Vorberichte: Kickers vs. Karlsruher SC II in der Statistik

Nach dem Paukenschlag in Aalen geht es am morgigen Mittwoch im heimischen Gazi-Stadion auf der Waldau gegen die zweite Mannschaft des Karlsruher SC.

Die bisher einzigen Vergleiche gab es in der letzten Saison. Am vorletzten Spieltag in Karlsruhe spielten unsere Blauen 1:1 unentschieden, zuhause gab es ein 3:1 Sieg.

Ein Heimsieg könnte fast historische Ausmaße haben. Mit zwei Siegen starteten die Blauen zuletzt vor elf Jahren. In der Saison 1995/96 schafften die Blauen schließlich die Rückkehr in die 2. Bundesliga.

Mehr dazu im Kickersarchiv.

Kickers II: Letzter Test erfolgreich

Die zweite Mannschaft der Stuttgarter Kickers hat das letzte Testspiel vor Beginn der Saison 2006/2007 gewonnen. Am Montag Abend besiegten die „kleinen Blauen“ die Mannschaft des ASV Durlach mit 3:2. Lucky Karapantzos brachte die Kickers in Führung und Marcel Ivanusa erzielte noch vor der Halbzeit das 2:0. Nach dem Seitenwechsel kam der Verbandsligist aus Baden noch zu zwei Toren. Den Treffer für die Stuttgarter Kickers erzielte der in der Halbzeit eingewechselte Sokol Kacani.

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StN: Okpala will die Kickers in die zweite Liga schießen

Sensibelchen mit Wucht und Torriecher
 
Stuttgart – Sein Name steht für Tore, sein Name steht für Erfolg: Christian Okpala ist der spektakulärste Neuzugang der Stuttgarter Kickers seit dem Abstieg in die Regionalliga. Vor seiner Heimpremiere stellt er klar: „Ich bin hierher gekommen, um aufzusteigen.“

VON JÜRGEN FREY

Die Frage stellen ihm Mitspieler, Fans, Freunde – und natürlich Journalisten. Warum wechselt der Torschützenkönig der Fußball-Regionalliga von einem Club wie dem Zweitliga-Aufsteiger FC Augsburg ausgerechnet zu den Stuttgarter Kickers? Christian Okpala kann die Neugierde durchaus verstehen. Deshalb nimmt er sich vor dem ersten Heimspiel am morgigen Mittwoch (19 Uhr/Gazistadion) gegen den Karlsruher SC II auch Zeit für die Beantwortung.

Er sitzt entspannt auf der Terrasse des Kickers-Clubhauses und spricht von Missverständnissen mit dem FCA, von einem unsäglichen Hickhack um diverse Klauseln im Vertrag. Unterm Strich legte Augsburg keinen gesteigerten Wert mehr auf seine Dienste. Das ist die eine Seite. Die andere beschreibt der 29-Jährige mit einem Leuchten in seinen dunklen Augen: „Die Kickers haben sich um mich bemüht wie kein anderer Club.“ Es gab Kontakte zu den Zweitligisten Wacker Burghausen und SpVgg Unterhaching, erklärt Okpala. „Die halbe Regionalliga war hinter ihm her“, ergänzt sein Berater Dirk Lips. Der Sportmanager aus Gerlingen pflegt einen engen Kontakt zu Kickers-Trainer Robin Dutt. Auch deshalb ging alles ganz schnell. Ein, zwei Telefonate, ein entscheidendes Gespräch am Muttertag im Waldhotel – fertig war der Zweijahresvertrag. „Das Kickers-Angebot unterschied sich nicht groß von den anderen“, verrät Lips. Mit den Ausschlag für Stuttgart gab die Nähe zur Schweiz, wo seine Frau Cornelia herstammt. Zusammen mit den Kindern Marion (3) und Maurice (zwei Wochen) lebt der Nigerianer mit Schweizer Pass nun in Sindelfingen. Nachdem er 1998 von den Enugu Rangers nach Europa gekommen war, durchlief er zahlreiche Stationen: Israel, Österreich, Tunesien, Schweiz, Dubai. Jetzt will der Weltenbummler endlich sesshaft werden – und die Kickers mit seiner Wucht, seinem Durchsetzungsvermögen und seinem Torriecher nach oben schießen.

