Michael Zeyer nur noch Berater der Stuttgarter Kickers

Aufgrund der starken zeitlichen Beanspruchung im Zusammenhang mit seinen eigenen beruflichen Projekten wird Michael Zeyer seine offiziellen Aufgaben als Sportkoordinator beim Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers nicht mehr wahrnehmen – er wird dem Verein aber auch künftig beratend zur Seite stehen. Zeyers Aufgabenfeld beim Vizemeister der Fußball-Regionalliga Süd wird bis auf weiteres von Guido Buchwald übernommen, der im Kickers-Präsidium für den sportlichen Bereich verantwortlich ist.

„Wir haben Herrn Zeyers Entscheidung mit Bedauern zur Kenntnis nehmen müssen. Wir sind aber froh, bei Bedarf weiter auf seine fußballerische Erfahrung zurückgreifen zu können und wünschen ihm auf seinem beruflichen und privaten Lebensweg alles Gute“, sagt Kickers-Präsident Prof. Dr. Rainer Lorz, der die Beweggründe des ehemaligen Fußballprofis (146 Erstliga- und 301 Zweitligaspiele), seit Juni 2010 beim Degerlocher Traditionsverein an Bord, nachvollziehen kann.

Parallel zu seiner Tätigkeit bei den Blauen ist der 43-Jährige seit April auch erfolgreich als Gastronom tätig: Michael Zeyer betreibt in der Stuttgarter Innenstadt (Bolzstraße 8) ein Restaurant mit Café, Bar und Club unter dem Namen „5“ (www.5.fo/).

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Kicker: Michael Zeyers Fernziel: 2. Liga

Stuttg. Kickers: Neuer Sportkoordinator

Drei neue Spieler haben die Kickers bisher für die kommende Saison geholt. Doch der prominenteste Zugang steht nicht (mehr) auf dem Rasen. Der frühere Bundesligaprofi Michael Zeyer soll als Sportkoordinator künftig mithelfen, die Stuttgarter strukturell weiterzuentwickeln und damit zu professionalisieren.

„Die Kickers sind ein Verein, bei dem man Aufbauarbeit leisten kann“, sagt der 42-Jährige und wird konkreter: „Wenn sich ein Klub jedes Jahr weiterentwickelt, passiert es zwangsläufig, dass er bald eine Spielklasse hochgeht. Oder zwei.“ Also: Fernziel 2. Liga.

Dazu will der Betriebswirt vor allem das Scouting verbessern und mithilfe einer neu einzurichtenden Datenbank personenunabhängiger machen. Zudem soll er den Nachwuchs voranbringen, das heißt A- und B-Jugend sollen bald wieder in der Bundesliga spielen.

Finanziert wird Zeyers Arbeit von dem Investor, der im Februar eingestiegen ist. Der frühere Mittelfeldspieler arbeitet auf Teilzeit- und Honorarbasis, ist also nicht Angestellter des Vereins. Mit Trainer Dirk Schuster wird Zeyer künftig in der Kaderplanung, ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld, eng zusammenarbeiten. „Wir haben bei Spielern in vielen Dingen die gleiche Meinung“, erklärt Zeyer. „Es wird sehr selten vorkommen, dass der eine einen Spieler will, aber der andere einen anderen.“

Matthias Jung

Kicker

StN: „Ich hole keinen Spieler, den der Trainer nicht will“

Stuttgart – Michael Zeyer ist bisher der bekannteste Zugang beim Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers. Der Koordinator Sport äußert sich über seine neue Aufgabe, den Investor und die Ziele der Blauen.

Herr Zeyer, wie intensiv kann man als Kickers-Koordinator die WM verfolgen?

Es ist genug Flexibilität da, das eine oder andere Spiel am Bildschirm anzuschauen.

Wie viel Zeit investieren Sie für Ihre Arbeit bei den Kickers?

Klar ist, dass ich dienstags und mittwochs auf der Geschäftsstelle bin, aber ich schaue bei meiner Tätigkeit sicher nicht auf die Uhr.

Wann und wie kam der Kontakt zu den Kickers zustande?

Der Erstkontakt kam über den Investor der Kickers vor zwei, drei Monaten zustande. Mich reizte die Aufgabe. Und die Gremien der Blauen waren von mir überzeugt.

Die Investorengruppe vertraut Ihnen. Woher kennen Sie sich?

Ich bin seit vielen Jahren im Fußballgeschäft tätig. Daher rühren die Kontakte.

Warum will der Investor anonym bleiben?

