Nur ein Punkt aus den letzten vier Spielen unter dem neuen Trainer Stefan Minkwitz, dabei noch kein Tor selbst geschossen. Im Hinterkopf die unglaubliche Serien von keinem gewonnenen Heimspiel in dieser Saison und das Warten auf einen dreifachen Punktgewinn seit neun Partien. Und heute kam diese ganz bittere 0:1-Heimpleite gegen den FC Ingolstadt hinzu.
Dabei war es so ein Heimspiel wie schon so oft in dieser Saison: Die Kickers dürfen es niemals verlieren. Gegen die ebenfalls verunsicherte Ingolstädter Mannschaft schaffte es das Team von Stefan Minkwitz nicht so Druck aufzubauen, dass endlich ein Tor fällt. Bezeichnend für die Lage der Kickers waren die zwei spielentscheidende Szenen: Nico Beigang schießt aus drei Metern freistehend über das Tor (40.), und Jungwith trifft nach einem Konter den Ball nicht richtig, jedoch springt das Leder trotzdem ins Netz zum 0:1 (77.).
Autor: McVillager
Minkwitz: Kickers keine Psycho-Truppe
Stuttgart (StN) – Stefan Minkwitz will seiner Mannschaft ein Erfolgserlebnis vermitteln – ganz gleich mit welchen Mitteln. Unter der Woche spielten die Stuttgarter Kickers gegen den SV Hoffeld (Kreisliga A) und siegten 13:2. „Da haben die Jungs gesehen, dass sie das Tor noch treffen“, sagt der Kickers-Trainer. Ob sie ihre Schussgewalt bis zum Regionalligaduell gegen den FC Ingolstadt an diesem Sonntag (14 Uhr/Gazistadion) bewahren können, ist eine ganz andere Frage. „Wir brauchen endlich einen Heimsieg“, sagt Minkwitz mit entschlossener Miene, „das sind wir unseren Fans, aber auch uns selbst schuldig.“
Wer weiß, vielleicht hilft Mentaltrainer Markus Lösch, die Blockade zum Start der Rückrunde zu lösen. Manager Joachim Cast beriet zuletzt darüber mit dem Spielerrat. Der Stuttgarter Sportpsychologe sollte mit seiner Arbeit schon vor dem Duell gegen den FC Ingolstadt beginnen.
Stuttgarter Nachrichten
Kickers-Kampagne „Believe in Blue“ ein Volltreffer – Teilnahme am Kickers-Weihnachtsessen zu gewinnen
Die von den Fans und Vereinsoffiziellen ins Leben gerufene Kickers-Kampagne „Believe in Blue“ hat sich in kürzester Zeit zu einem Volltreffer entwickelt. An drei Tagen erfolgten auf der Internetseite www.believe-in-blue.de über 11 000 Zugriffe und wurden über 60 000 Pixel verkauft. Ein Kickers-Baustein (100 Pixel) kann zu einem Stückpreise von 18,99 Euro erworben werden und beteiligen können sich neben den Fans, Mitgliedern und Sympathisanten des Vereins auch Sponsoren, Firmen und Unternehmen aller Art. Mit dem Erwerb der Bausteine oder Pixel an der Kampagne „Die Zukunft ist blau – Wir glauben dran“ kann die Solidarität mit dem Traditionsverein Stuttgarter Kickers zum Ausdruck gebracht werden.
Kickers-Manager Joachim Cast zeigte sich über die Anfangsdynamik der Aktion höchst erfreut: “Wir sind überwältigt von der positiven Resonanz und wollen die Attraktivität der Aktion auch mit speziellen Preisen weiter steigern.“
Ein besonderes Highlight bieten die Kickers ab sofort an: unter den Teilnehmern vom Freitag, 30. November bis zum Donnerstag, 6. Dezember werden zwei Plätze am Weihnachtsessen der Regionalligamannschaft (Samstagabend, 08.12.07) verlost. Am Jahresende winkt zudem ein großzügiger Flat-Screen-Fernseher.
Hier gehts zur Homepage: www.believe-in-blue.de
Vorberichte: Stuttgarter Kickers – FC Ingolstadt
Kickers sprechen mit Mentaltrainer
STUTTGART (ump). Der Übergang von der Vorrunde zur Rückrunde verläuft in der Fußball-Regionalliga praktisch nahtlos, von einer Woche zur anderen: Am Sonntag geht es für die Stuttgarter Kickers mit dem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt bereits in die zweite Saisonhälfte (14 Uhr, Jugendliche bis 16 Jahre haben freien Eintritt).
