Ergebnisse vom Wochenende

Samstag, 14.10.2006

A-Junioren Bundesliga: Stuttgarter Kickers – 1. FC Kaiserslautern 1:3
C-Junioren Landesstaffel: Spvgg Feuerbach – Stuttgarter Kickers 0:6
C-Junioren Bezirksstaffel: Spfr. Stuttgart – Stuttgarter Kickers 2 0:6
D-Junioren Kreisstaffel: TSV Sielmingen – Stuttgarter Kickers 2 0:9
D-Junioren Kreisstaffel: Stuttgarter Kickers – SV Sillenbuch 2:0
D-Junioren Kreisstaffel: Stuttgarter Kickers 3 – TSVgg Plattenhardt 2 7:1
E-Junioren Kreisstaffel: Stuttgarter Kickers – SpVgg Möhringen 2 17:0
E-Junioren Kreisstaffel: Stuttgarter Kickers 2 – SpVgg Möhringen 4 5:2

Sonntag, 15.10.2006
A-Junioren Verbandsstaffel: SpVgg Ludwigsburg – Stuttgarter Kickers 2 1:2
B-Junioren Verbandsstaffel: Stuttgarter Kickers 2 – TSV Crailsheim 4:4
B-Junioren Oberliga: Offenburger FV – Stuttgarter Kickers 0:3

2:2 Unentschieden gegen Waldhof

Die U23-Mannschaft der Stuttgarter Kickers erreichte heute gegen Aufstietsanwärter SV Waldhof Mannheim ein 2:2 (1:1) Unentschieden. Marco Tucci brachte die Blauen nach 27. Spielminuten in Führung, Daniel Bogdanovic erzielte noch vor der Pause den Ausgleich für die Kurpfälzer. In der zweiten Hälfte konnte Sascha Ropic die Gäste auf die vermeintliche Siegstraße führen, doch Sokol Kacani verwandelte in der 78. Spielminute einen Fouelfmeter zum 2:2 Ausgleichstreffer für die Blauen.

Damit stehen die Blauen nach neun Spieltagen auf Elf der Tabelle und haben vier Punkte Vorsprung vor den Abstiegsrängen. Nächste Woche geht es erneut gegen einen Aufstiegsfavoriten. Die Blauen treten beim SC Freiburg II an.

Für die Kickers spielten:
Manuel Salz; Fabio Accardi, Mike Baradel, Kresimir Lukic, Moritz Steinle; Nico Kanitz, Markus Kärcher, Mustafa Akcay, Dominique Rodrigues; Marco Tucci, Bastian Bischoff

Insgesamt 20 Bilder zum Spiel gibt es auf der Seite vom Tausendsascha.de.

Spielberichte FK Pirmasens – Stuttgarter Kickers (2:1)

FK Pirmasens – Kickers 2:1 (1:0)

Eine bittere 1:2-Niederlage mussten die Kickers beim Aufsteiger FK Pirmasens hinnehmen: Das Team von Trainer Robin Dutt fand nach dem frühen Führungstreffer der Gastgeber durch Hunsicker (7.) in der Folgezeit gegen eine sehr disziplinierte Pirmasenser Mannschaft kein richtiges Mittel.
Nach dem 1:1-Ausgleich kurz nach Wiederanpfiff durch Mustafa Parmak (47.) schien die Partie zu kippen, doch Pimasens konnte sich aber mit dem schnellen 2:1 durch Reich (55.) auf die Gewinnerstrasse bringen.

Zum Spielverlauf:

Bereits nach drei Minuten hatte Mirnes Mesic nach einer Flanke von Mustafa Parmak die Chance, die Kickers in Führung zu bringen, doch sein Kopfball ging knapp über das Tor. Mit der ersten Möglichkeit erzielten aber die Gastgeber das Tor: Nach einer zu kurzen Kopfballabwehr sprang der Ball – nachdem er an drei Spielern wie eine Billiardkugel abprallte – vor die Füße von Hunsicker, der die Kugel aus zehn Metern ins rechte Eck schlenzte (7.). Bis zum Halbzeitpfiff gab es ein verteiltes Spiel, die Gastgeber wussten immer wieder mit schnellen Angriffen zu gefallen. Zunächste zielte Christian Okpala nach einem Drehschuss über das Gästetor (16.), danach schoss Reich genau in die Arme von David Yelldell (18.). Die beste Chance hatte aber Bashiru Gambo, nachdem er von Mustafa Parmak schön steil angespielt wurde, doch sein Schuss aus 13 Metern konnte der Keeper abwehren (28.). Jens Härter schickte Oliver Stierle, der aber im Liegen den Ball nicht mehr am Keeper vorbeilegen konnten (31.).