Es ist Teil seiner Geschäftspolitik. Er will sich öffentlich nicht darstellen und sich lieber im Hintergrund halten.

Dafür hat er Sie als Bindeglied installiert.

Bindeglied würde ich nicht sagen. Es geht darum, Strukturen zu schaffen, damit sich die Kickers weiterentwickeln. Der Verein muss so professionell wie möglich aufgestellt sein. Nur ein Beispiel: Im Scouting denken wir etwa darüber nach, Datenbanklösungen einzukaufen, damit Know-how dauerhaft im Verein bleibt.

Manches wirkt geheimnisvoll: Warum bringt sich der Investor gerade bei den Kickers ein, und was verspricht er sich davon?

Entscheidend war sicher, wie die Kickers durch die handelnden Personen geführt werden. Das gegenseitige Vertrauen ist da. Und klar, der Investor will auch Geld verdienen: Wenn die Marke Kickers an Wert gewinnt, gewinnt auch sein Investment an Wert.

Angenommen, Trainer Schuster will den Spieler Mesic, Koordinator Zeyer den Spieler Fischer – was passiert?

Unsere Ansichten und Einschätzungen sind sehr ähnlich. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir beide uns völlig uneinig sind, liegt vielleicht bei zehn Prozent. Ich würde nie einen Spieler holen, den der Trainer nicht will.

Stuttgarter Nachrichten

Presse zum neuen Sportkoordinator Michael Zeyer

Zeyer wird Koordinator bei den Kickers
Regionalliga Die Clubs forcieren die Strukturreform. Waldhof erhält keine Lizenz. Von Joachim Klumpp

Michael Zeyer ist gestern 42 Jahre alt geworden – und als Geburtstagsgeschenk gab es auch einen Vertrag bei den Stuttgarter Kickers als neuer Koordinator Sport. In dieser Funktion soll der ehemalige Profi (unter anderem SC Freiburg) zusammen mit dem Cheftrainer Dirk Schuster künftig den operativen sportlichen Bereich des Clubs weiterentwickeln. Wobei Schuster dies nicht als Einmischung ins sein Arbeitsgebiet betrachtet. „Ich sehe das als unterstützende Maßnahme“, sagt der Trainer, „ich werde auch künftig in Abstimmung mit dem Präsidium die Entscheidungen treffen.“ Schuster gibt aber zu: „Speziell im Scoutingbereich haben wir einige Defizite gehabt.“

Zeyer selbst sagte gestern: „Diese Funktion ist eine reizvolle Herausforderung.“ Die nicht nur die Bereiche Neuverpflichtungen und Vertragsverhandlungen enthält. „Wir wollen für die Kickers auch die strukturellen Rahmenbedingungen als Basis für den sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg weiter verbessern“, betont der Kickers-Präsident Edgar Kurz. Wobei es vor allem der Wunsch des neuen Investors war, sich innerhalb des Vereins mit einer Vertrauensperson zu positionieren.

Zeyer ist zwar bei den Kickers angestellt, wird aber letztendlich durch das Engagement des neuen Geldgebers finanziert. Der 42-Jährige, der nach seiner Karriere BWL studiert und einen Master in St. Petersburg gemacht hat, kennt sich auch im Bereich Marketing und Controlling aus: „So gesehen habe ich einige Felder, auf denen ich den Verein unterstützen kann“, sagt Zeyer, der die Aufgabe durchaus als längerfristigen Fulltimejob sieht und auch einen festen Arbeitsplatz in Degerloch bekommen wird. „Ich bin froh um jede Verstärkung“, sagt der Geschäftsführer Jens Zimmermann zu der Personalie.

Zimmermann weilte indes gestern in Darmstadt, wo 28 Vereine eine Strukturreform der vierten Liga vorantrieben und er zu einem der vier Sprecher ernannt wurde. Das Bestreben zielt auf eine zweigeteilte Regionalliga (Nord und Süd) ohne die zweiten Mannschaften der Proficlubs. Die wiederum sollen eine eigene Staffel bilden, deren Meister dann am Ende die schlechteste zweite Mannschaft in der dritten Liga ablösen würde. Ob da die mächtigen Bundesligisten mitspielen, steht auf einem anderen Blatt. Das DFB-Präsidium wird sich nächsten Dienstag am Rande der WM in Pretoria mit dem Anliegen der Clubs befassen.

