Die Lauser lernen von den Profis

Die Stuttgarter Kickers trainieren mit den Kindern vom SV Hoffeld für das 36.Höfleswetzturnier

Degerloch. Morgen kicken 170 Fußballmannschaften aus ganz Baden-Württemberg beim Höfleswetzturnier in Stuttgart. Um optimal gerüstet zu sein, erhielten die Nachwuchssportler vom SV Hoffeld eine spezielle Vorbereitung: Ein Sondertraining mit den Stuttgarter Kickers. „Die Lauser lernen von den Profis“ weiterlesen

U17 holt Punkt im Derby

Die B-Jugend der Blauen bleibt in der Junioren-Bundesliga erfolgreich. Im Derby beim VfB Stuttgart erreichten die Jungs ein 2:2 Unentschieden. Spielbericht auf der Kickers-Juniorenseite folgt.

Die Kickers spielten mit:
Grgic; Schaal, Weber, D. Müller (75. Novak), Bondel; Frank (41. Yazici), Ahmet Gökdemir (41. Cirasun), Avdic (73. Arslan), Kotaidis, Russom; Koutsiofytis

Spielberichte: Stuttgarter Kickers – SV Sandhausen (0:2)

Kickers – SV Sandhausen 1:2 (0:2)

Die Stuttgarter Kickers warten weiter auf ihren ersten Heimsieg. Trotz einer dynamischen Anfangsphase und einem Lattenschuss von Mustafa Parmak gerieten die Blauen in einem psychologisch ungünstigen Moment mit 0:1 in Rückstand. Nach dem Platzverweis von Mendez nach einer Tätlichkeit an Mustafa Akcay verwandelte Grgic einen Freistoß aus 20 Meter Entfernung direkt in den Winkel (29.). Die Kickers waren geschockt und kassierten nur fünf Minuten später nach einem Abwehrfehler das 0:2 durch Mintzel (34.). Trotz Überzahl schafften die Kickers erst in der 78. Spielminute durch den Abstauber von Marco Tucci den 1:2-Anschlußtreffer. Beinahe hätte noch Mustafa Parmak mit seinem Freistoß den nicht unverdienten 2:2-Ausgleich erzielt, doch Schlußmann Petkovic rettete mit seiner Parade den Sieg für den Aufsteiger.

Zur Aufstellung:

Im vierten Heimspiel der Saison spielten vor David Yelldell im Kickers-Tor heute Markus Ortlieb, Jens Härter, Marcel Rapp und Oliver Stierle in der Abwehrreihe. Im Mittelfeld spielte Mustafa Akcay vor der Abwehr zusammen mit Marcus Mann. Auf den Flügeln liefen Sascha Benda und Mustafa Parmak auf, vorne stürmten Angelo Vaccaro und Nico Beigang. Sokol Kacani saß heute seine Sperre aufgrund der gelb-roten Karten in Karlsruhe ab. Auf der Bank nahmen zunächst Bashiru Gambo, Marco Wildersinn, Marco Tucci, Dominique Rodrigues, Benedikt Deigendesch und Sven Sökler Platz.

Zum Spielverlauf:

Die Kickers machten von Beginn an viel Druck auf den Gegner, störten und attaktierten früh in der gegnerischen Hälfte und zeigten in der ersten halben Stunde richtig guten Fußball mit einigen guten Chancen. Die Sandhausener wussten sich nur noch mit langen Bälle zu befreien, doch die Degerlocher schafften es nicht ein Tor zu erzielen. Die beste Möglichkeit hatte Mustafa Parmak gleich zu Beginn, als er sich im Mittelfeld den Ball erlief und sein Solo mit einem tollen Schuss aus 20 Metern abschloß, doch sein Versuch knallte an die Latte (3.). Der Schussversuch von Nico Beigang wurde in letzter Sekunde abgeblockt (5.), bei dem Schuss von Sascha Benda bekam der Gästekeeper noch die Fäuste hoch (10.). Als sich Mustafa Akcay den Ball erkämpfte schickte er Angelo Vaccaro schön steil, doch wieder bekam die Gästeabwehr in letzter Sekunde ein Bein dazwischen (15.). Nach der guten Anfangsphase beruhigte sich die Partie ein wenig, wobei es schien dass die Blauen alles im Griff hatten. Doch nur bis zur 29. Minute: Nach einem Zweikampf zwischen Mustafa Akcay und Sandhausens Mendez ließ sich der Gästespieler zu einer Tätlichkeit hinreißen. Schiedsrichter Perl hatte schon auf Freistoß für die Gäste entschieden, als Mendez mit der Faust voll ausholte und Mustafa Akcay ins Gesicht schlug. Schiedsrichter Perl zeigte ihm völlig zurecht die Rote Karte. Doch die gute Freistoßposition hatten die Gäste, und der Schütze Grgic konnte sich lange konzentrieren, bis sich alle Spieler nach dieser unschönen Szene beruhigt hatten. Er traf das Leder voll und schlenzte es direkt in den Torwinkel zur völlig überraschenden 0:1 Führung für die Gäste. Wie schon in den letzten Heimspielen auch führte der erste Torschuss gleich zur Führung für die gegnerische Mannschaft.
Und die Kickers waren verunsichert. Der Bruch im Spiel war zu erkennen und wurde gleich bitter bestraft: nach einem Abstimmungsfehler und einer mißlungenen Abseitsfalle setzte sich Mintzel durch, umspielte David Yelldell und schob zum 0:2 ein (34.). Kurz vor dem Pausenpfiff hatte erneut Mintzel die Möglichkeit gar auf 0:3 zu erhöhen, doch zielte er zu hoch. So blieb es beim 0:2-Pausenstand.

Zur zweiten Halbzeit reagierte Trainer Peter Zeidler: Für Marcel Rapp und Sascha Benda kamen Bashiru Gambo und Dominique Rodrigues in die Partie. Hinten spielten die Kickers fortan nur noch mit einer Dreierkette, Bashiru Gambo spielte zentral hinten den Spitzen. Nach den ersten beiden vergebenen Chancen für Angelo Vaccaro (47.) und Dominique Rodrigues (52.) fiel den Kickers trotz Überzahl nicht mehr viel ein. Der Gegner zog sich weit zurück, baute mit zwei Viererketten vor dem eigenen Strafraum ein Bollwerk auf, das die Kickers nicht schafften zu knacken. Die Blauen rannten an, versuchten es über die Flügel oder mit langen Bällen, eine nennenswerte Torchance sprang aber nicht dabei raus. Zudem war das Spiel immer wieder lange unterbrochen, weil sich die Sandhausener Spieler behandeln lassen mussten, weiterspielen konnten sie allesamt trotzdem. So rannten die Kickers an und kämpften um jeden Ball, aber die Unsicherheit und das fehlende Selbstvertrauen merkte man dem Team von Trainer Peter Zeidler an. Eine Standardsitution sorgte dann doch noch für den ersehnten 1:2-Anschlußtreffer. Der zwischenzeitlich eingewechselte Maco Tucci setzte im Fünfmeteraum drei Mal nach, bis er es endlich schaffte, die Kugel über die Linie zu drücken (78.). Neue Hoffnung keimte unter den 3000 Zuschauern auf, doch hätte alleine Ex-Kickersspieler Akwuegbu die Partie für die Gäste enscheiden können. Zwei dicke Kontermöglichkeiten vergab er kläglich vor dem Kickers-Tor (65. und 83.). Auf der anderen Seite zappelte drei Minuten vor Schluß der Kopfballtreffer von Marco Tucci im langen Eck, doch entschied das Schiedsrichtergespann auf Abseits. In der 90. Minuten gab es dann nochmals Freistoß aus ca. 20 Metern zentral vor dem Gästetor. Mustafa Parmak legte sich das Leder zurecht, doch seinen tollen Freistoß kratzte der Keeper aus dem Winkel und sicherte so seinem Team alle drei Punkte.

Die Trainerstimmen:

Gerd Dais: „Aus meiner Sicht ist unser Sieg verdient. In der Anfangsphase hatten die Kickers vielversprechende Möglichkeiten gehabt und leider mussten wir auch noch die Rote Karte hinnehmen. Doch mit Glück im Unglück erzielten wir das 1:0, danach haben wir trotz Unterzahl energisch nachgesetzt und das 2:0 nachgelegt. Zur zweiten Halbzeit haben wir uns neu sortiert und versucht über Konter das dritte Tor zu erzielen, was uns leider nicht gelungen ist. Nach dem Anschlußtreffer ist es zum Schluß nochmals hektisch geworden, aber wir haben bis zum Schlußpfiff die Räume geschickt eng gemacht. Unterm Strich geht der Sieg doch in Ordnung.“

