Vorberichte: SC Pfullendorf – Stuttgarter Kickers

Pokalschreck Pfullendorf
 
Der Trainer im Gespräch
 
Morgen kommt es in der Fußball-Regionalliga zum Aufeinandertreffen zweier Überraschungssieger im Pokal. Der SC Pfullendorf hat gegen Bielefeld gewonnen, die Stuttgarter Kickers haben Hamburg rausgeworfen. „Jetzt wollen wir die erste Mannschaft sein, die die Kickers schlägt“, sagt Pfullendorfs Trainer Michael Feichtenbeiner (46) im Gespräch mit Joachim Klumpp.

Herr Feichtenbeiner, morgen kommt der Tabellenführer Stuttgarter Kickers, der im Pokal den Hamburger SV ausgeschaltet hat. War das Motivation für Ihre Mannschaft, gegen Bielefeld am Sonntag beim 2:1 auch für eine Überraschung zu sorgen?

So kann man es ausdrücken. Ich habe gesagt, mein Kollege Robin Dutt kann nicht alleine in die zweite Runde – wir müssen nachziehen.

Für Pfullendorf war es ein historischer Erfolg – für Sie fast schon Gewohnheit, nachdem Sie ausgerechnet mit den Kickers 2000 bis ins Halbfinale gekommen waren.

Es stimmt, das nimmt langsam beängstigende Formen an, aber letztlich kann man nicht genug davon kriegen, zumal man stolz ist, wenn der Präsident hier vom größten Tag der Vereinsgeschichte spricht.

Hat das Auswirkungen auf den Kader?

Nein. Es war klar, dass bei unserem kleinen Etat von rund einer Million Euro die Einnahmen aus dem Pokal dankend verplant waren. Bei den Verantwortlichen herrscht trotzdem eine gewisse Erleichterung. Denn durch das Geld der nächsten Runde lässt sich die Saison leichter in den gewohnt geordneten Bahnen beenden.

Wer der beiden Schrecken im Pokal ist denn nun im direkten Aufeinandertreffen der Favorit?

Der, der im Moment allen anderen in der Tabelle enteilt ist und bisher auch den besten Eindruck in der Liga hinterlassen hat. Gleichwohl wollen wir die erste Mannschaft sein, die die Kickers in dieser Saison schlägt.

Bisher lautete die Vorgabe in Pfullendorf immer Klassenverbleib. In zwei Jahren soll die eingleisige dritte Liga kommen. Ist das ein Ziel oder eine Nummer zu groß?

Aus meiner Sicht ist das ganz sicher ein Ziel, weil es eine Herausforderung wäre. Denn ein Aufstieg in Liga zwei ist unrealistisch. Aber ich weiß auch, dass es im Verein Leute gibt, die fragen: wie wollen wir das stemmen?

Letzte Frage: warum arbeiten Sie eigentlich nicht mehr als Trainer in Malaysia?

Ganz einfach: der Manager dort hat mich abgesägt, obwohl wir mit MPPJ Selangor ungeschlagen Tabellenführer waren – nur weil er einen befreundeten Brasilianer reindrücken wollte. Aber der ist inzwischen auch wieder weg, nachdem er zehnmal hintereinander verloren hat. Das war sehr bitter, weil Malaysia ein absoluter Höhepunkt war. Ich würde jederzeit wieder dorthin gehen.

Stuttgarter Zeitung

„Kickers stärker als Bielefeld“
 
SCP-Trainer Feichtenbeiner
 
Stuttgart – Der SC Pfullendorf hat im DFB-Pokal Arminia Bielefeld geschlagen. Am Mittwoch (19 Uhr) trifft das Team von Trainer Michael Feichtenbeiner in der Fußball-Regionalliga auf die Stuttgarter Kickers.

Herr Feichtenbeiner, besser kann man die Werbetrommel nicht rühren.

Die brandaktuellen Pokalhelden treffen aufeinander. Das macht richtig Appetit.

Auch die Ligakollegen FK Pirmasens und 1. FC Saarbrücken warfen Erstligisten aus dem Cup-Wettbewerb. Woran liegt es?

Es gibt fast keinen physischen Unterschied mehr. Auch wir arbeiten unter Profibedingungen. Für uns ist so eine Partie das Spiel des Jahres. Und der Name Pfullendorf ist prädestiniert für die Außenseiterrolle.

Sie haben es auch schon mit einem Club wie den Kickers bis ins Halbfinale geschafft.

Die Siege in der Saison 1999/2000 gegen Dortmund, Bielefeld und Freiburg – das waren herrliche Momente.

Wie beurteilen Sie die Entwicklung bei Ihrem Ex-Club?

Es werden die Früchte für gute Aufbauarbeit geerntet. Die Blauen sind die beste Elf der Liga – sie schaffen den Aufstieg.

Wie geht“s am Mittwoch aus?

Ohne schmeicheln zu wollen: In ihrer aktuellen Form sind die Kickers stärker als Bielefeld. Aber wir wollen gewinnen.

Fragen von Jürgen Frey

Stuttgarter Nachrichten

„Das wird bestimmt spannend!“

Wegen der Pokalbegegnungen am vergangenen Wochenende ist die Regionalliga-Partie zwischen dem SC Pfullendorf und den Stuttgarter Kickers auf Mittwoch (19 Uhr) verschoben worden. Beide Kontrahenten traten im DFB-Pokal an und beide konnten jeweils sensationell Clubs aus der ersten Bundesliga ausschalten. Für die Kickers läuft es auch in der Liga unheimlich gut, wenngleich sie durch die Pokalpause die Tabellenführung an den Lokalrivalen VfB Stuttgart II verloren. SZ-Mitarbeiter Dirk Meier sprach mit Kickers-Coach Robin Dutt (41), der in der Schwabenmetropole seit dem 27. Oktober 2003 im Amt ist.

SZ: Herr Dutt, nach dem guten Start in die Regionalligasaison und dem sensationellen 4:3-Sieg gegen den Champions-League-Teilnehmer Hamburger SV im Pokal kann Ihre Laune wohl kaum besser sein, oder?

