Saisoneröffnung der Stuttgarter Kickers mit einer Hocketse und einem Freundschaftsspiel beim SV Sillenbuch

Ein Wochenende im Zeichen des Fußballs
 
Degerloch. Am Samstag starten die Stuttgarter Kickers mit einer Hocketse im ADM-Park in die neue Saison. Die Vorstellung der Mannschaft um den neuen Trainer Peter Zeidler wird im Mittelpunkt stehen. Am Sonntag wollen die zahlreichen Neuzugänge im Freundschaftsspiel beim SV Sillenbuch zeigen, auf was sich die Fans der Blauen freuen können.

Von Carsten Weirich

Bei den Stuttgarter Kickers hat sich einiges getan. Genau gesagt: mit Marcel Rapp, Nico Beigang, Saban Genisyurek, Benedikt Deigendesch, Markus Ortlieb und Marcus Mann haben die Kickers gleich sechs Neuzugänge zu verzeichnen, die nun in die Mannschaft integriert werden müssen. Eine Herausforderung für den neuen Trainer der Blauen, Peter Zeidler. Mit den beiden Stürmern Marco Tucci und Sokol Kacani sowie Mittelfeldspieler Dominique Rodrigues haben außerdem gleich drei Talente aus den eigenen Reihen den Sprung in die Regionalligamannschaft der Kickers gemeistert. „Sie wollen ihre Chance wahrnehmen“, sagt Guido Dobbratz, der Pressesprecher der Kickers. Jedoch: „Ob sie gleich zu Beginn die Möglichkeit dazu bekommen, das wird sich zeigen“. Die Fans können also gespannt sein auf die Eröffnungsveranstaltung am Samstag um 15 Uhr im ADM-Sportpark, bei der ihnen der komplette Kader präsentiert wird.

Außer einem Showtraining der Profis für Kinder wird auf der Waldau ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Beachfußball, Torwandschießen und einer Schuss-Geschwindigkeits-Messanlage geboten. Für die musikalische Unterhaltung sorgt die Band Harald & Heinz, um das leibliche Wohl der Gäste kümmert sich der Vereinswirt Gustl Rörich. „Bei der Hocketse soll sich die gesamte Kickers-Familie wohl fühlen“, lautet der Wunsch von Dirk Eichelbaum, dem Präsidenten der Stuttgarter Kickers.

Am Sonntag können die Fans der Blauen ihre Mannschaft dann in Aktion erleben. Um 17 Uhr steht ein Freundschaftsspiel beim A-Kreisligisten SV Sillenbuch auf dem Programm. Geleitet wird die Partie von Bundesliga-Schiedsrichter Markus Schmidt. Der Tag auf dem Sportgelände des SV Sillenbuch beginnt um 14.30 Uhr mit einer Hocketse. Um 15 Uhr wird die Jugend ein Vorspiel bestreiten. Für die kleinen Fans wird es eine Hüpfburg und Torwandschießen geben. Auch in Sillenbuch wird das leibliche Wohl der Zuschauer wohl nicht zu kurz kommen. „Wir werden unser Bestes geben, aber der sportliche Ehrgeiz steht dabei an zweiter Stelle“, sagt Bastian Zink, der Abteilungsleiter des SV Sillenbuch. Sein Wunsch: „Es soll ein schöner Saisonauftakt werden.“

Der Eintritt beträgt vier Euro, für Schüler und Studenten zwei Euro. Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre haben freien Eintritt.

Stuttgarter Zeitung

Joannis Tsapakidis kommt

Vom Oberligisten TSV Crailsheim kommt Joannis Tsapakidis zu den Stuttgarter Kickers II. Der 29jährige Abwehrspieler war in Crailsheimer einer der absoluten Leistungsträger. Tsapakidis spielte davor u. a. schon beim SSV Ulm und beim SSV Reutlingen.

*Update* Wie auch den Kommentaren zu entnehmen, scheint dies nicht korrekt zu sein. Ein Wechsel ist (noch) nicht perfekt. Der SSV Ulm und Eintracht Trier sind im ebenfalls im Gespräch.

