Gegen die Krise – 1:1 in Hoffenheim

Ein hart erkämpftes aber schließlich verdientes 1:1 Unentschieden holten unsere Blauen heute beim Aufstiegsfavoriten TSG Hoffenheim. Die Blauen bleiben damit zwar im neuen Spiel in Folge in der Regionalliga ohne Sieg, konnten sich aber in allen Mannschaftsteilen erheblich verbessern und konnten so sogar beim Favoriten in Hoffenheim lange Zeit mithalten.

Insbesondere in der ersten Halbzeit hatten die Blauen deutlich mehr vom Spiel, Manuel Hartmann erzielte mit einem sehenswerten Treffer ins Toreck die verdiente 1:0 Führung für die Kickers. In der zweiten Halbzeit baute die Heimmannschaft erwartungsgemäß mehr Druck auf, ihr Powerplay wurde aber mit durch unzählige Abwehrbeine und in manchen Situationen auch mit dem Quäntchen Glück nicht mit einem Tor belohnt. In der 75. Spielminute konnte Copado dann zum 1:1 abstauben. Nico Kanitz griff nicht energisch genug an, David Yeldell flog im Strafraum umher, Copada musste nur noch Einschieben. Die Blauen konnten in Hälfte zwei kaum mehr Entlastungsangriffe starten und mussten einige brenzlige Situationen überstehen. Hielten aber das 1:1. Kurz vor Ende des Spieles hätten die Blauen sogar den Siegtreffer machen können. Zueerst scheiterte Mirnes Mesic an Torhüter Haas, dann konnte Recep Yildiz den Abpraller nur knapp neben das Tor setzen. Ein Sieg wäre aber aufgrund der zweiten Hälfte nicht wirlich verdient gewesen.

Mit einer erneuten Leistungssteigerung könnte und sollte es mit einem Sieg gegen Elversberg klappen.

StN: Kickers mit neuem Ärmelsponsor

Hartes Urteil für Klingler

Stuttgart (jüf) – Die Rotsperre von Mustafa Parmak ist abgelaufen, dennoch wird der Mittelfeldspieler nach einer Bronchitis an diesem Samstag (14.30 Uhr) im Spiel bei der TSG Hoffenheim nicht zum Kader der Stuttgarter Kickers gehören. „Ansonsten sind alle Mann fit“, sagt Trainer Robin Dutt.

Unterdessen hat der Fußball-Regionalligist einen neuen Ärmelsponsor gewinnen können. Ein Unternehmer aus der Strumpfwarenbranche, der für den Aufsichtsrat kandidieren möchte, gab seine Zusage. Die etwa 50 000 Euro können die Kickers sehr gut gebrauchen, denn künftig muss bei den Heimspielen auf der Gegengerade ein engmaschiges Netz aufgezogen werden. „Das wird uns wohl über 30 000 Euro kosten“, sagt Präsidiumsmitglied Dirk Eichelbaum.

Einen Erfolg landeten die Blauen dagegen im Rechtsstreit mit dem ehemaligen Präsidiumsmitglied Bernd Klingler. Nach dem Vorbehaltsurteil im Urkundenprozess erging nun auch im Endurteil beim Landgericht Stuttgart der gleiche Beschluss: Klingler muss etwa 130 000 Euro plus Prozesskosten bezahlen. Um die Lizenzerteilung mit zu sichern, hatte er einst einen Vertrag mit den Kickers geschlossen, um Werberechte zu vermarkten. „Dieses Urteil gefährdet meine Existenz, die Kickers wollen mich vernichten“, klagt Klingler. Das Vergleichsangebot der Kickers in Höhe von 75 000 Euro hatte er vor einem halben Jahr abgelehnt. Nun sei er bereit, es anzunehmen, doch jetzt wollen die Kickers nicht mehr. Eichelbaum: „Wir haben darüber im Präsidium abgestimmt.“

Stuttgarter Nachrichten

Vorberichte: TSG Hoffenheim – Stuttgarter Kickers in der Statistik

Die Vorzeichen sind klar: Hoffenheim seit zwölf Spielen ungeschlagen, zuletzt sieben Siege in Folge. Zu Hause in dieser Saison noch ohne Niederlage, die letzte Heimniederlage datiert vom 30.09.2005 (0:1 gegen Elversberg)! Die Kickers seit acht Spielen sieglos.

In Hoffenheim gab es bisher vier Spiele. Die Kickers verloren dreimal, in der letzten Saison gab es beim 1:1 Unentschieden den ersten Punktgewinn in der Sinsheimer Vorstadt.

Eindeutiger waren die Vorzeichen wohl noch nicht.

Mehr dazu im Kickersarchiv.

Vorberichte: TSG Hoffenheim – Stuttgarter Kickers

Umsorgt wie in der Nationalmannschaft
 
Der Fußball-Regionalligist TSG Hoffenheim kann sich einen hochprofessionellen Mitarbeiterstab leisten
 
HOFFENHEIM. Die TSG Hoffenheim steht vor dem Heimspiel morgen gegen die Stuttgarter Kickers genau dort, wo sie auch am Saisonende stehen will: auf einem Aufstiegsplatz der Fußball-Regionalliga. Grund dafür ist auch das Funktionsteam hinter Trainer Ralf Rangnick.

Von Florian Huber

Bernhard Peters wird dem Titel auf seiner Visitenkarte bei der TSG Hoffenheim an diesem Samstagnachmittag voll und ganz gerecht. „Direktor für Sport-und Nachwuchsförderung“ darf sich der ehemalige Hockeynationaltrainer seit einigen Wochen nennen. Tatsächlich muss sich Peters kurz nach dem Anpfiff gegen den 1. FC Saarbrücken insbesondere um den eigenen Nachwuchs kümmern.

