der Stuttgarter Kickers so richtig am Aufstieg. Während Tabellenführer Hessen Kassel das Spitzenspiel bei Darmstadt 98 mit 2:3 verlor, schafften die „Blauen“ beim 2:1 (1:1) gegen den SC Freiburg II den siebten Sieg in Folge und haben jetzt nur noch drei Punkte Rückstand auf Kassel – bei einem Spiel weniger. Am übernächsten Spieltag (23. April) kommt es in Kassel zum Showdown. Jonathan Schmid brachte die Freiburger bereits in der 6. Minute in Führung, Ali Pala mit seinem achten Saisontreffer (33) und Kapitän Simon Köpf per Kopf (59.) drehten die Partie. „Wir haben uns in das Spiel reingebissen“, meinte Kickes-Coach Dirk Schuster.

Eßlinger Zeitung

Der Pfosten steht im Weg

SC Freiburg II verpasst Ausgleich in der Nachspielzeit.

FUSSBALL (uwü). Den Stuttgarter Kickers gelang es ihre Erfolgsserie in der Regionalliga fortzusetzen. Beim 2:1 (1:1)-Heimerfolg über den SC Freiburg II reichte es zum siebten Sieg in Folge.

Doch zunächst begannen die Breisgauer druckvoll. Keine sieben Minuten hatte es gedauert, bis die Freiburger ihre Gefährlichkeit eindrucksvoll bewiesen. Jonathan Schmid setzte sich gekonnt in Szene und überlupfte Wagner zum 0:1. Die Kickers brauchten lange, um ins Spiel zu finden. Der Ausgleich fiel dann auch aus einer unübersichtlichen Situation heraus und einem Gewühle vor dem Freiburger Tor. Gerster hielt aus 20 Metern einfach mal drauf. Den Abpraller schnappt sich Yilmaz. Der legte quer und Pala schob aus kürzester Distanz zum 1:1-Pausenstand ein.

Danach wirkten die Blauen aufgeweckter und suchten ihre Chancen. Nach einem Freistoß von der Seitenlinie aus war es dann auch in der 59. Minute soweit. Gerster trat den Freistoß vor das Tor. Dort stand Köpf, der per Kopf unhaltbar einnickte. Spätestens nach dem Führungstor waren die Gastgeber nun auch tonangebend. Vor allem die Abwehr um Fenell und Köpf wirkte nun souverän und ließ keine Freiburger Chancen mehr zu. Glück hatten die Kickers dann in der 92. Minute. Ein Freiburger Freistoß knallte an den Innenpfosten, und Fenell kratzte den quer tanzenden Ball gerade noch so von der Linie.

Stuttgart: Wagner, Fenell, Abruscia, Köpf, Gerster, Gondorf, Ivanusa, Jung, Savranlioglu, Pala ( 91. Prediger) , Yilmaz (82. Auracher). Freiburg: Reisacher, Sorg ( 84. Zangl) , l Höhn, Sautner (46. Klein) , Lais (68. Sangaré), Schmid, Höfler, Gallus, Bickel, Budak, Brandstetter. Schiedsrichter: Schlutius (Germersheim-Sondernheim). Tore: 0:1 Schmid (7.), 1:1 Pala (33.), 2:1 Köpf (59.).

Badische Zeitung

Kickers zwingen Freiburg in die Knie

Die Stuttgarter Kickers kämpfen und zittern sich weiter Richtung 3. Liga. Mit einem 2:1 Sieg gegen die zweite Mannschaft des SC Freiburg hat sich die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster alle Chancen offen gehalten, aus eigener Kraft das „blaue Wunder“ zu schaffen.

Stuttgarter Kickers SC Freiburg II Ali Pala
Ali Pala mit der Siegesfaust Foto Kick-S

Und auch das Glück ist mit den Blauen: In der 93. Minute hämmerte Freiburgs Christian Bickel den Ball aus rund 18 Metern an der Mauer der Kickers vorbei und traf nur den rechten Pfosten. Ein Ausgleich der Freiburger wäre auch nicht ganz unverdient gewesen, denn in den ersten 20 Minuten waren die Südbadener spielerisch klar überlegen und spielten die Kickers-Abwehr das eine ums andere Mal aus. Schon in der sechsten Spielminute nutzte Jonathan Schmied ein Mißverständnis in zwischen Nick Fennell und Fabian Gerster aus und verwandelte aus acht Metern zum 1:0.