Presse zum Trainingsauftakt

„Die dritte Liga hat fast schon existenzielle Bedeutung“

Interview mit dem Kickers-Manager Joachim Cast über die Neuzugänge und über die richtungsweisende Saison in der Fußball-Regionalliga

Über mangelnde Arbeit hat sich der Kickers- Manager Joachim Cast zuletzt nicht beklagen können. Erst musste der 39-Jährige einen Trainer suchen, um dann mit Peter Zeidler das Team für die nächste Saison zusammenzustellen. Zum gestrigen Trainingsauftakt waren bis auf den entschuldigten Bashirou Gambo alle Mann an Bord, darunter ein halbes Dutzend Neuzugänge. „Wir haben einen homogenen Kader“, sagt Cast im Gespräch mit Joachim Klumpp.

Herr Cast, in der Vergangenheit musste zum Trainingsauftakt bei den Kickers schon mal der Manager mit aufs Gruppenfoto, um den Kader zu füllen. Dieses Jahr drängeln sich gleich 24 Spieler, ist bei den Kickers der Wohlstand ausgebrochen?

Das hat mit Wohlstand überhaupt nichts zu tun. Aber auf Grund der extremen Qualifikationssituation für die dritte Liga ist uns bewusst, dass ein größerer Kader nötig ist. Dabei muss man berücksichtigen, dass fünf von 23 Spielern – Tucci, Kacani, Rodrigues, Deigendesch und Genisyürek – aus der Oberliga und aus der Verbandsliga stammen. Dass sie sich entwickeln, ist für uns klar, sonst wären sie nicht in unserem Kader.

Die Situation mit der Qualifikation für die eingleisige dritte Liga, wofür mindestens der zehnte Platz nötig ist, kann zu einem Hauen und Stechen führen. Braucht man da einen langen Atem?

Es ist auf alle Fälle intern ein größerer Konkurrenzkampf notwendig, deshalb sind auch alle Positionen doppelt besetzt. Bei einer ganz „normalen“ Saison wären wir vermutlich mit zwei Spielern weniger in die neue Runde gegangen.

Zuletzt haben gerade die überregional geholten Spieler nicht immer die in sie gesteckten Erwartungen erfüllt. Was spricht dafür, dass in dieser Saison nicht nur Masse, sondern auch Klasse dabei ist?

Es stimmt schon, dass wir im Endeffekt mit den eigenen Leuten oder denen aus der Umgebung die besten Erfahrungen gemacht haben. Aber Neuzugänge wie Marcel Rapp oder Marcus Mann kommen aus der Region, das hat bei unserer Entscheidung sicher eine Rolle gespielt, weil es aus unserer Sicht die Identifikation mit den Kickers stärkt. Zu uns kommt kein Spieler, dessen höchste Priorität auf den Finanzen liegt. Wir haben nur Spieler geholt, die in ihren Klubs Stammkräfte waren. Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass wir eine homogene Mannschaft besitzen.

Wie sieht es mit Laszlo Kanyuk aus, der ja grundsätzlich den Verein verlassen kann, sich nun aber hier durchbeißen will?

Natürlich muss man sich in manchen Situationen fragen, ob es für beide Seiten nicht besser ist, einen kompletten Neuanfang zu machen. Aber Laszlo Kanyuk hat sich hier immer tadellos verhalten und in einem persönlichen Gespräch mit dem Trainer versichert, dass er sich hundertprozentig für die Kickers einsetzt. Wir werden das jetzt im Laufe der Vorbereitung genau beobachten.

Das Verhältnis Trainer und Manager gleicht heutzutage oft einer Schicksalsgemeinschaft. War es für Sie keine Überlegung, wie der langjährige Trainer Robin Dutt die Kickers zu verlassen?

Nein, zu keinem Zeitpunkt. Natürlich muss man das erst einmal verdauen, wenn man so lange und so gut zusammengearbeitet hat. Aber letztlich ist es eine Herausforderung, einen Neuanfang zu schaffen. Und ich spüre von Tag zu Tag mehr, dass es mit Trainer Peter Zeidler fachlich wie persönlich passt.

So gut, dass einige Fans nach dem vierten Platz der Vorsaison – hinter den beiden Aufsteigern und dem nicht aufstiegsberechtigten VfB Stuttgart II – vielleicht nicht nur von der Qualifikation für die dritte Liga träumen, sondern sogar von der zweiten?