Eine seiner beiden vierjährigen Zwillingstöchter turnt auf den blauen Plastiksitzen der Haupttribüne herum. Und Papa Peters hat sichtlich Mühe, nicht nur dem Bewegungsdrang der eigenen Tochter, sondern auch dem der TSG Hoffenheim unten auf dem Spielfeld zu folgen. „Bernhard Peters passt vor allem menschlich super zu uns, das lässt sich nach den ersten Wochen festhalten“, sagt der TSG-Manager Jan Schindelmeiser über den 46-Jährigen. In den ersten drei Wochen seines Wirkens beim Regionalligisten hat sich Peters zunächst einen Überblick über den Zustand der Nachwuchsarbeit gemacht – und dabei viele Hände geschüttelt.

Denn kein anderer Regionalligist kann sich abseits des Spielfeldes einen so umfangreichen und prominent besetzten Mitarbeiterstab leisten. Angefangen bei der medizinischen Abteilung mit vier Physiotherapeuten über den Athletikcoach bis hin zum Psychologen. „Das große Funktionsteam ist ein Vorgriff auf die Zukunft und zum Teil komplementär aufgebaut“, sagt Jan Schindelmeiser.

Was er damit meint, lässt sich anhand des Torwarttrainers Philipp Laux verdeutlichen. Nach dem Abschluss seines Psychologiestudiums soll er nebenbei den neuen Mannschaftspsychologen Hans-Dieter Hermann unterstützen. Dieser arbeitet außerdem für die Nationalmannschaft – genau wie auch Bernhard Peters. „Wir sind deshalb aber nicht die Lightversion der DFB-Auswahl“, sagt Schindelmeiser. Doch genau wie bei der Elf unter Joachim Löw spielen sportwissenschaftliche Erkenntnisse eine große Rolle im Hoffenheimer Masterplan. Was sich zum Beispiel in einer aufwendigen Gegnerbeobachtung und Spielanalyse widerspiegelt. Der Verein finanziert eine Gruppe von 20 Studenten, die unter Führung von Daniel Memmert (Universität Heidelberg) ausführliche Dossiers über die Ligakonkurrenz anlegt. Eine Powerpointpräsentation und Videoanalysen mit den Stärken und Schwächen stimmt die Mannschaft auf den jeweiligen Gegner ein.

Über die Kosten für den enormen Personalaufwand abseits des Rasens will in Hoffenheim niemand sprechen. Konkrete Zahlen hüten sie im Kraichgau wie die Amerikaner ihren Goldschatz in Fort Knox. „Wir haben eine festgelegte Summe X für mehrere Jahre“, antwortet der Mäzen Dietmar Hopp gern auf Fragen zum Etat. Die TSG Hoffenheim ist dank des SAP-Gründers von den Finanzsorgen der Konkurrenz weit entfernt. Trotzdem, oder gerade deshalb sind die Macher wie der Manager Jan Schindelmeiser oder der Geschäftsführer Jochen Rotthaus als harte Verhandlungspartner bekannt.

Dass das Hoffenheimer Budget höher ausfällt als bei der Ligakonkurrenz, steht außer Frage. So dürfte alleine bei der Addition der Gehälter des Trainers, Geschäftsführers und Sportdirektors eine Summe herauskommen, die das Jahresgesamtbudget des SSV Reutlingen von rund 1,2 Millionen Euro deutlich übersteigt. Der sportliche Erfolg gibt den Beteiligten recht – die abgedroschene Floskel vom Geld, das Tore schießt, sie passt wohl doch auf die TSG Hoffenheim. Die Mannschaft wirkt in dieser Saison wie ein Ferrari, der mit einer Runde Rückstand in ein Rennen gegen Traktoren gestartet ist. Die schwache Phase zu Saisonbegin mit nur zwei Punkten aus den ersten vier Spielen ist Vergangenheit. Seitdem hat das Team von Ralf Rangnick zehn der vergangenen elf Begegnungen gewonnen. Bei der Konkurrenz sprechen sie schon ehrfürchtig vom FC Chelsea der Regionalliga. Zu deutlich zeigt sich Woche für Woche, dass die TSG Hoffenheim wohl schon früh für die Zweitligasaison 2007/08 planen kann. Nach 15 Spieltagen beträgt der Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz bereits zehn Punkte. „Und genau dieser Abstand interessiert uns am meisten“, sagt Rangnick vor dem Heimspiel morgen gegen den einstigen Spitzenreiter Stuttgarter Kickers.

Der Vergleich mit Chelsea hinkt übrigens. Denn gestandene Spieler wie Tomislav Maric oder Jochen Seitz haben im Moment keinen Stammplatz sicher. Dafür trumpfen eigentliche Bankanwärter wie der Verteidiger Denis Bindnagel oder der quirlige Stürmer Dragan Paljic groß auf. In dem 18-jährigen Steffen Haas ist zudem ein großes Talent aus dem eigenen Nachwuchs bereits zu einigen Einsätzen gekommen. Es ist Bernhard Peters große Aufgabe, mehr davon auszubilden.

Stuttgarter Zeitung

Sitzplatzkarten für das Spitzenspiel der Regionalliga-Süd vergriffen

Sämtliche Sitzplatzkarten auf der Haupt- und den Nebentribünen für das kommende Heimspiel am Samstag gegen die Stuttgarter Kickers sind bereits heute ausverkauft. Nach dem Heimsieg gegen den SSV Reutlingen hat ein regelrechter „Run“ auf die Sitzplatzkarten stattgefunden.

Stehplatzkarten sind weiterhin im Vorverkauf in der Geschäftsstelle bzw. in den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Auch hier ist die Nachfrage sehr groß.

Homepage TSG Hoffenheim

Bei der TSG Hoffenheim (3:0 beim FK Pirmasens) will man von voreiligen Gratulationen nichts wissen. „Das ist völliger Quatsch“, sagt Spielleiter Dirk Rittmüller. „Wir haben in elf Spielen zwar 20 Punkte auf die Stuttgarter Kickers gut gemacht. Das kann aber genauso gut anders laufen.“ Trotz guter Ausgangsposition werden die Augen nach Verstärkungen offen gehalten. Zumal sich Stürmer Andreas Haas (kam erst vor der Saison vom FC Homburg) schon wieder mit Abwanderungsgedanken trägt.