Und die Kickers blieben immer wieder in der massierten Abwehr der Freiburger hängen, die teilweise mit drei Mann den ballführenden Spieler angingen. Und im Gegenzug mit starkem Passspiel ein um das andere Mal gefährlich vor das Tor von Daniel Wagner kommen können.

Nach und nach nahmen die Blauen die Zweikämpfe an und bissen sich durch. In der 33. Minute zog Ivanusa einen Distanzschuß aufs Tor, der landet bei Ali Pala, der Freiburgs Kapitän Sorg versetzt und aus sechs Metern rechts an Torwart Jerome Reisacher vorbei den Ball ins Netz drischt. Eine im Training einstudierte Standardsituation, wie Trainer Schuster nach dem Spiel bemerkte.

Nach der Halbzeitpause wirken die Kickers optisch überlegen, die Freiburger können ihr Kombinationsspiel nicht mehr durchsetzten. In der 59. Minute gibt´s einen Freistoß aus gut dreißig Metern rechts von Fabian Gerster, der Ball landet bei Simon Köpf, der die Kugel aus rund sieben Metern unhaltbar ins rechte Eck versenkt. Danach war von den Freiburgern nicht mehr viel zu sehen, kaum ein Pass führte mal zu einer gefährlichen Situation vorm Tor von Daniel Wagner.

Wir haben uns nach dem schlechtem Beginn in die Partie erst reinbeißen und durchkämpfen müssen
Dirk Schuster, Trainer Stuttgarter Kickers

Aber auch nur, weil die Kickers jeden Ball erliefen und erkämpften und so zum Beispiel Jerome Gondorf in der 74. Minute mit einem Krampf auf dem Rasen lag und drei Minute später ausgewechselt wurde. Für Kickers-Trainer Dirk Schuster war der Sieg „verdient, aber etwas glücklich. Wir haben uns nach dem schlechtem Beginn in die Partie erst reinbeißen und durchkämpfen müssen“. Jetzt wartet eine englische Woche auf die Blauen: Am Mittwoch gehts zur SG Sonnenhof Großaspach und am Samstag ins Spitzenspiel zum derzeitigen Tabellenführer KSV Hessen Kassel.

Kick-S – Fußball aus Stuttgart

StN: Im etwas anderen Derby gibt es nur Gewinner

„Nord-Rundschau“, aktualisiert am 12.04.2011 um 00:00 Uhr
Stammheim. Die Kickers bezwingen den TV Stammheim mit 11:5 im Fußball, der TVS siegt im Faustball mit dem selben Resultat. Von Mike Meyer

Was passiert, wenn ein Fußball-Regionalligist und ein Faustball-Bundesligist sich zusammentun, um sich nacheinander in ihren beiden Sportarten zu messen? Im günstigsten Fall verläuft es so wie am Sonntag beim Aufeinandertreffen des TV Stammheim mit dem SV Stuttgarter Kickers: Vor ungefähr 200 Zuschauern gab es im Duell der Disziplinen reichlich sehenswerte Aktionen, eine letztendlich ausgeglichene Bilanz – und einen immens hohen Spaßfaktor.

Neue Erfahrungen zu sammeln, das kann manchmal ein schmerzhafter Prozess sein. „Verdammt, das tut weh“, war so ziemlich die erste Reaktion des Quintetts aus dem Kader des Fußball-Regionalligisten SV Stuttgarter Kickers, als sie zum ersten Mal einen Faustball faustballgerecht durch die Luft beförderten. Aber der Fußballer von heute ist ja Schmerzen gewohnt, wenn auch an anderen Körperstellen als den Unterarmen. Doch auch die Faustballer hatten mit ungewohnter Belastung zu kämpfen: „Wir brauchen eine andere Art von Ausdauer als die Fußballer“, bekannte Christian Nacke schmunzelnd. „Wenn wir auf dem Kleinfeld einmal von hinten nach vorne sprinten, dann sind wir vorne schon im anaeoben Bereich – und dann fehlt die Konzentration für den Torschuss.“