In der zweiten Hälfte waren noch keine 100 Sekunden gespielt, als die Kickers den Ausgleich erzielten: Die Flanke von Christian Okpala faustete der Torwart direkt auf den Kopf von Mirnes Mesic, dessen Versuch die Pimasenser Abwehr auf der Torlinie nicht entscheidend klären konnte. Denn das Leder landete auf dem Kopf von Mustafa Parmak, der am bereits geschlagenen Torhüter vorbei und über zwei Spieler auf der Torlinie hinweg den Ausgleich markierte (47.). Doch die Gastgeber wussten in der Drangphase der Kickers die passenden Antwort: Wieder ein schneller Konter, den Reich mit seinem starken Schuss an die Latte abschloß. Der Ball sprang vor die Füße von Hunsicker, David Yelldell konnte mit einem tollen Reflex abwehren. Aber beim dritten Schuss musste sich nun auch der Kickers-Keeper geschlagen geben, Reich donnerte aus kurzer Distanz den Ball zum 2:1 über die Linie (55.).
Die Blauen versuchten nun mehr Druck aufzubauen, die Abwehr wurde auf Dreierkette umgestellt, doch die Pirmasenser Mannschaft blieb immer wieder gefährlich. Verletzungspech dann für die Kickers: Bashiru Gambo wurde mit einer Schulterverletzung vom Platz getragen (76.). Nach einem Foul von Mustafa Parmak wollte sich der Mittelfeldspieler wieder aufrichten und wurde wohl noch festgehalten. Der Schiedsrichter bzw. sein Assistent sahen dabei einen Tätlichkeit des Kickers-Spielers, denn Mustafa Parmak sah in der 79. Minute die Rote Karte.
Doch auch in Unterzahl hatten die Blauen noch zwei dicke Chancen zum Ausgleich: Zunächst schoss Jens Härter Zentimeter am Tor vorbei (83.), der Linksschuss von Mirnes Mesic flog knapp über das Tor (87.). Auch die Gastgeber hatten noch Konterchancen, so dass es aber bei diesem 2:1-Erfolg des Aufsteigers blieb. Die Kickers warten nunmehr seit vier Spielen wieder auf einen Sieg in der Reginalliga Süd.

Die Trainerstimmen:

Robin Dutt: Ich muss von einem verdienten Sieg des Gegners sprechen. Die Mannschaft kämpfte leidenschaftlicher und verfügte über eine disziplinierte Abwehr. Jetzt müssen wir schauen, dass wir mal wieder ein Spiel gewinnen. Auch wir als Trainerteam sind gefragt, um die Mannschaft wieder nach vorne zu bringen.“

Die Spielstatistik:

FK Pirmasens: Schwartz – Hildebrandt, Steil, Falkenmayer, A. Baum, Schaufler, Burch (84. Bzducha), Weißmann (89. Dengel), Bolm, Reich, Hunsicker (68. Carvalho) – Trainer: Jung
Kickers: David Yelldell – Sascha Benda, Marco Wildersinn (68. Laszlo Kanyuk), Recep Yildiz, Jens Härter – Manuel Hartmann, Bashiru Gambo (76. Timo Schlabach), Mustafa Parmak, Oliver Stierle (79. Sven Sökler) – Mirnes Mesic, Christian Okpala – Trainer: Robin Dutt

Torfolge:
1:0 Hunsicker (7.)
1:1 Parmak (46.)
2:1 Reich (55.)

