Die Trainerauswahl wird kleiner – Björn Hinck oder Michael Rentschler oder der dritte Unbekannte?

Kickers sagen Feichtenbeiner ab

STUTTGART (jüf). Eines haben die Stuttgarter Kickers vor ihrem Abschiedsspiel aus der dritten Liga an diesem Samstag (13.30 Uhr/Gazistadion) gegen den SC Paderborn geklärt: Michael Feichtenbeiner wird nicht Nachfolger von Trainer Rainer Kraft. Die Chefetage der Blauen sagte dem 48-Jährigen ab. Zu groß waren die Vorbehalte gegen den ehemaligen Coach, der die Kickers von Juli 1999 bis März 2000 trainierte. „Er wäre eine Hypothek für einen Neuanfang gewesen“, hieß es aus Vereinskreisen.

Chancen, Cheftrainer und Teammanager in Personalunion zu werden, hat nun Michael Rentschler (38). Der Kontakt mit dem ehemaligen Co-Trainer von Robin Dutt in Ditzingen soll Anfang nächster Woche vertieft werden. Grund: Rentschler – Diplom-Sportwissenschaftler und DFB-Fußball-Lehrer – ist bis Sonntag in seiner Funktion als WFV-Verbandssportlehrer in Duisburg. Jürgen Hartmann können die Blauen dagegen von ihrer Kandidatenliste streichen. Er wird Trainer beim künftigen Regionalligisten SG Sonnenhof Großaspach. Frank Leicht (Eintracht Frankfurt II) scheint den Blauen zu teuer zu sein, Dieter Märkle (1860 München II) zieht es zurück zum SSV Ulm 1846.

Stuttgarter Nachrichten

Kraft muss gehen – wer kommt?

Gegensätzlicher könnten die Ausgangspositionen der Kontrahenten im Gazi-Stadion nicht sein: Der Tabellendritte aus Paderborn spielt noch um den Aufstieg in Liga zwei, die Kickers verabschieden sich als abgeschlagenes Schlusslicht in die Viertklassigkeit. Doch das ist nicht der einzige Abschied am heutigen Tag: Für Trainer Rainer Kraft und dessen Assistenten Alexander Malchow ist nach der Partie das Kurzzeit-Engagement beendet. „Zu einem sportlichen Neuanfang gehört auch ein neuer Trainer“, begründet Präsident Dirk Eichelbaum die Entscheidung von Präsidium und Aufsichtsrat – die getroffen wurde, ohne dass das angekündigte Perspektiv-Gespräch mit dem Duo stattfand. Ein Nachfolger für Kraft steht laut Eichelbaum noch nicht fest. „Wir sind mit mehreren Trainern im Gespräch“, sagt der Vereinsboss und kündigt für nächste Woche eine Entscheidung an. So lange liegen auch die Vertragsverhandlungen mit den Spielern auf Eis. „Ich habe mit allen telefoniert, mit denen wir tendenziell weitermachen könnten und sie gebeten, sich zu gedulden, bis die sportliche Leitung steht“, sagt Eichelbaum. Wie viele Spieler das betrifft? „Relativ viele“, so der Präsident.

So wollen sie spielen: Salz – Steinle, Mann, Traub, Härter – Traut, Ortlieb, Reiß, Köpf – Galm, Smeekes.

Eßlinger Zeitung

Presse zum Trainerkarusell und zum letzten Drittligaspiel gegen Paderborn

Trainerkarussell kommt in Fahrt

Kraft verlässt Kickers, Hartmann wechselt zur SG Sonnenhof, Minkwitz ist in Ulm im Gespräch

STUTTGART (ump/maj). Die dritte Fußballliga beschließt morgen ihre Premierensaison. Vor dem letzten Spieltag sind nur zwei Dinge sicher: Die Mannschaft von Union Berlin steigt auf, die der Stuttgarter Kickers ab.

Ein guter Schluss ziert alles. Das sagt sich auch Fortuna Düsseldorf. Bereits drei Tage vor dem letzten Spiel war die LTU-Arena ausverkauft. 51 500 Zuschauer kommen heute gegen Werder Bremen – und deren zweite Mannschaft wohlgemerkt. Das ist neuer Rekord für ein Drittligaspiel (bisher 45 048 aus dem Jahr 1997 beim Frankenderby Nürnberg gegen Fürth).

Gut dass es auch im Spiel der Stuttgarter Kickers gegen den SC Paderborn noch um etwas geht – zumindest für den Gast, der ja Aufstiegsambitionen hegt. Weshalb im Gazi-Stadion morgen rund 1500 Schlachtenbummler erwartet werden – ob die dann vielleicht sogar in der Überzahl sind? Für die Stuttgarter Kickers sind der Abstieg und der letzte Platz inzwischen besiegelt. „Wir werden dennoch in stärkster Besetzung antreten und wollen Paderborn auf jeden Fall den Aufstieg versalzen“, sagt der Trainer Rainer Kraft, dem der Präsident Dirk Eichelbaum gestern mitgeteilt hat, dass er in den Planungen für die nächste Saison keine Rolle mehr spielt.

Die Zeit drängt. „Wir wollen versuchen, bis zum Wochenende eine Entscheidung in der Trainerfrage zu finden“, sagt Eichelbaum, fügt aber gleich hinzu, „auch wenn das eng wird.“ Zu den Kandidaten zählt Michael Feichtenbeiner. „Vom Konzept her würde er passen“, gibt der Kickers-Chef zu, auch wenn es offensichtlich Vorbehalte wegen dessen Vergangenheit gibt, nicht nur bei den Fans, auch intern. Dabei hat Feichtenbeiner zuletzt schon diverse Nachwuchsspieler der Kickers an der Cotta-Schule betreut, hat allerdings auch noch andere Angebote – wobei die Stelle beim voraussichtlichen Regionalliga-Aufsteiger SG Sonnenhof inzwischen besetzt ist: durch Jürgen Hartmann, der heute offiziell vorgestellt werden soll. Zudem benötigen die Kickers noch einen Ersatz auf der Geschäftsstelle. Ob da der Exprofi und Jugendkoordinator Zoltan Sebescen infrage kommt? „Eher nicht“, sagt Eichelbaum.