„Chris hat das Potenzial für die Bundesliga“, ist sich sein Berater Lips sicher. Warum der bullige Stürmer (85 Kilo, 1,87 m) den Sprung bisher nicht geschafft hat? „Vielleicht liegt es an der empfindlichen afrikanischen Seele“ vermutet er. Okpala sei ein Sensibelchen. Wenn der Trainer nicht den richtigen Ton treffe, ziehe er sich zurück. Unter dem jetzigen VfB-Coach Armin Veh sei das in Augsburg so gewesen. Okpala selbst will nicht näher darauf eingehen. Er streicht lieber heraus, dass bei den Blauen bisher alles passe. Was einen angenehme Nebeneffekt mit sich bringt: An Okpalas Seite blühen Spieler wie Mirnes Mesic oder Bashiru Gambo förmlich auf. Keine schlechten Voraussetzungen für das große Ziel Aufstieg.

Stuttgarter Nachrichten

Presse zu VfR Aalen vs. Kickers

5:2 – Kickers starten mit Paukenschlag
 
Okpala macht den Unterschied – Stierle und Kanyuk verletzt
 
AALEN. Die Stuttgarter Kickers sind nach dem 5:2-Kantersieg in Aalen erster Tabellenführer der Fußball-Regionalliga Süd. Doch der Trainer Robin Dutt sagt: „Ich werde noch genug Dinge finden, die man verbessern kann.“ Vor allem im Defensivverhalten.

Von Joachim Klumpp

Im Vorfeld des Spitzenspiels VfR Aalen gegen Stuttgarter Kickers hatte der SWR-Reporter Thomas Wehrle nur eine Sorge. „Bitte kein 0:0 wie im Vorjahr“, flehte er fast schon, „schließlich muss ich rund zwanzig Minuten Sendezeit füllen.“ Was schließlich nicht schwer fiel – bei einem 5:2 (1:1) der Gäste. Das Spiel hielt, was es versprochen hatte, nicht nur wegen der Zweitligakulisse von 4786 Zuschauern. Wobei der neutrale Beobachter Rainer Adrion von den VfB-Amateuren sagte: „Ich habe nur eine Spitzenmannschaft gesehen.“ Die Kickers. „Und das auch nur über 45 Minuten.“ In der zweiten Hälfte.

Für diese Phase lautete das Fazit des Kickers-Trainers Robin Dutt: „Da haben wir uns fast in einen Rausch gespielt.“ Sodass die zum Teil herrlich herausgespielten Treffer fast zwangsläufig fielen. Dabei hatte es nach so einem klaren Ergebnis zur Pause nun gar nicht ausgesehen. Da hatten die Kickers schon den Schock des frühen Ausfalls von Oliver Stierle (Verdacht auf Bänderriss) sowie den Rückstand durch eine Kopfballtreffer des Aaleners Steegmann hinnehmen müssen. Wichtig war, dass es noch zum Ausgleich durch Neuzugang Christian Okpala reichte.

Überhaupt Okpala: der machte am Samstag den Unterschied zum selbst ernannten Favoriten Aalen aus. Der Kickers-Präsident Hans Kullen meinte nur: „Ein Fehlgriff war seine Verpflichtung nicht.“ Alleine schon durch seine körperliche Präsenz hält Okpala den Gegner in Schach. Dutt sagte lobend: „Er weiß, wann er Egoist sein muss und wann Teamspieler.“ Zum Beispiel kurz nach der Pause, als er Mustafa Parmak in Szene setzte, der zur Führung abschloss. Das vorentscheidende 4:2 erzielte der Nigerianer mit Schweizer Pass dann wieder selbst, die Tore widmete er seinem eine Woche alten Sohn Maurice. Wenn der Papa allerdings in diesem Tempo weiter trifft, überfordert das eindeutig die Geburtenrate der Familie. Aber schließlich soll künftig der Sturmpartner Mirnes Mesic profitieren, der diesmal leer ausging. Okpala sagt: „Das Zusammenspiel wird noch besser werden.“ Und auch der Trainer ist überzeugt, dass Mesic für seinen Einsatz bald mit Toren belohnt wird.

Hinzu kam eine neue Qualität bei Standards, ausgeführt durch Sascha Benda. Dutt: „Wie er die Bälle reinschlägt, muss man ja mal treffen.“ So wie beim 3:2 durch Gambo, der auch noch den Schlusspunkt setzte. „Man kann nie zu hoch gewinnen“, sagte Dutt.