TSG-Torjäger Tomislav Maric fiebert bereits dem Duell mit seinem ehemaligen Klub Stuttgarter Kickers am Samstag entgegen. Aus seinen Tagen bei den „Blauen“ ist nur noch der jetzige Co-Trainer Stefan Minkwitz auf Degerlochs Höhen.

Dort bleibt es auch nach der 1:3-Panne gegen Hessen Kassel, der achten Partie ohne Sieg, ruhig. Präsident Hans Kullen bricht eine Lanze für Trainer Robin Dutt: „Er hat mein vollstes Vertrauen. Wir lassen uns nicht auseinander dividieren. Das Team hat gegen Kassel den Willen gezeigt, die Wende zu schaffen.“

Bietigheimer Zeitung

Die Zeiten haben sich geändert
 
REGIONALLIGA: Hoffenheim ist Favorit gegen Stuttgarter Kickers / Rangnick wieder nach Schalke?

Wer hätte das gedacht: In den ersten Wochen der Fußball-Regionalliga-Saison starteten die Stuttgarter Kickers mächtig durch, schienen unschlagbar und sorgten zudem mit dem Sieg im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV bundesweit für Furore. In diesen Wochen des August und September hinkte die TSG Hoffenheim noch mächtig hinterher, und die Experten fragten sich, ob die Kraichgauer überhaupt noch einmal an die Aufstiegsplätze heran schnuppern können. Nun, Mitte November, sieht die Lage wie folgt aus: Die TSG Hoffenheim ist mit 33 Punkten Zweiter der Tabelle, seit zwölf Spielen ungeschlagen und erwartet morgen um 14.30 Uhr zuhause die Stuttgarter Kickers als Sechsten mit lediglich 23 Zählern. Die Schwaben haben neun Spiele in Serie nicht mehr gewonnen.

„Die Schonzeit ist vorbei“, ließ aufgrund der anhaltenden Negativserie Kickers-Coach Robin Dutt nach dem 1:1 vom letzten Samstag bei der zweiten Mannschaft des TSV 1860 München verlauten. Doch sein angekündigtes Donnerwetter hat zumindest kurzfristig nichts genutzt, denn am Mittwoch verloren „die Blauen“ zuhause gegen Aufsteiger Hessen Kassel mit 1:3. Dabei wirkte vor allem die von Vierer- auf Dreierkette umgestellte Stuttgarter Abwehr sehr verunsichert. Nach vorne waren die Kickers spielerisch recht planlos.

Stellt man die letzten Partien der Hoffenheimer dagegen, dann sollte gegen Stuttgart eigentlich nichts schief gehen. „Nie mehr dritte Liga“, sangen die TSG-Fans am Mittwochabend beim nie gefährdeten 3:0-Erfolg in Pirmasens. Dennoch fand Manager Jan Schindelmeiser, dass die TSG nicht so souverän gespielt habe wie in den Wochen zuvor. Mit dieser Aussage dürfte Dragan Paljic nicht gemeint gewesen sein, der mit seinen beiden Treffern am Mittwoch maßgeblich am Sieg der Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick beteiligt war. Mit diesen beiden Toren belohnte sich der schnelle Flügelflitzer für seine Leistungen in den letzten Wochen. „Er, aber auch die Mannschaft ist noch nicht am Ende der Entwicklung“, sagte der TSG-Trainer. Muss die Konkurrenz Angst haben?

Wenn es nach den Trainer der übrigen Regionalligisten geht, ist die TSG eh nicht mehr zu stoppen. Die Zweite Bundesliga scheint für die Hoffenheimer gebongt, die erste Liga ist im Visier. Aber vielleicht ist genau diese augenscheinliche Aussichtslosigkeit die Chance für die Kickers. Die totale Außenseiterrolle war schon oft der Schlusspunkt eines Negativlaufs.

Apropos Bundesliga: Ralf Rangnick gab dieser Tage in der „Westfälischen Rundschau“ eine besondere Liebeserklärung ab: „Schalke ist mir sehr ans Herz gewachsen. Wenn ich wieder in der Bundesliga tätig sein würde, dann am liebsten bei Schalke 04.“ Wollte Rangnick aber nicht mit der TSG Hoffenheim in die Bundesliga aufsteigen?

Fränkische Nachrichten

Presse zur Krise der Blauen

Dutt übt Selbstkritik
 
Kickers-Trainer als Psychologe
 
STUTTGART (ump). Die Stuttgarter Kickers befinden sich in der Fußball-Regionalliga im freien Fall. Acht Spiele ohne Sieg hat es in den drei Jahren unter Robin Dutt noch nie gegeben. Dennoch sagt der Manager Joachim Cast: „Die Trainerfrage stellt sich nicht.“

Nach acht Spielen ohne Sieg ist es ganz normal, dass der Trainer in den Fokus rückt. Das ist bei den Stuttgarter Kickers nicht anders als in Hamburg. Wobei sich der Regionalligist durchaus an dem krisengeschüttelten Bundesligisten orientiert. „Es hilft nichts, jetzt in Panik zu verfallen“, sagt der Präsident Hans Kullen, der auf Kontinuität setzt und nach vielen Einzelgesprächen zur Erkenntnis gekommen ist: „Ich habe nicht das Gefühl, dass der Trainer die Mannschaft nicht mehr erreicht.“ Und überhaupt: vor Kurzem sei er dazu gedrängt worden, den Vertrag mit Dutt vorzeitig zu verlängern – zu verbesserten Konditionen, versteht sich. Dieses Thema ist momentan aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Der Manager Joachim Cast betont jedenfalls: „Die Trainerfrage stellt sich nicht.“

Dennoch: die Lage ist ernst, schließlich stehen die Kickers inzwischen näher an einem Abstiegs- als an einem Aufstiegsplatz. Und eine Trendwende zeichnet sich nicht ab. „Es ist eine Spirale, die nach unten geht, da kommt man nur in kleinen Schritten wieder heraus“, sagt Dutt, der in den vergangenen Wochen viel probiert hat: von Zuckerbrot bis Peitsche, Viererkette und Dreierkette, von freien Tagen bis zu Sonderschichten – alles ohne den gewünschten Effekt.

