Stuttgart – Michael Zeyer ist bisher der bekannteste Zugang beim Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers. Der Koordinator Sport äußert sich über seine neue Aufgabe, den Investor und die Ziele der Blauen.
Herr Zeyer, wie intensiv kann man als Kickers-Koordinator die WM verfolgen?
Es ist genug Flexibilität da, das eine oder andere Spiel am Bildschirm anzuschauen.
Wie viel Zeit investieren Sie für Ihre Arbeit bei den Kickers?
Klar ist, dass ich dienstags und mittwochs auf der Geschäftsstelle bin, aber ich schaue bei meiner Tätigkeit sicher nicht auf die Uhr.
Wann und wie kam der Kontakt zu den Kickers zustande?
Der Erstkontakt kam über den Investor der Kickers vor zwei, drei Monaten zustande. Mich reizte die Aufgabe. Und die Gremien der Blauen waren von mir überzeugt.
Die Investorengruppe vertraut Ihnen. Woher kennen Sie sich?
Ich bin seit vielen Jahren im Fußballgeschäft tätig. Daher rühren die Kontakte.
Warum will der Investor anonym bleiben?
Es ist Teil seiner Geschäftspolitik. Er will sich öffentlich nicht darstellen und sich lieber im Hintergrund halten.
Dafür hat er Sie als Bindeglied installiert.
Bindeglied würde ich nicht sagen. Es geht darum, Strukturen zu schaffen, damit sich die Kickers weiterentwickeln. Der Verein muss so professionell wie möglich aufgestellt sein. Nur ein Beispiel: Im Scouting denken wir etwa darüber nach, Datenbanklösungen einzukaufen, damit Know-how dauerhaft im Verein bleibt.
Manches wirkt geheimnisvoll: Warum bringt sich der Investor gerade bei den Kickers ein, und was verspricht er sich davon?
Entscheidend war sicher, wie die Kickers durch die handelnden Personen geführt werden. Das gegenseitige Vertrauen ist da. Und klar, der Investor will auch Geld verdienen: Wenn die Marke Kickers an Wert gewinnt, gewinnt auch sein Investment an Wert.
Angenommen, Trainer Schuster will den Spieler Mesic, Koordinator Zeyer den Spieler Fischer – was passiert?
Unsere Ansichten und Einschätzungen sind sehr ähnlich. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir beide uns völlig uneinig sind, liegt vielleicht bei zehn Prozent. Ich würde nie einen Spieler holen, den der Trainer nicht will.
Stuttgarter Nachrichten