Robin Dutt: Ja, das stimmt. Wir sind in der Liga nach sechs Spielen immer noch ungeschlagen. Trotzdem konnten wir uns noch kein Polster verschaffen, obwohl wir fünf Mal gewonnen haben und ein Mal unentschieden spielten. Dass der VfB II nun an uns vorbei gezogen und Tabellenführer ist, tut uns jedoch nicht weh. Aber Reutlingen und Kassel sind nah bei uns und auch Hoffenheim kommt langsam ins Rollen. Wir müssen aufpassen und konsequent gut weiter arbeiten.

SZ: Wie haben Sie ganz persönlich den Pokalsieg gegen den Hamburger SV erlebt ?

Wegen der Pokalbegegnungen am vergangenen Wochenende ist die Regionalliga-Partie zwischen dem SC Pfullendorf und den Stuttgarter Kickers auf Mittwoch (19 Uhr) verschoben worden. Beide Kontrahenten traten im DFB-Pokal an und beide konnten jeweils sensationell Clubs aus der ersten Bundesliga ausschalten. Für die Kickers läuft es auch in der Liga unheimlich gut, wenngleich sie durch die Pokalpause die Tabellenführung an den Lokalrivalen VfB Stuttgart II verloren. SZ-Mitarbeiter Dirk Meier sprach mit Kickers-Coach Robin Dutt (41), der in der Schwabenmetropole seit dem 27. Oktober 2003 im Amt ist.

SZ: Herr Dutt, nach dem guten Start in die Regionalligasaison und dem sensationellen 4:3-Sieg gegen den Champions-League-Teilnehmer Hamburger SV im Pokal kann Ihre Laune wohl kaum besser sein, oder?

Robin Dutt: Ja, das stimmt. Wir sind in der Liga nach sechs Spielen immer noch ungeschlagen. Trotzdem konnten wir uns noch kein Polster verschaffen, obwohl wir fünf Mal gewonnen haben und ein Mal unentschieden spielten. Dass der VfB II nun an uns vorbei gezogen und Tabellenführer ist, tut uns jedoch nicht weh. Aber Reutlingen und Kassel sind nah bei uns und auch Hoffenheim kommt langsam ins Rollen. Wir müssen aufpassen und konsequent gut weiter arbeiten.

SZ: Wie haben Sie ganz persönlich den Pokalsieg gegen den Hamburger SV erlebt ?

Dutt: Der HSV hatte Höhen und Tiefen in seinem Spiel. Zum Glück für uns haben die Tiefen überwogen. Ja, das war schon toll. Auch für unser Publikum. Nach langer Zeit war unser Stadion mit 10 450 Zuschauern mal wieder ausverkauft. Auch in der Liga ist unser Schnitt im Moment doppelt so hoch wie kalkuliert. Das ist erfreulich.

SZ: Wie wirkt sich denn dieser Erfolg im Degerloch aus?

Dutt: Die Euphorie ist riesengroß. Die Fans kommen, wollen uns sehen, und auch in den Medien sind wir mehr und mehr Thema. Am Sonntag war ich zu einem TV-Interview beim SWR-eingeladen und auch beim DSF. Die Stuttgarter Kickers werden auf einmal auch überregional wahrgenommen. Wir sind auf einem guten Weg, müssen diese Leistung nun aber auch weiter konservieren.

SZ: Hannover 96 ist auch auf Sie aufmerksam geworden und wollte Sie als Cheftrainer. Warum haben Sie abgesagt?

Dutt: Ich hatte ein Angebot aus Hannover. Ich bin dann zwei Tage vor unserem Pokalspiel dorthin geflogen und habe mit dem 96-Boss Martin Kind gesprochen. Ich habe ihm erklärt, dass ich das Projekt Stuttgarter Kickers weiterführen möchte. Mein Ziel ist immer noch der Aufstieg in die zweite Bundesliga. Mein Vertrag in Stuttgart läuft zwar am Saisonende aus. Aber wenn wir aufsteigen, dann werde ich hier bestimmt weitermachen. Davon gehe ich derzeit jedenfalls aus.

SZ: Die Regionalliga Süd wird gemeinhin für schwächer gehalten als die Regionalliga Nord. Sehen Sie das auch so?

Dutt: Nein, überhaupt nicht. Mit dem FC Augsburg hat die Regionalliga Süd letzte Saison das beste Team überhaupt gestellt. Allerdings mit dem FC Eschborn auch das schlechteste. Im Schnitt ist die Süd-Liga genauso stark wie der Norden. Hinzu kommt eines: Am Wochenende haben vier Süd-Regionalligisten vier Bundesligisten aus dem Pokal geworfen. Pfullendorf gegen Bielefeld, Pirmasens gegen Bremen, Saarbrücken gegen Mainz und wir gegen den HSV. Das spricht doch für den Süden und zeigt die Stärke unserer Spielklasse deutlich auf.

SZ: Der nächste Gegner ist am Mittwoch der SC Pfullendorf. Ist Ihr Kader dann wieder komplett?

Dutt: Nein. Gegen den HSV haben sich unsere Stürmer Bashiru Gambo und Christian Okpala verletzt. Das tut uns natürlich sehr weh. Bei Okpala besteht eine kleine Hoffnung, dass er spielen kann. Gambo fällt aber aus.

SZ: Sie sind zwar Trainer in Stuttgart, kennen aber wohl den SCP am besten von allen Klubs dieser Liga. Kann man das so sagen?

Dutt: Ich muss natürlich alle Mannschaften der Regionalliga Süd kennen. Aber wenn man das Umfeld von Pfullendorf mit einbezieht, dann würde Pfullendorf bei mir in dieser von Ihnen angesprochenen Rangfolge wohl ganz oben stehen. Die Mannschaft ist sehr gut, die Vereinsführung arbeitet gut und vor allem solide. Da gibt es keine Skandale und auch zu SCP-Trainer Michael Feichtenbeiner habe ich einen freundschaftlichen Kontakt. Daher freue ich mich sehr auf dieses Spiel. Außerdem hat diese Partie Derbycharakter und durch unsere beiden Pokalsiege dürfte die Stimmung super sein. Das wird bestimmt spannend.