„Natürlich würde ich hinterher einiges anders machen“, sagt Dutt selbstkritisch. Die Umstellung auf eine Dreierkette zum Beispiel hat sich nicht bewährt, anders als im Vorjahr. „Damals haben wir mit dieser Taktik sieben Spiele nicht verloren“, erklärt der Trainer. Und auch Manuel Hartmann, der sich zuletzt in der ungewohnten Rolle als rechter Verteidiger wiederfand, verteidigt die Maßnahme: „Wir haben das im Training wirklich gut geübt.“ Dumm nur, dass es auf dem Platz völlig anders rüberkam.

Hinzu kommt, dass sich die Neuzugänge nicht mehr so präsentieren wie zu Saisonbeginn. Qualität statt Quantität lautete die Maßgabe des Vereins, der sich auf Grund der wirtschaftlichen Zwänge keinen 22-Mann-Kader mit gleichwertigen Regionalligaspielern leisten kann. Doch nachdem Laszlo Kanyuk lange ausgefallen war und seitdem nur sporadisch seine Fähigkeiten gezeigt hat, geht die Formkurve bei Sascha Benda und Christian Okpala seit Wochen rapide nach unten. Und: eine dominante Leitfigur ist trotz der teuren Neuzugänge nicht in Sicht.

„Im Moment ist alles eine Kopfsache“, sagt Dutt, der zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nichts davon hält, einen Mentaltrainer zu holen, zu dem die Spieler kein Vertrauen haben. „Ich bin jetzt als Psychologe gefordert“, sagt der Trainer, der trotz der Talfahrt ausgesprochen konzentriert und sachlich wirkt. Was durchaus mit dem Umfeld zusammenhängt. „Die Ruhe und Souveränität von Präsidium und Manager ist für mich Motivation und Verantwortung zugleich“, sagt Dutt, der mit Kullen und Cast mehr als nur eine Zweckgemeinschaft bildet. „Da wird auch konträr diskutiert“, sagt Cast.

Dutt: „Eine solche Durststrecke kommt jedes Jahr mal vor.“ Wobei der Kickers-Trainer zugeben muss: „Acht Spiele ohne Sieg gab es bei mir, glaube ich, noch nie.“ Die Serie schreit auch nicht nach Fortsetzung, denn jede Geduld geht einmal zu Ende.

Stuttgarter Zeitung

„Uns fehlt ein Typ wie Minkwitz“
 
Kickers-Präsident Kullen
 
Stuttgart – Den Trainer nimmt er in Schutz, die Mannschaft in die Pflicht. Präsident Hans Kullen gibt sich trotz der Talfahrt der Stuttgarter Kickers kämpferisch: „Wir haben schon größere Rückstände aufgeholt.“

Herr Kullen, wie erklären Sie sich den Absturz der Blauen in der Regionalliga?

So komisch es klingt: Ich habe gegen Kassel eine Kickers-Mannschaft gesehen, die den Schalter unbedingt umlegen wollte. Wir erwischten aber einen der Tage, an denen einfach nichts klappt. Die Hauptgründe für die Talfahrt liegen weiter zurück.

Legen Sie los.

Der eine liegt in der Selbstzufriedenheit nach den Anfangserfolgen. Und dann wurde mir schon im September viel zu viel gejammert. Dies war auch der Grund, warum der Trainer und ich mit den Spielern viele Gespräche geführt haben, die im Team ein Umdenken bewirkt haben. Das Motto heißt: Jetzt erst recht!

Sie haben zu viele Heulsusen im Team?

Heulsusen ist nicht der richtige Ausdruck, aber vielleich dachte der eine oder andere Spieler, es läuft von alleine. Einen Typ wie Stefan Minkwitz haben wir leider nur noch als Co-Trainer auf der Bank.

Ein Fehler in der Personalpolitik.

(Stöhnt.) Ich hoffe nach wie vor, dass die Neuzugänge die Lücke noch ausfüllen werden. Kanyuk war lange verletzt – und bei Okpala bin ich mir sicher: Er wird am Samstag in Hoffenheim explodieren.

Bleibt die Wende aus, wird es in der Winterpause zu Veränderungen kommen?

Wir werden die Augen offen halten.

Haben Sie die Hoffnung auf den Aufstieg schon begraben?

Ich bin kein Träumer. Aber in Anbetracht der Drei-Punkte-Regel kommt Aufgeben für mich nicht in Frage. Wir wollen das Unmögliche noch möglich machen. Wir haben schon viel größere Rückstände aufgeholt.

Was passiert mit Robin Dutt, wenn auch die nächsten drei Spiele verloren gehen?

Erstens werden wir die nächsten drei Spiele nicht verlieren. Und zweitens bin ich durchaus bereit, ähnlich wie der HSV, die Gesetzmäßigkeiten der Branche zu durchbrechen. Wir halten zusammen und wollen den Vertrag mit dem Trainer verlängern.

Fragen von Jürgen Frey

Stuttgarter Nachrichten

Kickers-Krise und ihre Gründe
 
Von fehlenden Führungsspielern bis zu Abwehrschwächen und zu viel Euphorie
 
Stuttgart – Nach dem 1:3 gegen Kassel warten die Stuttgarter Kickers nun schon seit acht Spielen auf einen Sieg in der Regionalliga. Das Rätselraten über den Absturz ist groß. Den einen und einzigen Grund gibt es nicht. Mehrere Faktoren spielen eine Rolle.