Es ist ja bei den Kickers beinahe schon an der Tagesordnung, dass die Erwartungshaltung zu hoch ist. Aber man darf nicht vergessen, dass die Punktabstände im Vorjahr sehr gering waren – und wir kein souveräner Vierter. Die Verantwortlichen sind sich einig, dass das Ziel allein die Qualifikation für die dritte Liga sein kann, was ja fast schon existenzielle Bedeutung hat. Alles andere ist zunächst einmal unrealistisch.

Der Präsident Dirk Eichelbaum hat sich vor Kurzem in seiner 100-Tage-Bilanz enttäuscht davon gezeigt, dass sich auch nach dem Führungswechsel im Sponsorenbereich wenig tut. Woran liegt das?

Das ist aus meiner Sicht im Moment schwer zu beurteilen, weil ich in letzter Zeit zu 90 Prozent mit sportlichen Dingen beschäftigt war. Aber wenn jemand nicht investieren will, findet er immer einen Grund, egal ob der Präsident Kullen oder Eichelbaum heißt. Generell muss man sich Konzepte erarbeiten und umsetzen. Daran arbeiten unser Marketingmann Martin Kurzka und Hans-Jürgen Wetzel, der ja erst seit Kurzem im Präsidium dafür zuständig ist, mit Hochdruck.

Einmal unterstellt, die Stuttgarter Kickers schaffen die dritte Liga. Ist der Verein dafür gewappnet oder beginnen dann nicht erst recht die Probleme?

Eine schwierige Frage, weil die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sehr vage sind. Da schwirren ja verschiedene Zahlen durch den Raum. Aber wenn die 650 000 Euro TV-Geld zutreffen sollten, ist das viel zu wenig, um existieren zu können, weil künftig eine Leistungskonzentration von 37 auf 20 Mannschaften stattfindet. Wenn sich die Zahlen bestätigen sollten, müssen sich die Vereine wehren und das nicht nur hinnehmen. Da steht auch der DFB ganz klar in der Pflicht. Die Anforderungen werden stetig in Richtung zweite Liga angehoben, bei der Finanzierung werden die Klubs aber im Regen stehen gelassen.

Es geht zum Beispiel um die Verbesserung der Infrastruktur. Droht nach dem VfB auch bei den Kickers eine Stadiondiskussion. Wie ist der Stand der Dinge ?

Es gab bereits Gespräche mit der Stadt. Dabei ging es in erster Linie um die geforderten 2000 Einzelsitzplätze im Gazistadion, aber auch um diverse Funktionsräume, die gefordert werden. Im Herbst ist dann mit näheren Informationen zu rechnen.

Stuttgarter Zeitung

Das Vorbereitungsprogramm der Stuttgarter Kickers

Samstag, 30. Juni, von 15 Uhr an

Präsentation im ADM-Sportpark

Sonntag, 1. Juli (17 Uhr)

Freundschaftsspiel beim SV Sillenbuch

Freitag, 6. Juli (17.30 Uhr)

Freundschaftsspiel gegen FC Thun

in Hilzingen bei Singen

Sonntag, 8. Juli (17 Uhr)

Jubiläumsspiel beim SV Aidlingen

12. bis 15. Juli 2007

Trainingslager in Böbingen

Freitag, 13. Juli (Anstoßzeit noch unbekannt)

Freundschaftsspiel gegen N. Gmünd in Böbingen

Sonntag, 15. Juli (16.30 Uhr)

Freundschaftsspiel in Bitz bei Albstadt

Donnerstag, 19. Juli (18.30 Uhr)

Freundschaftsspiel gegen SC Freiburg

Dienstag, 24. Juli (18 Uhr)

Freundschaftsspiel gegen Borussia Dortmund

im Gazistadion

Wochenende 27.-29. Juli

1. Spieltag Regionalliga Süd

Stuttgarter Zeitung

Zeidler setzt neue Akzente

Kickers-Coach versprüht beim Trainingsauftakt Optimismus – Gambo fehlt

Stuttgart – Seit dem gestrigen Montag rollt beim Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers wieder der Ball. Eines wurde schon beim Trainingsauftakt deutlich: Trainer Peter Zeidler setzt neue Akzente.