Schwäbische Zeitung

Bilder vom Spiel Stuttgarter Kickers – Hamburger SV (4:3) *Update*

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Weitere Bilder gibt es bei:
Bundesliga.de (5 Bilder)
Bilder von Jack Dalton (42 Bilder)
Tausendsascha.de (68 Bilder)
Bilder von Kickersharry im Block C (23 Bilder)
Groundchecker.de.vu (11 Bilder)
SVK1899.de (72 Bilder)
HSV-Forum (29 Bilder)

U19 unterliegt im Derby deutlich

Stuttgarter Kickers: Rodrigues; Boric (53. Vargas-Müller), Napoli (46. Kandazoglu), Jung (35. Thies), Leist; Brandstetter, Weber,Gümüssü, Burak; Zivaljevic, Petruso (35. Rizzi)

VfB Stuttgart: Lehmann; Pelipetz (73. Mayer), Cosic, Feisthammel; Sauter (67. Maas), Enderle, Hohn (73. Rechner), Teixeira-Rebelo; Fischer, Ismaili, Schieber (16. Schimmel)

Tore: 0:1 Fischer (15.), 0:2 Hohn (22.), 0:3 Sauter (30.), 0:4 Fischer (49.)

SR: Münch (Gottmadingen); Zuschauer: 1200; Gelb: Burak – Sauter, Ismaili, Hohn,Schimmel

Die Pokalsensation Stuttgarter Kickers – Hamburger SV (4:3) in der Presse

Eventuelle Doppeleinträge am frühen Montag Morgen bitte ich zu entschuldigen, bei der Masse an Zeitungsartikeln verliere ich den Überblick! „Die Pokalsensation Stuttgarter Kickers – Hamburger SV (4:3) in der Presse“ weiterlesen

3. Liga eingleisig mit 16+4 ab 2008

Abstimmung zur Regionalligareform auf dem DFB-Bundestag

Die Einführung einer eingleisigen dritten Liga mit 20 Vereinen ab der Saison 2008/09 ist beschlossene Sache. Dabei dürfen im Eröffnungsspieljahr maximal vier zweite Mannschaften von Bundesligaklubs an den Start gehen. Die Delegierten auf dem Außerordentlichen DFB-Bundestag in Frankfurt/Main gaben am Freitagnachmittag grünes Licht – bei lediglich 27 Gegenstimmen.

Zuvor war die Zusammensetzung der 3. Liga lange Zeit umstritten. Erst, als die Profi-Klubs einige Zugeständnisse an die Amateurvereine machten, war der von einer Kommission aus beiden Lagern vorab formulierte Kompromiss greifbar.

So werden die zweiten Mannschaften der Bundesligisten sich noch stärker als sonst mit einem Einsatz von U-23-Spielern begnügen. Im DFB-Pokal verzichten die Erst- und Zweitligisten auf einen Einsatz ihrer Amateurteams und auch auf das TV-Geld in diesem Wettbewerb.

Dennoch gab es bis zum Schluss Stimmen aus dem Amateurlager, die ein generelles „Startverbot“ für die zweiten Mannschaften erwirken wollten.

Unter der dritten Liga ist in der Hierarchie ab 2008/09 die Regionalliga zu finden, die in drei Staffeln á 18 Klubs zur vierthöchsten Spielklasse in Deutschland abgestuft wird.

Kicker

Vorberichte DFB-Pokal: Stuttgarter Kickers – Hamburger SV

Frühstück mit Dutt
 
Ein Besuch bei Hannover 96
 
STUTTGART. Der Kickers-Trainer Robin Dutt ist zu Gesprächen bei Hannover 96 gewesen, das aber Dieter Hecking verpflichtete. „So kann ich mich voll auf den Pokal konzentrieren“, sagt Dutt vor dem Spiel gegen Hamburg, für das es nur noch 1000 Karten gibt.

Von Joachim Klumpp

Am vergangenen Wochenende hat Robin Dutt seiner Mannschaft gleich drei Tage freigegeben, damit die sich mental auf den Pokalschlager am Samstag gegen den Hamburger SV vorbereiten kann. Da ahnte der Trainer der Stuttgarter Kickers ja noch nicht, dass er plötzlich selbst ein gefragter Mann ist, der seine Zeit minutiös einteilen muss. Am Mittwoch ging alles ganz schnell: Der 41-Jährige bekam einen Anruf des Bundesligisten Hannover 96 bezüglich der Trainernachfolge Peter Neururers, Dutt informierte daraufhin seinen Präsidenten, reiste noch am Abend gen Niedersachsen, wo er gestern früh mit 96-Boss Martin Kind beim Frühstück saß. Kontaktaufnahme nennt man das, „ich wollte Herrn Dutt einfach mal persönlich kennen lernen“, so der mächtige Bundesligapräsident, der stets betont hatte, „einen Unbekannten“ auf dem Wunschzettel zu haben.

Dutt gibt zu: „Natürlich fühle ich mich geehrt, schließlich bekommt man nicht alle Tage eine Anfrage aus der Bundesliga.“ Allerdings habe er in dem Gespräch auch klar gemacht, dass er sich momentan nur schwer vorstellen könne, das erfolgreich in die Saison gestartete Projekt Kickers vorzeitig zu verlassen. Genau diese kontinuierliche Arbeit bei dem Regionalligisten hat sich inzwischen rumgesprochen (in der Winterpause soll es auch schon eine Anfrage aus Hoffenheim gegeben haben). Dutt bekennt: „Das ist auch eine Auszeichnung für den Verein.“

So sieht es auch sein Präsident Hans Kullen, der gestern sagte: „Wir haben uns noch nicht intensiv mit dem Thema beschäftigt, aber wir würden Robin Dutt sicher keine Steine in den Weg legen.“ Er fügte allerdings hinzu: „Es ist bei den Kickers etwas gewachsen, was einer von uns nur ungern verlassen würde.“ Doch das Fußballgeschäft ist schnelllebig, obwohl die Zustände in Hannover zuletzt eher chaotische Züge trugen. Wovon sich Dutt nicht abschrecken ließ. „Ich habe Hannover keine klare Absage gegeben – unabhängig von deren Entscheidung. Ich denke, ich bin momentan allenfalls die Nummer zwei.“ Mit dieser Einschätzung lag er genau richtig. Gestern Abend machte Hannover die Verpflichtung des Wunschkandidaten Dieter Hecking von Alemannia Aachen perfekt. Dutt nimmt es gelassen: „So kann ich mich voll uns ganz auf das Pokalspiel konzentrieren.“