VON JÜRGEN FREY

Fehlende Führungsspieler

In den ersten sieben Spielen feierte die, im Gegensatz zu anderen Teams, eingespielte Kickers-Elf sechs Siege. In dieser Phase wirkte sich ein großes Manko nicht aus: Der Mannschaft fehlt ein abgezockter Routinier mit Ausstrahlung, der in kritischen Phasen seine Mitspieler mitreißt. Im Team tummeln sich zu viele brave Spielertypen.

Schwächen in der Abwehr

Die Notwendigkeit war bereits Ende vergangener Saison offensichtlich: Um der Hintermannschaft auf Dauer die nötige Stabilität zu geben, ist ein kopfballstarker Abwehrspieler nötig. Trainer Robin Dutt setzte andere Prioritäten: Nach der Verpflichtung von Sascha Benda gab es keinen finanziellen Spielraum mehr.

Keine Alternativen im Sturm

Zu Mirnes Mesic und Christian Okpala gibt es keine ernsthaften Alternativen. Darunter leidet der Konkurrenzdruck im Angriff. Ein echter Joker fehlt auf der Bank.

Mangelnde Organisation

Gegen Kassel ließ das Team über weite Strecken jegliche Organisation vermissen. Vor allem in der Defensive. Gegen den Ball wurde nicht effektiv verschoben, die Laufwege stimmten nicht. „Das hat viel mit Selbstvertrauen zu tun“, sagt Trainer Robin Dutt. Gut möglich, dass es auch eine Folge der Umstellung auf das 3-5-2-System war, das zuvor im Spiel bei 1860 München II erstmals in dieser Saison von Beginn an praktiziert wurde. Am morgigen Samstag (14.30 Uhr) im Spiel bei der TSG Hoffenheim spricht alles für eine Rückkehr zum 4-4-2.

Zu viel Euphorie zu Beginn

Für die Führungsetage gab es nach dem Traumstart schnell nur noch ein Thema: die zweite Liga. Die Spieler bekamen sogar den Auftrag, intern über eine Aufstiegsprämie zu verhandeln. Auch die flotten Sprüche ihres Trainers wie beispielsweise vor der Auslosung der zweiten DFB-Pokalrunde („Ich will dem VfB nicht zumuten, schon in der zweiten Runde rauszufliegen“) scheint die Mannschaft nicht verkraftet zu haben.

Fehleinschätzung des Trainers

„Es gibt keine zwei Teams, die über uns thronen“, hatte Dutt vor der Saison behauptet. Die Korrektur folgte nach dem 0:3 gegen Wehen. „Wenn Hoffenheim und Wehen ihr Potenzial abrufen, reicht es für uns nicht.“

Es sieht nicht gut aus für die Blauen. Damit es wieder nach oben geht, muss schnell ein Erfolgserlebnis her. „Uns hilft nur ein Sieg weiter, sonst gar nichts“, sagt Dutt, der die Lage mit der Mannschaft gestern ruhig und sachlich analysierte. „Das Team ist am Boden. Wer Lust hat, draufzuhauen, kann das tun, ich stelle mich vor die Mannschaft“, erklärte er. Nicht die schlechteste Idee vor der Hürde bei Krösus Hoffenheim.

Stuttgarter Nachrichten

„Das sind die Jungs, die wir haben“

Warum die Verantwortlichen der Stuttgarter Kickers die Spieler mit Samthandschuhen anfassen
 
Stuttgart – Mit jedem Negativerlebnis wird es schwerer. Seit acht Ligaspielen sind die Regionalliga-Fußballer der Stuttgarter Kickers ohne Sieg, entsprechend sinkt das Selbstvertrauen. Der Auftritt beim 1:3 gegen Aufsteiger Hessen Kassel war der (vorläufige?) Tiefpunkt, auch wenn der Wille erkennbar war. „Die Einsatzbereitschaft ist der kleinste Funke Hoffnung, an dem ich ansetzen kann“, sagte Trainer Robin Dutt.
 
Von Sigor Paesler

Vom ersten bis zum elften Spieltag standen die „Blauen“ immer auf einem Aufstiegsplatz, neun Mal davon als Tabellenführer. Jetzt, nach 15 Begegnungen, ist die Mannschaft nur noch Sechster, der Rückstand zum Spitzenduo SV Wehen und TSG Hoffenheim beträgt bereits satte zehn Zähler. Nach dem fulminanten Saisonstart und dem folgenden Einbruch lässt sich feststellen: So gut, wie es am Anfang aussah, ist die Mannschaft nicht. Die momentanen Auftritt spiegeln ihr Leistungsvermögen aber auch nicht wider.

In Normalform wäre ein gutes Ergebnis gegen Kassel drin gewesen. Genauso war im Spiel zuvor gegen Spitzenreiter Wehen zu erkennen, wo die Unterschiede zwischen einem vermeintlichen und einem wirklichen Spitzenteam liegen. Morgen (14.30 Uhr) beim Zweiten Hoffenheim wäre ein Sieg der Stuttgarter eine große Überraschung.

Nachdem Dutt und Präsident Hans Kullen nach dem 1:1 bei 1860 München II lauter geworden waren, entschieden sie sich nun dafür, die Spieler mit Samthandschuhen anzufassen. Lob hatten die zwar nicht wirklich verdient. Aber es hat sich wohl die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Mannschaft mit dem Druck nicht umgehen kann. Die Einsatzbereitschaft gegen Kassel mündete in eine lähmende Verkrampfung. Warum sonst gab es so viele Fehlpässe, warum so viele Abwehrfehler? Warum kam kaum ein Pass des technisch versierten Laszlo Kanyuk an? Warum erspielte sich Christian Okpala, Torschützenkönig der vergangenen Saison, abgesehen von seinem verschossenen Elfmeter, keine Torchance.