Dabei weiß er nur zu gut, dass noch nicht alles Gold ist, was glänzt. Vor allem in der neu formierten Viererkette, in der nur der Kapitän Jens Härter auf seinem angestammten Platz spielte, gab es noch diverse Abstimmungsprobleme, die Aalen zu dem einen oder anderen Treffer hätte nutzen können. Doch Dutt sieht das pragmatisch: „Wenn man so viel für die Offensive tut, muss man in Kauf nehmen, dass der Gegner auch mal zu Chancen kommt.“ Und Mustafa Parmak weiß: „Der Trainer sorgt schon dafür, dass wir nicht abheben.“

Allein schon mit Blick auf das Heimspiel am Mittwoch gegen den Karlsruher SC II. „Da müssen wir die Mischung finden: selbstbewusst sein, aber nicht überheblich“, sagt Dutt. Zumal die Personalsituation nach dem ersten Spieltag bereits angespannt ist. Stierle schied früh aus, Kanyuk war erst gar nicht dabei und muss am Oberschenkel operiert werden, sodass sechs Wochen Pause drohen. Doch an einen weiteren Transfer ist nicht gedacht; das verbieten schon die Finanzen. Und der Präsident Hans Kullen sagt: „Ich sehe das auch als Ansporn für die Spieler der zweiten Mannschaft.“

Dennoch darf nicht mehr viel passieren. Schließlich ist der Kader mit 18 Mann recht dünn besetzt. Aalens Coach Frank Wormuth hat es da besser. Trotz des Ausfalls von vier Stammspielern und den Verletzungen von Torwart Wulnikowski und da Silva sagte er: „Auch im nächsten Spiel werden wir wieder ein starke Mannschaft aufs Feld schicken.“ Was nichts daran ändert, dass er am Samstag gerne mit seinem Kollegen getauscht hätte.

Kickers: Yelldell – Benda, Yildiz, Härter, Steinle – Parmak (80. Schlabach), Hartmann, Gambo, Stierle (13. Akcay) – Mesic, Okpala (89. Sökler).

Tore: 1:0 Steegmann (24.), 1:1 Okpala (33.), 1:2 Parmak (49.), 2:2 Joppe (55.), 2:3 Gambo (57.), 2:4 Okpala (61.), 2:5 Gambo (85.)

Stuttgarter Zeitung

5:2 – Kickers wecken die Lust auf mehr
 
Beim Auftakttriumph in Aalen überragt Okpala
 
Aalen – Traumstart für die Stuttgarter Kickers: Mit einem 5:2 (1:1) beim Aufstiegsmitfavoriten VfR Aalen untermauerten die Blauen ihre Zweitliga-Ambitionen. Wermutstropfen: die Verletzung von Oliver Stierle.

VON JÜRGEN FREY

Es müssen schon außergewöhnliche Siege sein, wenn sich Robin Dutt vor dem Fan-Block aufbaut und sich zusammen mit seinen Spielern von den Anhängern feiern lässt. Der Triumph in Aalen war ein solches Fußballfest, bei dem den Kickers-Trainer nach dem Schlusspfiff nichts mehr auf der Bank hielt. „Das Team hat sich in einen Rausch gespielt“, jubelte Dutt. Und Manager Joachim Cast strahlte, als hätten die Blauen den Aufstieg schon gepackt: „Unglaublich, genial“, schwärmte er, „dieses Spiel wurde allen Ansprüchen gerecht.“

„Einsteigen, umsteigen, aufsteigen“ steht auf den neuen Warmlauftrikots der Blauen. Und der Saisoneinstieg zeigte zumindest eines: Zwei Schwachstellen aus der letzten Saison dürften die Kickers durch ihre Neuzugänge vom FC Augsburg behoben haben.

Erstens die Chancenverwertung: Der überragende Christian Okpala glänzte nicht nur als Torschütze, er bereitete auch zwei Treffer mustergültig vor. Der Regionalliga-Torschützenkönig der vergangenen Saison (16 Treffer) besticht vor allem durch seinen gekonnten Körpereinsatz. Die Klasse und Erfahrung des 29-Jährigen kommt seinem Sturmpartner zugute: Die gegnerischen Teams können sich nicht mehr nur auf Mirnes Mesic konzentrieren.

Zweitens die Standardsituationen: Wenn Sascha Benda sich den Ball bei Ecken und Freistößen zurechtlegt, herrscht Alarmstufe eins. Im Aalener Waldstadion resultierten daraus die Treffer zum 3:2 und 4:2.