Die Nebengeräusche der vergangenen Tage will er dabei nicht überbewerten: „Wir sind jetzt Tabellenführer und wollen in die zweite Liga, wenn wir uns da gleich von der ersten Anfrage aus dem Konzept bringen lassen, dann sind wir weit weg von einer Spitzenmannschaft.“ Falls sie als Spitzenmannschaft im Pokal gewinnen, hätten die Kickers ein Problem mehr: Dutt – und seine Spieler – würden für andere Klubs noch interessanter werden. Es muss ja nicht immer Hannover 96 sein.

Stuttgarter Zeitung

Kickers und Fans stürmen gleichermaßen
 
PARKPLATZNOT Mehr als 10000 Fußballbegeisterte werden morgen zum Pokalspiel im Gazi-Stadion erwartet
 
Degerloch. Fußballbegeisterte sind gespannt auf das Pokalspiel zwischen den Stuttgarter Kickers und dem Hamburger SV. Zu tausenden werden sie am Samstag unter den Fernsehturm strömen. Das Stadion ist das erste Mal seit 1990 fast ausverkauft. Die Polizei in Degerloch stellt sich auf ein Verkehrschaos ein.

Von Judith A. Sägesser

Die Saison hat für die Stuttgarter Kickers überraschend gut begonnen. Die Fans sind begeistert vom Offensivfußball der Blauen und erwarten mit Spannung, ob sich die Glückssträhne des Regionalligisten am Samstagnachmittag im Spiel gegen den Hamburger SV fortsetzen wird. Zwischen 10 000 und 12 000 Fußballbesucher werden in Degerloch erwartet. Zum ersten Mal seit 1990 rechnen die Kickers mit einem ausverkauften Stadion. Damals spielten die Degerlocher gegen den MSV Duisburg. Als die Blauen im vergangenen Jahr auf den Bundesligisten aus dem Norden trafen, mussten sie eine klare Niederlage einstecken. Der HSV gewann mit 5:1. Aber die Kickers spielen derzeit mit viel Selbstbewusstsein.

Dieses Selbstbewusstsein spiegelt sich auch in den Publikumszahlen wider. Derart viele Zuschauer versprechen eine gute Stimmung auf der Tribüne. Doch bevor die Fußballfans dort sitzen und die Spieler anfeuern, müssen diejenigen, die nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, irgendwo ihr Auto parken. Und das dürfte nicht ganz einfach werden, sagt Josef Hinderhofer von der Degerlocher Polizei. Er ist mit der Aufgabe betraut, dafür zu sorgen, dass die Verkehrssituation morgen nicht zum Verkehrschaos wird.

Gut ist, dass auf die für dieses Wochenende geplante Baustellensperre an der Jahnstraße wegen des erwarteten Ansturms verzichtet wird. Wegen des Fußballs soll die Arbeit entgegen den ursprünglichen Plänen erst am 22. September beginnen. Um das Wildparken zu verhindern, werden zudem die Wohngebiete am Rand der Waldau gesperrt, sagt Hinderhofer. Zusätzliche Parkplätze für Stadiongäste gibt es an der Jahnstraße sowie an der Mittleren Filderstraße.

Das Chaos wird vermutlich trotzdem nicht zu verhindern sein: Schon „bei 5000 Zuschauern sind die Parkplatzkapazitäten rund ums Stadion erschöpft“, sagt Josef Hinderhofer. Da es morgen mindestens doppelt so viele werden sollen, rät er Fans, mit Bus und Bahn nach Degerloch zu fahren. Dass dieser Rat der Polizei das Regeln des Verkehrs erspart, glaubt er aber nicht: „Die meisten Leute fahren eben doch lieber mit dem eigenen Auto.“ Der Verkehrsverbund Stuttgart bietet für das Spiel eine Kombikarte an, mit der die Fußballinteressierten sowohl zum als auch ins Stadion kommen. Außerdem werden die Züge der U-Bahn-Linie 7 länger, und sie fahren häufiger als sonst.

Stuttgarter Zeitung

Dutt: Kurzer Flirt mit Hannover
 
Wirbel vor DFB-Pokalspiel der Kickers – Niedersachsen verpflichten Hecking
 
Stuttgart – Erfolg macht begehrt. Das können auch die Stuttgarter Kickers dieser Tage feststellen. Das DFB-Pokalspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den HSV im Gazistadion ist fast ausverkauft, und Bundesligist Hannover 96 hatte bei der Trainersuche Interesse an Robin Dutt angemeldet – sich dann aber für Dieter Hecking von Ligakonkurrent Alemannia Aachen entschieden.

VON CARSTEN MEYER

Mit Erfolg im Fußball ist das so eine Sache. Es ist schön, wenn man ihn hat wie jetzt die Stuttgarter Kickers als Spitzenreiter der Regionalliga. Es herrscht eine Euphorie, die Zuschauer strömen, die Medien berichten, und alle sind bester Laune. Aber Erfolg kann in dieser Liga auch für Probleme sorgen. Es ist nämlich so, dass ihn auch andere registrieren, die mehr Geld, größere Stadien und bessere Perspektiven bieten. „Unsere Erfolge machen die Beteiligten auch für größere Clubs interessant“, sagt Trainer Robin Dutt. Er weiß, wovon er spricht. In dem aktuellen Fall zeigte sich Bundesliga-Schlusslicht Hannover 96 an keinem Spieler der Blauen interessiert – sondern am Coach.