VON JÜRGEN FREY

Die 20 Kiebitze schauten etwas ungläubig auf den Nebenplatz im ADM-Sportpark. Am Ende der eineinhalbstündigen Trainingseinheit am Vormittag traben dort die Spieler wie an der Schnur gezogen nebeneinanderher und klatschen im Takt in die Hände. Zeidler feuert seine Spieler an. „Zeigt, dass ihr eine Mannschaft seid“, ruft er mit lauter und klarer Stimme. Neuer Trainer, neue Sitten. „Solche Dinge stärken das Rhythmus- und das Zusammengehörigkeitsgefühl“, sagt der 44-Jährige – und ergänzt mit einem Lächeln: „Einen Joker habe ich sogar noch in der Hinterhand.“ Er denkt an Bashiru Gambo. Afrikaner haben Rhythmus im Blut. Und starke Heimatgefühle. Jedenfalls fehlte der Mittelfeldspieler als Einziger beim Trainingsauftakt. „Seine Mutter in Ghana ist krank“, erklärt Zeidler, „am Dienstag wird Gambo zum Team stoßen.“

Er meint es ernst. Trotzdem lächelt Zeidler wieder. Bei seiner Premiere in Degerloch präsentiert er sich gut gelaunt, kommunikativ und kooperativ. Der Nachfolger von Robin Dutt versprüht Optimismus: „Ich bin zufrieden mit dem Kader. Wir können zwar auch mal auf Platz 13 stehen, aber ich garantiere, dass wir am Ende die Qualifikation für die dritte Liga schaffen werden.“ Dies ist das klar definierte Ziel. Die zweite Liga ist weit weg. Zeidler: „Arm sind die, die keine Träume haben, aber ein Aufstieg ist einfach nicht realistisch.“ Mit der Hochfinanz aus Burghausen, Unterhaching und Ingolstadt könne man sich nicht messen. Die Blauen setzen auf ein ausgeglichenes Team. Das zeigt auch die Auswahl der sechs Neuzugänge Marcel Rapp (SC Pfullendorf), Markus Ortlieb (Wuppertaler SV), Marcus Mann, Nico Beigang (beide Darmstadt 98), Benedikt Deigendesch (1. FC Nürnberg II) und Saban Genisyürek (FV Illertissen). „Unser Star ist die Mannschaft“, sagt Manager Achim Cast. Und auch er lächelt zufrieden.

Fahrplan bis zum Ligastart am 27./28./29. Juli:

30. Juni, 15 Uhr: Saisoneröffnungsparty mit Mannschaftspräsentation im ADM-Sportpark

1. Juli, 17 Uhr: SV Sillenbuch – Kickers

6. Juli, 17.30 Uhr: FC Thun – Kickers in Hilzingen/Singen

8. Juli, 17 Uhr: SV Aidlingen – Kickers

12. bis 15. Juli: Trainingslager in Böbingen

13. Juli (Uhrzeit offen): FC Normannia Gmünd – Kickers in Böbingen

15. Juli, 15.30 Uhr: SF Bitz – Kickers

19. Juli, 18.30 Uhr: Kickers – SC Freiburg

24. Juli, 18 Uhr: Kickers – Borussia Dortmund

Stuttgarter Nachrichten

Die dritte Liga im Visier

Trainingsauftakt bei Regionalligist Stuttgarter Kickers mit sieben Neuen

Stuttgart – Mit sieben neuen Gesichtern ist Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers gestern in die Saison 2007/2008 gestartet. Beim ersten Training unter dem neuen Coach Peter Zeidler war der Kader allerdings nicht vollzählig.