Schiedsrichter:
Frank Willenborg
Verwarnungen:
Hunsiker – Härter, Okpala
Platzverweis:
Rote Karte: Mustafa Parmak (79., Tätlichkeit)

Zuschauer:
3400 Fans im Stadion Husterhöhe

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U19 verliert gegen Kaiserslautern

Die A-Jugend der Stuttgarter Kickers verlor ihr Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern heute mit 1:3 (1:1). Brandstetter traf zum zwischenzeitlichen 1:1 Ausgleich. Damit rutschten die Blauen nun auf Tabellenplatz 12 ab und stehen damit auf dem ersten Abstiegsplatz. Nächstes Wochenende finden keine Spiele in der Junioren-Bundesliga statt. Danach geht es zum Nachwuchs des TSV 1860 München.
Die Kickers spielten mit:
Rodrigues; Kind, Thies, Jung, T. Müller; Brandstetter (63. Tunjic), Weber, Gümüssu (56. Zivaljevic); Gonzales, Petruso (60. Kandazoglu), Papadopulos (80. Vargas-Müller)

Niederlage in Pirmasens

Die Stuttgarter Kickers verloren ihr heutiges Spiel beim Underdog FK Pirmasens mit 1:2 (0:1) und bleiben damit im vierten Spiel ohne Sieg.

Michael Hunsicker brachte die Gastgeber nach 10. Minuten in Führung. Kurz nach der Halbzeit konte Mustafa Parmak per Kopf zum 1:1 abstauben. Christian Okpala hatte sich zuvor sehr gut in Szene gesetzt und den Ball in den Straufraum geflankt. Durch einen Konter erzielte Sebastian Reich in der 58. Spielminute den 2:1 Siegtreffer für die Pfälzer. Zudem  erhielt Mustafa Parmak in der 77. Spielminute wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte. Zudem musste Bashirou Gambo verletzt ausgewechselt werden, er wurde noch während des Spieles ins Krankenhaus gefahren. Mirnes Mesic sah seine fünfte Gelbe Karte und ist beim nächsten Spiel gegen Bayern München II gesperrt.
Im Gegensatz zu den Blauen konnte der FK Pirmasens seine eigenen Fähigkeiten zu 100 Prozent ausschöpfen, die Kickers ihrerseits kamen nie zu ihrem Spiel und fanden kein Mittel gegen die gut gestaffelte Pirmasenser Abwehr.
Trotz der Niederlage bleiben die Kickers zumindest bis morgen Tabellenführer der Regionalliga Süd.

Für die Kickers spielten:
Yelldell; Härter, Wildersinn (Kanyuk), Yildiz, Benda; Stierle (Sökler), Hartmann, Gambo (76. Schlabach)), Parmak;
Gambo, Okpala

Vorberichte: FK Pirmasens – Stuttgarter Kickers *Update*

Vorschau

Spielinfos

Anstoß: 14.10.2006 14:30
Stadion: Sportpark Husterhöhe

Schiedsrichter: Frank Willenborg, Friesoythe

FK Pirmasens: Carvalho und Schaufler sind wieder fit und sitzen zumindest auf der Bank. Ewertz dürfte erstmals von Beginn an spielen.

Stuttgarter Kickers: Lediglich der Einsatz von Benda (Anriss des Syndesmosebandes) ist fraglich, für ihn könnte der wiedergenesene Steinle nachrücken.

Aufstellung

FK Pirmasens
Schwartz – Lechner, T. Kriegshäuser, Hildebrandt, Ewertz – Falkenmayer, Zellner – S. Reich, Burch, Weißmann – Bolm Trainer: Jung

Stuttgarter Kickers
Yelldell – Steinle, Yildiz, Härter, Kanitz – M. Hartmann – Sökler, Kanyuk, Gambo – Okpala, Mesic Trainer: Dutt

Kicker

„Mathematisches Auge, gewiefte Taktik“

Der Sieg des drittklassigen FK Pirmasens gegen Vizemeister Bremen war die Sensation der ersten Pokalrunde. Im „11 Freunde“-Interview spricht Trainer Robert Jung über den nächsten Cupgegner Unterhaching, sein taktisches Geschick und den tristen Regionalliga-Alltag.

