Vorberichte: Stuttgarter Kickers – VfR Aalen in der Statistik

Am Samstag beginnt bereits die Rückrunde der Regionalliga Süd. Und wir erinnern uns wohl alle gern an das erste Saisonspiel beim VfR Aalen. 5:2 gewannen unsere blauen Götter ihr Auftaktspiel.

Allerdings sollten wir nicht davon ausgehen, dass die samstägliche Begegnung ähnlich verlaufen wird. Der VfR Aalen hat sich nach extremen Startschwierigkeiten nach vorne gearbeitet und findet sich in der Tabelle auf Platz neun nur noch 3 Puntke hinter uns. Auswärts hat Aalen in dieser Saison noch dazu erst ein einziges Mal verloren (3:4 in Siegen). Und schließlich ist Aalen unser Angstgegner im heimischen Kickers-Stadion. In fünf Spielen verloren wir nun bereits vier Mal gegen die Ostälbler: 1:2, 1:2, 2:0, 0:1, 0:1. Nach dem Gesetz der Serie sind wir also wieder dran mit einem Sieg.

Mehr dazu im Kickersarchiv.

Presse zur Jahreshauptversammlung

Zweite Liga ja, aber mit Augenmaß
 
Hans Kullen als Präsident der Stuttgarter Kickers bestätigt
 
STUTTGART. Die Stuttgarter Kickers haben die beste Bilanz seit dem Abstieg aus der zweiten Liga vorgelegt. Das Geschäftsjahr 2005/06 schloss mit einem Gewinn von 67 817 Euro ab. „Die Konsolidierung ist abgeschlossen“, sagte der Präsident Hans Kullen.

Von Joachim Klumpp

Für die alljährliche Hauptversammlung haben sich die Verantwortlichen der Stuttgarter Kickers etwas Besonderes einfallen lassen: ein Videoclip zusammengestellt aus den Höhepunkten des DFB-Pokalsieges gegen den Hamburger SV – untermalt mit den Worten: „Es ist die Leidenschaft, die den Unterschied ausmacht.“ Da war dem Präsidenten Hans Kullen der Applaus sicher. Und das vor einem vollen Haus. Nachdem die Regionalligapartie am vergangenen Samstag gegen Elversberg bekanntlich nur 40 handverlesene Besucher verfolgen durften, kamen gestern 240 stimmberechtigte Mitglieder in den ADM-Sportpark zur Jahreshauptversammlung.

Die mussten ihr Erscheinen nicht bereuen. Schließlich konnte erstmals seit dem Abstieg aus der zweiten Liga im Jahre 2001 wieder ein Gewinn ausgewiesen werden, der zum 30. Juni exakt 67 817 Euro betrug. Parallel dazu reduzierten sich die Verbindlichkeiten des Vereins auf 1 060 211 Euro, die nach wie vor im Wesentlichen durch die beiden Rangrücktrittsdarlehen von Frau Dünnwald-Metzler und Hans Kullen abgedeckt sind.

Den größten Posten auf der Einnahmenseite stellte der Bereich Werbung (887 829 Euro) dar, gefolgt von TV-Honoraren (452 233 Euro). Auf der Ausgabenseite des 2,3-Millionen-Euro-Etats schlugen traditionell die Personalkosten der ersten Mannschaft mit knapp 1,2 Millionen Euro am stärksten zu Buche. „Die Konsolidierung des Haushalts ist damit abgeschlossen“, sagte Kullen. Passend zum Ablauf seiner ersten Amtsperiode hat der Präsident damit seinen Wunsch verwirklicht, dass die Blauen wieder schwarze Zahlen schreiben. Der 64-Jährige nutzte das Podium gestern deshalb nochmals zu einem kleinen Resümee der vergangenen drei Jahre. Sein Fazit: „Wir haben einen steinigen Weg gewählt, aber den richtigen. Auch wenn hier und da ein gewisser Realitätsverlust zu verzeichnen war.“

Was nicht für den sportlichen Bereich gelten soll, den der Präsident auf folgenden Nenner brachte: „Das Ziel bleibt die zweite Liga, aber nur unter der Bedingung einer soliden Vereinsführung.“ Diese Bemühungen werden in der laufenden Saison aber vor allem durch das „Geisterspiel“ gegen Elversberg und dessen Folgen tangiert, wobei der Schatzmeister Dirk Eichelbaum auf die drohenden Kosten für das durch den DFB angeordnete Fangnetz auf der Gegengerade hinwies, die sich „nach einem ersten Angebot auf 50 000 Euro belaufen“. Zusammen mit der Strafe und den entgangenen Zuschauereinnahmen entstünde somit ein Loch im laufenden Etat von rund 70 000 Euro, was rund die Hälfte der Einnahmen aus dem Hertha-Spiel aufzehren würde.

Anschließend kam es bei der Wahl des Aufsichtsrats zu einem Missklang, nachdem Gerhard W. Kluge seine Kandidatur zurückzog. Er hatte sein Amt seit April wegen eines noch nicht abgeschlossenen Strafverfahrens ruhen lassen. „Was sich jetzt abgespielt hat, hätte ich auf Sizilien vermutet, aber nicht in Degerloch“, so Kluge zu telefonischen Drohungen, sich nicht mehr aufstellen zu lassen. Dem kam er schließlich nach, verbunden mit der Ankündigung, sich künftig bei einem anderen Verein (Hoffenheim?) zu engagieren und die Wahl möglicherweise anzufechten.

Bei der Blockwahl des Aufsichtsrats wurden die bisherigen Mitglieder mit dem Vorsitzenden Christian Mauch, Christian Dinkelacker, Kai-Uwe Völschow und Rainer Lorz bestätigt, neu hinzu kamen der Exprofi Walter Kelsch, der ehemalige Finanzbürgermeister Klaus Lang, Friedrich Kummer von der Firma ADP, Heinz Höfinger (Post- und Wurfsendungen) und Alexander Lehmann (Minol und Brunata Messtechnik), sodass das Kontrollgremium wieder auf seine Maximalstärke von neun Personen kommt.

Als erste Amtshandlung bestätigte das Kontrollorgan dann das Präsidium in seiner bisherigen Formation im Amt. Wobei jetzt schon eines feststeht: Videobilder von einem DFB-Pokalsieg werden auf der nächsten Hauptversammlung nicht zu sehen sein, es sei denn, die Kickers steigen doch noch in die zweite Liga auf. Wie sagte Hans Kullen abschließend mit seinem beliebten Vergleich zur Tour de France: „Was für die Tour Paris ist, ist für uns die zweite Liga.“

Stuttgarter Zeitung

Hans Kullen bleibt Kickers-Präsident
 
Präsidium der Blauen verkündet rund 68000 Euro Gewinn – Ärger vor Aufsichtsratswahl
 
Stuttgart – Hans Kullen bleibt für drei weitere Jahre Präsident der Stuttgarter Kickers. Bei der Jahreshauptversammlung am Dienstag wählten die Mitglieder die vom Club-Chef bevorzugten Kandidaten in den neuen Aufsichtsrat. Zuvor hatte das Präsidium einen Gewinn von rund 68 000 Euro im Geschäftsjahr 2005/2006 verkündet.

VON DIRK PREISS

Der Präsident war auffallend gut gelaunt – schon bevor er kurz nach 19 Uhr am Dienstagabend ans Mikrofon trat. Kein Wunder, schließlich präsentierte die Führungscrew der Blauen vor 240 Mitgliedern erstmals seit Jahren eine Gewinn bringende Bilanz. Noch im vergangenen Jahr musste man einen Fehlbetrag von gut 190 000 Euro verkraften, nun durfte Finanz-Vorstand Dirk Eichelbaum für das Geschäftsjahr 2005/2006 einen Gewinn von genau 67 817,73 Euro verkünden. „Wir ernten so langsam die Früchte unserer Arbeit“, sagte Kullen, der die Lage aber alles andere als rosig betrachtet. „Die Situation als gut zu beschreiben ist fast zu positiv.“ Kein Wunder, schließlich drücken weiterhin Schulden in Höhe von 1,06 Millionen Euro, die allerdings gedeckt sind durch mit Rangrücktritten versehene Darlehen von Ursi Dünnwald-Metzler und Kullen.

Der Bilanzgewinn wurde vor allem möglich durch Zinsverzichte von eben diesen beiden Hauptgläubigern in Höhe von fast 150 000 Euro. Dazu kommen erhöhte Einnahmen aus dem Spielbetrieb in Höhe von rund 112 776 Euro und ein Plus an Werbeeinnahmen (190 166 Euro).

Die erfreuliche Bilanz machte Eindruck – und Kullen nutzte den Rückenwind und versuchte in seiner Rede, Sympathiepunkte zu sammeln. Zunächst gab es Bilder vom DFB-Pokalsieg gegen den HSV, dann dankte Kullen Ursi Dünnwald-Metzler, er dankte den Fans und gab immer wieder das Ziel zweite Liga aus. „Wir wollen das in dieser Saison erreichen“, rief er. Präsidium und Aufsichtsrat wurden daraufhin entlastet.

Dann allerdings wurde die Stimmung weniger freundlich. Vor der Wahl des Aufsichtsrats warf der als Kandidat vorgesehene Gerhard W. Kluge den Gremien vor, er sei massiv bedrängt worden, seine Kandidatur zurückzuziehen. Zum Hintergrund: Einige der neun übrigen Kandidaten, zum Beispiel Christian Dinkelacker, wollten ausschließlich als Team antreten. Er ziehe seine Kandidatur zurück, werde sich auf Grund dieser Geschehnisse aber vorbehalten, die Wahl nachträglich anzufechten, so Kluge. Schon am Freitag hatte Ex-Vorstandsmitglied Michael Hofstetter alles andere als freiwillig seine Kandidatur zurückgezogen.