Rückendeckung für die Spieler
„Das sind die Jungs, die wir haben, die am Anfang der Saison hervorragend gespielt haben und jetzt in einem Tief stecken“, erklärte Dutt und sagte den Spielern „absolute Rückendeckung“ zu. Die hat übrigens auch der Trainer, ein in der Branche nicht selbstverständlicher Umstand. „Darüber brauchen wir gar nicht zu diskutieren“, sagte Manager Joachim Cast. Wie das Team aus dem Tief herauskommt, ist umso mehr Inhalt der Diskussionen. „Die Verunsicherung ist allgegenwärtig“, hat Cast festgestellt. Ein Erfolgserlebnis würde natürlich helfen. Aber das zu erreichen, wird mit jedem Negativerlebnis schwerer.

Eßlinger Zeitung

Presse zur Krise der Blauen

Dutt übt Selbstkritik
 
Kickers-Trainer als Psychologe
 
STUTTGART (ump). Die Stuttgarter Kickers befinden sich in der Fußball-Regionalliga im freien Fall. Acht Spiele ohne Sieg hat es in den drei Jahren unter Robin Dutt noch nie gegeben. Dennoch sagt der Manager Joachim Cast: „Die Trainerfrage stellt sich nicht.“

Nach acht Spielen ohne Sieg ist es ganz normal, dass der Trainer in den Fokus rückt. Das ist bei den Stuttgarter Kickers nicht anders als in Hamburg. Wobei sich der Regionalligist durchaus an dem krisengeschüttelten Bundesligisten orientiert. „Es hilft nichts, jetzt in Panik zu verfallen“, sagt der Präsident Hans Kullen, der auf Kontinuität setzt und nach vielen Einzelgesprächen zur Erkenntnis gekommen ist: „Ich habe nicht das Gefühl, dass der Trainer die Mannschaft nicht mehr erreicht.“ Und überhaupt: vor Kurzem sei er dazu gedrängt worden, den Vertrag mit Dutt vorzeitig zu verlängern – zu verbesserten Konditionen, versteht sich. Dieses Thema ist momentan aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Der Manager Joachim Cast betont jedenfalls: „Die Trainerfrage stellt sich nicht.“

Dennoch: die Lage ist ernst, schließlich stehen die Kickers inzwischen näher an einem Abstiegs- als an einem Aufstiegsplatz. Und eine Trendwende zeichnet sich nicht ab. „Es ist eine Spirale, die nach unten geht, da kommt man nur in kleinen Schritten wieder heraus“, sagt Dutt, der in den vergangenen Wochen viel probiert hat: von Zuckerbrot bis Peitsche, Viererkette und Dreierkette, von freien Tagen bis zu Sonderschichten – alles ohne den gewünschten Effekt.

„Natürlich würde ich hinterher einiges anders machen“, sagt Dutt selbstkritisch. Die Umstellung auf eine Dreierkette zum Beispiel hat sich nicht bewährt, anders als im Vorjahr. „Damals haben wir mit dieser Taktik sieben Spiele nicht verloren“, erklärt der Trainer. Und auch Manuel Hartmann, der sich zuletzt in der ungewohnten Rolle als rechter Verteidiger wiederfand, verteidigt die Maßnahme: „Wir haben das im Training wirklich gut geübt.“ Dumm nur, dass es auf dem Platz völlig anders rüberkam.

Hinzu kommt, dass sich die Neuzugänge nicht mehr so präsentieren wie zu Saisonbeginn. Qualität statt Quantität lautete die Maßgabe des Vereins, der sich auf Grund der wirtschaftlichen Zwänge keinen 22-Mann-Kader mit gleichwertigen Regionalligaspielern leisten kann. Doch nachdem Laszlo Kanyuk lange ausgefallen war und seitdem nur sporadisch seine Fähigkeiten gezeigt hat, geht die Formkurve bei Sascha Benda und Christian Okpala seit Wochen rapide nach unten. Und: eine dominante Leitfigur ist trotz der teuren Neuzugänge nicht in Sicht.

„Im Moment ist alles eine Kopfsache“, sagt Dutt, der zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nichts davon hält, einen Mentaltrainer zu holen, zu dem die Spieler kein Vertrauen haben. „Ich bin jetzt als Psychologe gefordert“, sagt der Trainer, der trotz der Talfahrt ausgesprochen konzentriert und sachlich wirkt. Was durchaus mit dem Umfeld zusammenhängt. „Die Ruhe und Souveränität von Präsidium und Manager ist für mich Motivation und Verantwortung zugleich“, sagt Dutt, der mit Kullen und Cast mehr als nur eine Zweckgemeinschaft bildet. „Da wird auch konträr diskutiert“, sagt Cast.

Dutt: „Eine solche Durststrecke kommt jedes Jahr mal vor.“ Wobei der Kickers-Trainer zugeben muss: „Acht Spiele ohne Sieg gab es bei mir, glaube ich, noch nie.“ Die Serie schreit auch nicht nach Fortsetzung, denn jede Geduld geht einmal zu Ende.

Stuttgarter Zeitung

„Uns fehlt ein Typ wie Minkwitz“
 
Kickers-Präsident Kullen
 
Stuttgart – Den Trainer nimmt er in Schutz, die Mannschaft in die Pflicht. Präsident Hans Kullen gibt sich trotz der Talfahrt der Stuttgarter Kickers kämpferisch: „Wir haben schon größere Rückstände aufgeholt.“

Herr Kullen, wie erklären Sie sich den Absturz der Blauen in der Regionalliga?

So komisch es klingt: Ich habe gegen Kassel eine Kickers-Mannschaft gesehen, die den Schalter unbedingt umlegen wollte. Wir erwischten aber einen der Tage, an denen einfach nichts klappt. Die Hauptgründe für die Talfahrt liegen weiter zurück.

Legen Sie los.

Der eine liegt in der Selbstzufriedenheit nach den Anfangserfolgen. Und dann wurde mir schon im September viel zu viel gejammert. Dies war auch der Grund, warum der Trainer und ich mit den Spielern viele Gespräche geführt haben, die im Team ein Umdenken bewirkt haben. Das Motto heißt: Jetzt erst recht!

Sie haben zu viele Heulsusen im Team?