Was die sportliche Seite angeht, hoffen die Kickers-Verantwortlichen allerdings auf einen Bruch, sprich, dass der Heimkomplex endlich abgelegt wird. „Was war, können wir nicht mehr ändern, aber was kommt, können und werden wir ändern“, sagt der Trainer Stefan Minkwitz. In personeller Hinsicht gibt es noch ein großes Fragezeichen (Gambo/Adduktorenzerrung) und ein kleines (Parmak/Knieprellung). Um das Selbstvertrauen der Spieler etwas aufzurichten, hat die Mannschaft am Mittwoch beim Kreisligisten SV Hoffeld ein Testspiel bestritten – und 13:2 gewonnen. Die eingewechselten Tucci und Kacani trafen je dreimal, dennoch dürfte am Sonntag wohl das Sturmduo Vaccaro/Beigang beginnen. „So ein Spiel ist zwar nicht der Maßstab“, gibt der Trainer zu, „aber die Standardsituationen von Benda haben schon bestens geklappt“, sagt der Trainer, der den Gegner am vergangenen Wochenende in Unterhaching beobachtet hat, wo Ingolstadt 0:3 verlor. Es war schon die zweite Pleite nach dem 0:5 gegen Frankfurt. „Das wird sicher Konsequenzen haben“, sagt Minkwitz.
Die könnte es auch bei den Kickers geben. Zuletzt jedenfalls hat ein Gespräch mit einem Stuttgarter Sportpsychologen stattgefunden. „Er hat einen guten Eindruck hinterlassen“, sagt der Manager Joachim Cast. Die Tendenz geht zu einer Zusammenarbeit, allerdings ist noch offen, wie und wann. „Das muss dann schon längerfristig der Fall sein“, sagt Cast, der bei diesem Thema selbst ein wenig im Zwiespalt ist. Beim SSV Reutlingen hat er ein entsprechendes Angebot als Spieler mal ausgeschlagen, bei den Kickers unter Marcus Sorg angenommen. „Da hat es gut funktioniert.“ Minkwitz sagt dazu: „Fußball besteht ja nicht nur aus Fitness, vieles findet im Kopf statt.“ Und da könnte es sein, dass einige Spieler durch die ausbleibenden Erfolgserlebnisse inzwischen blockiert sind.
Ein Erfolgserlebnis haben denn auch noch die Kickers zu vermelden, außerhalb des Platzes. Die am Montag auf der Hauptversammlung ins Leben gerufene Kampagne „Believe in Blue“, erweist sich bis jetzt als Erfolg. „500 Bausteine haben wir schon verkauft“, sagt Cast – macht knapp 10 000 Euro. Geld, das schon mal für einen Mentaltrainer reichen würde. Aber vielleicht platzt ja am Sonntag auch so der Knoten.
Stuttgarter Zeitung
Mentalcoach als Muntermacher
Kickers: Impulse von außen
Stuttgart – Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers ist immer für eine Überraschung gut: Die Blauen planen, künftig mit einem Sportpsychologen zusammenzuarbeiten. Ob er schon vor dem Heimspiel am kommenden Sonntag (14 Uhr/Gazistadion auf der Waldau) gegen den FC Ingolstadt seine Arbeit aufnimmt, ist noch offen.
VON JÜRGEN FREY
Ein Mentalcoach als Muntermacher für die am Abgrund taumelnden Kickers? Nicht wenige werden sich bei dieser Personalie zumindest ein Schmunzeln nicht verkneifen können. Und böse Zungen werden gar behaupten: Die Kickers sind schon lange ein Fall für die Couch.
Manager Joachim Cast sieht die Sache ganz pragmatisch. „Uns wurde jemand empfohlen, der klare Ansichten hat, wie er uns helfen kann“, sagt Cast. Die Details der Zusammenarbeit müssten noch abschließend geklärt werden. Dem Vernehmen nach handelt es sich bei dem möglichen künftigen Partner der Kickers um den Stuttgarter Sportpsychologen und Verhaltenstherapeuten Markus Lösch.