Frage: Herr Jung, ein Sieg im Pokal gegen Werder Bremen, schon sind Sie auf dem Weg zur Trainerlegende. Im TV-Interview gingen Sie als „Trainerfuchs“ durch. Was halten Sie von solchen Titulierungen?

Jung: Na, sie wollen sich ein bisschen lustig über mich machen. Aber das ist mir egal, ich bin nämlich ein gewiefter Taktiker.

Frage: Das müssen Sie auch sein, als Trainer des FK Pirmasens.

Jung: Die anderen Vereine der Regionalliga sind nicht nur professioneller strukturiert als wir. Sie zahlen auch mehr, verfügen über mehr Erfahrung in der Liga, sind zweikampfstärker und meist in der Offensive besser besetzt als wir. Wir müssen also sehr viel über die Laufbereitschaft und die Taktik machen.

Frage: Wie bereiten Sie sich auf Spiele vor?

Jung: Ich beobachte ja die Spiele der anderen Mannschaften und lasse mir die passende Marschroute einfallen. Ich habe ein mathematisches Auge und erkenne nach zehn Minuten die Struktur des Spiels …

Frage: … so schnell …

Jung: … da können Sie jetzt lachen, aber ich hatte erkannt, dass das Ausschalten von Werders linkem Außenverteidiger Pierre Womé ein Schlüssel zum Sieg sein wird. Stürmer Miroslav Klose hat keinen Kopfball auf unser Tor gesetzt, weil Womé nicht zum Flanken kam. Dazu habe ich nur große Spieler hinten rein gestellt, auch auf die Posten der Außenverteidiger. Klar, am Ende braucht man auch das nötige Glück. Das Werder vorne so verzweifelt ist, das entsprang meinen taktischen Überlegungen.

Frage: Sie Fuchs!

Jung: Eigentlich bin ich vom Trainertyp eher ein Wolf. Ich habe alleine ein Buch, meine Diplomarbeit und mein Staatsexamen über Fußball geschrieben.

Frage: Auf Ihre Kenntnisse setzen Sie ja auch im nächsten Pokalspiel gegen den Zweitligisten SpVgg Unterhaching am 25. oder 26. Oktober. Aber wie wie lautet Ihre Prognose für die Regionalliga? Nach zehn Spieltagen ist Pirmasens Vorletzter.

Jung: Wir sind nicht die Truppe, die jeden schlagen kann. Wir kommen über die Geschlossenheit und die Taktik. Aber wir werden bis zuletzt um den Klassenerhalt kämpfen.

Die Fragen stellte Robert Mucha

Spiegel

Für alle Fans, die die Mannschaft nach Pirmasens begleiten, gibt es auf folgendem Link wie immer alle wichtigen Informationen: Stadionsuche.de

Was soll da erst sein Kollege Robin Dutt von den Stuttgarter Kickers sagen, dessen Mannschaft in zwei Monaten 16 Pflichtspiele absolvieren musste – und das letzte im WFV-Pokal beim Oberligisten Crailsheim mit 1:4 verlor. Doch die Niederlage ist vor dem Gastspiel morgen (14.30 Uhr) beim Neuling FK Pirmasens abgehakt. Zumal der Kader erstmals in dieser Saison komplett ist, sämtliche Spieler (Okpala, Mesic, Benda, Steinle) haben ihre Blessuren auskuriert. Was den Vorteil hat, dass der Trainer Robin Dutt auch keinen Spieler aus der zweiten Mannschaft hochziehen muss, die gegen Waldhof spielt und selbst jeden Punkt benötigt.

Und schließlich kündigt sich die nächste englische Woche bereits an, auf Grund des DFB-Pokalschlagers gegen den aktuellen Bundesliga-Spitzenreiter Hertha BSC, der für den 25. Oktober (20 Uhr) angesetzt ist und für den bereits mehr als 6000 Karten verkauft sind. „Wir rechnen, wie gegen den Hamburger SV, wieder mit einem vollen Stadion“, sagt der Manager Joachim Cast, dem der Terminplan nicht nur wegen der Dauerbelastung Sorgen bereitet. Das Heimspiel gegen den SV Wehen am Sonntag, 29. Oktober, soll nun bereits um 14 Uhr angepfiffen werden, nachdem am gleichen Tag auch der Lokalrivale VfB zu Hause gegen Schalke 04 antritt.

