„Beide Clubs sparen Geld“
Am Freitag steigt in der dritten Fußballliga das Derby Kickers gegen VfB Stuttgart II. Der Hauptsponsor der Kickers, Eduardo Garcia, ist seit diesem Jahr auch beim VfB finanziell engagiert. „Aber mein Herz schlägt für die Blauen“, sagt der Unternehmer im Gespräch mit Joachim Klumpp.
Herr Garcia, Sie sind seit dieser Saison nicht nur Hauptsponsor bei den Kickers, sondern vermarkten auch die gesamten Banden bei den VfB-Heimspielen. Für wen drücken Sie denn nun die Daumen?
Selbstverständlich meinen Blauen! Dafür schlägt mein Herz.
Was war denn der Grund, dass Sie sich zusätzlich noch beim VfB engagiert haben?
Das Sponsoringpaket bei den VfB-Amateuren ist in Verbindung mit der besseren Vermarktung des Gazi-Stadions auf nationaler Ebene zu sehen, speziell im Fernsehen. Des Weiteren habe ich sehr gute persönliche und geschäftliche Kontakte zum VfB. Nicht zuletzt ist ein Grund in der Vereinfachung des wöchentlichen Bandenwechsels zu sehen. Mit unserem Engagement ersparen wir beiden Clubs viel Geld für das ständige Auf- und Abhängen der Werbebanden.
Nachdem Ihre Vertragsverlängerung bis 2010 und der Trainerwechsel bei den Kickers fast zeitgleich waren, entstand der Eindruck, das eine hinge mit dem anderen zusammen. War dem so?
Überhaupt nicht. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ich sitze nicht in den Gremien des Clubs, habe dort also keine Position und somit auch keinen Einfluss. Die Trainerfrage ist die alleinige Entscheidung der Vereinsgremien. Vielmehr wollte ich mit der frühzeitigen Vertragsverlängerung meine Treue zu den Kickers auch in schwierigen Zeiten unterstreichen und anderen Sponsoren des Vereins ein Signal geben.
Die Werbeagentur der Kickers hatte öffentlich geäußert, sie habe bereits einen anderen Hauptsponsor an der Angel, was das Verhältnis Verein und Sponsor etwas eingetrübt hat. Wünschten Sie sich manchmal nicht eine etwas bessere Kommunikation?
Diese Agentur hat eigenmächtig und zu voreilig Dinge an die Medien gegeben, die ich nicht gutheißen kann. Außerdem beeinträchtigen ,irgendwelche Aussagen irgendwelcher Agenturen“ nicht mein Verhältnis zum Verein und den Gremien. Nach einem persönlichen Gespräch mit dem Präsidiumsmitglied Herrn Dieter Wahl ist das Thema vom Tisch.
Sie sind ein erfolgreicher Geschäftsmann, der erst am Wochenende beim Bundespräsidenten eingeladen war und dort einen Vortrag gehalten hat. Drohen angesichts der Finanzkrise einem Verein wie den Kickers, der sowieso nicht auf Rosen gebettet ist, künftig bei den Zuschauer- oder Werbeeinnahmen noch größere Einbußen.
Ich glaube nicht, dass die Kickers von der Finanzkrise betroffen sein werden. Ehrlicher Fußball wird auch in Zukunft seine Sponsoren finden und Besucher in die Stadien locken. Tradition ist frei von Krisen.
Stuttgarter Zeitung