Was gleichzeitig eine gute Ausrede dafür war, dass die Stammheimer trotz einer gewissen Passivität der Kickers in der Defensivarbeit eine ganze Reihe guter Chancen versemmelten. „Die haben sich ganz ordentlich verkauft“, urteilte Kickers-Coach Dirk Schuster, nachdem Ugur Yilmaz, Alessandro Abruscia, Dirk Prediger, Oliver Stierle und Torwart Günay Güvenc nach knapp 50 Minuten Spielzeit als 11:5-Sieger im ersten der beiden Vergleiche hervorgegangen waren. Dass es so lange dauerte, bis sich der Fußball-Regionalligist durchgesetzt hatte, lag sowohl an der Spielfreude der Gäste aus Degerloch als auch an der Stammheimer Taktik der ausgesprochen stark kontrollierten Offensive. Letzteres funktioniert folgender Maßen: Fünf Mann verteidigen auf wenigen Quadratmetern geschlossen das eigene Tor und lauern auf Konter. Szenenapplaus gab es trotzdem zuhauf: Sei es für die Paraden, mit denen Jan Trinemeier etliche Gegentore verhinderte, die zahlreichen Beispiele angewandter Ballbehandlung auf beiden Seiten oder der Abschlussstärke eines Dirk Prediger, der immerhin sechs der elf Treffer für die Kickers erzielte. Sogar schön anzusehende, aber eigentlich misslungene Aktionen bedachten die Zuschauer mit wohl gemeinten Zurufen beziehungsweise Ratschlägen und lautstarkem Beifall.

Dieselbe Euphorie machte sich auch beim anschließenden Faustballspiel breit – das die Nord-Stuttgarter ihrerseits mit 11:5 gewannen – und steckte sogar Kickers-Coach Dirk Schuster an, der sich bis dahin mit lautstarken Äußerungen zurückgehalten hatte. „Endlich haben wir für dich die richtige Sportart gefunden“, scherzte der Übungsleiter in Richtung Dirk Prediger, der im Faustball eine ähnliche natürliche Begabung bewies wie zuvor Christian Nacke oder Joaquin Mödinger im Fußball. Wobei der Chilene Mödinger zuvor von seinen Teamkollegen erst einmal gebremst werden musste. „Es hat ein Weilchen gedauert, bis wir ihm klar gemacht haben, dass wir gegen die Kickers ohne Körperkontakt spielen werden“, sagte Christian Nacke.

Das Fazit des „etwas anderen Stuttgarter Derbys“ fiel bei Kickers und TVS einhellig aus: „Es hat unglaublich Spaß gemacht.“ Eine Wiederholung des Duells ist deshalb nicht ausgeschlossen. Sollten sich beiden Clubs auf einen Termin einigen können, dann wird es im kommenden Jahr die nächste Auflage des Wettkampfs geben.

Das Fußballspiel: 0:1 Prediger, 0:2 Prediger, 0:3 Yilmaz, 1:3 Christian Nacke, 1:4 Stierle, 2:4 Daniel Nacke, 3:4 Krüger, 3:5 Prediger, 3:6 Krüger (Eigentor), 4:6 Daniel Nacke, 4:7 Prediger, 4:8 Stierle, 5:8 Trinemeier, 5:9, Abruscia, 5:10 Prediger, 5:11 Prediger.

Das Faustballspiel: 1:0 Eigenfehler Stierle, 2:0 Christian Nacke, 3:0 Eigenfehler Absruscia, 4:0 Eigenfehler Güvenc, 5:0 Leinenangabe Güvenc, 6:0 Mödinger, 7:0 Eigenfehler Absruscia, 8:0 Eigenfehler Stierle, 8:1 Absruscia, 9:1 Eigenfehler Yilmaz, 9:2 Eigenfehler Trinemeier, 10:2 Christian Nacke, 10:3 Yilmaz, 10:4 Eigenfehler Trinemeier, 10:5 Leinenangabe Krüger, 11:5 Daniel Nacke.

Stuttgarter Nachrichten