Die Kickers machen Lust auf mehr. Doch bei aller Euphorie gibt es auch gute Gründe, mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben. Zwar wollte Trainer Dutt „nach diesem Spiel nicht bremsen und krampfhaft nach Dingen suchen, die schlecht waren“, doch die lasche Anfangsphase und die Anfälligkeiten in der Defensive sind auch ihm nicht entgangen. Besonders auffallend: Innenverteidiger Recep Yildiz sah bei beiden Gegentreffern nicht gut aus. Hinzu kommt: Viel darf nicht mehr passieren und der dünne Kader wird zu einem echten Problem. Spielmacher Laszlo Kanyuk muss am Oberschenkel operiert werden – und fällt sechs Wochen aus. Oliver Stierle verletzte sich in Aalen ohne Fremdeinwirkung am Sprunggelenk. Erste Diagnose: Bänderriss. Am heutigen Montag bringt eine Kernspintomografie genauen Aufschluss über die Verletzung. Vier Wochen wird der Mittelfeldspieler auf alle Fälle ausfallen.

Dies alles ändert nichts daran: Die Blauen können voller Selbstbewusstsein ins erste Heimspiel am kommenden Mittwoch (19 Uhr/Gazistadion) gegen den Karlsruher SC II gehen. „In Sachen Attraktivität müssen wir jetzt nicht nachlegen“, sagte Dutt, „wir müssen nur das Spiel gewinnen.“ Soll heißen: Nach dem Zauberfußball auf der Ostalb wird ein Arbeitssieg schwer genug.

Stuttgarter Nachrichten

Den Moment genießen
 
Trainer Dutt will die Euphorie nach dem 5:2 in Aalen nicht bremsen – Bänderriss bei Stierle Aalen – Auftakt nach Maß für die Stuttgarter Kickers. Beim VfR Aalen, einem der Top-Aufstiegfsanwärter, gewannen die „Blauen“ zum Saisonauftakt in der Fußball-Regionalliga mit 5:2 (1:1) und untermauerten damit die eigenen Ansprüche, im Rennen um die ersten beiden Tabellenplätze ein gewichtiges Wort mitzureden. Immerhin haben sie nach dem ersten Spieltag die Spitzenposition übernommen.
 
Von Sigor Paesler

Eine Niederlage würde sein Team nicht zurückwerfen, hatte Kickers-Trainer Robin Dutt in einem Interview mit dem Aalener Stadion-Magazin zu Protokoll gegeben. Nach der insgesamt überzeugenden Vorstellung, die aber auch noch einige Ansätze für Verbesserungen hergab, ließ er die Spieler und sich selbst erst einmal das gute Gefühl genießen. „Man kann nie hoch genug gewinnen“, sagte er auf die Frage, ob psychologisch betrachtet ein knapperer Sieg nicht besser gewesen wäre. „Es ist nicht meine Aufgabe, zu bremsen, denn das Selbstvertrauen aus diesem Spiel wird uns gut tun“, fuhr der Coach fort, „aber ich werde darauf achten, dass keiner übermütig wird.“ Gleichzeitig gestand er ein, dass das Ergebnis vom Spielverlauf her etwas zu hoch ausgefallen war. Und bei der Analyse der Videobilder werde ihm auch noch einiges einfallen: „Die Liste der Dinge, die wir verbessern müssen, wird lang sein.“ Doch damit wollte er die Kicker noch ein paar Stunden verschonen.

Fehlende Ordnung im Mittelfeld
Um die Euphorie nicht zu dämpfen, in Kürze die Schwachpunkte: Nachdem Oliver Stierle mit einem Bänderriss vom Feld musste (Dutt: „Der einzige Wermutstropfen“), fehlte der Mannschaft einige Zeit lang die Ordnung im Mittelfeld, es gab kaum gescheite Spielzüge in die Spitze und die Aalener übernahmen mit einem gekonnten Flügelspiel die Initiative. Hier machte sich auch das Fehlen von Neuzugang Laszlo Kanyuk bemerkbar, dessen Pferdekuss wohl operiert werden muss, was eine längere Pause bedeutet. In der Innenverteidigung gab Dutt dem jungen Recep Yildiz den Vorzug vor Marco Wildersinn, beim Kopfballtreffer von Marcus Steegmann (23.) hatte Yildiz das Nachsehen. „Ansonsten aber war ich mit ihm hoch zufrieden. Besser, er zahlt in so einem Spiel Lehrgeld“, meinte Dutt.