Peter Zeidler: „Das Spiel hat sehr vielversprechend begonnen, wir haben unsere Überlegenheit auch in Chancen umgesetzt, aber leider eben kein Tor erzielt. Nach dem Ellbogenqueck mussten wir das 0:1 hinnehmen, ein krasser Schnitzer führte zum 0:2. Mit dem Ergebnisschock haben wir zur zweiten Halbzeit uns neu sortiert und umgestellt. Wir haben ein wahres Powerplay aufgezogen, aber trotz klarer Überlegenheit blieb Sandhausen durch die Konter gefährlich. Der Anschlußtreffer kam sicherlich zu spät, ob das Kopfballtor wirklich abseits war weiß ich nicht. So haben wir das Spiel verloren, die Spieler sind alle sehr niedergeschlagen. Die Zuschauer haben einen Sieg erwartet. Aber es geht weiter, wir werden dennoch ein paar Tage brauchen bis das Spiel verarbeitet ist.“

Die Spielstatistik:

Kickers: Yelldell – Ortlieb, Härter, Rapp (46. Rodrigues), Stierle – Parmak, Akcay, Mann, Benda (46. Gambo)- Beigang (63. Tucci), Vaccaro – Trainer: Zeidler
Sandhausen: Petkovic – Waldecker, Göttlicher, Beisel, Fickert – Kolb, Mintzel (85. Altin), Mendez, Anane (30. Stark) – Grgic (78.Brechtel), Akwuegbu – Trainer: Dais

Schiedsrichter:
Günter Perl (München)

Verwarnungen:
Gelbe Karten: Stierle, Gambo, Akcay
Rote Karte: Mendez (28., Tätlichkeit)

Torfolge:
0:1 Grgic (29.)
0:2 Mintzel (34.)
1:2 Tucci (79.)

Zuschauer:
2.950 Fans im GAZi-Stadion auf der Waldau

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Vorberichte II: Stuttgarter Kickers – SV Sandhausen

Beigang soll neben Vaccaro stürmen

STUTTGART (ump). Der Wetterbericht ist gut – „und das ist wichtig“, sagt der Kickers-Manager Joachim Cast im Hinblick auf das Heimspiel der Fußball-Regionalliga heute (19 Uhr) gegen den Aufsteiger SV Sandhausen und den Zuschauerzuspruch. Die Wettprognose wiederum sieht eine „1“ vor, also einen Heimsieg, es wäre der erste in dieser Saison. „Eine Garantie gibt es zwar nicht“, sagt der Trainer Peter Zeidler, „aber die Vorzeichen stehen gut.“ Auch wenn Sokol Kacani nach seiner Gelb-Roten Karte von Karlsruhe gesperrt ist, für ihn soll Nico Beigang als zweite Sturmspitze neben Angelo Vaccaro beginnen. Bashiru Gambo ist zwar diese Woche wieder voll im Training gewesen, dürfte aber eher als Joker zum Einsatz kommen, während Dominique Rodrigues in diesem Fall beginnen würde. „Der Siegeswille ist auf jeden Fall vorhanden“, sagt Zeidler, der sich nach bisher nur einem Punkt aus drei Heimspielen natürlich bewusst ist: „Es ist immer schöner, zu Hause zu gewinnen.“

Stuttgarter Zeitung

Wiedersehen mit Akwuegbu

Der Nigerianer des SV Sandhausen kehrt beim Spiel gegen die Kickers heute nach Degerloch zurück

SANDHAUSEN. Der SV Sandhausen ist die Überraschung in der Fußball-Regionalliga. Der Aufsteiger liegt vor dem Gastspiel heute (19 Uhr) bei den Stuttgarter Kickers auf Platz drei. Doch der Trainer Dais sagt: „Bei uns redet keiner vom Durchmarsch in die zweite Liga.“

Von Wolfgang Brück

Nach dem 1:0 am vergangenen Samstag gegen die SpVgg Unterhaching war Sandhausens Präsident Jürgen Machmeier zu Scherzen aufgelegt. Als der Gästetrainer Werner Lorant polterte: „Am besten fahren wir nicht mehr zu Auswärtsspielen“, rief Machmeier fröhlich dazwischen: „Sagen Sie uns aber bitte vorher Bescheid.“ Worauf der Unterhachinger Trainer an die Decke ging: „Ich lass mich von Ihnen nicht blöd anreden.“