Es ist kaum anzunehmen, dass die Spieler jetzt über glühende Kohlen laufen. „Hokuspokus bringt uns nicht weiter“, sagt Trainer Stefan Minkwitz. Der Club sieht den Mentalcoach als Berater. Als vertrauenswürdigen Partner in einer schwierigen Situation, der versucht, hinter die Ursachen von Problemen zu kommen. So gesehen gibt es bei den Blauen viele Ansätze. Noch immer steht der erste Heimsieg aus. Seit acht Spielen gab es schon keinen dreifachen Punktgewinn mehr. „Das Selbstvertrauen fehlt, wir haben keine Erfolgserlebnisse als Team“, erklärt Cast. Und Minkwitz ergänzte: „Unsere Abschlussschwäche ist gravierend. Wir haben eine Blockade.“ Die soll der Sportpsychologe lösen. Hilft dies gegen Ingolstadt und eine Woche später in Regensburg, dürfte ihm eine langfristige Tätigkeit bei den Blauen sicher sein.
Stuttgarter Nachrichten
Minkwitz hofft auf Lerneffekt
Stuttgart (bw) – Neue Runde, neues Glück? Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers erwartet am Sonntag (14 Uhr) zum Rückrundenauftakt den FC Ingolstadt und peilt nun im neunten Versuch den ersten Heimsieg in dieser Saison an. Der VfB Stuttgart II gastiert bereits heute (19.30 Uhr) bei der SV Elversberg.
Stuttgarter Kickers
Die Kickers haben sich warm geschossen für die Partie gegen den FC Ingolstadt. In einem Trainingsspiel am vergangenen Mittwoch besiegten sie den Kreisligisten SV Hoffeld mit 13:2. Für die Tore sorgten Sokol Kacani (3), Marco Tucci (3), Nico Beigang (2), Mustafa Parmak (2), Recep Yildiz, Angelo Vaccaro und Benedikt Deigendesch (je 1). In der Liga wartet die Mannschaft von Cheftrainer Stefan Minkwitz dagegen seit dem 22. September auf einen Sieg, und zuhause nun sogar schon seit dem 26. Mai. „Wir müssen das umsetzen, was wir im Training erarbeitet haben“, fordert Minkwitz und hofft, dass der Knoten im vierten Spiel unter seiner Leitung platzt. Fragezeichen stehen noch hinter den Einsätzen von Parmak (Knieprellung) und Bashiru Gambo (Adduktorenprobleme). Ersatzkandidaten wären Marcus Mann und Deigendesch. Die Fans zeigen sich indes mit ihrem Verein solidarisch. Bei der jüngst gestarteten Kampagne „Believe in blue“ sei auf der gleichnamigen Internet-Seite ein regelrechter Ansturm zu verzeichnen, teilten die Kickers mit.
So wollen sie spielen: Yelldell – Steinle, Wildersinn, Rapp, Stierle – Parmak, Akcay, Gambo, Benda – Beigang, Vaccaro.
Eßlinger Zeitung
Vorschau
Spielinfos:
Anstoß: 02.12.2007 14:00
Stadion: GAZI-Stadion auf der Waldau
Schiedsrichter: Drees, Dr. (Mainz)
Assistenten: Bartsch (Böttigheim), Fett (Ilvesheim)
Stuttgarter Kickers: Parmak hat nach seiner Gelbsperre jetzt eine Knieprellung. Ihn und Gambo (Adduktorenprobleme) könnten Mann sowie Deigendesch ersetzen.
FC Ingolstadt 04: Nach zwei deutlichen Niederlagen sind kurzfristige Wechsel möglich. Gerber dürfte auf jeden Fall wieder in die Startelf zurückkehren.
Aufstellung
Stuttgarter Kickers
Yelldell – Steinle, Wildersinn, Rapp, Stierle – Parmak, Akcay, Gambo, Benda – Beigang, Vaccaro; Trainer: Minkwitz
FC Ingolstadt 04
M. Lutz – Keidel, M. Metzelder, Wenczel, H. Gerber – Hagmann, Jungwirth – Buchner, Leitl, S. Wohlfarth – Demir; Trainer: Press
Ingolstadt, mit 17 Punkten das beste Auswärtsteam der Liga, reist am Sonntag zu den Kickers aus Stuttgart, die vor heimischem Publikum noch keinen dreifachen Punktgewinn feiern konnten. Mann und Deigendesch rücken für Parmak (Knieprellung) und Gambo (Adduktorenprobleme) ins Kickers-Team. Beim FCI steht Routinier Gerber vor der Rückkehr in die Startelf, die sich nach zuletzt 0:8 Toren aus zwei Spielen rehabilitieren muss.