Nun zum Positiven: Über den Kampf fanden die Kickers auch ihre spielerische Linie wieder, das Zusammenspiel klappte von Minute zu Minute besser und auch die Defensive wurde immer sicherer. Beide eingesetzten Neuzugänge überzeugten. Christian Okpala mit seinen Toren und seiner Erfahrung und Sascha Benda mit seinen Freistößen und Eckbällen, mit denen er zwei Treffer vorbereitete. Beim Stand von 3:2 hielt Keeper David Yelldell zwei Mal mit starken Paraden die Führung fest.

Am Mittwoch (19 Uhr) beim Heimauftakt gegen den Karlsruher SC II müssen die Kickers den starken Auftakt bestätigen. So betrachtet ist der hohe Sieg gegen Mitfavorit Aalen bestimmt als Momentaufnahme zu betrachten. Diesen Moment zu genießen, ist aber durchaus erlaubt.

Eßlinger Zeitung

Okpala hat gut lachen
 
Aalen (sip) – Christian Okpala hat eine tiefe, volumenreiche Stimme, die man auch in einigen Metern Entfernung noch gut hört. Das ist hilfreich, denn immer wieder ruft der neue Stürmer der Stuttgarter Kickers seinen Mitspielern etwas zu: Anweisungen, Lob, Aufmunterungen. Nach seinen Treffern aber lacht der 29-Jährige so laut, dass er sogar den allgemeinen Jubel der mitgereisten Kickers-Anhänger übertönt. Der Mann hat Spaß an seinem Beruf. Vor allem, wenn er das macht, wozu er geholt wurde: Tore schießen. Auch nach dem Schlusspfiff strahlt der Stürmer über beide Ohren, um dann mit leuchtenden Augen zu sagen: „Ich widme das Spiel meinem Sohn Maurice, der vor einer Woche zur Welt kam.“

Sturmpartner Mesic profitiert
Zwei Tore erzielte der Mann, von dem keiner so recht weiß, warum ihn der FC Augsburg gehen ließ, beim 5:2 in Aalen selbst, eines bereitete er wunderbar vor und an einem weiteren war er beteiligt. Aber das ist es nicht allein, was Okpala für die Kickers so wertvoll macht. „Das war das Positive an der Wundertüte“, sagt Trainer Robin Dutt, „dass er Tore macht, wussten wir. Dass er auch zum Führungsspieler wird, nicht unbedingt.“ Der Nigerianer, der mit einer Schweizerin verheiratet ist und deshalb verkehrsgünstig nach Sindelfingen an die A 81 gezogen ist, ist sehr präsent, dirigiert die Mitspieler und bindet Gegenspieler. „Er ist ein Teamspieler, der weiß, wann er egoistisch sein muss“, lobt Dutt. Beim 1:1 hielt Okpala nach einem Schuss von Jens Härter im richtigen Moment den Fuß hin, beim 2:1 sah er trotz guter Schussposition den noch besser stehenden Mustafa Parmak. Besonders aber profitiert Sturmpartner Mirnes Mesic. Er traf gegen Aalen zwar nicht, obwohl manche ihm das Tor zum 4:2 anrechnen wollten, da er den Ball mit seinem Oberschenkel noch ablenkte. Der Bosnier, der von seinem Laufspiel lebt, ist nun nicht mehr der Alleinunterhalter in der Sturmspitze. Da er ein Typ ist, der nicht im Mittelpunkt stehen muss, weiß er die neu geschaffenen Räume dankbar zu nutzen. „Es ist sicher ein Vorteil, dass sich die beiden von Anfang an menschlich gut verstanden haben“, meint Dutt. Okpala ergänzt: „Es klappt schon gut, aber es wird noch besser.“ Das klingt nach viel Grund zum Lachen.

Eßlinger Zeitung

FUSSBALL / Regionalliga – VfR Aalen verliert Auftaktspiel gegen Stuttgarter Kickers 2:5 
 
Fußballfest mit bitterem Ende 
 
Ein Fußballfest mit bitterem Ende für die Gastgeber erlebten die fast 5000 Zuschauer am Samstag im Aalener Waldstadion. Der VfR Aalen verlor gegen die Stuttgarter Kickers mit 2:5. 