Das Wortgefecht in der Pressekonferenz hat die Stimmung nicht trüben können. Der Aufsteiger genießt den Aufschwung und Platz drei in vollen Zügen. Schließlich hat der Traditionsverein schwere Zeiten hinter sich. Das erste Gastspiel in der Regionalliga endete 1997 nach nur einer Saison. Trotz großem Aufwand mit teuren Spielern und namhaften Trainern wie Willi Entenmann und Günter Sebert scheiterten anschließend mehrere Versuche, wieder nach oben zu kommen. „Wir haben Fehler gemacht, aber daraus gelernt. Die Zeit der abgehalfterten Stars ist vorbei. Jetzt sind Spieler mit Zukunft am Hardtwald“, sagt Machmeier.

Der 46-jährige Inhaber einer Bauträgerfirma sieht sich für sein Durchhaltevermögen belohnt. Denn zwischenzeitlich dachte der Präsident – und Hauptsponsor – sogar an Rücktritt. Und als vor zwei Jahren Dietmar Hopp das Angebot machte, mit einer Spielgemeinschaft aus Hoffenheim, Sandhausen und Walldorf gemeinsam Richtung Bundesliga zu marschieren, schien das eine elegante Lösung der Probleme. Doch die Ehe hielt gerade mal ein halbes Jahr. Dann stieg der SV Sandhausen aus, weil sich herausstellte, dass der zweimalige deutsche Amateurmeister das Farmteam von Hoffenheim werden sollte.

Mittlerweile hat man die Rolle der zweiten Kraft in der Kurpfalz akzeptiert. „Wir sind der Heidelberger Verein. Familiär, bodenständig und volkstümlich“, will sich Machmeier vom reichen Nachbarn abheben. Die Abwehrkette mit Benjamin Waldecker, Mario Göttlicher, Christian Beisel und Christian Fickert besteht aus ehemaligen Waldhöfern. Der starke Torwart Marjan Petkovic kommt aus Hoffenheim. Dazu wurden in Grgic (Emden), Mendez (Darmstadt), Anane (Ingolstadt), Stark (Siegen) und Mintzel (Offenbach) bewährte Spieler aus der zweiten und dritten Liga verpflichtet. Wobei Mendez, der sechs Jahre bei Arsenal spielte und ein Champions-League-Spiel bestritt, drei der vier letzten Treffer erzielte.

Sein Siegtor gegen Haching bereitete ein ehemaliger Kickers-Akteur vor. Emmanuel Akwuegbu spielte sich durch eine starke zweite Hälfte ins Team und wird heute erstmals in der Startformation stehen. „Ich habe noch viele Freunde in der Mannschaft, vor allem Bashiru Gambo“, sagt der 28-jährige Nigerianer, der gern an seine Zeit in Degerloch zurückdenkt. Auch wenn der Abschied im Sommer 2006 vor dem Arbeitsgericht endete. Der Trainer Gerd Dais weiß die (Heim-)Stärke seiner Mannschaft richtig einzuordnen. „Bei uns redet keiner vom Durchmarsch in die zweite Liga. Unser Ziel bleibt die Qualifikation für die eingleisige dritte Liga.“ Natürlich sehen das die Fans anders. Der Manager Tobias Gebert geht davon aus, dass heute rund 150 Anhänger den SVS unterstützen werden. So viel kamen vor einem Jahr nur zu den Heimspielen.

Stuttgarter Zeitung

Kickers: Zeit für ersten Heimsieg     

Mit einer neuen Art der Vorbereitung, einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einer Steigerung im spielerischen Bereich wollen die Stuttgarter Kickers am Freitagabend um 19 Uhr im GAZi-Stadion gegen den Tabellendritten SV Sandhausen den ersten Heimsieg erringen. Peter Zeidler bittet daher die Mannschaft am Freitagvormittag erstmals zu einem Abschlußtraining im ADM-Sportpark, ehe es dann zu einem gemeinsamen Mittagessen mit Pasta und einer kalorienarmen Kost geht. Anschließend sollen sich dann die Spieler in „temporären Wohngemeinschaften“ ausruhen und auf die Begegnung vorbereiten. Das soll vor allem den auswärtigen Spielern die Gelegenheit bieten, sich bei den in Stuttgart wohnenden Mitspielern aufzuhalten und zu regnerieren. „Ich verspreche mir da noch mehr Zusammenhalt“, begründet Trainer Peter Zeidler.