Zumindest haben die Kickers die Lizenz für die nächste Saison bekommen – im Gegensatz zu Waldhof Mannheim, das nun in der Oberliga antreten will, die möglicherweise auf 19 Mannschaften erhöht werden muss. Zuvor hatten schon Reutlingen, Bamberg, RW Essen, TB Berlin und der Bonner SC keine Lizenz erhalten und Rostock II verzichtet – was die Dringlichkeit einer Regionalliga-Reform durchaus unterstreicht.

Stuttgarter Nachrichten

Ex-SC-Profi Michael Zeyer wird Berater der Stuttgarter Kickers

Der frühere Bundesliga-Profi Michael Zeyer hat einen neuen Job. Der ehemalige Spieler des SC Freiburg berät von sofort an den Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers.

Der 42-Jährige solle als „Koordinator Sport“ zusammen mit Cheftrainer Dirk Schuster „den operativen sportlichen Bereich“ weiterentwickeln, teilten die „Blauen“ am Mittwoch mit. Der Betriebswirt sei aber nicht Angestellter des Vereins. „Wir wollen für die Kickers auch die strukturellen Rahmenbedingungen als Basis für den sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg weiter verbessern“, erklärte Präsident Edgar Kurz die Zusammenarbeit mit Zeyer. Dessen Tätigkeit finanziert dem Vernehmen nach ein bei den Kickers im Februar eingestiegener, aber namentlich nicht genannter Investor.

Zeyer soll den Traditionsverein, der bis 2012 in die dritte Liga zurückkehren will, besonders im Scouting, bei Neuverpflichtungen und Vertragsverhandlungen unterstützen. Fernziel des Clubs ist die zweite Bundesliga. „Als Schwabe habe ich den Weg der Kickers immer mit Interesse verfolgt“, sagte Zeyer. „Die Position als Koordinator Sport ist eine sehr reizvolle Herausforderung.“

Als Profi absolvierte er 146 Bundesliga-Spiele für den 1. FC Kaiserslautern, MSV Duisburg und den VfB Stuttgart. Zudem bestritt er 303 Zweitliga-Partien unter anderem für den SC Freiburg und den SV Waldhof Mannheim.

Badische Zeitung

Michael Zeyer neuer Koordinator Sport

Der 42jährige Betriebswirt Michael Zeyer wird ab sofort als Koordinator Sport für den SV Stuttgarter Kickers tätig sein. Der langjährige Bundesligaprofi, der im Laufe seiner Karriere insgesamt 146 Spiele in der 1. Fußball-Bundesliga und 301 Partien in der 2. Bundesliga bestritten hat, wird künftig in Zusammenarbeit mit Cheftrainer Dirk Schuster den operativen sportlichen Bereich weiterentwickeln.
„Wir wollen für die Kickers auch die strukturellen Rahmenbedingungen als Basis für den sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg weiter verbessern“, betont Kickers-Präsident Edgar Kurz.

Michael Zeyer wurde gezielt aus einigen Bewerbern für diese Position ausgewählt. „Fachlich und auch menschlich passt Herr Zeyer hervorragend in das Team der derzeit handelnden Personen“, zeigt sich Kurz mit der Besetzung Zeyers sehr zufrieden.

Das Aufgabengebiet von Michael Zeyer, der als Profispieler unter anderem für den SC Freiburg, Waldhof Mannheim, den MSV Duisburg und Fortuna Düsseldorf aktiv war, umfasst vor allem die Beratung und Unterstützung des Vereins und dessen Verantwortlichen in allen sportlichen Fragen und in Abstimmung mit dem Cheftrainer, insbesondere in den Bereichen Scouting, Neuverpflichtungen, Vertragsverhandlungen sowie der strukturellen sportlichen Weiterentwicklung.

Auch Michael Zeyer, der in Offenburg Betriebswirtschaftslehre studierte und einen Masterabschluss der Universität Hamburg im russischen St. Petersburg abgelegt hat, freut sich auf die Aufgabe bei den Stuttgarter Kickers. „Immer wieder haben sich im Laufe meiner sportlichen Laufbahn die Wege mit den Kickers gekreuzt. Als Schwabe habe ich außerdem selbstverständlich den Weg der Kickers immer mit Interesse verfolgt. Die Position als Koordinator Sport ist eine sehr reizvolle Herausforderung, der ich mich sehr gerne stelle“, so der in Neresheim geborene DFB-Pokalfinalist von 1998

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Presse zu VfR Aalen – Stuttgarter Kickers (2:0) und zur Verpflichtung von Marcel Brandstetter

Ein Geben und Nehmen
Regionalliga Die Kickers verlieren beim Meister Aalen mit 0:2, dafür kommt deren Stürmer Marcel Brandstetter. Von Joachim Klumpp

Die Mannschaft der Stuttgarter Kickers hat am Samstag schon mal einen Vorgeschmack darauf bekommen, wie man eine Meisterschaft in der Fußball-Regionalliga feiert. Da wurde im Aalener Waldstadion die Meisterschale plus dem zugehörigen Wimpel im Helikopter eingeflogen. Und was machen die Kickers? „Wir waren sehr gute Gäste“, sagte deren Trainer Dirk Schuster, nachdem seine Mannschaft 0:2 verloren hatte.