Stuttgarter Zeitung

Kickers zu Gast in Pirmasens – Jubiläumsspiel von Robin Dutt

Das Auswärtsspiel am morgigen Samstag beim FK Pirmasens wird für Robin Dutt zu einem Jubiläumsspiel, denn der Kickers-Trainer sitzt nun zum 100. Mal auf der Bank bei den Blauen. Natürlich hofft der Trainer bei dieser Begegnung auch auf drei Punkte, ist doch der Kader fast komplett und kann Dutt vermutlich auf die beste Formation zurückgreifen. Unsicher ist lediglich das Mitwirken von Bashiru Gambo, dessen Einsatz sich erst in letzter Minute herausstellen wird. „Zuletzt waren alle Spieler im Training hochmotiviert und die kurze Pause sowie das Trainingslager am Bodensee hat die Kräfte neu mobilisert.“

Mit schnellen Kontern und einem gepflegten Kurzpaßspiel soll das Abwehr-Bollwerk in Pirmasens geknackt werden. “Auch Christian Okpala ist jetzt wieder im Vollbesitz seiner Kräfte und von ihm erhoffe ich mir eine ähnliche Effektivität wie zu Beginn der Saison“, argumentiert der Kickers-Coach.

Offizielle Homepage

Offensive Regionalligisten

Stuttgart (jüf) – Zwei Regionalligateams, eine Marschroute: Sowohl der VfB Stuttgart II in seinem Heimspiel gegen den Karlsruher SC II (Sonntag, 15 Uhr/Schlienzstadion) als auch die Stuttgarter Kickers bei FK Pirmasens (Samstag, 14.30 Uhr) wollen ihr Heil in der Offensive suchen.

Zumindest den Blauen bleibt gar nicht viel anderes übrig. „Pirmasens stellt sich selbst bei Heimspielen massiv hinten rein“, hat Kickers-Trainer Robin Dutt erkannt. Dass die Spiele des Aufsteigers nicht unbedingt ein Tipp für Fußball-Feinschmecker sind, untermauert eine weitere Feststellung des 41-Jährigen: „Teilweise werden Gegenspieler über den gesamten Platz in Manndeckung genommen.“ Dass der Tabellenvorletzte jedoch auch zu außergewöhnlichen Leistungen fähig ist, zeigte der DFB-Pokal-Coup gegen Werder Bremen. Vorteil für die Kickers: Erstmals in dieser Runde stehen alle Spieler zur Verfügung. Dutt: „Das zeigt, wie wichtig die Pause war.“ (…)
Stuttgarter Nachrichten

StZ: Dutt: Ich bin keine Einmannshow

Der Kickers-Trainer sitzt morgen zum 100. Mal auf der Bank
 
Nach einer zweiwöchigen Pause geht die Saison der Fußball-Regionalliga für den Tabellenführer Stuttgarter Kickers am Wochenende mit dem Spiel in Pirmasens weiter. Dabei wird der Trainer Robin Dutt zum 100. Mal in Folge bei einem Punktspiel auf der Bank sitzen. „Das ist schon ein Vertrauensbeweis“, sagt der 41-Jährige im Gespräch mit Joachim Klumpp.

Herr Dutt, die Partie am Samstag beim FK Pirmasens ist ihr 100. Regionalligaspiel in Folge bei den Stuttgarter Kickers. Was bedeutet das für Sie?

Das war mir gar nicht bewusst.

Es kommt ja auch nicht alle Tage vor. Zuletzt schaffte das zwischen 1994 und 98 Wolfgang Wolf, der bei den Kickers fast so etwas wie eine Institution war. Hätten Sie bei Ihrem Amtsantritt gedacht, dass Sie in dessen Fußstapfen treten werden?