Am Mittwoch erreichte Dutt ein Anruf der Niedersachsen, die zu diesem Zeitpunkt noch nach einem Nachfolger für Peter Neururer fahndeten. Dutt holte sich von Kickers-Präsident Hans Kullen die Erlaubnis, Gespräche führen zu dürfen – und machte sich auf den Weg nach Hannover. „Wir wollten ihn kennen lernen“, sagt Hannovers Chef Martin Kind. Am gestrigen Abend war das Thema aber schon wieder erledigt. Hannover verpflichtete für eine geschätzte Ablösesumme von einer Million Euro Wunschkandidat Dieter Hecking, der in Aachen einen Vertrag bis 2009 besessen hatte. Zur Laufzeit von Heckings Kontrakt bei 96 sagte Kind nur: „Es handelt sich zunächst um eine mittelfristige Vereinbarung.“

Bei einem Scheitern der Verhandlungen mit Aachen wäre Dutt erster Ansprechpartner für Hannover 96 gewesen. Dessen Vertrag läuft zwar noch bis zum Saisonende, doch Kullen hatte signalisiert: „Wir würden ihm keine Steine in den Weg legen.“ Das Thema hat sich nun erledigt, und so ganz unrecht wird das Dutt nicht einmal sein. Natürlich sei die Anfrage für ihn als Regionalligatrainer ohne Profivergangenheit als Spieler eine Ehre gewesen. Einerseits. Andererseits ist Dutt in der Region verwurzelt, hat ein schulpflichtiges Kind und gerade eine Menge Spaß an seinem Job. Wenn er über die Kickers spricht, dann spricht er von einem „Projekt“, das vor drei Jahren auf einem Abstiegsplatz begann und nun in die zweite Liga führen soll. Die Fußballexperten in Deutschland werden es beobachten.

Info: Die Kickers rechnen im DFB-Pokalspiel gegen den HSV am Samstag (15.30 Uhr) mit einem ausverkauften Gazistadion. 9500 Tickets sind verkauft, die restlichen 1000 Karten sind bis zum heutigen Freitagabend, 18 Uhr, im Kickers-Fan-Shop oder bei Easy Ticket (http://www.easyticket.de) erhältlich. Etwaige Restkarten werden am morgigen Samstag ab 10 Uhr an der Frühkasse vor dem Gazistadion verkauft. Der Club empfiehlt eine Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Eintrittskarten für die Partie gelten auch als Fahrscheine.

Stuttgarter Nachrichten

Mit der Kombikarte zum Kickers-Pokalspiel
 
Das Erstrundenspiel im DFB-Pokal zwischen den Stuttgarter Kickers und dem Hamburger SV am Samstag, 9. September, 15.30 Uhr, ist fast ausverkauft. Der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) lässt Eintrittstickets auch als Fahrkarten im gesamten Verbundgebiet gelten. Vom Hauptbahnhof aus sowie aus Richtung Ostfildern kommen Fußballfans am besten mit der Stadtbahnlinie U 7 zur Haltestelle Waldau. Auf der Strecke fahren doppelt so lange Züge wie sonst. Zwischen Hauptbahnhof und Waldau wird die U 7 mit Sonderzügen verstärkt. Gleiches gilt für die Rückfahrt nach Spielende. rd

Stuttgarter Nachrichten

Dutts kurzer Ausflug nach Hannover
 
Kickers-Coach kann sich auf Pokalschlager gegen HSV konzentrieren – 96 holt Hecking
 
Stuttgart – Die vergangenen beiden Tage hatten es für Robin Dutt in sich. Der Trainer des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers trifft morgen (15.30 Uhr) mit seiner Mannschaft im DFB-Pokal auf den Hamburger SV. Zwischenzeitlich war er bei Hannover 96 im Gespräch. Bis die Niedersachsen gestern Abend Dieter Hecking verpflichteten.Von Sigor Paesler Hecking war der Wunschkandidat von Hannovers Vorstandsvorsitzendem Martin Kind. Doch der 41-Jährige stand bei Alemannia Aachen unter Vertrag. Gestern Abend erteilte der Bundesliga-Aufsteiger Hecking die Freigabe und wird dafür nach Insiderinformationen knapp eine Million Euro Ablöse kassieren. „Wir erwarten, dass er seine gute Arbeit in Hannover fortsetzt“, kommentierte Kind.Offensichtlich war Dutt nach Hecking die Nummer zwei auf Kinds Liste. „Er steht auf unserem Zettel“, bestätigte er. Der Kickers-Coach war von Mittwoch bis gestern in Hannover und führte zwei längere Gespräche mit Kind. „Ich tendiere dazu, das Projekt bei den Kickers zu Ende zu führen“, sagte Dutt bereits gestern Mittag, verhehlte aber nicht, dass die Aufgabe bei 96 einen Reiz habe: „In Hannover ist die Erkenntnis gereift, über das Tagesgeschäft hinaus die Konzeption zu verändern – das Konzept ist fast mit dem identisch, das ich vor drei Jahren hier vorgefunden habe.“ Auch Kickers-Präsident Hans Kullen trieb die Sache um. „Sie können sicher sein, dass wir ihm keine Steine in den Weg legen würden. Die Anfrage ist auch eine Wertschätzung der Arbeit im gesamten Verein“, sagte er. Einige Stunden später war die Episode Hannover, die erst einen Tag vorher mit einem Anruf begonnen hatte, für Dutt schon wieder beendet. Er kann sich jetzt voll auf das HSV-Spiel konzentrieren.Aber sollten die „Blauen“ weiter erfolgreich sein, wird Dutts Name mit Sicherheit häufiger im Zusammenhang mit der Trainersuche eines Bundes- oder Zweitligisten genannt werden – vielleicht schon bald in Aachen.
 

