StZ: Kickers: Planspiele mit Zoltan Sebescen

Ex-Profi soll stärker eingebunden werden – Stierle wechselt zum FC Bayern II, auch Akcay geht

Stuttgart – Die Party in Blau ist vorbei, bei den Stuttgarter Kickers geht nach dem Sprung in die dritte Liga die Arbeit jetzt richtig los. Es gibt einige offene Baustellen.

Die Mannschaft

Seit dem gestrigen Montag steht definitiv fest, dass zwei Urgesteine die Kickers verlassen werden. Oliver Stierles Unterschrift beim FC Bayern II ist nur noch Formsache. Mustafa Akcay sieht seine fußballerische Zukunft in der Türkei. Ebenfalls gehen werden: Sascha Benda (wahrscheinlich Kickers Offenbach) und Mike Baradel (Ziel unbekannt). Saban Genisyürek wurde trotz seines Vertrags bis 2009 nahegelegt, den Verein zu verlassen. Keine Zukunft bei den Blauen dürfte es für Mustafa Parmak geben – durch diverse Eskapaden hat er es sich bei Verein und Mitspielern verscherzt.

Neuzugänge gibt es noch keine zu vermelden. Trainer Stefan Minkwitz bleibt gelassen: „Wir machen keine Schnellschüsse. Es sind so viele Spieler auf dem Markt.“

Präsidium/Aufsichtsrat

Zwei weitere Personen aus den Führungsgremien denken über einen Rücktritt nach: Bei Präsidiumsmitglied Walter Kelsch stellt sich nur noch die Frage, wann. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Christian Dinkelacker macht seine Entscheidung von Konzepten abhängig, die er bei der Sitzung am Montagabend (bei Redaktionsschluss nicht beendet) einforderte. „Wir dürfen uns vom sportlichen Erfolg nicht blenden lassen, sondern müssen genau analysieren, wie und mit wem wir die Herausforderungen der Zukunft angehen“, sagt Dinkelacker. Mit Dieter Wahl und Edgar Kurz wurde wegen einer Rückkehr ins Präsidium bereits gesprochen. Beide wären bereit, einzusteigen. Eine Hauptversammlung müsste nicht einberufen werden, da neue Präsidiumsmitglieder vom Präsidenten vorgeschlagen und vom Aufsichtsrat bestellt werden.

Die Jugend

A- und B-Junioren haben nur noch eine Mini-Chance, in der Bundesliga zu bleiben. Davon unabhängig sollen die Bereiche Jugend/Sport künftig stärker im Präsidium repräsentiert werden. Die Planspiele der Führungsetage sehen vor, Gesamtjugendleiter Zoltan Sebescen mehr Verantwortung zu geben, möglicherweise mit Sitz und Stimme im Präsidium. Trainer Minkwitz hätte nichts dagegen: „Einen Mann, der in einem Champions-League-Finale stand, enger einzubinden, wäre sicher kein Fehler.“

Die Lizenz

Von Tag zu Tag steigt die Zuversicht von Schatzmeister Friedrich Kummer: „Die Drittliga-Qualifikation war wie ein Befreiungsschlag für uns“, sagt das Präsidiumsmitglied. Einige Sponsoren haben Zeichen gesetzt. Der Nachweis der Werbeeinnahmen für die neue Saison müsste zu schaffen sein. Die Unterlagen müssen bis zum kommenden Donnerstag (15.30 Uhr) beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) sein.

Der Fall Hans Kullen

Der ehemalige Präsident klagt vor dem Landgericht auf Rückzahlung seines Darlehens (inklusive Zinsen 507 000 Euro). Noch vor dem Gütetermin am Landgericht (25. Juni) wird sich Kullen mit Kickers-Aufsichtsratschef Rainer Lorz treffen. Kullen signalisierte Entgegenkommen: „Mit Herrn Lorz als Gesprächspartner kann ich mir durchaus vorstellen, dass wir uns außergerichtlich einigen können.“Jürgen Frey

Stuttgarter Zeitung

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