Sein Kollege Rainer Scharinger gab zu: „In erster Linie bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.“ Mit der Leistung weniger; die stimmte dafür bei den Kickers, nur die Ausbeute nicht. Trotz einer Handvoll guter Möglichkeiten zeigte sich nach zuletzt drei Spielen mit je drei erzielten Treffern, dass im Angriff (ohne den gesperrten Torjäger Mijo Tunjic) doch die Durchschlagskraft zu wünschen übrig lässt. „Da hat man den Qualitätsunterschied gesehen“, sagte Schuster nach den beiden Treffern von Aalens Marco Güttler, bei denen die Kickers-Abwehr freundlich Pate stand. „Wir waren einfach effektiver“, betonte Scharinger.

Damit die Effizienz nächste Saison bei den ambitionierten Stuttgartern zunimmt, wurde am Samstag ausgerechnet ein Aalener verpflichtet: Marcel Brandstetter unterschrieb vor Ort einen Zweijahresvertrag, und passt ins Profil: er ist jung (22 Jahre) und aus der Region (geboren in Esslingen), nachdem er einst schon bei den A-Junioren der Kickers spielte. „Dank seiner Schnelligkeit und Statur kann er helfen, unsere Ziele zu erreichen.“ Und noch ein „Neuzugang“ weilte unter den 3633 Zuschauern: Der Exprofi Michael Zeyer, der auf der Ostalb wohnt, soll noch in dieser Woche als Berater mit dem Schwerpunkt Scouting vorgestellt werden.

(…)

Für die Stuttgarter Kickers bleibt einstweilen nur die erste Runde des WFV-Pokals am letzten Juli-Wochenende, an dem auch die zweite Mannschaft teilnehmen wird. Die hat sich durch ein 2:0 gegen Weinheim den Klassenverbleib in der Oberliga gesichert, so dass es aus Kickers-Sicht zumindest noch einen Grund zur Freude gab. Kurios dabei: der für die erste Mannschaft nicht spielberechtigte Mijo Tunjic kam in der zweiten Hälfte zum Einsatz, nachdem seine Zwei-Spiele-Sperre mit dem Schlusspfiff in Aalen (15.45 Uhr) abgelaufen war, die Partie der kleinen Kickers aber wegen des späteren Anpfiffs noch lief.

Stuttgarter Zeitung

Kickers holen Brandstetter zurück

Aalen – Effizienz vor dem Tor gehört im Fußball zu den wesentlichen Qualitätsmerkmalen. Der VfR Aalen zeigte dies im Fußball-Regionalligaduell gegen die Stuttgarter Kickers eindrucksvoll. Der Meister hatte bei seinem 2:0(0:0)-Erfolg drei gute Chancen – und machte durch Stürmer Marco Grüttner zwei Treffer. Die Blauen hatten mindestens fünf hochkarätige Möglichkeiten, versiebten ohne ihren gesperrten Torjäger Mijo Tunjic (19 Saisontreffer) alle – und gingen leer aus. Trainer Dirk Schuster fühlt sich in seiner Erkenntnis bestätigt: „Im Sturm müssen wir gewaltig zulegen.“

Kein Team unter den ersten zehn der Tabelle hat weniger Tore erzielt als die Kickers. In der neuen Saison fehlt zudem Tunjic, der zum Drittligisten SpVgg Unterhaching abwandert. Wollen die Blauen tatsächlich ernsthaft um den Aufstieg mitspielen, müssen für den Angriff dringend Verstärkungen her.

