Zeyer wird Koordinator bei den Kickers
Regionalliga Die Clubs forcieren die Strukturreform. Waldhof erhält keine Lizenz. Von Joachim Klumpp
Michael Zeyer ist gestern 42 Jahre alt geworden – und als Geburtstagsgeschenk gab es auch einen Vertrag bei den Stuttgarter Kickers als neuer Koordinator Sport. In dieser Funktion soll der ehemalige Profi (unter anderem SC Freiburg) zusammen mit dem Cheftrainer Dirk Schuster künftig den operativen sportlichen Bereich des Clubs weiterentwickeln. Wobei Schuster dies nicht als Einmischung ins sein Arbeitsgebiet betrachtet. „Ich sehe das als unterstützende Maßnahme“, sagt der Trainer, „ich werde auch künftig in Abstimmung mit dem Präsidium die Entscheidungen treffen.“ Schuster gibt aber zu: „Speziell im Scoutingbereich haben wir einige Defizite gehabt.“
Zeyer selbst sagte gestern: „Diese Funktion ist eine reizvolle Herausforderung.“ Die nicht nur die Bereiche Neuverpflichtungen und Vertragsverhandlungen enthält. „Wir wollen für die Kickers auch die strukturellen Rahmenbedingungen als Basis für den sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg weiter verbessern“, betont der Kickers-Präsident Edgar Kurz. Wobei es vor allem der Wunsch des neuen Investors war, sich innerhalb des Vereins mit einer Vertrauensperson zu positionieren.
Zeyer ist zwar bei den Kickers angestellt, wird aber letztendlich durch das Engagement des neuen Geldgebers finanziert. Der 42-Jährige, der nach seiner Karriere BWL studiert und einen Master in St. Petersburg gemacht hat, kennt sich auch im Bereich Marketing und Controlling aus: „So gesehen habe ich einige Felder, auf denen ich den Verein unterstützen kann“, sagt Zeyer, der die Aufgabe durchaus als längerfristigen Fulltimejob sieht und auch einen festen Arbeitsplatz in Degerloch bekommen wird. „Ich bin froh um jede Verstärkung“, sagt der Geschäftsführer Jens Zimmermann zu der Personalie.
Zimmermann weilte indes gestern in Darmstadt, wo 28 Vereine eine Strukturreform der vierten Liga vorantrieben und er zu einem der vier Sprecher ernannt wurde. Das Bestreben zielt auf eine zweigeteilte Regionalliga (Nord und Süd) ohne die zweiten Mannschaften der Proficlubs. Die wiederum sollen eine eigene Staffel bilden, deren Meister dann am Ende die schlechteste zweite Mannschaft in der dritten Liga ablösen würde. Ob da die mächtigen Bundesligisten mitspielen, steht auf einem anderen Blatt. Das DFB-Präsidium wird sich nächsten Dienstag am Rande der WM in Pretoria mit dem Anliegen der Clubs befassen.
Zumindest haben die Kickers die Lizenz für die nächste Saison bekommen – im Gegensatz zu Waldhof Mannheim, das nun in der Oberliga antreten will, die möglicherweise auf 19 Mannschaften erhöht werden muss. Zuvor hatten schon Reutlingen, Bamberg, RW Essen, TB Berlin und der Bonner SC keine Lizenz erhalten und Rostock II verzichtet – was die Dringlichkeit einer Regionalliga-Reform durchaus unterstreicht.
Stuttgarter Nachrichten
Ex-SC-Profi Michael Zeyer wird Berater der Stuttgarter Kickers
Der frühere Bundesliga-Profi Michael Zeyer hat einen neuen Job. Der ehemalige Spieler des SC Freiburg berät von sofort an den Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers.
Der 42-Jährige solle als „Koordinator Sport“ zusammen mit Cheftrainer Dirk Schuster „den operativen sportlichen Bereich“ weiterentwickeln, teilten die „Blauen“ am Mittwoch mit. Der Betriebswirt sei aber nicht Angestellter des Vereins. „Wir wollen für die Kickers auch die strukturellen Rahmenbedingungen als Basis für den sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg weiter verbessern“, erklärte Präsident Edgar Kurz die Zusammenarbeit mit Zeyer. Dessen Tätigkeit finanziert dem Vernehmen nach ein bei den Kickers im Februar eingestiegener, aber namentlich nicht genannter Investor.
Zeyer soll den Traditionsverein, der bis 2012 in die dritte Liga zurückkehren will, besonders im Scouting, bei Neuverpflichtungen und Vertragsverhandlungen unterstützen. Fernziel des Clubs ist die zweite Bundesliga. „Als Schwabe habe ich den Weg der Kickers immer mit Interesse verfolgt“, sagte Zeyer. „Die Position als Koordinator Sport ist eine sehr reizvolle Herausforderung.“
Als Profi absolvierte er 146 Bundesliga-Spiele für den 1. FC Kaiserslautern, MSV Duisburg und den VfB Stuttgart. Zudem bestritt er 303 Zweitliga-Partien unter anderem für den SC Freiburg und den SV Waldhof Mannheim.
Badische Zeitung