Als ich bei den Kickers angefangen habe, war es schon ein Erfolg, wenn man ein Jahr überstanden hat. Schließlich war die Trainerbank zuvor so etwas wie ein Schleudersitz, wenn ich an die Entlassungen von Rainer Zobel, Marcus Sorg und Rainer Adrion denke. Dass daraus jetzt schon drei Jahre geworden sind, das ist schön und auch ein Vertrauensbeweis. Aber letztendlich zählt das Ergebnis. Und manche Trainer schaffen in einem Jahr mehr als andere Trainer in zehn Jahren.

Ist die Kontinuität für Sie auch ein wenig Genugtuung, nachdem bei Ihrer Ernennung zum Chefcoach mancher Kritiker die Nase gerümpft hat – getreu dem Motto: Robin, wer?

Zunächst sehe ich Kritik immer als Herausforderung an, mit Argumenten zu überzeugen. So gesehen war die Entwicklung für mich weniger Genugtuung als die Chance, die Kritiker dazu zu bringen, an einem Strang zu ziehen. Schließlich bin ich hier keine Einmannshow, sondern es ist ein Erfolg des Teams, zu dem die Mannschaft, der Trainerstab und auch der Präsident mit seinen Kollegen gehört.

In dieser Zeit haben Sie sich vom Abstiegs- zum Aufstiegskandidaten gemausert. Wo ist das Ende der Fahnenstange?

Ich denke, jetzt schon darüber zu diskutieren, macht keinen Sinn. Ich schaue immer: wo ist die nächste Station? Natürlich wäre der Aufstieg da wunderschön. Aber man muss auch berücksichtigen, dass wir die sportliche Entwicklung heute mit einem deutlich geringeren finanziellen Aufwand geschafft haben als zum Beginn meiner Tätigkeit. Dass parallel die Konsolidierung des Vereins vorangetrieben werden konnte, macht den Erfolg noch wertvoller.

Sie haben die nächste Station angesprochen. Die ist – ganz aktuell – natürlich erst einmal das Spiel am Samstag in Pirmasens. Hat das dreitägige Trainingslager in der vergangenen Woche den Namen verdient, das unter dem Titel Regeneration stand?

Auf jeden Fall. Das sieht man schon im Training, in dem die Mannschaft viel frischer und aggressiver zu Werke geht. Zuletzt war zwar der Wille vorhanden, aber das Fleisch doch etwas schwach. Was kein Wunder ist, schließlich habe ich gelesen, dass wir im deutschen Profifußball die Mannschaft mit den bisher meisten Pflichtspielen in dieser Saison sind. Aber jetzt ist der Akku aufgeladen, sodass wir in Pirmasens wieder 90 Minuten Tempofußball bieten können.

Und die drei Punkte holen werden, um die Tabellenführung zu untermauern?

Bei aller Wertschätzung des Gegners kann die Zielsetzung nur ein Sieg sein. Auch wenn das bei 16 von 17 anderen Gegnern wohl genauso der Fall wäre, und wir sicher keine Mannschaft der Liga unterschätzen.

Sie haben zuletzt gesagt, Sie werden sich zu möglichen Wechselgerüchten um Ihre Person nicht mehr äußern.

Muss ich auch nicht. Das Thema ist generell ad acta gelegt. Ich werde diese Saison definitiv bei den Kickers zu Ende bringen. Und für den Fall des Aufstiegs existiert eine beiderseitige Vereinbarung, dass sich der Vertrag verlängert. Abgesehen davon hat es bereits ein Gespräch mit dem Präsidenten gegeben, der mich auf jeden Fall halten will – was auch ich mir vorstellen kann, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

Also schaffen Sie die nächsten 100 Spiele auf der Trainerbank auch noch?

Es wäre es vermessen, über einen so langen Zeitraum nachzudenken. Vielleicht erreiche ich 120 Spiele, wir steigen auf, verlieren in der zweiten Liga die ersten fünf Mal – dann werde ich entlassen. Fußball ist zu schnelllebig, da wäre es naiv, sich über die nächsten hundert Tage den Kopf zu zerbrechen.

Stuttgarter Zeitung