Keine Lust auf Streicheleinheiten
„Wir wollen ein Spitzenteam werden. Dann müssen wir auch damit umgehen, dass diejenigen, die am Erfolg beteiligt sind, begehrt sind“, sagte Dutt und wollte deshalb auch nichts davon wissen, dass die Anfrage aus Hannover die Konzentration auf den Pokalschlager stören könnte. Der Kickers-Coach ist jedenfalls davon überzeugt, dass es der HSV schwer haben wird, wie im Vorjahr das Gazi-Stadion als Sieger zu verlassen: „Wir haben unseren Rhythmus bereits gefunden, der HSV noch nicht“, erklärte er. Das 1:5 vor einem Jahr ist für Dutt gleichzeitig positives und negatives Beispiel: „Da haben wir 70 Minuten lang gut mitgehalten und hatten die Chance zur Führung. Aber in den letzten 20 Minuten müssen wir uns diesmal anders verhalten.“

Im Gegensatz zu HSV-Coach Thomas Doll kann Dutt erstmals in dieser Saison auf den kompletten Kader zurückgreifen. Die bislang verletzten Laszlo Kanyuk, Oliver Stierle und Mustafa Parmak trainieren wieder voll mit. „Ich will nicht wieder 70 Minuten kämpfen, um die Streicheleinheiten von Doll abzuholen – und die fahren als Sieger nach Hause“, sagte Dutt und fügte kämpferisch hinzu: „Die sind es im Norden gewohnt, sich warm anzuziehen. Das sollten sie auch tun.“

Die Kickers-Verantwortlichen erwarten ein mit 10 500 Zuschauern ausverkauftes Stadion. Die wenigen Restkarten gibt es heute bis 18 Uhr auf der Kickers-Geschäftsstelle und bei Easy-Ticket sowie morgen ab 10 Uhr an der Frühkasse im Gazi-Stadion zu kaufen. Da Parkplätze Mangelware sind, wird empfohlen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Es werden zusätzliche S-Bahnen eingesetzt, die Fahrt ist für Besitzer einer Eintrittskarte kostenlos.

Eßlinger Zeitung

HSV zu Gast bei den Stuttgarter Kickers

Der Hamburger SV hat in der Bundesliga wahrlich keinen Traumstart hingelegt – und nun müssen die Norddeutschen in der ersten Runde des DFB-Pokals am Sonnabend (15.30 Uhr) ausgerechnet zu den Stuttgarter Kickers reisen. Eine Paarung, die es im vergangenen Jahr ebenfalls in der erste Runde gab. Und genau deshalb ist der süddeutsche Drittligist besonders motiviert und will unbedingt eine gelungene Revanche. Der Tabellenführer der Regionalliga Süd strotzt nach 16 Punkten aus sechs Spielen vor Selbstvertrauen und hat die Pokalüberraschung vor Augen. „Sie sind es im Norden gewohnt, sich warm anzuziehen. Das sollten sie auch tun. Wir gehen mit ganz breiter Brust ins Spiel“, sagt Kickers-Trainer Robin Dutt, der auch als neuer Coach bei Hannover 96 im Gespräch ist. Und Stürmer Christian Okpala tönt: „Wir gewinnen und ich schieße den HSV raus.“ Die Hamburger dürften auf jeden Fall gewarnt sein, denn der 29-jährige Torjäger ist mit fünf Treffern aktuell der beste Schütze in der Liga. Wie schwer es ist bei den Kickers eine Runde weiterzukommen, wissen die Spieler von Trainer Thomas Doll noch aus dem vergangenen Jahr. Da dauerte es bis zur 76. Minute, ehe der HSV den Sieg perfekt machen konnte.

Doll: „Den Hebel umlegen“
 
Doll erwartet, dass seine Mannschaft mit der nötigen Professionalität ins Spiel geht. „Keiner soll auf dem Platz laufen und denken, er spielt ja Bundesliag und Champions League. Es wirkt vielleicht wie ein Testspiel, aber da müssen wir den Hebel umlegen und uns bewusst sein, dass es ein Pflichtspiel ist“, warnt der Coach seine Schützlinge. Auf keinen Fall helfen kann Neuzugang Juan Pablo Sorin. Der Argentinier leidet unter einer leichten Wadenverhärtung und ist zudem konditionell noch im Rückstand. Trotzdem reist der 30-Jährige mit zu den Schwaben, damit er schneller ins Team integriert wird. Ebenso zum Zuschauen verdonnert ist David Jarolim. Der am Arm operierte Tscheche nimmt zwar schon wieder am Mannschaftstraining teil, soll aber für das wichtige Champions-League-Spiel gegen Arsenal London geschont werden. Ob der vom Kickers-Stadtrivalen VfB Stuttgart gekommene Stürmer Danijel Ljuboja neben Boubacar Sanogo in der Startelf stehen wird, ließ Doll offen.

NDR

Ljubojas HSV-Premiere in der alten Heimat

Ein Mann vieler Worte war er nie – und er wird es wohl auch nicht mehr. Dafür aber bringt Piotr Trochowski die Ausgangslage vor dem Erstrunden-Pokalspiel beim Regionalliga-Vertreter Stuttgarter Kickers mit wenigen Worten auf den Punkt: „Egal wie gut die sind, wenn wir da verlieren, dann sind wir tot. Dann werden wir hier fertiggemacht.“

Um derlei Schmach zu vermeiden, hat sich Trainer Thomas Doll besonders viel vorgenommen. „Wir werden vor dem Spiel viele Gespräche führen, uns noch mal alle zusammensetzen. Schwerpunkt wird natürlich das Spiel bei den Kickers sein. Das ist ein Regionalligateam, das unter Profibedingungen arbeitet. Sie wollen uns ein Bein stellen. Ein Selbstgänger wird das nicht – aber wir sind selbstbewusst und wollen so weit wie möglich kommen.“

Mitreisen wird auch Neuzugang Juan Pablo Sorin, der aber ebenso wenig spielen wird wie Thimothee Atouba (beide Trainingsrückstand) und David Jarolim (Haarriss im Arm). „Ich werde nur die Spieler aufstellen, die topfit sind.“

Zu dieser Kategorie zählt auch Sturm-Neuzugang Danijel Ljuboja. Der Serbe, der in den zwei EM-Qualifikationsspielen der letzten sechs Tage jeweils nur zu einem Kurzeinsatz kam, könnte in seiner früheren Heimat von Beginn an auflaufen. „Er wird spielen“, verspricht Doll, ohne sich wirklich festlegen zu wollen. „Wichtig ist, dass er sich über Einsätze die nötige Wettkampfhärte holt. Und jetzt geht es los. Auch für ihn ist es ein Neuanfang.“ Der ehemalige Angreifer des VfB Stuttgart freut sich auf die Rückkehr ins Schwabenländle. „Ich hatte dort ein sehr schönes Jahr, habe viele gute Erinnerungen. Gegen den Stadtrivalen des VfB spielen zu können, das ist eine sehr reizvolle Aufgabe.“ Ob er fit ist? „Mir geht es sehr gut. Für mich kann es losgehen.“

Das gilt für Mehdi Mahdavikia eher nicht. Der Perser kehrte mit Adduktorenproblemen von seiner Länderspielreise zurück und droht auszufallen. Ebenso wie Vincent Kompany, der sich nach seiner Zerrung im Aufbautraining befindet. „Die Schmerzen sind schon viel besser geworden. Und wenn ich mich am Sonnabend gut fühle, werde ich mit dem Trainer und dem Arzt reden“, sagt er.