Dennoch wurden anschließend die neun Kandidaten en bloc mit nur 19 Gegenstimmen und 17 Enthaltungen gewählt. So sitzen nun Christian Mauch, Dinkelacker, Kai-Uwe Völschow, Rainer Lorz, Ex-Profi Walter Kelsch, Stuttgarts früherer Finanzbürgermeister Klaus Lang sowie die Unternehmer Heinz Höfinger, Alexander Lehmann und Frieder Kummer im Aufsichtsrat. Wie angekündigt bestätigte dieses Gremium anschließend Kullen und seine Präsidiumskollegen für drei weitere Jahre im Amt.

Im Mittelpunkt dieser Amtszeit soll ein konkretes Ziel stehen: der Aufstieg. Und zum Abschluss wählte Kullen einen Vergleich aus dem Radsport. „Wir haben die Alpen und die Pyrenäen überquert“, sagte er. Bis Paris sei es aber noch ein weiter Weg. „Und was für die Tour de France Paris ist, ist für uns die zweite Liga.“

Stuttgarter Nachrichten

Kullens Kurs wird bestätigt

Präsident der Stuttgarter Kickers bleibt für weitere drei Jahre im Amt
 
Stuttgart – So genau wusste gestern Abend auf der Mitgliederversammlung niemand mehr, wann die Stuttgarter Kickers zuletzt schwarze Zahlen geschrieben haben. Deshalb war das Präsidium um Clubchef Hans Kullen umso stolzer, als Ergebnis der abgelaufenen Spielzeit (Stichtag 30. Juni) einen Gewinn von 67 817 Euro zu verkünden. Als Belohnung wurde Kullen und seine Mannschaft vom neuen Aufsichtsrat im Amt bestätigt.
 
Von Sigor Paesler

Das war die spannendste Frage des Abends: Würden die Mitglieder Kullens Kandidaten in den Aufsichtsrat wählen? Davon hatte der 64-Jährige Reutlinger sein Weitermachen abhängig gemacht. Und deshalb überlegten sich einige der zahlreichen Kritiker wohl genau, ob sie einer Palastrevolution anzetteln sollten. Denn die Argumente hatte der 64-Jährige auf seiner Seite: Erfolgreicher Konsolidierungskurs und sportlicher Aufwärtstrend. Kullen gab denn auch vor 240 anwesenden Mitgliedern den Slogan aus: „Das Ziel ist der Aufstieg in die zweite Liga – die Bedingung dafür ist eine solide Vereinsführung.“

Schließlich ging alles glatt: Nachdem die alten Gremien mit großer Mehrheit entlastet worden waren, wurden Christian Mauch als Vorsitzender, Christian Dinkelacker, Kai-Uwe Völschow und Rainer Lorz wurden im Amt bestätigt. Walter Kelsch, Frieder Kummer, Klaus Lang, Heinz Höfinger und Alexander Lehmann wurden neu in den Aufsichtsrat gewählt. Die Neun wurden als Team gewählt. Joachim Bay schied aus persönlichen Gründen aus. Gerhard W. Kluge, der sein bisheriges Amt wegen eines Verfahrens hatte ruhen lassen, zog seine Kandidatur kurzfristig zurück. Er beheilt sich jedoch eine Anfechtung der Wahl vor, weil er sich im Vorfeld unter Druck gesetzt fühlte. Als erste Amtshandlungen berief der Aufsichtsrat Kullen, Dieter Wahl, Dirk Eichelbaum, Jürgen Köhn und Edgar Kurz erneut ins Präsidium.

Finanzexperte Eichelbaum verkündete die positiven Zahlen. 67 000 Euro mag kein üppiger Gewinn sein. Die Entwicklung der vergangenen Jahre aber ist beeindruckend. In der ersten Saison nach dem Abstieg in die Regionalliga vor vier Jahren betrug der Verlust noch 1,379 Millionen. Vor zwei Jahren lag er bei 231 000, vergangenes Jahr bei 190 000 Euro – da liest sich jeder Gewinn als Triumph des Sparkurses. Der Gesamtschuldenstand sank entsprechend leicht auf 1,06 Millionen Euro. Zustande kam die schwarze Zahl vor allem durch Mehreinnahmen in den Bereichen Spielbetrieb (plus 112 775 Euro), was vor allem auf die Einnahmen aus dem DFB-Pokal zurückzuführen ist, und Werbung (plus 190 166 Euro). Zudem wurden „außerordentliche Erträge“ in Höhe von fast 150 000 Euro verbucht (Vorjahr 25 000), wohinter sich ein Zinsverzicht der Darlehnsgeber Kullen und Ursi Dünnwald-Metzler verbirgt. „Wir fahren so langsam die Früchte der harten Arbeit in den vergangenen Jahren ein“, meinte Kullen.

Becherwurf kostet 70 000 Euro
Auch für die laufende Saison rechnen die Kickers mit einer positiven Bilanz. Dafür sollen in erster Linie die Einnahmen aus dem DFB-Pokal sorgen. Zudem werden die Werbeerlöse im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um 43 Prozent steigen. Allerdings drohen den „Blauen“ wegen des abgebrochenen Pokalspiels gegen Hertha BSC Berlin – ein „Fan“ hatte den Schiedsrichterassistenten mit einem gefüllten Bierbecher getroffen – weitere Kosten. Der DFB, der die Kickers zu einer Geldstrafe in Höhe von 10 000 Euro verdonnert hatte, macht den Kickers obendrein zur Auflage, an der Gegengerade vor dem Fanblock ein Fangnetz zu installieren. Kosten: rund 50 000 Euro. Rechnet man die fehlenden Eintrittsgelder aus dem „Geisterspiel“ gegen Elversberg in Höhe von rund 10 000 Euro hinzu, kostet die Kickers der Spielabbruch und dessen Folgen insgesamt rund 70 000 Euro.

Eßlinger Zeitung

Presse zur heutigen Jahreshauptversammlung

 Kullen will für die Zukunft planen
 
Erste Amtszeit des Kickers-Präsidenten kann sich sehen lassen – sportlich und wirtschaftlich
 
STUTTGART. Heute steht die Mitgliederversammlung der Stuttgarter Kickers auf dem Programm – mit Neuwahlen. Wobei die Zahlen (Platz vier in der Regionalliga, 60 000 Euro Gewinn) so gut sind wie nie seit dem Abstieg im Jahr 2001. Eine Bestandsaufnahme.

Von Joachim Klumpp

Das Präsidium: Die erste Amtsperiode von Hans Kullen (64) geht zu Ende, und dass diese nicht immer reibungslos verlaufen ist, zeigt sich an der Tatsache, dass von seinen ursprünglichen Mitstreitern im Präsidium keiner mehr an Bord ist. „Allerdings gibt es da in jedem Einzelfall Gründe“, sagt Kullen, der als Nachfolger von Axel Dünnwald-Metzler im Juli 2003 ein schweres Erbe angetreten hat. Doch selbst der ehemalige Schatzmeister Siegfried Jahnke gibt inzwischen zu: „Ich bin ja nicht im Streit geschieden.“

Das aktuelle fünfköpfige Gremium jedenfalls steht erneut zur Verfügung – worüber letztendlich der Aufsichtsrat entscheidet. Dessen Vorsitzender Christian Mauch hat sich für den Fall der Wiederwahl bereits festgelegt: „Wir haben uns für das jetzige Präsidium ausgesprochen.“ Das besteht neben Kullen aus Dirk Eichelbaum (Finanzen), Edgar Kurz (Jugend- und Amateure), Jürgen Köhn (übrige Abteilungen) sowie Dieter Wahl (Marketing), über den Kullen sagt: „Er ist ein Segen für den Verein.“

Der Aufsichtsrat: Der Vorsitzende Christian Mauch und drei seiner bisherigen Kollegen (nur Joachim Bayh scheidet aus persönlichen Gründen aus) stellen sich zur Wiederwahl, dazu gesellt sich eine Hand voll neuer Kandidaten, um auf die maximale Stärke von neun Personen zu kommen. Dazu zählen zum Beispiel der Exprofi Walter Kelsch, der frühere Finanzbürgermeister Klaus Lang oder Frieder Kummer von der Kommunikationsfirma ADP, die als Ärmelsponsor einsteigen möchte – wobei es jedem anderen Vereinsmitglied überlassen ist, sich heute zur Wahl zu stellen. „Insgesamt standen die Kandidaten nicht unbedingt Schlange“, sagt Mauch, der vor einem Jahr selbst relativ euphorisch an die Aufgabe herangegangen war. Stellvertretend sei nur an die Aussage erinnert: „Wir bekommen frischen Wind mit beruflich erfolgreichen Leuten.“

Inzwischen fällt das Resümee eher bescheiden aus. „Ich muss zugeben, dass ich mir die Aufgabe leichter vorgestellt habe“, sagt Mauch. Das bezieht sich weniger auf die Zusammenarbeit mit dem Präsidium, auch wenn da in Detailfragen der Kompetenzen immer mal wieder kontrovers diskutiert wird, als vielmehr auf die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Gremiums. „Das haben wir absolut unterschätzt“, gibt der Orthopäde zu und nennt eine Größenordnung: „Statt 300 000 Euro haben wir über die persönlichen Kontakte eben nur 30 000 zusammenbekommen.“ Dennoch hat Mauch die Hoffnung auf eine so genannte große Lösung – im Sponsoren- oder Investorenbreich – „noch nicht ganz aufgegeben“.