VON WERNER RÖHRICH 
 
Während sich Kickers-Trainer Robin Dutt nach dem Match schon gegen voreilige Meisterschaftsglückwünsche wehrte, rätselte Aalens Chefcoach über die Frage, wie sein Team fünf Gegentore kassieren konnte.
Dabei hatte alles geradezu blendend begonnen. Eine Rekordkulisse von 4800 erwartungsvollen Fans – von der Band „Strahler“ musikalisch angeheizt – sah von Beginn einen VfR, der gewillt war, die Punkte am Kocher zu behalten. Und schon nach fünf Minuten war klar: die Degerlocher werden an diesem Nachmittag dagegen halten, wollen ihrerseits punkten. So entwickelte sich zu Spielbeginn gleich ein packender Schlagabtausch, in dem Metzelder und Co. zunehmend die Oberhand behielten. Auf der rechten Seite sorgte immer wieder Angelo Donato für Tempovorstöße. Bernd Maier setzte Akzente im Mittelfeld und hinten schien es, als sei der Stuttgarter Paradesturm Christian Okpala und Mirnes Mesic bei Cassio da Silva und Michael Schiele in besten Händen. Aalen verstand es ein ums andere Mal durch geschickten Flankenwechsel ein gefährliches Flügelspiel aufzuziehen. Als Marcus Steegmann nach 24 Minuten eine Hereingabe zum vielumjubelten Führungstreffer einköpfte, war die Welt der Aalener Fußballfans in Ordnung.
Doch es dauerte nicht lange, da gab der Torjäger der vergangenen Regionalligasaison, Christian Okpala, erstenmals zu verstehen, dass man ihn nicht eine Sekunde aus den Augen lassen darf. Schon drei Minuten später staubte er eine Ecke zum 1:1-Ausgleichtreffer ab. Der Halbzeitstand.
Und während die Kickers mit neuem Selbstbewusstsein aus der Kabine kamen, war beim VfR Aalen der Spielfluss wie abgebrochen. Zweimal hatten die Rohrwängler innerhalb weniger Zeigerumdrehungen Glück. Beim dritten Mal klepperte es in der Kiste von Robert Wulnikowski. Okpala, der sich zusehends in der Position einer hängenden Spitze auch als Spielgestalter gefiel, hatte im Strafraum Mustafa Parmak bedient, der zur Sutttgarter 2:1-Führung einschießen konnte.
Obwohl sich die Aalener aufbäumten und durch einen sehenswerten 20-Meterschuss von Björn Joppe zum 2:2-Ausgleich kamen, spielten sich die Stuttgarter in einen wahren Spielrausch. Aus zwei Freistoßsituationen entstanden zwei weitere Stuttgarter Tore durch Bashiru Gambo und Christian Okpala (Letzterer Treffer schien durch Mesics Eingreifen – der vielleicht den Ball sogar noch abgelenkt hat – stark abseitsverdächtig).
Vielleicht hätte die Partie noch eine andere Wendung genommen, wenn kurz zuvor Dennis Hillebrand allein vor Torwart Yelldell das Leder im Tor untergebracht und/oder Bernd Maier aus kurzer Distanz getroffen hätte. Doch nach dem 2:4 war jedem klar: Gegen diese Stuttgarter Elf war an diesem Nachmittag nichts mehr zu holen. Dennoch war es des Guten zu viel, dass Bashiru Gambo den VfR noch mit dem 2:5 demütigte.
Das musste auch Stuttgarts Trainer Robin Dutt zugeben, der sein Team „gegen eine absolute Topmannschaft“ gewinnen sah. Für VfR-Trainer Wormuth sind neben der Niederlage vor allem die Verletzungen von Robet Wulnikowski (Leistenprellung) und Cassio da Silva (Schulter ausgekugelt) zusätzlich bitter. Beide werden wohl am Mittwoch in Wehen gegen eine weitere Topmannschaft der Liga kaum spielen können.
VfR Aalen:
Wulnikowski – Hillebrand, Da Silva (74. Fall), Metzelder, Schiele – Maier, Joppe (71. Sailer), Donato (63. Okle), Christ – Jank, Steegmann.
Stgt. Kickers:
Yelldell – Steinle, Härter, Yildiz, Benda – Stierle (13. Akcay), Parmak (79. Schlabach), Gambo, Hartmann – Mesic, Okpala (87. Sökler)
Tore:
1:0 Steegmann (24.), 1:1 Okpala (33.), 1:2 Parmak (49.), 2:2 Joppe (55.), 2:3 Gambo (57.), 2:4 Okpala (61.), 2:5 Gambo (85.).
Schiedsrichter:
Günter Perl (München).
Zuschauer:
4786

Gmünder Tagespost

VfR Aalen – Stuttgarter Kickers 2:5 (1:1)

Was für ein Auftakt. In einer hochklassigen Regionalligabegegnung siegten unsere Blauen bei einem der Aufstiegsfavoriten mit 5:2 Toren. Das Spiel begann allerdings schwach für die Blauen. Die Aalener hatten mehr vom Spiel und gingen folgerichtlich auch mit 1:0 in Front (24. ). Zudem musste Oliver Stierle schon in den Anfangsminuten mit Verdacht auf Bänderriss ausgewechselt werden. Ihm droht eine Pause von sechs Wochen.