Doch obwohl sich der Belgier nach eigenen Angaben fit genug fühlt („Es könnte gehen“), tendiert Doll dazu, den Abwehrchef pausieren zu lassen.“Als Spieler habe ich auch immer gesagt, dass es geht. Aber im Osasuna-Spiel wurden wir fast bitter dafür bestraft, Vincent zu früh spielen zu lassen. Er hat noch einen Restschmerz – da gehen wir ganz sicher kein Risiko ein.“

Somit drohen neben dem Langzeitverletzten Rafael van der Vaart auch Sorin, Jarolim, Atouba, Kompany und Mahdavikia auszufallen. Obligatorisch kurzes Schlusswort von Trochowski: „Egal wer spielt – als Bundesligaklub müssen wir da gewinnen. Egal, wer aufläuft. Punkt.“

Hamburger Abendblatt

Stuttgarter Kickers: Der Regionalliga-Tabellenführer strotzt nach 16 Punkten aus sechs Spielen nur so vor Selbstvertrauen. Nach 17 Ligatoren hofft Trainer Dutt auch im Pokal auf seine Offensive um das Sturmduo Okpala/Mesic. Auch letztes Jahr ging es gegen den HSV (1:5), wobei die Kickers bis zum 1:2 sehr gut mithielten.

Hamburger SV: „Keine Experimente“, lautet die Maxime von Trainer Doll, der keine Stammkraft für Arsenal schont. Selbst Jarolim will nach Armbruch schon auflaufen. Schafft es der Tscheche, muss wohl Mahdavikia auf die Bank, da nach Formkrise Demel defensiv erste Wahl sein dürfte. Ljuboja feiert sein Debüt.„Keine Experimente“, lautet die Maxime von Trainer Doll, der keine Stammkraft für Arsenal schont. Selbst Jarolim will nach Armbruch schon auflaufen. Schafft es der Tscheche, muss wohl Mahdavikia auf die Bank, da nach Formkrise Demel defensiv erste Wahl sein dürfte. Ljuboja feiert sein Debüt.

Aufstellung

Stuttgarter Kickers
Yelldell – Benda, Yildiz, Härter, Steinle – M. Hartmann – Sökler, Akcay, Gambo – Okpala, Mesic 

Hamburger SV
Kirschstein – Demel, B. Reinhardt, Mathijsen, Benjamin – de Jong – Mahdavikia, Wicky – Trochowski – Ljuboja, Sanogo

Kicker

Vorberichte DFB-Pokal: Stuttgarter Kickers – Hamburger SV

„Das Spiel wird kein Selbstgänger“

Hamburg – Nach der Länderspielpause geht es am Samstag (09.09.06, ab 15.15 Uhr live im HSV-Ticker) weiter mit dem nächsten Pflichtspieltermin der Rothosen. Die erste Runde des DFB-Pokals steht auf dem Programm und für den HSV führt die Reise wie schon im letzten Jahr ins Schwabenland, genau genommen zu den Stuttgarter Kickers. Eine unangenehme Aufgabe. „Wir müssen eine professionelle Einstellung an den Tag legen. In der Regionalliga wird auch bereits unter Profibedingungen gearbeitet. Die Kickers haben den Anspruch, uns ein Bein zu stellen. Darauf müssen wir uns vom Kopf her vorbereiten. Das Spiel wird kein Selbstgänger“, erklärte Thomas Doll auf der Pressekonferenz am Donnerstag (07.09.06).

In der Tat präsentieren sich die Stuttgarter Kickers zurzeit in Topform. Mit 16 Punkten führen sie die Regionalliga Süd als Spitzenreiter an. Mit fünf Siegen und einem Unentschieden sind sie bislang ungeschlagen. Das soll sich am Samstag natürlich ändern. „Wir nehmen das Spiel sehr ernst. Wir wollen im DFB-Pokal so weit wie möglich kommen“, ließ der Übungsgleiter keinen Zweifel daran aufkommen, dass er sich voll auf die Partie konzentriert. Etwaige Gedanken an das erste Champions League-Spiel gegen Arsenal London am nächsten Mittwoch (13.09.06) werden derzeit noch verdrängt. „Intern wird nicht über das Spiel  gesprochen“, verreit Doll.

Vielmehr möchte der Coach das Pokalspiel und die Fahrt und den Flug dazu nutzen, die Neuen im Team weiter ins Boot zu holen. Joris Mathijsen, Danijel Luboja und Juan Pablo Sorin sollen sich an die Abläufe und den Rhythmus gewöhnen. Dafür wird es Einzelgespräche geben. „Die Jungs müssen unser Konzept, unsere Philosophie verinnerlichen. Sie müssen begreifen, wie wir spielen wollen und wie wir ticken. Das lernt man nicht, indem man abends zusammen essen geht. Da steckt mehr dahinter.“ Deshalb wird auch der Argentinier Sorin, obwohl der Trainer einen Einsatz in Stuttgart ausschloss, mit in den Flieger am Freitag (08.09.06) steigen. Danjiel Luboja darf sich derweil auf seinen ersten Einsatz im HSV-Trikot freuen. Ob von Anfang an oder als Einwechselspieler, darauf legt sich der Trainer noch nicht fest.