Das sportliche Feld: In den drei Jahren unter Hans Kullen ging es sportlich kontinuierlich bergauf, wenngleich nicht immer in den großen Sprüngen, die sich manch einer insgeheim erhofft hatte. Doch Rang vier nach 17 Spieltagen dieser Saison ist die – mit Abstand – beste Platzierung seit dem Abstieg aus der zweiten Liga 2001 zum Ende der Vorrunde, selbst wenn die Anfangseuphorie verbunden mit der Tabellenführung einen Dämpfer erhalten hat. Das Thema Aufstieg ist zwar nicht abgehakt, aber auch nicht akut. „Selbst wenn es diesmal nicht klappt, werden wir das Ziel wieder in Angriff nehmen“, sagt Mauch. „Und da wollen wir auch mit dem Trainer Robin Dutt weitermachen.“ Dessen Vertrag soll verlängert werden, die Arbeit wird honoriert, wenngleich die drei Neuzugänge Okpala, Benda und Kanyuk zuletzt (im Preis-Leistungs-Verhältnis) nicht immer die erhofften Verstärkungen waren.

Die wirtschaftliche Bilanz: Die Blauen schreiben schwarze Zahlen, etwa 60 000 Euro in der Bilanz zum 30. Juni. Womit Kullen sein Versprechen aus dem Vorjahr wahr gemacht hat. Was keine Selbstverständlichkeit ist. Schließlich dürfen alle Kritiker nicht vergessen, dass das erste Jahr in der Regionalliga (das unter Trainer Rainer Zobel den Wiederaufstieg bringen sollte) mit einem Verlust von 1,379 Millionen Euro geendet hat. „Die wirtschaftlichen Zahlen sind exzellent“, lobt auch Mauch die Arbeit des Präsidiums. „Wir haben jetzt eine viel bessere Ausgangsposition als vor einem Jahr.“

Alleine die Fernsehpräsenz war so hoch wie noch nie in der dritten Liga. In der Sportschau waren die Kickers fünfmal vertreten, was bei einer Einschaltquote von bis zu vier Millionen Zuschauern ein Pfund ist. Dazu kommen die beiden Pokalpartien gegen den Hamburger SV und Hertha. Das zahlt sich aus: „Wir haben Firmen gehabt, die speziell nur für die Fernsehspiele eine Bande angemietet haben“, sagt Martin Kurzka, der Marketingmann von der Geschäftsstelle.

Stuttgarter Zeitung

Der streitbare Chef stellt Bedingungen
 
Kickers-Präsident Hans Kullen macht eine zweite Amtszeit von der Aufsichtsratswahl abhängig
 
Stuttgart – Im Prinzip ist vor der Mitgliederversammlung der Stuttgarter Kickers am heutigen Dienstag (19 Uhr) im Clubhaus alles klar: Präsident Hans Kullen soll bestätigt werden. Sollte die Wahl des Aufsichtsrats jedoch nicht nach seinem Geschmack verlaufen, stellt er seine Zusage in Frage.

VON DIRK PREISS

Das Wichtigste vorneweg: Die Einladungen zur Mitgliederversammlung wurden fristgerecht verschickt. Das ist nicht selbstverständlich: Die Delegiertenversammlung des TSV 1860 München etwa war kürzlich wegen eines peinlichen Versäumnisses nicht beschlussfähig, als über Prinzipielles abgestimmt werden sollte. Bei den Kickers steht dem am Dienstag dagegen nichts im Weg.

Womöglich läuft auch sonst alles reibungslos für das amtierende Präsidium der Blauen, schließlich hält es einen Trumpf in der Hand, den man in vielen Jahren zuvor nicht mehr hatte ausspielen können. Wenn Finanz-Vorstand Dirk Eichelbaum seinen Bericht abgeben wird, lautet die zentrale Nachricht: Unterm Strich steht eine schwarze Zahl, das abgelaufene Geschäftsjahr haben die Kickers mit einem – wenn auch geringen – Gewinn abgeschlossen.

Für den Präsidenten Hans Kullen bedeutet dies den Höhepunkt seiner ersten Amtszeit. „Darauf sind wir stolz“, sagt der 64-Jährige, der den Club vor gut dreieinhalb Jahren übernommen hatte.

Geschafft hat Kullen den Kraftakt durch einen Sparkurs, der strikter nicht sein konnte – und mit dem er sich nicht nur Freunde gemacht hat. „Sicher“, gibt er zu, „es gab immer wieder Querelen.“ Aus seiner Sicht aber unvermeidbare. „Ich habe auf mehr Verständnis gehofft“, sagt der Versicherungsfachmann, „aber manche lebten nicht mehr in der Realität.“

Im Sparen macht Kullen keiner was vor. Im persönlichen Umgang mit Funktionären, Mitgliedern und möglichen Sponsoren vertrat der Hülbener allerdings häufig eine Art, als wolle er eine Herz-OP mit einer Kettensäge durchführen. Und Entscheidungen, die einer Zustimmung der Vereinsgremien bedurften, traf er regelmäßig im Alleingang. Die Folge: neun Rücktritte in Aufsichtsrat und Präsidium in drei Jahren. Wenn Kullen nun seinen einzigen Fehler darin sieht, zu nachgiebig gewesen zu sein, mutet das seltsam an. Kompromisse kannte er jedenfalls keine: „Es ging immer wieder um die Frage: der oder ich.“ Die Antwort ist bekannt – Kullen ist noch im Amt.

Und das will er drei weitere Jahre bleiben. „Ich habe der geplanten Aufsichtsrats-Mannschaft mein Jawort gegeben“, sagt er, betont aber auch: „Nur dieser Mannschaft.“ Soll heißen: Nicken die Mitglieder nicht den Vorschlag von Aufsichtsrat und Präsidium brav ab und wählen womöglich von Kullen nicht gelittene Personen in das Kontrollgremium, stellt er eine zweite Amtszeit selbst in Frage.

Aus diesem Grund wurden bisherige Vorstöße auch, so gut es ging, verhindert. Am Freitag etwa ließ sich Ex-Präsidiumsmitglied Michael Hofstetter auf die Kandidatenliste setzen – mit sanftem Druck überzeugte man den Rechtsanwalt, es besser zu lassen. Gerhard W. Kluge, der sein aktuelles Mandat zurzeit ruhen lässt, wird dagegen wieder antreten. Zudem stellen sich neben den bisherigen Aufsichtsräten Christian Mauch, Kay-Uwe Völschow, Rainer Lorz und Christian Dinkelacker auch Walter Kelsch, Klaus Lang, Frieder Kummer, Heinz Höfinger und Alexander Lehmann zur Wahl.

Sollten die letztgenannten neun Personen gewählt werden, ist die Bestätigung des aktuellen Präsidiums Formsache. Wenn nicht, kann es ein spannender Abend werden.

Stuttgarter Nachrichten

Neun Rücktritte in drei Jahren
 
Als Quartett war die Führung der Stuttgarter Kickers im Sommer 2003 angetreten, noch dabei ist nur Präsident Hans Kullen. Im Aufsichtsrat war die Fluktuation ähnlich groß. Der Grund für den Rückzug war meist derselbe: Meinungsverschiedenheiten mit Kullen. Die neun Rücktritte der letzten drei Jahre:

Präsidium: Edin Rahic (18. Mai 2004), Jürgen Hollenbach (16. Juli 2004), Siegfried Jahnke (17. November 2005), Bernd Klingler (5. Dezember 2005), Michael Hofstetter (25. Juli 2006).

Aufsichtsrat: Günter Daiss, Hans-Peter Bauer (4. Dezember 2003), Hans-Jürgen Wetzel (22. September 2005), Manfred Parlow (31. Dezember 2005). dip

Stuttgarter Nachrichten

NACHGEFRAGT HANS KULLEN, PRÄSIDENT DER STUTTGARTER KICKERS

„Am Realitätsverlust hatte ich zu knabbern“

Der 64-Jährige vor der Mitgliederversammlung über den Sparkurs, Widerstände im Verein und Ziele einer weiteren Amtszeit
 
Stuttgart – Bei den Stuttgarter Kickers weiß man nie so genau. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch groß, dass auf der Mitgliederversammlung heute (19 Uhr) ein neuer Aufsichtsrat gewählt wird, der Hans Kullen erneut als Präsidenten beruft. Der 64-Jährige Reutlinger jedenfalls will weitermachen. „Um den Verein zu retten, musste ich ganz gewaltig gegensteuern – auch wissend, dass ich dem einen oder anderen weh tun muss“, blickt Kullen im Gespräch mit Sigor Paesler zurück.
Sie sind seit Juli 2003 Präsident der Kickers. Was ist das Gravierendste, was sich seither geändert hat?

Kullen:

Da gibt es einige Punkte. Einer der gravierendsten Einschnitte war, den Spielern mitzuteilen, dass sie auf Gehalt verzichten müssen. Das war eine meiner ersten Handlungen als Präsident und es war auch für mich persönlich sehr schwierig, den Leuten Geld wegzunehmen.

Wie steht der Verein jetzt da?

Kullen:

Inzwischen sind wir so weit, dass sich der Verein finanziell so gut wie selbst trägt, was vorher natürlich nicht der Fall war. Wenn man sieht, dass ich in neun Monaten 1,2 Millionen Euro eingespart habe, zeigt das, wie schlecht es dem Verein ging.