Kicker
Vorberichte: VfL Kirchheim – Stuttgarter Kickers II
VfL-Befreiungsschlag im Abstiegssumpf?
FUSSBALL-OBERLIGA / Blau gegen Blau: Zum Kellerduell rücken die Stuttgarter Kickers an
Personell steht’s nicht zum Besten vorm Kellerduell mit richtungsweisendem Charakter: Emrah Polat und Coscun Isci sind verletzt und fallen aus, Mario Grimm ist fraglich. Trotzdem will Fußball-Oberligist VfL Kirchheim gegen die Stuttgarter Kickers II am Samstagnachmittag (14 Uhr) drei Punkte ergattern.
KLAUS-DIETER LEIB
KIRCHHEIM Vor einer besonders wichtigen Begegnung steht der VfL Kirchheim diesmal: Mit einem Erfolg gegen die zweite Mannschaft des SV Stuttgarter Kickers können sich die Teckstädter bis auf sieben Punkte von der Abstiegszone entfernen und sich eines direkten Rivalen entledigen. Mit einem „Dreier“ und etwas Glück winkt Tabellenplatz 13. Eine VfL-Niederlage hingegen würde ein Kopf-an-Kopf-Rennen im Abstiegskampf bewirken.
So weit wollen die VfL-Verantwortlichen allerdings nicht denken. „In solch einem wichtigen Spiel müssen wir unter Umständen aber auch mit einem Punkt zufrieden sein“, sagt der sportliche Leiter Norbert Krumm. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste und Krumm traut der gegnerischen Mannschaft noch einiges zu: „Wenn es darauf ankommt, können die sich mit Spielern aus der ersten Mannschaft verstärken.“ Dies könnte schon morgen möglich sein, denn die Kickers-Regionalligaelf spielt erst am Sonntag (gegen FC Ingolstadt 04).
Mit Emrah Polat und Coskun Isci fallen im Duell der „Blauen“ gegen die „Blauen“ zwei wichtige VfL-Leistungsträger verletzungsbedingt definitiv aus. Dies könnte die Chance sein für den 18-jährigen Philipp Schraivogel, zum erstenmal von Beginn an zum Zuge zu kommen. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Mario Grimm. Der Kirchheimer Mannschaftskapitän hatte Anfang der Woche eine Magen-Darm-Grippe und konnte deshalb nicht mittrainieren. Das VfL-Sorgenkind schlechthin heißt Andreas Mayer, der bisher erst acht Spiele für den VfL absolvierte. Nach einem Muskelfaserriss im Spiel gegen den TSV Crailsheim, hatte der talentierte Abwehrspieler drei Wochen später die gleichen Probleme im Spiel beim 1. FC Heidenheim. „Vielleicht habe ich zu früh angefangen“ , sagt Mayer. Seit dieser Woche steht der 20-Jährige wieder voll im Training und versucht alles, am Samstag mit dabei zu sein. „Ich bin zuversichtlich“, sagte Mayer. Ebenfalls wieder im Training sind Mathias Koch und Archontis Siopidis nach ausgestandener Grippe.
Nicht gerade ein Stimmungshoch herrscht bei den Stuttgarter Kickers derzeit sowohl bei der ersten als auch der zweiten Mannschaft. Beide Teams befinden sich in akuter Abstiegsgefahr. Mit 19,7 Jahren besitzt die Oberligaelf aus der Landeshauptstadt den jüngsten Kader der Liga, und gerade dies stimmt Trainer Björn Hinck zuversichtlich: „Wir besitzen eine entwicklungsfähige Mannschaft.“ In den letzten Spielen haben die Kickers bewiesen, dass sie in der Oberliga mithalten können und teilweise sehr unglücklich verloren. Hinck, im fünften Kickers-Jahr, sagt: „Wenn wir in Kirchheim verlieren sollten, ist der Zug noch lange nicht abgefahren.“
Nach dem WFV-Pokal-Aus im Gastspiel beim VfL (0:3) waren die Spieler Sven Sökler und Markus Ortlieb sowie zwei weitere Spieler der „Ersten“ für unbestimmte Zeit in den Kader der zweiten Garnitur verbannt worden. Die Aufgabe für den VfL ist nicht leicht, der anvisierte dritte Heimsieg schwer einzufahren. Offen ist noch, wo gespielt werden wird. Wenn es bis Samstag trocken bleibt, steht einer Austragung im Stadion nichts im Wege. Ansonsten wäre der neu eingeweihte Kunstrasenplatz eine Alternative, was nicht gerade ein VfL-Vorteil wäre. Abwehrspieler Andreas Mayer: „Gegen die technisch starken Stuttgarter Kickers möchte ich dort nicht unbedingt spielen.“ Für alle Fälle absolvierten die Kirchheimer zwei Trainingseinheiten auf dem ungewohnten Belag.
