StN: Okpala will die Kickers in die zweite Liga schießen

Sensibelchen mit Wucht und Torriecher
 
Stuttgart – Sein Name steht für Tore, sein Name steht für Erfolg: Christian Okpala ist der spektakulärste Neuzugang der Stuttgarter Kickers seit dem Abstieg in die Regionalliga. Vor seiner Heimpremiere stellt er klar: „Ich bin hierher gekommen, um aufzusteigen.“

VON JÜRGEN FREY

Die Frage stellen ihm Mitspieler, Fans, Freunde – und natürlich Journalisten. Warum wechselt der Torschützenkönig der Fußball-Regionalliga von einem Club wie dem Zweitliga-Aufsteiger FC Augsburg ausgerechnet zu den Stuttgarter Kickers? Christian Okpala kann die Neugierde durchaus verstehen. Deshalb nimmt er sich vor dem ersten Heimspiel am morgigen Mittwoch (19 Uhr/Gazistadion) gegen den Karlsruher SC II auch Zeit für die Beantwortung.

Er sitzt entspannt auf der Terrasse des Kickers-Clubhauses und spricht von Missverständnissen mit dem FCA, von einem unsäglichen Hickhack um diverse Klauseln im Vertrag. Unterm Strich legte Augsburg keinen gesteigerten Wert mehr auf seine Dienste. Das ist die eine Seite. Die andere beschreibt der 29-Jährige mit einem Leuchten in seinen dunklen Augen: „Die Kickers haben sich um mich bemüht wie kein anderer Club.“ Es gab Kontakte zu den Zweitligisten Wacker Burghausen und SpVgg Unterhaching, erklärt Okpala. „Die halbe Regionalliga war hinter ihm her“, ergänzt sein Berater Dirk Lips. Der Sportmanager aus Gerlingen pflegt einen engen Kontakt zu Kickers-Trainer Robin Dutt. Auch deshalb ging alles ganz schnell. Ein, zwei Telefonate, ein entscheidendes Gespräch am Muttertag im Waldhotel – fertig war der Zweijahresvertrag. „Das Kickers-Angebot unterschied sich nicht groß von den anderen“, verrät Lips. Mit den Ausschlag für Stuttgart gab die Nähe zur Schweiz, wo seine Frau Cornelia herstammt. Zusammen mit den Kindern Marion (3) und Maurice (zwei Wochen) lebt der Nigerianer mit Schweizer Pass nun in Sindelfingen. Nachdem er 1998 von den Enugu Rangers nach Europa gekommen war, durchlief er zahlreiche Stationen: Israel, Österreich, Tunesien, Schweiz, Dubai. Jetzt will der Weltenbummler endlich sesshaft werden – und die Kickers mit seiner Wucht, seinem Durchsetzungsvermögen und seinem Torriecher nach oben schießen.

„Chris hat das Potenzial für die Bundesliga“, ist sich sein Berater Lips sicher. Warum der bullige Stürmer (85 Kilo, 1,87 m) den Sprung bisher nicht geschafft hat? „Vielleicht liegt es an der empfindlichen afrikanischen Seele“ vermutet er. Okpala sei ein Sensibelchen. Wenn der Trainer nicht den richtigen Ton treffe, ziehe er sich zurück. Unter dem jetzigen VfB-Coach Armin Veh sei das in Augsburg so gewesen. Okpala selbst will nicht näher darauf eingehen. Er streicht lieber heraus, dass bei den Blauen bisher alles passe. Was einen angenehme Nebeneffekt mit sich bringt: An Okpalas Seite blühen Spieler wie Mirnes Mesic oder Bashiru Gambo förmlich auf. Keine schlechten Voraussetzungen für das große Ziel Aufstieg.

Stuttgarter Nachrichten

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