Dramatischer Kampf in Degerloch

In Württemberg wie erwartet

In Württemberg wurde trotz der überall schwer bespielbaren Plätze mit großem Einsatz um die für alle Beteiligten so wichtigen Punkte gekämpft. Die Ergebnisse entsprechen den Erwartungen, wobei vor allem zu bemerken bleibt, daß sich der Vorsprung des Tabellenführers, Stuttgarter SC., wieder um ein kleines erweitert hat, da von seinen Verfolgern, Stuttgarter Kickers und Stuttgarter Sportfreunde, keiner dem anderen den Vortritt lassen wollte.


Die beiden Degerlocher Nachbarn trennten sich nach einem dramatischen Kampf mit 2:2.

Die Kickers schienen mit einem Halbzeitstand von 2:0 schon den Sieg in der Tasche zu haben, als die Sportfreunde nach einem verwandelten Elfmeterball noch einmal ordentlich auftreten und noch den nicht unverdienten Ausgleich schafften. Obwohl die Kickers die harmonischere Mannschaftsleistung zeigten, besonders aber im Zuspiel und in der Anlage ihre Angriffe den rund 8000 Zuschauern besser gefallen konnten, ist diese Spielausgang doch gerecht. Kronenbitter (Elfmeter) und Zwicker schoßen die Treffer der Sportfreunde, während bei den Kickers Merz an einem Eigentor der Freunde mithalf und Baier den schönsten Treffer des Tages erzielte. Schade, daß der anständige Eindruck des Spieles in den letzten Minuten noch verwischt wurde, wobei der Kickersmann Merz vom Platz verwiesen werden mußte.

Beilage zum Schwäbischen Merkur Nr. 304, Stuttgart vom 31. Dezember 1935

Knappe Entscheidungen im Fußball

In Württemberg verdarb der Stuttgarter Sportklub das Vorhaben der Stuttgarter Kickers, über den spielfreien Ulmer FV. 94 in Führung zu gehen. Das Stuttgarter Ortstreffen in der Adolf-Hitler-Kampfbahn endete vor 5000 Zuschauern 2:2 unentschieden. Der Sportklub beendigte die erste Halbzeit nach einem Treffer von Staudenmaier sogar in Führung und erkämpfte sich nach dem durch Link erfolgten Ausgleich durch einen Elfmeterball erneut einen Vorsprung mit 2:1. Es sah lange nach einer großen Überraschung aus, bis Euchenhofer doch noch den Ausgleich für die Stuttgarter Kickers mit 2:2 erzielte.

Beilage zum Schwäbischen Merkur Nr. 223, Stuttgart vom 24. September 1935

Hoher Kickerssieg

Stuttg. Kickers – Germania Brötzingen 6:0 (1:0)

Die Stuttgarter Kickers, die ihre Probespiele vor Beginn der neuen Saison vornehmlich auf eigenen Plätze bestreiten, empfingen am Sonntagnachmittag die Mannschaft von Germania Brötzingen zu einem Freundschaftskampf, um in diesem noch einmal ihre Spielstärke eine Prüfung zu unterziehen. Dabei mußte man allerdings feststellen, daß die Blauweißen trotz des verhältnismäßig hohen Sieges ihre Form vom letzten Samstag gegen Böckingen und die von acht Tage zuvor gegen Pforzheim nicht ganz erreichten.

Beilage zum Schwäbischen Merkur Nr. 205, Stuttgart vom 3. September 1935

Kickers in überzeugender Form

Stuttgarter Kickers – Union Böckingen 6:1 (4:1)

Etwa 1000 Zuschauer wohnten dem Samstag in Degerloch bei, wo sich die Stuttgarter Kickers und die in die Bezirksklasse abgestiegen Union Böckingen im Freundschaftskampfe maßen. Der schlechte Besuch war wohl darauf zurückzuführen, dass etwa eine Stunde vor Spielbeginn ein starker Regen niederging, der auch über die ganze Spieldauer hindurch mit unverminderter Stärke anhielt. Die Kickers zeigten sich in diesem Spiel den Gästen in jeder Phase klar überlegen und konnten den Kampf leicht und selbst in dieser Höhe verdient gewinnen. Die Platzherren waren über den größten Teil des Spieles hindurch klar im Vorteil, während Böckingen ein Spiel ohne System spielte. Von einigen Lichtblicken abgesehen, zeigte der ehemalige württ. Meister nichts besonderes. Die Spielleitung lag bei Schiedsrichter Speidel in guten Händen.

Beilage zum Schwäbischen Merkur Nr. 199, Stuttgart vom 27. August 1935

Dresdener Sportklub – Stuttgarter Kickers 3:1

Die Stuttgarter Kickers kamen am Sonntag ihrer Rückspielverpflichtung gegen den Dresdener Sportklub nach und konnten dabei ihren Vorspielsieg nicht wiederholen. Vor etwa 5000 Zuschauern kam das Spiel bei gutem Wetter auf dem Stadion des Dresdener SC zum Austrag. Das Spiel litt fast über die ganze Dauer unter einem scharfen Wind, der namentlich in der ersten Hälfte den Platzherren als Bundesgenosse diente. Die Dresdener waren im großen und ganzen etwas besser als die Stuttgarter, die in einer etwas veränderte Aufstellung antraten. In der ersten Hälfte spielten die Kickers mit Sörensen auf Linksaußen, während in der zweiten Hälfte der Norweger durch Baier ausgewechselt wurde. Die Kickers mußten zunächst, wie gesagt, gegen den Wind kämpfen, wodurch eine leichte Feldüberlegenheit der Dresdener nicht zu verhindern war.