Teckbote
Trainingsspiel gegen den SV Hoffeld endete 13:2 (4:0)
In einem kurzfristig angesetzten Trainingsspiel trat die Regionalligamannschaft der Kickers gestern Abend beim Kreisligisten SV Hoffeld an. Auf dem Kunstrasenplatz der Sportanlage „Hohe Eiche“ trafen Sokol Kacani (3 Tore), Marco Tucci (3), Nico Beigang (2), Mustafa Parmak (2), Recep Yildiz, Angelo Vaccaro und Benedikt Deigendesch (jeweils 1 Tor) zum 13:2 (4:0) Erfolg.
Offizielle Homepage
StZ: Kickers zwischen Traum und Albtraum
Der Fußball-Regionalligist macht sich viele Probleme immer noch selbst – und hofft am Sonntag auf den ersten Heimsieg
STUTTGART. Die Hauptversammlung der Stuttgarter Kickers hat deutlich gemacht, dass nicht alle Mitglieder der Arbeit des Präsidiums folgen können. In manchen Punkten fühlen sich die Fans überrumpelt. Eine Aufarbeitung.
Von Joachim Klumpp
Als die Mitgliederversammlung der Stuttgarter Kickers am Montag vorüber war, ist der Finanzvorstand Frieder Kummer offensichtlich so angespannt gewesen, dass er seine Aktentasche im Clubrestaurant stehen ließ. Alles Absicht, könnten böse Zungen behaupten, denn darin stecken nichts als Schulden. Ganz so ist es nicht, schließlich konnte Kummer zuvor schwarze Zahlen vermelden. So weit, so gut. Aber ob auch alles gut wird?
Finanzen: Das Plus im vergangenen Geschäftsjahr (von etwa 138 000 Euro) ist in erster Linie auf sogenannte Sondereffekte (Pokal- und Transfereinnahmen) zurückzuführen, die es nicht alle Jahre geben wird. Deshalb ist in dieser Saison auch nur eine schwarze Null angestrebt. Für den Fall der Qualifikation zur dritten Liga allerdings planen die Kickers mit 3,5 Millionen Euro; eine Etatsteigerung um ein Drittel. Vor allem deshalb sucht der Präsident Dirk Eichelbaum nach einem strategischen Investor: „Ich sehe ihn nicht“, sagt der Hauptsponsor Eduardo Garcia, wenngleich es in dieser Hinsicht immer wieder Gespräche geben soll, wobei bereits unseriöse Angebote dabei waren.
Sport: Platz 15, drei Punkte zum wichtigen Rang zehn, das ist nicht das, was sich die Kickers vorgestellt haben. Sollte es in den beiden Spielen gegen Ingolstadt und in Regensburg keine Besserung geben, beginnt die Personaldiskussion in der Winterpause aufs Neue – über den Trainer und vor allem die Spieler. Wobei offen ist, wie sie intern ausgehen wird, nachdem schon bei der Entlassung Zeidlers die Meinungen auseinandergingen. Spätestens seither soll Eichelbaums Verhältnis zu Walter Kelsch angekratzt sein, nachdem der Exnationalspieler in sportlichen Fragen offenbar nur seine Meinung und die des Kollegen Kummer gelten lässt. Der Vierte im Bunde, Hans-Jürgen Wetzel, sprach auf der Hauptversammlung lieber davon, dass der Verein „von der Tradition her in die zweite Liga gehört“. Das Gelächter war ihm sicher.