Auch sportlich gab es Fortschritte. Was macht Sie mehr stolz: Der Aufwärtstrend in diesem Bereich oder die wirtschaftliche Konsolidierung? Immerhin präsentieren Sie auf der Jahreshauptversammlung erstmals seit Jahren schwarze Zahlen.

Kullen:

Da kann ich nicht widersprechen. Aber das eine war so schwierig wie das andere. Im Sport läuft das meistens parallel. Ich bin auf beides gleichermaßen stolz, weil man eine gewisse Kontinuität sieht und weil wir erstmals nicht mehr Geld ausgeben als wir haben. Sportlich hat uns die Höhenluft am Anfang der Saison vielleicht nicht ganz so gut getan. Es wäre schön, wenn wir wieder da hinkämen, wo wir vor ein paar Wochen standen.

Nach der schillernden Persönlichkeit von Axel Dünnwald-Metzler hatten einige im Verein Schwierigkeiten, sich auf Sie und Ihren ganz anderen Stil einzustellen. Dadurch geriet das Ergebnis der Arbeit manchmal in den Hintergrund. Ärgert Sie das?

Kullen:

Mich ärgert, dass überhaupt keine Bereitschaft da war, die Tatsachen anzuerkennen – ohne hier meinem Vorgänger einen Vorwurf zu machen, denn er war persönlich nicht für die Situation verantwortlich. Am Realitätsverlust einiger hatte ich zu knabbern. Um den Verein zu retten, musste ich ganz gewaltig gegensteuern – auch wissend, dass ich dem einen oder anderen weh tun muss.

Sich selbst mussten Sie auch weh tun, sie haben sicherlich mehr Geld in den Verein gesteckt als Sie vorhatten.

Kullen (lacht):

Das hatte ich so tatsächlich nicht erwartet. Aber es war neben den anderen Sparmaßnahmen noch das einzige, was weitergeholfen hat, weil eben sonst keiner zusätzliches Geld gegeben hat. Und ohne Geld kann ich eine Profimannschaft nicht führen. Es wird ein neuer Aufsichtsrat gewählt, wieder wird es neue Gesichter geben. Auffällig ist, dass es seit Ihrem Amtsantritt in den Vereinsgremien ein ständiges Kommen und Gehen gibt.

Kullen:

Das hängt in erster Linie damit zusammen, dass jeder, der in ein Gremium kam, von der Situation überrascht wurde. Wenn man mit falschen Voraussetzungen in etwas hinein geht und dann mit der harten Realität konfrontiert wird, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder selbst in die Tasche greifen, oder den Rückzug antreten. Ich glaube aber schon, dass wir im Präsidium jetzt die richtige Mannschaft zusammen haben, um mit diesen schwierigen Zeiten fertig zu werden – und im Falle des Erfolges auch nicht gleich in Sphären abschwebt, mit denen wir noch nichts zu tun haben.

Gab es Momente, in denen Sie überlegt haben, alles hinzuschmeißen?

Kullen:

Wenn die Vernunft gesiegt hätte, hätte ich das tun müssen. Aber da ich ein Kämpfertyp und mit dem Sport verbunden bin, habe ich weitergemacht. Ich wusste genau, dass der Verein nicht aus den drei oder vier Querulanten, sondern vor allem aus ganz anderen Personen besteht. Die Arbeit mit den Sportlern und der Jugend ermutigt mich, sie nicht im Stich zu lassen.

Sie sind nicht in diesem Verein groß geworden, so zu sagen ein Quereinsteiger. Was bedeuten Ihnen die Stuttgarter Kickers?

Kullen:

Egal, ob man beim SSV Reutlingen oder bei den Stuttgarter Kickers ist: Die Spieler wachsen einem so schnell ans Herz, da entsteht ein richtig familiäres Verhältnis und eine Bindung. Das lässt einen auch an Tagen weitermachen, an denen es nicht so gut läuft.

Sie hatten bei Ihrem Amtsantritt auch angekündigt, das Verhältnis zum großen Nachbarn VfB Stuttgart zu verbessern, um in manchen Bereichen zu kooperieren. Wie ist da der Stand der Dinge?

Kullen:

Dafür, wie das Verhältnis schonmal war, sind wir einen großen Schritt vorangekommen. Wir haben mit Horst Heldt und Jochen Schneider vom VfB vereinbart, uns regelmäßig mindestens dreimal im Jahr zu treffen und uns auszutauschen. Das funktioniert sehr gut.

Die Chance, dass Sie vom neuen Aufsichtsrat erneut als Präsident berufen werden, ist groß. Was sind Ihre Visionen für die kommenden drei Jahre?

Kullen:

Noch bin ich nicht im Amt bestätigt. Meine Ziele sind: Wenn wir je den Aufstieg in die zweite Liga schaffen, uns dort zu halten. Davor muss man aber erst einmal den Aufstieg schaffen und das ist auch eine Frage der finanziellen Möglichkeiten. Der Weg, mit einem kleineren, aber qualitativ besseren Kader zu arbeiten, ist der richtige.

Falls es nicht mit dem Aufstieg klappt, könnten Sie auch mit der Qualifikation für die dritte Liga, die in der Saison 2008/2009 eingeführt wird, leben?

Kullen:

Im Zweifel müsste ich damit leben. Denn es steigen ja nur zwei Mannschaften in die zweite Liga auf, und es sind mehr, die das wollen. Die Vereine, die im Moment vor uns stehen, haben ganz andere finanzielle Möglichkeiten. Deshalb wäre es schon ein kleines Wunder, wenn wir trotzdem den Aufstieg schaffen würden.

Eßlinger Zeitung

Presse zu Stuttgarter Kickers – SV Elversberg (2:0)

Tunnelblick und durch
 
Beim 2:0-Sieg der Kickers gegen Elversberg kommt dank Mustafa Parmak die Wende
 
STUTTGART. Die Stuttgarter Kickers haben ihre Durststrecke in der Regionalliga beendet und nach neun sieglosen Spielen gegen Elversberg 2:0 gewonnen. „Das war eine Befreiung für die Mannschaft“, sagte Manuel Hartmann.

Von Joachim Klumpp

Da haben die Stuttgarter Kickers endlich mal wieder gewonnen – und dann war keiner da, mit dem man schön feiern konnte. Das obligatorische Abklatschen am Zaun mit den Fans jedenfalls fiel am Samstag aus, weil die Partie gegen Elversberg bekanntlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand (siehe auch Seite 21). Also bat Christian Okpala nach dem Schlusspfiff im Mittelkreis spontan zu einem Tänzchen. Was zum einen auf seinen 30. Geburtstag einstimmen sollte, den er heute feiert, zum anderen aber auch die Erlösung nach neun sieglosen Spielen offenbarte. Der Trainer Robin Dutt sagte: „Das war ein versöhnlicher Abschluss der Vorrunde.“

Denn gewisse Selbstzweifel nagen nach so einer Serie schon, das gab auch der Mittelfeldspieler Manuel Hartmann zu: „Je länger ein Spiel dauert, desto mehr denkt man, es kommt wieder kein Erfolgserlebnis – und man verkrampft.“ Ganz befreit wirkte die Mannschaft in der ungewohnten Atmosphäre nicht, doch wer weiß, wofür das gut war. So konnten zumindest keine Pfiffe von dem manchmal allzu kritischen Kickersanhang kommen, als das Team lange Zeit zwar spielbestimmend war, aber gegen die sehr tief stehenden Gäste aus dem Saarland nicht den nötigen Druck entwickelte, um zu vielen klaren Chancen zu kommen.

Der Trainer Robin Dutt verglich den Gegner hinterher mit einem Baum, an dessen Stamm man mit allen Kräften rüttelt, ohne dass er fällt. Wenn man sich nicht eine gewisse Taktik zurechtlegt, und die heißt bei den Holzfällern: man muss an der richtigen Stelle anschlagen. Das gelang den Kickers vor allem durch die Einwechslung von Mustafa Parmak, der die Schwachstellen des Gegners aufdeckte – und nicht von ungefähr an den entscheidenden Szenen beteiligt war. Die Führung bereitete er mustergültig vor, sodass Christian Okpala nur noch einzuschieben brauchte. Den 2:0-Endstand schließlich erzielte Parmak mit einem (abgefälschten) Freistoß selbst. Manuel Hartmann gab hinterher zu: „Das war eine Riesenbefreiung.“

Aber auch ein Befreiungsschlag? Man hat am Samstag sehr wohl gespürt, dass sich die Kickers noch schwer tun, wenn sie, anders als in der Woche zuvor beim Titelfavoriten in Hoffenheim, die Fäden in die Hand nehmen sollen und dann auf einen Kontrahenten treffen, der in Anbetracht der Ausfälle von vier Stammspielern an diesem Tag sicher auch mit einem 0:0 zufrieden gewesen wäre. Zumal die Elversberger Verantwortlichen vor der Partie beim Blick auf die leeren Ränge noch geunkt hatten: „Das sind wir gewohnt.“

Die Kickers nicht, und Hartmann sagte: „Ich habe das zwar nicht so gemerkt, weil ich im Spiel immer einen Tunnelblick habe. Aber natürlich tut man sich vor 10 000 Zuschauern leichter.“ So viele werden nächsten Samstag zum Beginn der Rückrunde gegen Aalen nicht kommen. Aber wie hatte sich Hoffenheims Trainer Rangnick diese Woche sinngemäß geäußert: wenn die Kickers bis zur Winterpause alles gewinnen, sind sie wieder vorne dran.