Eine haben sie seit gestern unter Dach und Fach. Die Kickers präsentierten nach Defensivmann Oliver Stierle (FC Bayern München II) in Marcel Brandstetter einen zweiten alten Bekannten als Neuzugang. Der 22-Jährige spielte nach den Stationen TSV Oberensingen, VfL Kirchheim und VfB Stuttgart in der Saison 2006/07 für die A-Junioren der Blauen. Anschließend stürmte er für 1899 Hoffenheim II, ehe er vor dieser Saison zum VfR Aalen wechselte. Dort erzielte der gebürtige Nürtinger in 28 Einsätzen drei Tore, am Pfingstsamstag gegen die Kickers fehlte er krankheitsbedingt. Sein künftiger Trainer weiß trotzdem, was der Mann kann: „Marcel ist schnell, trotz seiner Größe von 1,89 m technisch stark und kaltschnäuzig vor dem Tor.“

Durch die Verpflichtung von Brandstetter haben die Blauen nun drei Stürmer für die kommende Saison unter Vertrag. Da aber weder der Neue aus Aalen noch Dirk Prediger (zwei Saisontreffer) und Philipp Türpitz (ein Treffer) in der Regionalliga bisher Torjägerqualitäten bewiesen haben, läuft die Suche nach Stürmern weiter auf Hochtouren.

Stuttgarter Nachrichten

Gastgeschenke für den Meister

Fußball, Regionalliga: VfR Aalen verabschiedet sich mit 2:0 gegen die Stuttgarter Kickers von den eigenen Fans

Pünktlich zur Meisterfeier mit Freibier und Live-Musik ist der künftige Drittligist VfR Aalen in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Dass die Party in der Scholz-Arena nicht durch eine erneute sportliche Enttäuschung getrübt wurde, dafür sorgten beim 2:0 (0:0) auch die Stuttgarter Kickers. Denn die verteilten während des Derbys jede Menge Gastgeschenke.

Meisterfeier, Teil zwei: Beim letzten Heimspiel der Saison 2009/2010 hat der VfR Aalen seinen Fans nochmal was geboten. Und das bereits vor dem Anpfiff. Ein mit dem VfR-Logo versehener Helikopter landete im Mittelkreis des Rasens. Mit an Bord der Meisterwimpel und die Schale, die Kapitän Aytac Sulu noch vor dem Anpfiff von Günter Seith, dem Spielausschussvorsitzenden des Süddeutschen Fußballverbandes (SFV), überreicht bekam. Als um 15.51 Uhr der letzte Heimauftritt in der Regionalliga abgepfiffen wurde, ging die Party weiter. Mit Freibier und Live-Musik für die Fans. Und mit einer offiziellen Feier im Forum. Dort lächelte dann endlich auch Rainer Scharinger. Zuvor hatte der Trainer des VfR Aalen wenig Grund zur Freude. Und so sagte Scharinger trotz des 2:0 (0:0) im Derby gegen die Stuttgarter Kickers: „So toll war’s nun auch wieder nicht.“ Damit meinte er vor allem die ersten 45 Minuten, denn die waren alles andere als meisterlich. Wieder kam der VfR nur schwer ins Spiel. Eine Aalener Torchance hatte bis zum Pausenpfiff lediglich Robert Lechleiter (33.). Sonst keiner. „Das war grausam“, sagte Abwehrspieler Tim Bauer. Ähnlich deutlich war Scharinger: „In dieser Halbzeit waren wir unterlegen, und die Kickers hätten eine Führung verdient gehabt.“ Weshalb die Halbzeitansprache des Trainers in der Pause eine deutliche war. Die hat gefruchtet. Denn der VfR erhöhte nun die Schlagzahl. Und weil die Kickers gleich zweimal Marco Grüttner sträflich alleine ließen, stand es nach 72 Minuten 2:0. Zunächst traf der VfR-Torjäger per Kopf zum 1:0, dann mit einem platzierten Flachschuss aus 14 Metern zum 2:0. Und der eingewechselte Raphael Almeida-Knüttgen vergab sogar noch das sichere 3:0, weil Kickers-Keeper Daniel Wagner fahrlässig den Ball vertändelte (80.). Doch das wäre wirklich des Guten zuviel gewesen. Denn Gastgeschenke verteilten die „Blauen“ nicht nur in der Defensive. Vorne ließen Dirk Prediger (48./ 69.), Vinzenzo Marchese (67.), Philip Türpitz (68.) und Demis Jung (83.) allerbeste Gelegenheiten aus. Weshalb Kickers-Trainer Dirk Schuster hinterher süffisant sagte: „Ich denke, wir waren sehr gute Gäste und haben alles dafür getan, dass es ein rundum gelungenes Fest war.“ Der Ex-Nationalspieler erkannte darin allerdings auch den Qualitätsunterschied beider Mannschaften: „Wir machen aus fünf, sechs Chancen kein einziges Tor. Marco Grüttner hat uns dann gezeigt, wie’s geht.“