Erst muss der Trainer stehen, dann die Mannschaft. Zwar haben Spieler wie Marcus Mann und Torsten Traub signalisiert, bei den Kickers zu bleiben, doch das letzte Wort ist da noch lange nicht gesprochen. Auch Bashiru Gambo, der zwar noch einen Vertrag besitzt, hegt in der Zwischenzeit Abwanderungsgedanken. Sicher ist bereits: Thorsten Reiß wechselt zum SV Elversberg.

Bis zum Saisonende hat auch noch der Extrainer Stefan Minkwitz einen Vertrag bei den Kickers. Nachdem seine Bewerbung für die Teilnahme am nächsten Lehrgang zum Fußballlehrer in Köln nicht erfolgreich war, gibt es jetzt Kontakte zum SSV Ulm, der einen Nachfolger für den zu Hoffenheim II wechselnden Markus Gisdol sucht.

Nachdem der letzte Spieltag komplett auf 13.30 Uhr vorverlegt worden ist, nehmen einige dritte Fernsehprogramme die Chance wahr und werden eine Konferenzübertragung anbieten. So werden auch die Begegnungen mit baden-württembergischer Beteiligung wie Unterhaching gegen VfR Aalen und Kickers gegen Paderborn (in Bayern 3 und WDR), Burghausen gegen VfB Stuttgart II (Bayern 3) und SV Sandhausen gegen Jena (MDR-Fernsehen) zu sehen sein.

Stuttgarter Zeitung

Rainer Kraft ist aus dem Rennen

Kickers-Trainer muss am Saisonende gehen – Vorbehalte gegen Feichtenbeiner, Kontakt zu Rentschler

Von Jürgen Frey

STUTTGART. Eines haben die Stuttgarter Kickers vor dem letzten Saisonspiel am morgigen Samstag (13.30 Uhr/Gazistadion) gegen den SC Paderborn geklärt: Dem aktuellen Trainer Rainer Kraft teilten die Blauen mit, dass er in der neuen Saison nicht mehr Chefcoach sein wird. Auch sein Assistent Alexander Malchow wird beim Neuaufbau in der Regionalliga keine Rolle spielen. „Ich bin enttäuscht, aber muss es akzeptieren“, sagte Kraft, nachdem er die nicht unerwartete Botschaft erhalten hatte.

Unterdessen befindet sich die Suche nach einem Nachfolger in der entscheidenden Phase. Ursprünglich sollte der neue Mann bereits heute vorgestellt werden. Mit Michael Feichtenbeiner sind die Gespräche schon weit. Das Modell sieht vor, dass der 48-Jährige als Teammanager und Chefcoach in Personalunion tätig sein wird. Allerdings wird die Führungsetage der Blauen derzeit mit Widerständen aus Fan- und Sponsorenkreisen konfrontiert. Feichtenbeiner sei nach seinem unglücklichen Zweitliga-Engagement von Juli 1999 bis März 2000 in Degerloch das falsche Signal für einen unbelasteten Neustart. Wie es aussieht, gibt dies Präsident Dirk Eichelbaum und seinen Mitstreitern, die die damaligen Verhältnisse allesamt nur vom Hörensagen kennen, zu denken.

Sie wissen: Der nächste Schuss muss sitzen. Also loten sie auch Alternativen zu Feichtenbeiner aus. Offiziellen Kontakt gibt es inzwischen zu Michael Rentschler. Der ehemalige Oberligatrainer des VfL Kirchheim ist seit 2007 DFB-Fußball-Lehrer und arbeitet derzeit als WFV-Verbandssportlehrer. Kein Nachteil für den 38-Jährigen: Er war unter Robin Dutt zwei Jahre lang Co-Trainer bei den TSF Ditzingen. Ebenfalls zum Kandidatenkreis gehören Frank Leicht (Eintracht Frankfurt II) und Dieter Märkle (1860 München II). Zwei Dinge machen die Verhandlungen für die Blauen nicht einfach: Die Garantie, dass die Regionalliga-Lizenz für die neue Saison erteilt wird, kann keiner geben. Und Reichtümer gibt es sowieso keine zu verdienen.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers: Favorit Feichtenbeiner

STUTTGART (jüf). Bei den Stuttgarter Kickers soll noch in dieser Woche die Entscheidung über die künftige sportliche Leitung fallen. Ein alter Bekannter kristallisiert sich dabei als Favorit heraus: Michael Feichtenbeiner (vom 1. Juli 1999 bis zum 26. März 2000 Kickers-Zweitligatrainer) könnte in der neuen Saison Teammanager und Trainer der Regionalligaelf werden. Die Gespräche der Chefetage mit dem 48-jährigen gebürtigen Stuttgarter sollen bereits ziemlich weit gediehen sein. Drei weitere Kandidaten sind auch noch im Rennen. Einer davon: Frank Leicht (Eintracht Frankfurt II). Unterdessen haben die Blauen in einem offenen Brief an die Drittliga-Konkurrenten die Inanspruchnahme des DFB-Kautionsfonds bedauert und sich entschuldigt. Durch die Entnahme der 200 000 Euro seitens der Kickers werden den 19 anderen Clubs jeweils 12 500 Euro von der vierten TV-Rate in der laufenden Saison nicht ausbezahlt.

Stuttgarter Nachrichten