Heulsusen ist nicht der richtige Ausdruck, aber vielleich dachte der eine oder andere Spieler, es läuft von alleine. Einen Typ wie Stefan Minkwitz haben wir leider nur noch als Co-Trainer auf der Bank.

Ein Fehler in der Personalpolitik.

(Stöhnt.) Ich hoffe nach wie vor, dass die Neuzugänge die Lücke noch ausfüllen werden. Kanyuk war lange verletzt – und bei Okpala bin ich mir sicher: Er wird am Samstag in Hoffenheim explodieren.

Bleibt die Wende aus, wird es in der Winterpause zu Veränderungen kommen?

Wir werden die Augen offen halten.

Haben Sie die Hoffnung auf den Aufstieg schon begraben?

Ich bin kein Träumer. Aber in Anbetracht der Drei-Punkte-Regel kommt Aufgeben für mich nicht in Frage. Wir wollen das Unmögliche noch möglich machen. Wir haben schon viel größere Rückstände aufgeholt.

Was passiert mit Robin Dutt, wenn auch die nächsten drei Spiele verloren gehen?

Erstens werden wir die nächsten drei Spiele nicht verlieren. Und zweitens bin ich durchaus bereit, ähnlich wie der HSV, die Gesetzmäßigkeiten der Branche zu durchbrechen. Wir halten zusammen und wollen den Vertrag mit dem Trainer verlängern.

Fragen von Jürgen Frey

Stuttgarter Nachrichten

Kickers-Krise und ihre Gründe
 
Von fehlenden Führungsspielern bis zu Abwehrschwächen und zu viel Euphorie
 
Stuttgart – Nach dem 1:3 gegen Kassel warten die Stuttgarter Kickers nun schon seit acht Spielen auf einen Sieg in der Regionalliga. Das Rätselraten über den Absturz ist groß. Den einen und einzigen Grund gibt es nicht. Mehrere Faktoren spielen eine Rolle.

VON JÜRGEN FREY

Fehlende Führungsspieler

In den ersten sieben Spielen feierte die, im Gegensatz zu anderen Teams, eingespielte Kickers-Elf sechs Siege. In dieser Phase wirkte sich ein großes Manko nicht aus: Der Mannschaft fehlt ein abgezockter Routinier mit Ausstrahlung, der in kritischen Phasen seine Mitspieler mitreißt. Im Team tummeln sich zu viele brave Spielertypen.

Schwächen in der Abwehr

Die Notwendigkeit war bereits Ende vergangener Saison offensichtlich: Um der Hintermannschaft auf Dauer die nötige Stabilität zu geben, ist ein kopfballstarker Abwehrspieler nötig. Trainer Robin Dutt setzte andere Prioritäten: Nach der Verpflichtung von Sascha Benda gab es keinen finanziellen Spielraum mehr.

Keine Alternativen im Sturm

Zu Mirnes Mesic und Christian Okpala gibt es keine ernsthaften Alternativen. Darunter leidet der Konkurrenzdruck im Angriff. Ein echter Joker fehlt auf der Bank.

Mangelnde Organisation

Gegen Kassel ließ das Team über weite Strecken jegliche Organisation vermissen. Vor allem in der Defensive. Gegen den Ball wurde nicht effektiv verschoben, die Laufwege stimmten nicht. „Das hat viel mit Selbstvertrauen zu tun“, sagt Trainer Robin Dutt. Gut möglich, dass es auch eine Folge der Umstellung auf das 3-5-2-System war, das zuvor im Spiel bei 1860 München II erstmals in dieser Saison von Beginn an praktiziert wurde. Am morgigen Samstag (14.30 Uhr) im Spiel bei der TSG Hoffenheim spricht alles für eine Rückkehr zum 4-4-2.

Zu viel Euphorie zu Beginn

Für die Führungsetage gab es nach dem Traumstart schnell nur noch ein Thema: die zweite Liga. Die Spieler bekamen sogar den Auftrag, intern über eine Aufstiegsprämie zu verhandeln. Auch die flotten Sprüche ihres Trainers wie beispielsweise vor der Auslosung der zweiten DFB-Pokalrunde („Ich will dem VfB nicht zumuten, schon in der zweiten Runde rauszufliegen“) scheint die Mannschaft nicht verkraftet zu haben.

Fehleinschätzung des Trainers

„Es gibt keine zwei Teams, die über uns thronen“, hatte Dutt vor der Saison behauptet. Die Korrektur folgte nach dem 0:3 gegen Wehen. „Wenn Hoffenheim und Wehen ihr Potenzial abrufen, reicht es für uns nicht.“

Es sieht nicht gut aus für die Blauen. Damit es wieder nach oben geht, muss schnell ein Erfolgserlebnis her. „Uns hilft nur ein Sieg weiter, sonst gar nichts“, sagt Dutt, der die Lage mit der Mannschaft gestern ruhig und sachlich analysierte. „Das Team ist am Boden. Wer Lust hat, draufzuhauen, kann das tun, ich stelle mich vor die Mannschaft“, erklärte er. Nicht die schlechteste Idee vor der Hürde bei Krösus Hoffenheim.

Stuttgarter Nachrichten

Presse zu Stuttgarter Kickers – Hessen Kassel (1:3)

1:3 – Talfahrt ohne Ende
 
Die Stuttgarter Kickers verlieren in der Fußball-Regionalliga auch gegen Hessen Kassel
 
STUTTGART. Die Krise der Stuttgarter Kickers nimmt immer beängstigendere Formen an. Gestern Abend unterlag der zwischenzeitliche Tabellenführer dem Aufsteiger Hessen Kassel 1:3 – und wartet in der Regionalliga nun seit acht Spielen auf einen Sieg.

Von Joachim Klumpp

Sieben Spiele ohne Sieg hinterlassen ihre Spuren – auch bei den Zuschauern. Die 2555 Besucher im Gazistadion bedeuteten gestern Abend Minusrekord für die Stuttgarter Kickers in dieser Saison. Und mit dem 1:3 gegen Hessen Kassel verspielte sich die Mannschaft auch noch die letzten Sympathien, sodass es vielleicht gar nicht ungelegen kommt, wenn das nächste Heimspiel gegen Elversberg ohne Fans stattfinden muss.