Von Beate Wockenfuß

Zeidler musste bei der 90-minütigen Übungseinheit auf der Waldau sowohl auf Mittelfeldspieler Bashiru Gambo als auch auf Verteidiger Moritz Steinle verzichten. Gambo kehrt erst heute aus seiner Heimat Ghana zurück. Der Verein hatte den Urlaub des 28-Jährigen aufgrund eines Krankheitsfalls in der Familie um einen Tag verlängert. Steinle kann wegen Rückenproblemen derzeit nur Lauftraining absolvieren. Er wird morgen zur Mannschaft stoßen, die am Samstag (15 Uhr) im ADM-Sportpark gemeinsam mit den Fans die Saison eröffnet.Mit dem Trainingseinsatz seiner neuen Schützlinge zeigte sich Zeidler zufrieden. „Man hat gesehen, dass sie großen Spaß haben, miteinander zu spielen. Und das ist schließlich die Voraussetzung für Erfolg“, sagt der 44-Jährige, der vom 1. FC Nürnberg II gekommen ist, um die Nachfolge von Robin Dutt anzutreten – und die Kickers in die neue dritte Liga zu führen. Dafür muss in der neuen Spielzeit mindestens der zehnte Platz erreicht werden. „Die Qualifikation ist ganz klar unser Ziel“, betont Zeidler, der vom Umfeld aber Geduld erwartet: „Es sollte niemand hektisch werden, wenn wir in der Tabelle mal nicht unter den ersten Zehn stehen.“ Der Aufstieg sei für ihn kein Thema, sagt der Coach, der sich ab Saisonbeginn am letzten Juli-Wochenende ausschließlich auf die „Blauen“ konzentrieren kann, da er seine Tätigkeit als Französisch-Lehrer an einem Gymnasium in Heubach zum Schuljahresende beendet.In Nico Beigang und Marcus Mann (beide SV Darmstadt), Benedikt Deigendesch (1. FC Nürnberg II), Markus Ortlieb (Wuppertaler SV), Marcel Rapp (SC Pfullendorf) und Saban Genisyurek (FV Illertissen) stehen sechs Neue im 23 Mann starken Kader der Kickers. „Wir haben jede Position doppelt besetzt“, sagt Zeidler, der sich auf einen großen Konkurrenzkampf freut. Die Personalplanungen sind laut Manager Joachim Cast abgeschlossen. Einzig hinter der Zukunft von Laszlo Kan­yuk steht noch ein Fragezeichen.

Eßlinger Zeitung

Trainingsaufgalopp bei den Kickers mit allen Neuen

In Anwesenheit vom RegioTV, zahlreichen Medienvertretern und interessierten Fans fand im ADM-Sportpark in Degerloch der Trainingsauftakt der Stuttgarter Kickers zur Saison 2007/08 statt. In einer Ansprache vor dem Training appellierte Präsidiumsmitglied Walter Kelsch an die gesamte Mannschaft, doch von Anfang an Teamgeist zu zeigen, mit Ehrgeiz um einen Stammplatz zu kämpfen und die Chance zur Qualifikation für die neue, 3. Liga zielstrebig anzugehen. Jedes Spiel auf diesem Weg sei ein Endspiel und das müsse jedem bewusst sein. Der neue Trainer Peter Zeidler versuchte dann diesen Weg im ersten Training mit neuen Bewegungsformen und Spielvarianten umzusetzen. Bis auf den wegen einer Krankheit seiner Mutter noch in Nigeria befindlichen Bashiru Gambo und den an einer leichten Rückenverletzung laborierenden Moritz Steinle hatten sich übrigens sämtliche Spieler eingefunden. Mit dabei befand sich auch Julian Leist, der Kapitän der letztjährigen A-Junioren.  Mehr dazu mit Bildern auf der Kickers-Seite.

StZ: Kickers mit Kanyuk – wie lange noch?

Der Mittelfeldspieler und der neue Trainer Peter Zeidler wollen sich zum Trainingsauftakt aussprechen

Heute um 10 Uhr bittet Peter Zeidler zum ersten Training beim Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers. Der neue Coach kann alle Spieler begrüßen: 24 Mann, darunter auch Laszlo Kanyuk, der zwar die Freigabe für einen Wechsel besitzt, aber sagt: „Ich möchte mich hier durchbeißen.“

Von Joachim Klumpp

Vergangene Woche hatte Laszlo Kanyuk einen Termin beim Zahnarzt. Doch der Spieler der Stuttgart Kickers konnte rasch Entwarnung geben. „Halb so wild, alles in Ordnung.“ Das hätte gerade noch gefehlt, dass der 28-Jährige pünktlich zum Trainingsauftakt mit insgesamt 24 Spielern (darunter dem A-Jugendlichen Leist) heute Vormittag in Degerloch fehlt. Schließlich hat Kanyuk ein Seuchenjahr hinter sich, gepflastert mit Verletzungen und Enttäuschungen.