So weit denkt Dutt noch nicht. „So lange die zwei Mannschaften oben so einen Lauf haben, macht es keinen Sinn, auf die Tabelle zu schauen.“ Dabei stehen 27 Punkte zu Buche – und das ist die mit Abstand beste Bilanz der Vorrunde seit dem Abstieg.

Kickers: Yelldell – Steinle, Yildiz, Härter, Kanitz – Benda (59. Parmak), Hartmann, Akcay (70. Gambo), Stierle (82. Stierle) – Mesic, Okpala.

Tore: 1:0 Okpala (75.), 2:0 Parmak (78.)

Stuttgarter Zeitung

Ein Geisterspiel aus der Schlüssellochperspektive
 
Die Kickers im leeren Stadion – Und die Fans stehen davor
 
Ein wahrer Kickers-Fan lässt sich seinen Fußballsamstag von der Fußballgerichtsbarkeit nicht vermiesen. Beim Heimspiel gegen Elversberg mussten die Zuschauer wegen des Becherwurfs vor gut drei Wochen zwar draußen bleiben, so mancher „Blauer“ behielt trotzdem den Durchblick.

Von Christian Klenk

Die Linienrichter sind an diesem Samstag auf der Waldau sicher vor Bierbecherwerfern, denn die Zuschauer müssen nach dem Zwischenfall im Pokalspiel gegen Hertha BSC Ende Oktober draußen bleiben. Im Gazistadion findet ein Geisterspiel statt. Auf dem Spielfeld ackern die „Blauen“ und die Elversberger, als gäbe es kein Morgen, aber kein Fan spornt sie an, denn die Tribünen sind leer. So hat es der Deutsche Fußball-Bund (DFB) angeordnet und gleich noch 10 000 Euro Strafe verhängt. Die Ordner stehen deshalb nicht in den Blocks, sondern laufen am Stadionzaun Streife.

Der harte Kern der Kickers-Fans ist trotz Aussperrung auf die Waldau gekommen. Das Team hat Luft nach oben, da muss man die Daumen drücken. Im Clubheim, 500 Meter vom Spielort entfernt, hat das Kickers-Präsidium zwei Leinwände aufbauen lassen, auf denen das Spiel übertragen wird. Die Stadionwurst gibt es auch hier mit Senf, aber eben ohne Stadion. „Daheim zu bleiben wäre doch keine Alternative gewesen“, sagt Sascha Hiller. Und Thorsten Philipp lobt die nette Biergartenatmosphäre und die Idee mit dem Kickers-TV. Dennoch könne das Fernsehvergnügen einen Stadionbesuch nicht ersetzen. Die Fans ärgern sich über die Kollektivstrafe – weil einer durchgedreht sei, müssten nun alle draußen bleiben. Das tue weh.

Nico Cvjetkovic, seit 1968 ein „Blauer“ durch und durch, schaut sich das Spiel trotz Platzsperre live und in Farbe an: Er nutzt ein Guckloch in der blauen Plane, mit der der Stadionzaun verhängt ist. „Wir Zuschauer und die Spieler können doch nichts dafür. Die Ordner hätten den Vorfall damals verhindern müssen“, schimpft er. Sein Leidensgenosse Dietmar Hageleit ärgert sich über „den Komödienstadl, den der DFB da veranstaltet“. Manfred Schmidt macht sich derweil Gedanken, ob es richtig war, für die Bahnfahrt extra einen Fahrschein für 1,80 Euro zu lösen. Üblicherweise garantiert nämlich seine Dauerkarte die kostenfreie An- und Abreise mit dem VVS, „aber ich war nicht sicher, ob das Kombiticket heute gilt.“ „Natürlich“, meint Hageleit, „schließlich findet das Spiel statt.“

Einer Hand voll Fans bläst derweil in luftiger Höhe ein schneidiger Wind ins Gesicht. Mit einem Fernglas verfolgt Richy von der Aussichtsplattform aus das Regionalligaspiel. „Das ist eigentlich gar kein schlechter Platz. Es fehlt leider nur der Bierstand.“ Richy wohnt bei Frankfurt und ist extra für dieses Spiel gekommen. Also will er es auch sehen. Das sagt auch Klaus Siffrin, wohl der einzige Elversberger Fan, der seine Mannschaft zum Auswärtskick begleitete. Die Heimspiele im 8000-Seelen-Ort im Saarland seien grundsätzlich schlecht besucht, sagt Siffrin. „Das ist oft frustrierend und langweilig.“ Das Geisterspiel vom Fernsehturm aus zu verfolgen, sei dagegen eine tolle Sache. Siffrin ist deshalb auch nicht enttäuscht, dass das erste Tor just in dem Moment fällt, als er den Aufzug nach unten nimmt, um die letzten Spielminuten im Clubheim erleben zu können.

Dort ist die Stimmung prächtig, denn die Kickers gewinnen 2:0. Das Zuschauerverbot ist schnell vergessen, jetzt zählt nur noch der Sieg. Später bekommen die Fans die Spieler dann doch noch zu Gesicht. Die Mannschaft kommt zum gemeinsamen Abendessen. „Auch das ist für uns mal was Neues“, sagt Rechtsaußen Sven Sökler.

Stuttgarter Zeitung

2:0 – Parmak sorgt für die Erlösung
 
Stuttgarter Kickers gewinnen gegen die SV Elversberg – Mittelfeldspieler entscheidet das Spiel
 
Stuttgart – Nach neun sieglosen Spielen haben die Stuttgarter Kickers endlich wieder gewonnen. Im Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit siegte der Fußball-Regionalligist gegen die SV Elversberg mit 2:0 (0:0).

VON DIRK PREISS

Entsprechend groß war die Erleichterung, als die Partie abgepfiffen worden war. „Das ist eine riesige Befreiung“, sagte Mittelfeldspieler Manuel Hartmann, „wir haben gezeigt, dass das Team gefestigt ist“. Tatsächlich dominierten die Blauen von Beginn an das Geschehen gegen die ersatzgeschwächten Elversberger. Zwingende Tormöglichkeiten blieben aber aus. Bis Mustafa Parmak kam. Kickers-Trainer Robin Dutt schickte den Techniker in der 59. Minute für Sascha Benda aufs Feld – und wechselte den Erfolg ein. Das 1:0 (75.) durch Christian Okpala bereitete Parmak vor, das 2:0 (78.) besorgte er per Freistoß selbst. „Mit ihm waren wir viel gefährlicher“, sagte Dutt.

Zum Abschluss der Rückrunde trennen die Kickers nun sieben Punkte von einem Aufstiegsplatz. Rechenspiele seien laut Dutt aber unangebracht. „Wir wollen die restlichen drei Spiele in diesem Jahr gewinnen. Auf die Tabelle können wir dann wieder im Mai schauen.“

Stuttgarter Nachrichten

Die Kickers aus der Vogelperspektive
 
Die Fans des Fußball-Regionalligisten gehen unterschiedlich mit dem Zuschauerverbot um
 
Es ist einer dieser Tage, an welchen sie in Stuttgart froh sind, dass das Wahrzeichen der Stadt nicht irgendein Kellerverlies ist – sondern der Fernsehturm. Sonnenschein, angenehme Temperaturen und eine Fernsicht, wie man sie im sonst so trüben Herbst selten erlebt. Es gibt also viel zu sehen auf der Aussichtsplattform des Fernsehturms: den Schwarzwald, die Schwäbische Alb – und ein Fußballspiel.

VON DIRK PREISS

UND STEFAN KLINGER

Dieses Live-Erlebnis in 150 Metern Höhe gibt es sogar exklusiv. Die Kickers dürfen wegen des Becherwurfs im DFB-Pokal-Spiel gegen Hertha BSC Berlin keine Zuschauer ins Stadion lassen. Nur der Blick von oben ist erlaubt – was sich aber nicht wirklich herumgesprochen hat. „Wer kickt denn da unten?“, fragt ein älterer Herr mit Berliner Akzent, „da ist aber nicht viel los.“

Da hat er Recht. Doch dafür ist wenige hundert Meter weiter die Hütte voll. Die Kickers haben eine Live-Übertragung der Partie gegen Elversberg ins Clubhaus organisiert, für fünf Euro Eintritt gibt“s die Blauen live im Fernsehen. Rund 600 Fans sind zum Anpfiff um 14.30 Uhr da. Und Siegfried Walter, sonst bei jedem Spiel im Stadion, findet: „Eine tolle Stimmung hier.“

Im Stadion kommt zur selben Zeit dagegen keiner auf die Idee, so etwas zu behaupten. Auf der Haupttribüne sitzen ein paar Funktionäre, dazu langweilen sich einige Ordner, und Kickers-Spieler Manuel Hartmann wird hinterher sagen: „Eine Atmosphäre wie im Training.“ Die Beschreibung würde passen – wäre da nicht dieser eine prominente Gast. Im B-Block steht Franz Beckenbauer lebensgroß als Pappfigur. Sie haben ihm ein Kickers-Trikot übergezogen, weshalb Hartmann findet: „Der Franz hat uns toll unterstützt.“

Und er war nicht der Einzige. Doch von den anderen nehmen die Spieler während der Partie nichts wahr. Nicht von den 600 im Vereinsheim – und auch nicht von Achim Bauer. Der 34-Jährige könnte auf dem Fernsehturm die Fernsicht genießen, doch sein Feldstecher konzentriert sich auf das Geschehen im Gazistadion. Ein Kickers-Spiel von oben – „das wollte ich schon immer mal erleben“, sagt er. Jedoch zog er bisher das Live-Erlebnis im Stadion vor. Nun nutzt er die Gelegenheit. „Die Spieler“, versichert er, „erkenne ich am Laufstil.“ Und schnell ist klar: „Hier heraufzukommen hat sich echt gelohnt.“

Dasselbe Fazit zieht wenig später Dieter Wahl. Das Präsidiumsmitglied der Kickers hat im Clubhaus das Eintrittsgeld kassiert. „Die Kosten für die Übertragung sind so gut wie gedeckt“, sagt er zufrieden. Und vor dem Stadion ist alles ruhig geblieben. Ein paar Kiebitze an den Zäunen, ansonsten versucht keiner, das Zuschauerverbot zu überlisten. Den berittenen Polizeibeamten bleibt sogar Zeit für Imagepflege – kleine Kinder dürfen heute mit aufs Pferd.