Beilage zum Schwäbischen Merkur Nr. 111, Stuttgart vom 14. Mai 1935

Jubiläums-Spiel der Kickers

Stuttg. Kickers – Dresdner Sportklub 4:0 (2:0)

Der württ. Fußballpionier, Sportverein Stuttgarter Kickers setzt seinen Anhängern zur Feier des 35jährigen Bestehens einige der bestbekannten deutschen Fußballmannschaften vor. Zum eigentlichen Jubiläumsspiel trat der Dresdner Sportklub an, in dessen Elf man allerdings die früheren Nationalspieler Kreß und Richard Hofmann vermißte, die beide wegen Verletzungen nicht mitmachen konnten. Die allein entschuldigt aber keineswegs die klare 4:0-Niederlage der Sachsen. Man hatte in jeder Beziehung von den Dresdenern mehr erwartet. Die Mannschaft machte einen matten Eindruck und war den Stuttgartern um einige Grad unterlegen. Die Kickers waren vor allen Dingen viel schneller, kämpften mit Energie und standen in technischer Beziehung den Gästen keineswegs nach.

Stuttg. Kickers AH. – Karlsr. FV. AH. 2:6 (0:2)

Dem Jubiläumsspiel ging ein Treffen der Fußball-Veteranen voraus, jener Männer, die im süddeutschen Fußball vor dem Kriege eine führende Rolle spielten. Es war eine reizvolle Angelegenheit, in der die Zuschauer auf ihre Kosten kamen. Während Kickers ihre Traditionsmannschaft mit einem Durchschnittsalter von 47 Jahren vollzählig stellten, hatten die Karlsruher eine teilweise wesentlich „jüngere“ Elf zur Stelle. Besonders der Sturm war mit Kräften wie Vogel, Reeb und Bekier besetzt, die noch vor wenigen Jahren erfolgreich in der ersten Mannschaft des KFV. tätig waren. Die wirkte sich natürlich für die Karlsruher günstig aus. Reeb (3), Vogel I (2) und Vogel II erzielten die Tore für Karlsruhe, während für Stuttgart beim Stande von 5:0 Denzinger und beim Stande von 6:1 Feiler die Gegentreffer buchten.

Am Samstagabend hat im Festsaal der Liederhalle eine Jubiläumsfeier der Kickers stattgefunden.

Beilage zum Schwäbischen Merkur, Stuttgart, Nr. 90 vom 16. April 1935

Die Kickers behaupten sich

Im Gau Württemberg gab es nur ein Verbandsspiel, da die Begegnung Göppingen – SpFr. Stuttgart abgesagt wurde. Den Stuttgarter Kickers gelang es trotz verschiedener Um- und Neueinstellungen den Stuttgarter Sportklub auf eigenem Platze 3:4 (1:3) zu schlagen und dadurch zwei wichtige Punkte zu erobern. Die Position der Kickers hat sich dadurch erheblich gebessert, denn mit 13 Spielen und 17 Punkten stehen sie relativ bereits besser als der vor ihnen rangierende VfB. Stuttgart.

SC. Stuttgart – Kickers Stuttgart 3:4 (1:3)

Zu diesem Spiel trat der Sportklub mit ungleich größeren Aussichten an, da er zur Zeit eine ausgeglichene Mannschaft besitzt, während die Kickers abermals zu Um- und Neueinstellungen gezwungen waren. Die ersten 20 Minuten schienen dieser Ansicht auch recht zu geben, denn die Platzmannschaft drängte unaufhörlich und erzielte auch den ersten Treffer durch Lindemeier in der achten Minute. Nach dieser Drangperiode fanden sich dann die Gäste überraschend gut zusammen und ergriffen ihrerseits die Offensive, die recht erfolgreich war. Euchenhofer erzielte in der 25. Minute den Ausgleich, wenig später kam der Linksaußen Zehrfeld zum zwieten und in der 42. Minute derselbe Spieler zum dritten Treffer. Nach der Pause holte der SC. durch Strauß zwar nochmal auf, drei Minuten vor Schluß jedoch fiel dann der Siegestreffer für die Kickers durch Euchenhofer. – Benzing – Schwenningen leitete vor 6000 Zuschauern gut.

Beilage zum Schwäbischen Merkur Nr. 30, Stuttgart vom 5. Februar 1935

Stuttgarter Kickers von Ulm geschlagen

Das Wetter brachte in den Fußballsport der süddeutschen Gaue eine neue Röte hinein, s wurde auf fast allen Plätzen auf schneebedecktem Boden gespielt. Es ging nicht überall so, wie man es erwartet hatte. So wurden die Stuttgarter Kickers durch Ulmer FV. 94 au eingenem Platz mit 0:2 geschlagen. Die Ulmer verdanken diesen Sieg in erster Linie der nützlichen Anwendung des Deckungspieles, wobei der Läufer Wurzer ein ganz großes Spiel lieferte. In zweiter Reihe hatten jedoch auch die Stuttgarter Kickers keinen ihrer besten Tage und enttäuschten ihre Anhänger, was icht zuletzt auf das Fehlen zweier so hervorragender Spieler wie Gröner und Blanz zurückzuführen war. Die Tore schossen für Ulm Eberhardt und Rackl.

Schwäbischen Merkur, Nr. 12 vom 15. Januar 1936