Lediglich 15 Spiele bestritt Kanyuk, schlimmer noch: davon gerade zwei über die vollen 90 Minuten; nur ein Treffer steht zu Buche ebenso wie eine Vorlage, sodass der im vergangenen Sommer als Hoffnungsträger von Kickers Offenbach geholte Mittelfeldspieler einstweilen mit dem Ruf des Fehleinkaufs leben muss. Doch das will er nicht auf sich sitzen lassen. „Ich möchte in der neuen Saison zeigen, dass es auch anders geht.“

Bei den Kickers. Zwar hat der Mittelfeldspieler vom Verein die Zusage – ursprünglich gegen eine Ablösesumme – wechseln zu können, doch das ist von seiner Seite aus kein Thema mehr. Es gab Anfragen von den beiden Regionalliga-Aufsteigern SV Sandhausen und FSV Frankfurt, aber die haben sich zerschlagen. Warum? Kanyuk, der bei den Kickers eher zu den Spitzenverdienern zählt, obwohl er nach seinem Wechsel aus der zweiten Liga finanziell Abstriche gemacht hatte, kann nur rätseln: „Ich habe jetzt wohl etwas den Ruf, verletzungsanfällig zu sein.“

Dabei war Kanyuk über weite Strecken der Rückrunde fit, doch da hat der Trainer Robin Dutt schon nicht mehr auf das Sorgenkind gesetzt. Hängen lassen hat sich der Spieler aber nicht. Im Gegenteil, er bestritt sogar auf eigenen Wunsch einige Partien in der zweiten (Oberliga-)Mannschaft: „Jetzt will ich erst einmal die Vorbereitung gut überstehen und dann nochmal angreifen.“

Sofern ihn der Trainer lässt. Der neue Coach Peter Zeidler kennt Kanyuk aus gemeinsamen vergangenen Tagen beim Ligarivalen VfR Aalen, was in diesem Fall nicht unbedingt ein Vorteil sein muss. Das Verhältnis? Geschäftsmäßig neutral, so scheint es. Offiziell soll der Spieler seine Chance bekommen, auch wenn Zeidler wohl eine mögliche personelle Alternative vorziehen würde. Dabei weiß Kanyuk aus Erfahrung nur zu gut: „Das Vertrauen des Trainers ist für einen Spieler natürlich sehr wichtig“, sagt der gebürtige Ungar, der in den insgesamt 614 Einsatzminuten bei den Kickers (zum Beispiel beim denkwürdigen Pokalerfolg gegen den Hamburger SV) immer mal wieder sein Potenzial aufblitzen ließ.

Laszlo Kanyuk ist jedenfalls alles andere als ein Alibikicker, sondern ein Spieler, der im offensiven Mittelfeld auch mal den riskanten Pass spielt, das Außergewöhnliche wagt. „Aber er setzt sich selbst zu sehr unter Druck“, sagt sein alter (neuer) Trainer Peter Zeidler. Der wird voraussichtlich heute schon vor dem Trainingsauftakt das Gespräch mit ihm suchen, um die weitere Zukunft abzuklären. Und der Präsident Dirk Eichelbaum gibt zu: „Die Sache mit Kanyuk ist noch die einzige Personalie, die mir etwas Sorgen bereitet.“ Dabei besteht objektiv kein Grund dazu, selbst das für den Sport zuständige Präsidiumsmitglied Walter Kelsch attestiert dem Spieler „vorbildliches Verhalten“ – zuletzt leider nur außerhalb des Platzes.

Ob ihm das nutzt? Eine zweite Chance verdient hätte Laszlo Kanyuk allemal.

Stuttgarter Zeitung

Dauerkartenverkauf gestartet

Ab sofort können können sich alle Kickers-Fans die Dauerkarten für die neue Saison bestellen. Die Dauerkarten können voraussichtlich ab der Kickers-Hocketse am 30. Juni 2007 abgeholt bzw. gedruckt werden. Alle letztjährigen Dauerkartenbesitzer werden in den nächsten Tagen einen Brief mit dem Bestellformular per Post erhalten. Mehr auf der Kickers-Homepage.

Kanyuk bleibt bei den Kickers

Laszlo Kanyuk wird seinen Vertrag bei den Stuttgarter Kickers erfüllen. Zuletzt hießo es, man wolle sich vorzeitig trennen. Kanyuks gegenüber der BILD-Zeitung: „Ich möchte mich bei den Kickers durchsetzen“. Der 28jährige konnte in der vergangengen Saison nur wenige Spiele bestreiten, andauernde Verletzungen und daraus resultierende mangelnde Spielpraxis verhinderten bisher eine für beide Seite zufriedenstellende Situation.