Ansonsten will der Coach das Abschlußtraining abwarten, ehe er dann das Team gegen Sandhausen nominiert. Zeidler hofft vor allem, dass Bashiru Gambo und Mustafa Parmak endlich wieder gemeinsam spielen können und daß dadurch auch das Offensivspiel belebt wird. Im Angriff muss der wegen der gelb-roten Karte gesperrte Sokol Kacani ersetzt werden und hierfür bieten sich gleichermaßen Marco Tucci und Nico Beigang an. Sandhausen besitzt einen tempostarken Angriff und deshalb ist auch die Defensive der Blauen gefordert. „Es ist jetzt Zeit für den ersten Heimsieg und deshalb müssen wir unsere Stärken ausspielen“, gibt auch Manager Joachim Cast die Parole aus.

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U19 – Derby am kommenden Sonntag

Die U19-Junioren bereiten sich auf das Lokalderby Stuttgarter Kickers gegen den VfB Stuttgart vor. Am Sonntag, den 16.09.2007 um 11.00 Uhr wird das spannende Spiel auf der Bezirkssportanlage Waldau angepfiffen. Für die Kickers-Jungs ist es das 3. Saisonspiel, für den VfB Stuttgart ist es das Auftaktspiel der Saison 2007/2008.

In diesem Derby dürfte der VfB Stuttgart als Favorit gelten, zumal sie in ihren Reihen mehrere aktuelle Nationalspieler im Kader haben. Dem stehen die Jungs der Stuttgarter Kickers mit mannschaftlicher Geschlossenheit und Teamgeist gegenüber und werden alles dafür tun die Punkte in Degerloch zu behalten.
Die U19-Junioren würden sich über zahlreiche Fans freuen, die sie bei dem sicherlich interessanten und spannenden Derby unterstützen.

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Vorberichte I: Stuttgarter Kickers – SV Sandhausen

Vor dem Spiel gegen Sandhausen
Kickers gehen neue Wege

STUTTGART (ump). Eine gute Ernährung ist (fast) alles. Zumindest wirft der Kickers-Trainer Peter Zeidler ein Auge auf den richtigen Speiseplan. Nachdem vergangene Woche ein Wissenschaftler der Uni Tübingen einen entsprechenden Vortrag vor versammelter Mannschaft gehalten hat und am Dienstag ein italienisches Frühstück (mit Obst und Gemüse) stattfand, steht morgen vor dem Heimspiel gegen Sandhausen nach dem Vormittagstraining gemeinsames Mittagessen auf dem Programm. Bis zum Anpfiff um 19 Uhr werden sich die Spieler dann in „temporären Wohngemeinschaften“ (Zeidler) vorbereiten. Soll heißen: die Spieler treffen sich in Kleingruppen: „Wir wollen die Mannschaft ja auch zusammenschweißen.“ Schließlich soll – und das ist das Wichtigste – gegen den Aufsteiger der erste Heimsieg her.

Zeidler ist optimistisch, dass es im vierten Versuch klappt. Zum einen waren diese Woche (bis auf Genisyürek) alle Mann im Training, zum andern spürte der Trainer, „dass die Spieler das Glück jetzt auch mal erzwingen wollen“. Da lässt sich Zeidler weder vom Umfeld aus dem Konzept bringen noch will er etwas beschönigen: „Noch greifen nicht alle Rädchen ineinander“, sagt der Trainer. „Es geht noch besser. Das weiß die Mannschaft, das weiß auch ich“, betont Zeidler, nachdem die Kickers zuletzt vor allem spielerisch nicht haben überzeugen können.

Das Zwischenfazit von Manager Joachim Cast nach sieben Spielen lautet: „Mit der Punktausbeute sind wir zufrieden, die Leistung ist noch steigerungsfähig.“ Zeidler beschreibt das als Findungsphase, wie lange die andauert, lässt er offen. Doch klar ist: gegen Sandhausen erwarten die Fans einen Sieg, auch wenn der Gast als Dritter der Fußball-Regionalliga bisher positiv überrascht hat. „Aber wir müssen vor dem Gegner deswegen nicht vor Ehrfurcht erstarren“, sagt Zeidler und fügt hinzu: „Da steht jetzt auch die Mannschaft in der Pflicht.“