Nachwuchs: Die Kickers schmücken sich gerne mit ihrer Nachwuchsarbeit, weil sämtliche Mannschaften in der höchsten Liga spielen, was für Regionalligisten nicht selbstverständlich ist. Wobei der letzte Platz der A-Junioren andeutet, dass die Arbeit mit dem neuen Jugendleiter Zoltan Sebescen noch nicht reibungslos verläuft. „Es wird immer Rückschläge geben“, sagt das für sportliche Dinge zuständige Präsidiumsmitglied Walter Kelsch. Immerhin hat der Verein in Zusammenarbeit mit einer Anwaltskanzlei ein neues Vertragswerk entworfen, das die Abwanderung von Talenten ohne Ausbildungsentschädigung erschweren soll. Unabhängig davon gilt es, das Scoutingsystem zu verbessern. Ein Beispiel: der Spielerberater Gerhard Poschner sagt über den Werdegang seiner Klienten Julian Schuster und Marco Pischorn, die beim VfB nun auf dem Sprung zu den Profis stehen: „Beide wären einst aus der Bezirksliga von Löchgau auch zu den Kickers gegangen. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“
Marketing: Auf diesem – für jeden Verein – wichtigen Feld räumte das zuständige Präsidiumsmitglied Wetzel ein, dass die Sponsorenakquise nicht so verlief, „wie wir es uns vorgestellt haben“. Zumindest stehen momentan 75 000 Euro neuer Werbegelder in der Warteschleife, wobei die schlechte Außendarstellung des Clubs nicht unbedingt förderlich für Abschlüsse ist. Etwas überraschend kam zudem das ausdrückliche Lob Wetzels für den Marketingmitarbeiter Martin Kurzka, um dessen Arbeit (und Honorarvertrag) bei den Kickers immer wieder Diskussionen entbrennen.
Entlastung: Die Interessenkonflikte innerhalb des Vereins wurden vor allem bei der beantragten Vertagung der Entlastung des Präsidiums deutlich. Bei diesem Tagesordnungspunkt fühlten sich viele Mitglieder schlicht überrumpelt, weshalb es in dieser strittigen Frage mehr Enthaltungen und Gegenstimmen als Jastimmen gab. „Das war stümperhaft vorbereitet“, sagt das ehemalige Vorstandsmitglied Dieter Wahl und fügt hinzu: „Der Aufsichtsrat hat das alte Präsidium am 6. März aus der Verantwortung entlassen, deshalb gehe ich davon aus, dass wir entlastet sind.“ Dies sieht der aktuelle Vorstand aber offensichtlich anders.
Satzung: Die bereits im Vorjahr ins Auge gefasste Satzungsänderung ist verschoben worden. Im nächsten Jahr soll (endgültig?) ein umfassendes Reformwerk vorgelegt werden, hauptsächlich mit dem Ziel, die Lizenzspielerabteilung gemäß den Vorgaben von DFB und DFL auszugliedern, und so wiederum den Einstieg eines Investors zu ermöglichen. Ein Wort, das Dieter Wahl fast auf die Palme brachte: „Investor – wovon träumen Sie eigentlich, Herr Eichelbaum?“
Kurzfristig wohl endlich mal von einem Heimsieg: am Sonntag gegen Ingolstadt.
Stuttgarter Zeitung
StN: Cast kämpft um mehr Fernsehgeld
Stuttgart (jüf) – Das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat die Verteilung der Fernsehgelder für die neue dritte Liga und die ab der Spielzeit 2008/09 dreigeteilte Regionalliga festgelegt. Demnach bekommen die Vereine der dritten Liga zehn Millionen Euro aus dem bis zum Jahr 2009 mit Sport A abgeschlossenen Fernsehvertrag, die Regionalliga-Clubs teilen sich einen Betrag von 5,372 Millionen Euro.
Welche exakte Summe ausbezahlt wird, steht noch nicht fest. Grund: Noch ist unklar, wie viele zweite Mannschaften, die künftig nicht mehr an den TV-Geldern beteiligt sind, sich für die dritte Liga qualifizieren. Sollte sich für die dritte Liga die maximal zugelassene Zahl von vier zweiten Mannschaften ergeben, erhalten die restlichen 16 Clubs jeweils 625 000 Euro (bisher 365 000 Euro). „Mit dieser Summe können wir nicht zufrieden sein“, sagt Joachim Cast, der Manager der Stuttgarter Kickers, kämpferisch. Er ist einer von sechs Regionalliga-Vereinsvertretern im DFB-Spielausschuss – und hofft über andere Kanäle an weitere Gelder zu kommen. Der WM-Überschuss und der besser dotierte Ausrüstervertrag mit Adidas sind zwei Punkte, an die Cast denkt. DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach macht Hoffnung: „Wir setzen auf eine ausführliche Berichterstattung im Fernsehen. Der DFB wird sich dafür einsetzen, dass der zunächst für die Startsaison festgelegte Grundbetrag aus den TV-Einnahmen künftig erhöht werden kann.“
Stuttgarter Nachrichten