„Imposante Rückkehr“
Hinterher war’s wie immer: Nach dem Wie fragte keiner mehr. Der Meister hat sich standesgemäß mit drei Punkten vom eigenen Publikum verabschiedet. Weshalb SFV-Geschäftsführer Hans Scheurer im Forum von einer „imposanten Rückkehr in die Dritte Liga“ sprach. Und dann einen gewagten Ausblick auf die kommende Saison versuchte: „Am Gründungsjahr 1921 des VfR Aalen sehe ich, dass 2011 ein Jubiläum ansteht. Ein solches wäre doch geradezu prädestiniert für einen weiteren Aufstieg …“
Solche Sätze sorgten dann selbst am Samstag dafür, dass Rainer Scharinger das Lächeln kurzzeitig wieder verging.

Schwäbische Post

Brandstetter zu den Blauen

Am Rande bemerkt: Auch Fitim Fazlija muss den VfR Aalen wieder verlassen

Für drei weitere Profis ist am Saisonende Schluss beim VfR Aalen. Mittelfeldspieler Fitim Fazlija, Ersatzkeeper Milan Jurkovic und Stürmer Marcel Brandstetter erhalten keinen neuen Vertrag mehr beim Meister. Der 22-jährige Brandstetter hat bereits einen neuen Verein gefunden. Er trägt künftig das Trikot der Stuttgarter Kickers. Der Offensivspieler unterschrieb bei den „Blauen“ einen Vertrag bis Juni 2012.

Die Blicke beim VfR Aalen richten sich jetzt ausschließlich aufs WFV-Pokalfinale am kommenden Mittwoch im Ulmer Donaustadion. Der Gegner FV Illertissen hat am Samstag zahlreiche Stammspieler geschont und deshalb in Denzlingen überraschend mit 0:2 verloren. VfR-Trainer Rainer Scharinger dagegen ließ im Derby die Bestbesetzung auflaufen, weil „es meiner Mannschaft nicht gut tut, wenn ich den Rhythmus unterbreche“.

Den Treffer zum 2:0 hat er mustergültig vorbereitet: Andreas Schön. Doch unmittelbar danach verließ der Mittelfeldstratege humpelnd den Platz. „Es ist wieder dieselbe Verletzung am Spann, wegen der ich zuletzt drei Wochen pausieren musste“, sagt Schön und fügt hinzu, dass „ich hoffe, dass ich am Mittwoch im Pokalfinale fit bin“.

Es hätte der ganz große Auftritt von Raphael Almeida-Knüttgen werden können. Kickers-Keeper Daniel Wagner verlor leichtfertig den Ball, weshalb der Aalener in seinem zweiten Regionalligaspiel die Riesenchance zum 3:0 hatte. „Als ich an den Ball kam, dachte ich, dass das mein Glückstag wird“, sagte Almeida-Knüttgen. Doch dann lenkte Wagner den Ball gerade noch um den Pfosten. alex

Schwäbische Post

StN: Kickers-Planspiele mit Michael Zeyer

Stuttgart – Noch hüllt sich die komplette Führungsetage der Stuttgarter Kickers in eisernes Schweigen. Doch nach Informationen unserer Zeitung steht fest, wer den Fußball-Regionalligisten im Auftrag seines Investors künftig beraten soll: Michael Zeyer (41). Der Ex-Bundesligaprofi, in der Saison 1998/99 für den VfB Stuttgart am Ball, spielte zuletzt 2006 für seinen Heimatverein Heidenheimer SB. Danach konzentrierte er sich auf sein BWL-Studium in St. Petersburg, das er Ende 2009 abschloss.

Die Hintergründe dieser Personalie sind klar: Im Februar dieses Jahres haben die Kickers nach intensiven Bemühungen einen strategischen Partner präsentiert, der partout nicht genannt werden will. Diese deutsche Investmentgesellschaft aus der Region Stuttgart stellt dem Verein Geld zur Verfügung, das diese mit einer erfolgsabhängigen Verzinsung zurückmöchte. Die Rendite steigt mit der Ligazugehörigkeit der Kickers. Der Partner erwartet also Erfolg – und bringt nicht nur rund eine Million Euro (auf zehn Jahre), sondern auch Fachwissen mit ein. Genau hier kommt Michael Zeyer ins Spiel. Er soll mit flankierenden Maßnahmen der sportlichen Leitung um Trainer Dirk Schuster zuarbeiten.

Stuttgarter Nachrichten