Sollte es mit dem ersten Heimsieg klappen, ist auch Feiern nicht verboten. Und zwar ohne Rücksicht auf Speis und Trank. Der Trainer weiß: „Bei allem Blick auf die Ernährung muss sich der Spieler auch wohlfühlen.“

Stuttgarter Zeitung

Reizklima unterm Fernsehturm

Kickers: Der erste Heimsieg ist Pflicht – Zeidler wehrt sich gegen Kritiker

Stuttgart – Drei Heimspiele, kein Sieg: Kein Wunder, dass sich Unmut regt bei den Stuttgarter Kickers. Auch intern. „Die Kritik schweißt uns zusammen“, sagt Trainer Peter Zeidler – und setzt vor der Partie gegen den SV Sandhausen am morgigen Freitag (19 Uhr/Gazistadion) selbst neue Reize.

VON THOMAS NÄHER

Auf den ersten Blick liest sich die Zwischenbilanz ganz beruhigend. Sieben Saisonspiele, elf Punkte, Platz acht in der Tabelle der Regionalliga. „Wir sind absolut im Soll“, sagt Manager Joachim Cast. Was die Ausbeute in der Fremde angeht, widerspricht ihm da unter dem Fernsehturm auch kein Mensch. Trotzdem sind die Blauen weit davon entfernt, in (Selbst-)Zufriedenheit zu verfallen. Der Grund: Das Gazistadion droht in der neuen Runde zum Selbstbedienungsladen für die Konkurrenz zu verkommen. Nur einen von neun möglichen Punkten haben die Kickers bisher gebunkert. „Das ist zu wenig. Unsere Ansprüche müssen höher sein“, räumt Zeidler ein.

So sehen das auch die Granden der Blauen. Allen voran der Präsident. Dirk Eichelbaum sorgt sich nicht nur um die Punkte, sondern auch um die gute Laune des blauen Anhangs. „Wir müssen attraktiver spielen“, fordert der Kickers-Chef und fügt hinzu: „Vor allem zu Hause.“ Präsidiumsmitglied Walter Kelsch moniert „mangelnde Konzentration und Aggressivität“. Dass das Auftreten der Mannschaft – wie kolportiert wird – am Montag Anlass für eine abendfüllende Sitzung von Präsidium und Aufsichtsrat gewesen sein soll, dementiert Manager Cast indes vehement: „Die Sitzung war schon seit Wochen angesetzt.“

Krisensitzung? Hauskrach? Sicher ist nur: Die Kickers stehen gegen den starken Aufsteiger Sandhausen mächtig unter Druck. Peter Zeidler („Ich muss die Mannschaft in die Pflicht nehmen“) macht indes nicht den Eindruck, als habe er schlaflose Nächte. „Klar bin ich nicht zufrieden mit der Art und Weise, wie wir spielen. Aber wir punkten, und wir haben gute Perspektiven“, sagt er. In den ersten Saisonspielen waren Verletzungen und Krankheiten der Bildung einer Einheit auf dem Platz nicht eben förderlich. Vor allem im Mittelfeld hakt es. Auch deshalb, weil Bashiru Gambo und Mustafa Parmak, die kreativsten Kräfte, immer wieder pausieren mussten. „Wir beschönigen nichts“, beteuert Peter Zeidler, „aber bisher waren wir in der Findungsphase.“

Jetzt hat der Trainer erstmals alle Mann, mehr oder weniger fit, an Bord. Das ist noch keine Garantie, dass die Blauen im vierten Anlauf den ersten „Dreier“ einfahren und dabei spielerisch glänzen werden. Deshalb hilft Zeidler dem Glück ein wenig nach. Indem er gezielt teambildende Reize setzt. Neulich mit einem Besuch im Hochseilgarten, diesen Dienstag mit einem italienischen Frühstück, und auf Sandhausen stimmt er die Spieler erstmals mit Training am Spieltag ein. Nicht genug: Nach dem gemeinsamen Mittagessen verbringt die Mannschaft die Stunden bis zum Anpfiff im Clubheim. „Wir bilden temporäre Wohngemeinschaften, die am gleichen Abend aufgelöst werden – es sei denn, wir bleiben gleich zum Feiern zusammen“, sagt Zeidler. Damit das auch klappt, findet das Mittagessen in Hoffeld statt. Zeidler: „Danach fahren wir nach Degerloch – dann kommt es uns vor wie ein Auswärtsspiel.“

Stuttgarter Nachrichten