Als die Mannschaft nach dem 2:0-Erfolg vom Stadion in die Vereinsgaststätte übersiedelt, ist der Jubel groß. Endlich wieder ein Sieg – was vielleicht sogar daran lag, dass keine Zuschauer im Stadion waren. „Ich konnte endlich mal Anweisungen geben, die auch gehört wurden“, sagt Kickers-Trainer Robin Dutt und grinst.

Ein Modell für die Zukunft ist das leere Stadion dennoch nicht. „Mit Fans macht es mehr Spaß“, sagt Hartmann. Und auch Dauerkartenbesitzer Siegfried Walter findet: „Ich freue mich schon auf das nächste Live-Erlebnis im Stadion.“ Lange warten muss er nicht: Am Samstag (14.30 Uhr) kommt der VfR Aalen. Die Fans dürfen dann ins Stadion – und die Touristen haben den Fernsehturm wieder ganz für sich allein.

Stuttgarter Nachrichten

Im B-Block steht nur Beckenbauer und schweigt
 
Die Stuttgarter Kickers gewinnen das „Geisterspiel“ gegen die SV Elversberg mit 2:0 – 500 Fans im ADM-Sportpark
 
Stuttgart – Auch wenn es zum ersten Sieg nach einer Durststrecke von neun Spielen reichte: Die Verantwortlichen des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers werden nach dem 2:0 (0:0) gegen die SV Elversberg bestimmt nicht beantragen, in Zukunft immer vor leeren Rängen auflaufen zu dürfen. Das „Geisterspiel“ soll einmalig bleiben. Allein schon wegen der entgangenen Einnahmen. So nahmen alle die Angelegenheit mit Humor.
 
Von Sigor Paesler

75 zähe Minuten sind absolviert. Die Kickers haben sich in der Defensive der Elversberger festgebissen, während sich die Gäste überhaupt nicht am Offensivspiel beteiligen. Gerade haben die Elversberger ihre einzige Konterchance vergeben und Kickers-Verteidiger Nico Kanitz hat die Latte getroffen. Dann spielt Mirnes Mesic einen schönen Pass auf den eingewechselten Mustafa Parmak, der schiebt zu Christian Okpala, und der sorgt mit seinem ersten Ligator seit dem 1. September für die verdiente Führung. Okpala rennt zu Trainer Robin Dutt und lässt sich abklatschen. Auf der Haupttribüne applaudiert eine Handvoll Menschen. Einige von ihnen sind bereits Funktionsträger der „Blauen“. Andere, wie der frühere Kickers- und VfB-Profi Walter Kelsch wollen sich auf der Jahreshauptversammlung morgen in den Aufsichtsrat wählen lassen. Ansonsten ist es still. Im B-Block steht nur ein Papp-Beckenbauer im Kickers-Trikot und schweigt. „Der Franz hat uns riesig unterstützt“, sagt Manuel Hartmann später und grinst.

Der Jubel der 500 Fans, die einige hundert Meter entfernt im ADM-Sportpark auf drei Leinwänden zuschauen, ist im Gazi-Stadion nicht zu hören. Dort wird es erst lauter, nachdem Mustafa Parmak mit einem abgefälschten Freistoß für die Entscheidung gesorgt hat (78.) und die Spieler in die Kabine gegangen sind. Musik wird angestellt, es wird gesungen und getanzt. Später geht es zu den Anhängern ins Clubheim und am Abend lädt Torschütze Okpala, der heute 30 wird, seine Kollegen noch zum Essen ein.

Der Sieg gegen die personell geschwächten Elversberger war passend zum Rahmen glanzlos, aber wichtig. „Jetzt haben wir die Vorrunde doch noch versöhnlich abgeschlossen“, sagte Dutt und verwies darauf, dass es die beste Hinrunde seit dem Abstieg aus der zweiten Liga war. „Gemeinsam mit dem 1:1 in Hoffenheim war das die Wende“, sagte Okpala, der das Ende seiner persönlichen Durststrecke nicht überbewerten wollte.

Anweisungen, die gehört werden
Vor dem Erfolg lag jedoch ein hartes Stück Arbeit. Die fehlende Kulisse, betonten Dutt und sein Gegenüber Brent Goulet, sei dabei kein großes Problem gewesen. „In den ersten Minuten ist es komisch, aber dann beschäftigt man sich so sehr mit dem Spiel, dass man gar nicht mehr drauf achtet“, sagte Dutt. Die gespenstische Atmosphäre hatte aber auch Vorteile. Dutt: „Da kannst du endlich mal Anweisungen geben, die auch gehört werden.“ Seinen Spielern hatte er dagegen eingetrichtert, sich möglichst still zu verhalten. „Wenn es so ruhig ist im Stadion, kann der Schiedsrichter bei Reklamationen nicht weghören.“ Sie haben sich daran gehalten und keine Gelbe Karte bekommen. Und auch den geforderten Sieg haben sie eingefahren. Auch wenn es in die Vereinschronik eingehen wird, ist das Spiel damit abgehakt. Am kommenden Samstag wollen die Stuttgarter zum Rückrundenstart gegen den VfR Aalen wieder gewinnen. Und dann auch wieder Jubel hören.

Eßlinger Zeitung

Parmak begeistert vor leeren Rängen
Die 500 Kickers-Fans im ADM-Sportpark mussten lange auf die Leinwände schauen, bis sie die Führung und den ersten Sieg der „Blauen“ nach neun Spielen ohne dreifachen Punktgewinn bejubeln konnten.

Die Stuttgarter im Stadion, das als Strafmaßnahme wegen dem Becherwurf im DFB-Pokalspiel gegen Hertha leer sein musste, taten sich schwer gegen ein Elversberger Team, das sich nicht am Offensivspiel beteiligte.

Dennoch hätten die Gäste durch einen Konter in Führung gehen können, doch Zinnow und Herzig vergaben. Dann schloss Okpala nach Vorarbeit des eingewechselten Parmak zum 1:0 ab. Parmak machte den verdienten Sieg mit einem abgefälschten Freistoß klar (78.).

Sigor Paesler

Kicker

Presse zu 1. FC Pforzheim – Stuttgarter Kickers II (1:3)

Die Stuttgarter Kickers II sind so etwas wie die Mannschaft der Stunde in der Fußball-Oberliga. 3:1 siegte Stuttgart gegen Pforzheim und hat damit aus den vergangenen fünf Spielen zehn Punkte geholt. Die SG Sonnenhof Großaspach freute sich derweil über ein 0:0 gegen Nöttingen.

Von Thomas Müller

Fünf Spiele, zehn Punkte: da ist es nicht gerade verwunderlich, dass sich der Trainer der Stuttgarter Kickers II, Björn Hinck, nach dem 3:1-Sieg seiner Mannschaft gegen Pforzheim hochbeglückt zeigt. „Es macht gerade riesig Spaß, mit den Jungs zu arbeiten“, sagte Hinck nach dem Spiel. In Pforzheim merkte man den Kickers von Beginn an das Selbstvertrauen der jüngsten Vergangenheit an. Und so dauerte es auch nicht lange, bis sich die spielerische Dominanz der Stuttgarter im Ergebnis niederschlug. Bereits nach sieben Minuten erzielte Sokol Kacani das 1:0. Und da dem gebürtigen Albaner momentan alles gelingen mag, ließ er in der 30. Minute den zweiten Treffer folgen. Es war bereits sein neuntes Saisontor.

„Eigentlich hätten wir nach 45 Minuten mit 4:0 führen müssen“, haderte Hinck allerdings mit der mangelnden Chancenverwertung seiner Mannschaft, die sich im zweiten Durchgang nicht entscheidend verbessern sollte. Im Gegenteil: als Pforzheim in der 79. Minute durch Julian Jaizay zum 1:2 Anschlusstreffer kam, wurde es noch einmal spannend. Der Kickers-Spieler Hassan Morina (90.) beendete mit seinem Tor allerdings das Zittern. Eigentlich möchte Hinck aus seiner homogenen Truppe keinen Spieler herausheben, doch zwei Spieler machen ihm derzeit besonders viel Freude. Kacani, der im Sommer aus Erfurt zu den Kickers kam, und der A-Jugendliche Julian Leist. „Er hat der Sprung in die Oberliga sehr gut getan. Wenn er sich weiter so entwickelt, hat er eine gute Perspektive“, sagt Hinck.

Stuttgarter Zeitung

Die Ziele der Stuttgarter Kickers II sind bescheidener: nichts mit dem Abstieg zu tun haben und möglichst viele Talente an die Regionalligamannschaft heranführen. Immerhin: Das Team von Trainer Björn Hinck hat aus den vergangenen fünf Spielen zehn Punkte geholt. Der Lohn: Platz neun in der Tabelle und ein solides Punktepolster zu den hinteren Regionen.