Doch die Blauen ließen sich durch die Rückschläge nicht beirren. Mit zunehmender Spieldauern spielten die Blauen nach vorne – und wurden belohnt. Neuzugang Christian Okpala machte seinem Ruf als Torjäger alle Ehre und sorgte für den Ausgleich (33. ).

In der zweiten Hälfte schienen die Aaler noch nicht auf dem Platz zu sein, die Blauen dagegen hellwach. Mustafa Parmak erzielte die Führung (49. ), nur fünf Minuten später konnte Björn Joppe für die Gastgaber wieder ausgleichen. Quasi im Gegenzug erzielte dann Bashirou Gambo per Kopf die erneute Führung (57. ). Nun hatten die Gastgeber zwei riesige Chancen, Torhüter David Yelldell konnte aber glänzend parieren. Die Kickers hatten nun Platz und konnterten gefährlich. Mirnes Mesic fälschte einen Schuß von Christian Okpala ins Tor ab (61. ), erneut Bashirou Gambo erzielte schließlich sogar das 5:2 (85. ).

Ein verdienter, aber einige Tore zu hoher Sieg für die Blauen. Insbesondere die Abwehr scheint noch verbesserungswürdig. Andererseits sorgte die Offensive für fünf Tore, was machen da zwei Gegentore aus. Die Neuzgänge Sascha Benda und Christian Opkala fanden sich gut ins Spiel der Blauen ein, auch Recep Yildiz spielte in der Abwehr befriedigend. Mustafa Parmak sorgte auf der rechten Seite für mächtig Betrieb und war der Aktivposten im Mittelfeld.

Damit sind die Kickers Tabellenführer der Regionalliga Süd. Bereits am Mittwoch geht es weiter gegen die zweite Mannschaft des Karlsruher SC. Diese konnten in ihrer Auftaktbegegnung gegen Aufsteiger Pirmasens nicht überzeugen (2:2). Die Kickers werden als Favorit in die Begegnung gehen. Mal schauen wie sie dies meistern werden. Das erste Aufrufezeichen der Saison gehört den Stuttgarter Kickers!

Es spielten:
Yelldell; Steinle, Härter, Hartmann, Yildiz; Benda, Parmak (80. Schlabach), Gambo, Stierle (13. Akcay); Mesic, Okpala (87. Sökler)
Erste Reaktionen/Berichte gibt es hier:
Fußball24: Kickers mit Torfestival – 5:2 gegen Aalen
Forum VfR Aalen
Inoffizielles Kickers-Forum
Offizielles Kickers-Forum

Vorberichte: VfR Aalen – Stuttgarter Kickers II

Kickers mit breiter Brust nach Aalen

Yildiz auf Sprung in Stammelf

Stuttgart (jüf) – Die Vorfreude ist groß, das Selbstvertrauen enorm. Mit breiter Brust reist Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers zur Saisonpremiere an diesem Samstag (14.30 Uhr/Waldstadion) zum VfR Aalen. „Das Team ist heiß, es brennt förmlich auf den Start“, sagt Kickers-Trainer Robin Dutt, der klarstellt: „Mit einem Unentschieden wäre ich nicht zufrieden.“

Bis auf Spielmacher Laszlo Kanyuk stehen den Blauen alle Akteure zur Verfügung. Für den Neuzugang wird Bashiru Gambo die Fäden hinter den Spitzen ziehen. Manuel Hartmann spielt den Staubsauger vor der Abwehr. In der Innenverteidigung ist Kapitän Jens Härter gesetzt. Neben ihm dürfte der 20-jährige Recep Yildiz zum Einsatz kommen. Der kopfballstarke Allrounder überzeugte in der Vorbereitung.

Stuttgarter Nachrichten

Metzelder spielt neben da Silva

AALEN – Mit Malte Metzelder wird der VfR Aalen heute in die neue Saison der Fußball-Regionalliga starten. Die Ärzte haben grünes Licht für seinen Einsatz gegen die Stuttgarter Kickers gegeben, bei dem er erstmals die Kapitänsbinde tragen wird.