Fragezeichen bei Kompany

Auch bei einigen angeschlagenen Spielern ist noch Vorsicht geboten. David Jarolim ist nach seiner Unterarmverletzung zwar wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, wird aber noch etwas Zeit brauchen. Auch Vincent Kompany hat noch nicht das volle Vertrauen in seine Muskulatur. Zwar absolvierte der Belgier das Erwärmungsprogramm und Passspiel mit dem Team, verspürte nach Aussage des Trainers allerdings noch einen Restschmerz. Es wird kurzfristig entschieden, ob er die Reise nach Stuttgart mit antritt.

Die aktiven Nationalspieler treffen im Laufe des Tages in Hamburg ein. Als Letzter wird Paolo Guerrero morgen Mittag, kurz vor dem Abflug, an der AOL Arena erwartet. Bislang haben sich alle gesund von ihren Einsätzen zurückgemeldet. Doch egal, wer im GAZI-Stadion der Kickers auflaufen wird, der Trainer ist sich sicher: „Wir werden ein Super-Truppe auf dem Platz haben, die ihre Sache ernst nimmt“.
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„Unser Anspruch muss sein, die nächste Runde zu erreichen“

Hamburg – Robin Dutt ist seit fast drei Jahren Trainer der Stuttgarter Kickers und trifft nun im zweiten Jahr in Folge in der ersten Rundes des DFB-Pokals auf den Hamburger SV. Mit seinem Team gelang dem 41-Jährigen ein toller Saisonstart in der Regionalliga Süd: Mit fünf Siegen und einem Unentschieden haben sich die Kickers an die Tabellenspitze katapultiert und schauen mit breiter Brust auf die Partie gegen den Bundesligisten. Im Interview mit hsv.de verrät Dutt, wie er die 1:5-Niederlage aus dem letzten Jahr beurteilt, was seine Mannschaft besser machen muss und welche Informationen er sich über den HSV besorgt.

hsv.de: Guten Tag Herr Dutt, in der ersten DFB-Pokalrunde gibt es die Neuauflage aus dem letzten Jahr. Inwieweit hat sich die Ausgangslage verändert?

Dutt: Von unserer Seite hat sich das insoweit geändert, dass wir im letzten Jahr in mittleren Tabellenregionen gestanden haben. In diesem Jahr zählen wir zu den Aufstiegskandidaten, haben nach sechs Spieltagen noch nicht verloren und stehen an der Tabellenspitze. Dadurch haben wir unsere Qualität untermauert. Der HSV hat einen starken Kader. Vielleicht haben sie ihren Rhythmus in dieser Saison noch nicht gefunden, zählen für mich aber nach wie vor zu den Top-Mannschaften.

Im letzten Jahr gab es lange Zeit einen harten Fight. Am Ende hat Ihre Mannschaft dann doch deutlich mit 1:5 verloren. Was müssen Sie dieses Mal ändern?

Dutt: Das waren ja nur Komplimente, die wir bekommen haben. Der Anspruch muss allerdings sein, die nächste Runde zu erreichen. In jeder Runde schlägt ein Regionalligist einen Bundesligisten. Das ist schon keine Sensation mehr. Daran wollen wir auch beteiligt sein.

Wie wollen Sie das anstellen?

Dutt: Letztes Jahr waren wir zu unkonzentriert. Bis zur 70. Minute haben wir gut gespielt. Aber wir hatten die Chance zum 2:1. Unser Spieler lief frei auf Stefan Wächter zu. Das war der Knackpunkt. Da hätten wir das Tor machen müssen. In der Schlussphase haben wir in drei Standardsituationen Tore kassiert und das Ergebnis fiel am Ende vom Papier her standesgemäß aus.

Ist es vielleicht ein Vorteil, dass das Ergebnis am Ende so deutlich ausfiel. Die Außenseiterstellung ist damit ja eigentlich noch deutlicher?

Dutt: Dafür schätze ich meinen Trainerkollegen Thomas Doll zu stark ein, gerade im psychologischen Bereich. Er wird seine Jungs schon so einstellen, dass sie uns nicht unterschätzen werden. Letztes Jahr hat der HSV auch schnell das 1:0 gemacht. Sie werden es nicht zulassen wollen, dass wir unser Spiel aufziehen.

In den Hamburger Medien wird in den letzten Tag immer wieder spekuliert, wer für das Spiel gegen die Stuttgarter Kickers noch fit wird. Nehmen Sie davon Notiz?

Dutt: Natürlich nehmen wir davon Notiz. Es ist wichtig, wer genau beim HSV aufläuft. Ob Bastian Reinhardt oder Kompany spielen oder beide, ob Jarolim mit Spezialschiene aufläuft oder nicht. Meine Spieler müssen wissen, auf wen sie in welcher Situation treffen können, wo die Stärken und Schwächen liegen. Deshalb holen wir uns alle möglichen Informationen ein.

In der Regionalliga Süd haben Sie und Ihr Team einen tollen Start hingelegt. Zur Zeit rangieren die Stuttgarter Kickers ungeschlagen mit 16 Punkten an der Tabellenspitze. Was zeichnet Ihr Team aus?

Dutt: Wir sind sehr eingespielt, haben nur drei externe Neuzugänge, wovon allerdings nur zwei gespielt haben. Die Spieler haben die Konzeption verinnerlicht, kennen die Laufwege aus dem FF. Zudem haben wir einen guten Teamgeist, sind fit und haben eine junge Mannschaft beisammen.

Sie haben sich nicht als Favorit in der Regionalliga Süd bezeichnet – eher als Geheimfavorit, der zu den besten sechs Mannschaften zählt. Peilen Sie jetzt den Aufstieg an?

Dutt: Nachdem die TSG (Hoffenheim, anm. d. Red.) hochgehandelt war und noch nicht alles rund läuft und sich auch die anderen Aufstiegsaspiranten schwer tun, sind unsere Chancen natürlich nicht gesunken. Wenn uns andere auf die Fahne „Aufstieg“ schreiben, haben wir auch nichts dagegen. Es ändert nichts daran., dass wir jeden Spiel gewinnen wollen.

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