Stuttgarter Nachrichten

Zweifel an der Oberligareife
 
1. FC Pforzheim nach dem 1:3 gegen die Stuttgarter Kickers II tief im Abstiegssumpf – Trainer Sartori: Bin maßlos enttäuscht  
  
PFORZHEIM. Nach der Schmach beim Tabellenletzten SV Bonlanden folgte die Pleite gegen die Stuttgarter Kickers II. Mit 1:3 (0:2) verlor der 1. FC Pforzheim sein Oberliga-Heimspiel gegen die „Blauen“ aus Degerloch.

Die Zweifel an der Oberligareife des Aufsteigers werden nach dieser neuerlichen Niederlage lauter. Die Fans waren am Samstagnachmittag bitter enttäuscht vom Auftritt ihrer Mannschaft. Vor allem die Tatsache, dass der Club mehr als eine Stunde lang jeden Biss vermissen ließ, stimmte nachdenklich. „Wenn wir eine Chance haben wollen, müssen wir uns den A . . . aufreißen – aber von der ersten Minute an“, legte FCP-Torhüter Toma Trocha den Finger in die Wunde.

Die spielerisch und kämpferisch zunächst klar besseren Kickers gingen früh in Führung. Nach einer Rechtsflanke von Julian Leist kam in der Mitte der lange Kickers-Stürmer Sokol Kacani zum Kopfball. Alexander Zimmermann und Jörg Rebholz, beide auch nicht klein gewachsen, schauten andächtig zu. Torhüter Toma Trocha zögerte kurz mit dem Herauslaufen, meinte aber nach dem Spiel: „Ich hatte keine Chance, an den Ball zu kommen.“

FCP-Trainer Stefan Sartori war vor dieser wichtigen Partie gezwungen, die Abwehr total umzubauen. Da neben Michael Schrammel auch noch Christoph Nirmaier verletzt ausfiel, mussten Alexander Zimmermann (rechts) und Kapitän Marc Ringswald (links) verteidigen. Es war klar, dass diese Notlösung die Stabilität der FCP-Deckung nicht gerade steigern würde.

Wie in der 35. Minute, als der Stuttgarter Dominique Rodrigues die Viererkette der Platzherren mit einem genialen Pass in die Gasse klassisch aushebelte. Erneut Sokol Kacani war zur Stelle und markierte das 0:2. Zur Pause hätte es auch 0:3 oder 0:4 heißen können, doch Toma Trocha rettete bravourös gegen die völlig frei auf ihn zulaufenden Eugen Schneider (18. Minute), Kacani (45.) und Bastian Bischoff (45.+2).

Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst wenig. Unter den Augen von Ronald Zimmermann, dem Präsidenten des Badischen Fußball-Verbandes, und BFV-Geschäftsführer Siegfried Müller, hatte Marko Kovac in der 59. Minute die Riesenchance zum 0:3. Doch dessen Kopfball aus wenigen Metern parierte Trocha mit einer famosen Reflexbewegung.

Nach etwa 65 Minuten erwachten die Platzherren aus ihrer Lethargie. Vor allem Fabrizio Iaia setzte mit großem Einsatz Zeichen. Als dann Julian Jaizay in der 75. Minute nach einer Freistoßflanke von Marc Ringswald per Kopf der Anschlusstreffer gelungen war, schien das Spiel zu kippen.

Nur zwei Minuten nach dem 1:2 hätte Alexander Zimmermann den Ausgleich machen müssen. Doch nach glänzender Vorarbeit von Iaia traf der 19-Jährige wenige Meter vor dem Tor den Ball nicht. Auch Julian Jaizay hatte mehrere Chancen, agierte aber meist zu umständlich und ungenau. Pech dann für den jungen FCP-Stürmer, als er in der 87. Minute aus elf Metern nur den Pfosten traf.

Der Ausgleich war drin für den Club, der am Ende alles nach vorne warf und in der ersten Minute der Nachspielzeit klassisch ausgekontert wurde. Der eingewechselte Hasan Morina traf zum letztlich verdienten 1:3 für die Gäste aus der Landeshauptstadt.

„Ich bin maßlos enttäuscht. Wir wollten eigentlich die Scharte von Bonlanden auswetzen, aber drei, vier Spieler konnten heute nicht an ihre Leistungsgrenze gehen“, sagte FCP-Trainer Stefan Sartori in der Pressekonferenz.

Nach dem kommenden Auswärtsspiel beim Bahlinger SC trifft der FCP zum Vorrunden-Kehraus am 2. Dezember auf den alten Rivalen SV Sandhausen. Das letzte Spiel des Jahres führt den Oberliga-Aufsteiger zur TSG Hoffenheim II. „Mit der heute gezeigten Leistung wird es schwer gegen die nächsten Gegner“, sieht Stefan Sartori die Dinge realistisch. Keine guten Aussichten.

Pforzheimer Zeitung

Spielberichte: Stuttgarter Kickers – SV Elversberg (2:0)

Kickers – SV Elversberg 2:0 (0:0)

Na also: Nach neun Partien ohne Sieg gewann das Team von Trainer Robin Dutt heute im sogenannten „Geisterspiel“ gegen den SV Elversberg mit 2:0 (0:0). Die Kickers brauchten aber bis zur Schlußviertelstunde, bis der Bann endlich gebrochen war: Gegen die stark ersatzgeschwächten und sehr defensiven Gäste trafen Christian Okplala in der 75. und Mustafa Parmak in der 78. Minute.
Zur Aufstellung: Trainer Robin Dutt ließ heute dieselbe Elf wie zuletzt in Hoffenheim auflaufen: Im 4-4-2-System spielte David Yelldell im Tor, davor Moritz Steinle, Recep Yildiz, Jens Härter und Nico Kanitz in der Abwehr. Den defensiven Part im Mittelfeld übernahm Manuel Hartmann zusammen mit Mustafa Akcay, die sich auch abwechseld in die Offensive einschalteten. Auf den Flügeln spielten Sascha Benda und Oliver Stierle, vorne im Sturm Mirnes Mesic und Christian Okpala. Gästetrainer Brent Goulet musste auf viele wichtige Stammspieler verzichten. Bei der SV 07 Elversberg fielen mit Torjäger Vitus Nagorny, Fabian Bröcker und Abdul Iyodo gleich drei Spieler auf Grund von Sperren aus, zudem kamen noch ein paar verletzte Spieler hinzu. Deshalb spielten die Gäste mit einem dicht gedrängten Fünfermittelfeld und nur einer Spitze.
Zum Spielverlauf:
Vor allem die Kickers mussten sich in der Anfangsphase an die ungewöhliche Stille im GAZi-Stadion auf der Waldau gewöhnen, denn man hörte wirklich jedes Wort. Nach zehn Minuten dann aber die erste gute Chancen, als Sascha Benda auf den freistehenden Mirnes Mesic spielte, dem aber zehn Metern vor dem Tor der Ball vom Fuß sprang. Mit einer besseren Ballannahme hätte er durchaus mehr daraus machen können. Das Spiel plätscherte dann so vor sich hin, die Gäste aus Elversberg zogen sich weit zurück und machten in der eigenen Hälfte dicht. So gab es kaum ein Durchkommen für die Blauen, die aber auch immer wieder hohe Bälle ins Halbfeld auf die beiden Spitzen spielten. Doch da stand die Gästeabwehr kompakt und kopfballstark, so dass Chancen absolute Mangelware blieben. Nach dreißig Minuten dann erst die nächste Möglichkeit: Christian Okpala bediente den aufgerückten Moritz Steinle, der aus elf Metern per Kopf aber das Tor um einen Meter knapp links verfehlte. Drei Minute später hatte Christian Okpala die Chance, als eine Kopfballabwehr der Gäste nach einen Freistoß von Sascha Benda bei ihm landete. Aber sein Schuss aus spitzem Winkel konnte Gästekeeper Knödler zur Ecke abwehren (33.).
Zur zweiten Halbzeit nichts Neues: Die Kickers beherrschten die Partie ohne sich zwingende Möglichkeiten herauszuspielen. Zwei Standardsituationen sorgten dann zunächst für Gefahr: Ein Freistoß von Sascha Benda aus 20 Metern konnte der Gästetorhüter Knödler gegen die tiefstehende Sonne abfangen (52.). Dann eine gute Position für Jens Härter: Freistoß aus gut 18 Metern halblinker Position, doch sein Schlenzer über die Mauer ging auch über das Tor (55.). Danach zumindest mal zwei nenneswerte Konter der Gäste, die Stürmer Maas mit einem Schuss ans Außennetz (58.) und einem Schuss entlang der Grundlinie über das Tor hinweg (60.) vergab. David Yelldell im Kickers-Tor wäre aber beide Male auf dem Posten gewesen. Die beste Chance bis dato im Spiel hatte dann aber der eingewechselte Elversberger Zinnow: Die Gäste konnte sich im Mittlefled den Ball erobern, wo Zinnow angespielte wurde und zu einen tollen Solo ansetzte – vorbei an Freund und Feind und schließlich auch an Kickers-Torhüter David Yelldell, der ihn aber entscheidend abdrängen konnte. Den Nachschuss von Delic blockte dann schließlich Recep Yildiz ab (68.). Doch spätestens mit der Einwechslung von Bashiru Gambo (70.) – Mustafa Parmak (58.) kam bereits in der 58. Minute – wurden die Kickers-Angriffe besser und durchdachter. Der Druck wuchs immer mehr, und als Nico Kanitz einen Kracher aus dem Rückraum an die Latte knallte, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Führungstreffer gelingen sollte. Die Gäste wurde merklich müder und ließen kräftemäßig nach, was die Blauen dann in der 75. Minute endlich ausnutzten: Ein toller Angriff über Mustafa Parmak über die rechte Seite, der mit Mirnes Meesic eine Doppelpass spielte, im Strafraum dann vor dem klärenden Elbversberger Abwehrspieler quer auf den freistendenden Christian Okpala legte, der ohne Mühe aus sieben Metern sicher zur 1:0 Führung vollstreckte. Und nur drei Minuten später zappelte das Leder erneut im Netz: Den Freistoß aus 20 Metern von Mustafa Parmak fälschte die Elversberger Mauer unhaltbar für Knödler im Gästetor zum 2:0 ab (78.). Somit war der erste Sieg nach neun sieglosen Partien unter Dach und Fach. Das Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit fand ohne Zwischenfälle statt. Ca. 600 Kickers-Fans verfolgten auf Leinwänden und TV-Geräten im Kickers-Clubrestaurant im ADM-Sportpark die Partie live.
Die Trainerstimmen:
Brent Goulet: „Mit dem letzten Aufgebot an Spielern sind wir nach Stuttgart gefahren um vielleicht durch eine Standardsituation oder ein Konter das 1:0 zu erzielen oder zumindest zu Null zu spielen. Wir sind heute sehr gut gestanden und es war auch alles soweit in Ordnung bis wir umstellen bzw. auswechseln mussten. Wir hatten einige angeschlagenen Spieler, mit zunehmender Spielzeit hat es nicht mehr so geklappt und wir haben die entscheidenden Zweikämpfe verloren. Zinnow hatten eine riesen Chance, die leider nicht zum Erfolg geführt hat. In der Schlußphase hatten wir aber nichts mehr entgegenzusetzen. Aufgrund des hohen Drucks war der Sieg für die Kickers hochverdient.“
Robin Dutt: „Wir kamen uns heute vor als ob wir zusammen einen alten Baum fällen mussten. Aber es gehört Taktik dazu, um zusammen an einer Stellen anzusetzen. Wir haben den Druck so lange aufrecht gehalten bis endlich das Tor fallen musste. Die Mannschaft war gewillt nach vorne zu spielen. Aber bei allem Druck war es wichtig nicht in einen Konter zu laufen, doch die Mannschaft hat sehr gut nach hinten gearbeitet und die Bälle früh zurückgewonnen. Die einzige Chance im Spiel für Elversberg von Zinnow wäre mehr als unverdient gewesen, aber alles konnte ja nicht gegen uns laufen. Elversberg stand zu lange zu tief, bis ein Fehler passierte und wir die Tore erzielt haben. Mit dem Sieg heute haben wir die Vorrunde versöhnlich abgeschlossen und stehen nun auf dem besten Platz seit dem Zweitligaabstieg.“
Die Spielstatistik:
SV Elversberg: Kevin Knödler – Daniel Schommer, Carsten Birk (70. Cüneyt Kocabicak), Jan Velkoborsky, Lamine Cisse – Timo Böttjer, Dubravko Kolinger, Denny Herzig, Almir Delic, Abdelaziz Tafer (46. Stefan Zinnow) – Stephan Maas (80. Holger Lemke) — Trainer: Brent Goulet Kickers: Nico Kanitz — Jens Härter, Recep Yildiz, Moritz Steinle — Manuel Hartmann, Mustafa Akcay (70. Bashiru Gambo), Sascha Benda (58. Mustafa Parmak), Oliver Srtierle (82. Sven Sökler) — Mirnes Mesic, Christian Okpala — Trainer: Robin Dutt
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Obertshausen) Verwarnungen: Gelbe Karten: – ; Almir Delic, Daniel Schommer, Jan Velkoborsky
Zuschauer: 30 Medienvertreter und Funktionäre beider Vereine
Torfolge: 1:0 Christian Okpala (75.) 2:0 Mustafa Parmak (78.)