Von unserem Redakteur Thomas Ringhofer

Der neue Kapitän ist heute an Bord. Nachdem Bernd Maier sein Amt zur Verfügung gestellt hatte, um sich auf dem Platz künftig nur auf das Spiel konzentrieren zu können, wählten die VfRler nun den Innenverteidiger Metzelder zum neuen Kapitän. Ihm stehen Marco Christ und Björn Joppe zur Seite. Alle drei werden heute in der Startelf stehen, wenn es um einen direkten Konkurrenten um den Aufstieg geht: die Stuttgarter Kickers.

Platz drei bis sechs wird bei den Blauen aus Degerloch als Saisonziel ausgegeben. Aber im Grunde genommen verfolgen die Kickers die gleiche Richtung wie der VfR, den Aufstieg in die zweite Bundesliga. Nur, dass dort nicht so offen darüber gesprochen wird wie auf der Ostalb. Doch jetzt hat Kickers-Coach Robin Dutt klare Wort gesagt: „Ich sehe keine zwei Mannschaften, die am Saisonende über uns thronen!“ Für ihn steht fest: Meister wird die TSG Hoffenheim, Zweiter und Mitaufsteiger werden seine Stuttgarter. „Ich bin guter Dinge“, meinte er vor dem Saisonstart heute in Aalen. Den VfR sieht er mit seiner Mannschaft auf Augenhöhe. Einen Vorteil der Aalener sieht er im gut besetzten Kader, während sein Kader relativ dünn besetzt ist, vor allem in der Defensive.
Metzelder spielt neben da Silva

AALEN – Mit Malte Metzelder wird der VfR Aalen heute in die neue Saison der Fußball-Regionalliga starten. Die Ärzte haben grünes Licht für seinen Einsatz gegen die Stuttgarter Kickers gegeben, bei dem er erstmals die Kapitänsbinde tragen wird.

Von unserem Redakteur Thomas Ringhofer

Der neue Kapitän ist heute an Bord. Nachdem Bernd Maier sein Amt zur Verfügung gestellt hatte, um sich auf dem Platz künftig nur auf das Spiel konzentrieren zu können, wählten die VfRler nun den Innenverteidiger Metzelder zum neuen Kapitän. Ihm stehen Marco Christ und Björn Joppe zur Seite. Alle drei werden heute in der Startelf stehen, wenn es um einen direkten Konkurrenten um den Aufstieg geht: die Stuttgarter Kickers.

Platz drei bis sechs wird bei den Blauen aus Degerloch als Saisonziel ausgegeben. Aber im Grunde genommen verfolgen die Kickers die gleiche Richtung wie der VfR, den Aufstieg in die zweite Bundesliga. Nur, dass dort nicht so offen darüber gesprochen wird wie auf der Ostalb. Doch jetzt hat Kickers-Coach Robin Dutt klare Wort gesagt: „Ich sehe keine zwei Mannschaften, die am Saisonende über uns thronen!“ Für ihn steht fest: Meister wird die TSG Hoffenheim, Zweiter und Mitaufsteiger werden seine Stuttgarter. „Ich bin guter Dinge“, meinte er vor dem Saisonstart heute in Aalen. Den VfR sieht er mit seiner Mannschaft auf Augenhöhe. Einen Vorteil der Aalener sieht er im gut besetzten Kader, während sein Kader relativ dünn besetzt ist, vor allem in der Defensive.

Bis auf den Ex-VfRler Laszlo Kanyuk kann Robin Dutt heute auf alle Spieler zurückgreifen. Kanyuk kam von den Offenbacher Kickers, Okpala und Benda aus Augsburg, Braun von St. Pauli. Sie sollen ein eingespieltes Team ergänzen, hofft Dutt.

Strahler sollen Laune machen

Das erste Heimspiel des VfR Aalen in der aktuellen Saison ist eines der Schlagerspiele der aktuellen Saison. Das SWR Fernsehen zeichnet darum das Spiel gegen die Stuttgarter Kickers auf. In der SWR-Sendung „Sport am Samstag“ erhält das Aalener Spiel ab 16.30 Uhr sogar zirka 20 Minuten Sendezeit mit umfangreicher Berichterstattung. Zudem werden die Zuschauer im Waldstadion ab 13.30 Uhr von: „Strahler die 70-er Show“ auf die interessante Fußball-Begegnung eingestimmt.

Schwäbische Zeitung