Offizielle Homepage

Auch ohne Fans – Kickers schlagen Elversberg 2:0

Am Ende sind alle glücklich vereint

Stuttgart. Die Stuttgarter Kickers können doch noch gewinnen – sogar im Geisterspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Es war das zweite im deutschen Profifußball.

Hans Kullen läuft nicht viel. Sein körperlicher Einsatz ist ziemlich überschaubar. Der schlanke Mann hält sich zurück – was heute aber nicht schlimm ist. Denn Kullen ist kein Fußballprofi. Er ist 64 Jahre alt – und Präsident der Stuttgarter Kickers. Normalerweise eilt er vor den Heimspielen in der Regionalliga Süd durch die Katakomben des Gazistadions. Hier einen Sponsor begrüßen, dort einen Gönner. Ein Handschlag mit alten Kickers-Größen – auch ein wenig Zeit für die Journalisten sollte sein. Doch heute ist nicht normalerweise. Denn heute heißt es: Geisterspiel gegen die SV Elversberg.
14 Uhr, das Stadion ist leer. Keine Fans, keine Gesänge, keine Stimmung. Nur ein paar Offizielle, Sicherheitspersonal, Medienleute und einige Gäste – knapp 100 Personen. Alles eine Folge des Pokal-Skandalspiels gegen Hertha BSC Berlin im Oktober. Spielabbruch, 10 000 Euro Geldstrafe und ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit – nach Aachen gegen Nürnberg 2004 ist es das zweite im deutschen Profifußball. Obwohl sich allein die fehlenden Zuschauereinnahmen auf bis zu 20 000 Euro belaufen, versucht es Kullen mit Humor zu nehmen. „Heute ist eben alles noch persönlicher als sonst.“ Auf der Gegentribüne steht nur eine Pappfigur – Beckenbauer aus einer Werbung, aber mit Kickers-Trikot. Davor ein Fan-Transparent: „Immer hinter euch.“

Der erste Applaus gilt Kickers-Wirt Gustav Rörich. Etwa 500 Kickersfans haben sich bei prächtigem Herbstwetter zum öffentlichen Gucken (Public Viewing) im ADM-Sportpark eingefunden. Drei große Bildschirme, wobei man auf dem größten leider nichts public viewen kann, weil die Sonne dagegen sticht. Der Wirt gibt sein Bestes, rückt einen Schirm gegen die Sonne. Es geht besser. Die Fans singen sich warm (SVK, wir sind da, jedes Spiel, ist doch klar), aber irgendwie ins Nichts, denn gekickt wird ja ein paar 100 Meter weiter. „Wir hätten auch näher ans Stadion ran können, aber das haben wir dem DFB versprochen“, sagt Kickers-Präsidiumsmitglied Dieter Wahl, der persönlich die fünf Euro Obolus pro Person kassiert, wovon zwei Euro für krebskranke Kinder sind und die restlichen drei wohl kaum für die Deckung der Übertragungskosten reichen werden.

Die abstiegsbedrohte SV Elversberg igelt sich hinten ein, und die Kickers finden keine Mittel, den Abwehrrigel zu knacken. Die Partie schleppt sich dahin.

Kurz vor drei. „Wir werden alle dafür bestraft, weil einer Mist gebaut hat“, mault ein Kickersfan. Er spürt, dass seine Mannschaft Unterstützung braucht, aber sie dürfen ja nicht. Es wird ruhiger, die Leute trinken Bier oder Cola und schauen einem Spiel zu, dem man wirklich nicht zuschauen muss.

Kurz nach drei: Endlich sorgt ein Kopfball von Kickers-Verteidiger Moritz Steinle für ein wenig Stimmung bei den Verantwortlichen auf der Haupttribüne. Wenig später schreit Trainer Robin Dutt nach einer missglückten Flanke: „Moritz, geh doch weiter.“ Jeder Kommentar ist zu hören, jedes Knallen des Balls gegen die Werbebanden.

15.37 Uhr. Tiefpunkt unter blauen Sonnenschirmen. Die Leute gucken traurig ins Bier. Ein paar vereinzelte „Scheiß DFB“-Rufe und dann sagt einer: „Der VfB führt in München 1:0.“ Schlimmer kann es nicht werden.

15.42 Uhr. Dutt wechselt Mustafa Parmak ein – und mit ihm das Glück. Erst bereitet er das 1:0 durch Christian Okpala vor (76.) – das erste Tor des Stürmers seit dem Pokaltriumph über den HSV. Zwei Minuten später trifft Parmak selbst zum 2:0. Der erste Dreier der Kickers nach neun Spielen ohne Sieg. „Eine Riesenbefreiung“, sagt Mittelfeldspieler Manuel Hartmann. Und: „Ohne Fans ist das wie im Training.“

Na also, geht doch. Kurz nach vier dröhnt Status Quo durch den ADM-Park. „Rocking all over the world“. Zwei Tore in zwei Minuten. „Der SVK ist wieder da“, donnern die Fans und fügen ein glückseliges „Scheiß VfB“ hintendran, weil mittlerweile Bayern führt. Es ist also doch noch ein perfekter Nachmittag für die Blauen geworden.

16.45 Uhr. Auch der Trainer Dutt hat seinen Humor wieder gefunden. Für heute sehe er das Spiel ohne Zuschauer mal positiv. „Da kannst du endlich mal Anweisungen geben, die auch gehört werden.“ Dann wird es doch noch laut im Gazistadion – in der Kickers-Kabine. Zu einem flotten Beat wird gesungen und getanzt. Danach geht es in den ADM-Park zu den Fans. Am Ende wieder vereint.

Sonntag Aktuell via Ruby im Offiziellen Forum