Wer weiß, wie die Partie gestern gelaufen wäre, wenn Christian Okpala kurz vor der Halbzeit einen an Mesic verursachten Foulelfmeter verwandelt hätte. Doch der auf Wiedergutmachung bedachte Stürmer scheiterte an Kassels Torwart Adler, auch im Nachschuss. Das sagt viel über die Verunsicherung der Mannschaft aus, die vor allem in der Abwehr einen desolaten Eindruck hinterließ. Was der Trainer aber nicht an seiner taktischen 3-5-2-Startformation festmachen wollte. „Es gibt keinen Grund einzelne Mannschaftsteile zu kritisieren“, sagte Robin Dutt, auch wenn er zugab: „Man hat gesehen, dass in der Dreierkette nicht alles funktionierte.“

Was die Gäste frühzeitig erkannt haben, ganz nach der Marschrichtung ihres Trainers Matthias Hamann, der später sagte: „Wir wollten die Verunsicherung des Gegners ausnutzen.“ Volltreffer. Bereits in der 13. Minute kam Kassels Christoph Keim nach einem Eckball ungehindert zum Kopfball – 0:1. Und sechs Minuten später durfte der quirlige Daniel Beyer ungehindert aus 25 Metern abziehen, zum 0:2. Als Oliver Stierle ebenfalls mit einem Distanzschuss der Anschlusstreffer für die Kickers gelang (31.), keimte so etwas wie Hoffnung auf den Rängen. Doch die machten die Kickers selbst zunichte. Erst schaute die Abwehr zu, wie Beyer abziehen und Bauer zum 1:3 abstauben durfte (39.), dann kam das Malheur mit dem Elfmeter. „Das Ganze hat mit fehlendem Selbstbewusstsein zu tun“, versucht Dutt die Talfahrt zu erklären. „Die Spieler liegen total am Boden, und wer Lust hat, kann jetzt noch draufhauen.“ Er hält sich lieber an den wenigen positiven Anzeichen fest: „Man konnte der Mannschaft sicher nicht den fehlenden Willen absprechen, die Wende zu schaffen.“

Doch Wille allein reicht in der Regionalliga nicht. Der Kapitän Jens Härter war als linker Verteidiger ein permanenter Unsicherheitsfaktor, an Laszlo Kanyuk lief das Spiel in Richtung Offensive weitgehend vorbei. Die Gäste aus Kassel konnten sich nach der Pause also auf Konter verlegen und waren dem vierten Treffer dabei manchmal näher als die Kickers dem Anschlusstor, das vor allem Oliver Stierle zweimal auf dem Fuß hatte.

Für die Kickers brechen schwere Zeiten an. Gegen wen will man noch gewinnen, wenn nicht zu Hause gegen den Aufsteiger Kassel? Vom Aufstieg spricht niemand mehr, in der momentanen Verfassung muss die Mannschaft vielmehr aufpassen, nicht in die Abstiegsregion durchgereicht zu werden.

„Wir werden versuchen, die Mannschaft Schritt für Schritt mental und taktisch wieder aufzubauen“, sagt Dutt, „auch wenn das keine leichte Aufgabe ist.“ Und der Manager Joachim Cast fügt hinzu: „Das geht nicht von heute auf morgen.“ Aber vielleicht ja auf übermorgen. Dann müssen die Kickers zum Titelfavoriten nach Hoffenheim. Es fällt schwer, ausgerechnet dort an das Ende der Negativserie zu glauben. Auch wenn Cast sagt: „Manchmal passiert das ja gerade, wenn man nicht damit rechnet.“

Kickers: Yelldell – Hartmann, Yildiz, Härter (68. Kanitz) – Benda, Akcay – Schlabach, Kanyuk (56. Gambo), Stierle – Mesic, Okpala.

Tore: 0:1 Keim (13.), 0:2 Beyer (19.), 1:2 Stierle (31.), 1:3 Bauer (39.).

Besonderes Vorkommnis: Okpala scheitert mit Foulelfmeter an Adler (45.).

Stuttgarter Zeitung

1:3 – Die Kickers völlig von der Rolle
 
Okpala verschießt Elfmeter gegen Hessen Kassel
 
Stuttgart – Kürzlich träumte man bei den Stuttgarter Kickers noch vom Aufstieg in die zweite Liga. Damit ist nun endgültig Schluss. Am Mittwoch beendete der Fußball-Regionalligist sein achtes Spiel in Folge ohne Sieg. Gegen Hessen Kassel setzte es eine bittere 1:3(1:3)-Heimniederlage.

VON JÜRGEN FREY

Es war kurz vor 21 Uhr, als der Stimmungswandel bei den Stuttgarter Kickers endgültig offenkundig wurde. 1:3 hieß es nach 90 Minuten gegen Aufsteiger Hessen Kassel – und als die Mannschaft der Blauen mit hängenden Köpfen vom Platz schlich, wurde sie begleitet von ein paar Pfiffen und meist fassungslosem Schweigen der 2555 Zuschauer. Wo kürzlich noch Aufstiegsträume blühten, herrscht nun Tristesse pur.

Leidenschaft, Offensivgeist und Kombinationsfußball: All das, was die Blauen zu Beginn der Saison die Tabellenspitze erklimmen ließ, scheint nun wie weggeblasen. „Uns fehlt Selbstvertrauen, daher wirkt vieles unkoordiniert“, sagte Kickers-Coach Robin Dutt, der schon Mitte der ersten Halbzeit immer wieder fassungslos die Hände vors Gesicht schlug.

Zu diesem Zeitpunkt war die Niederlage der Kickers schon so gut wie besiegelt. In der 13. Minute hatte Christoph Keim die Führung für die Hessen erzielt, sechs Minuten später erhöhte Daniel Beyer auf 2:0. Und das 1:2 von Oliver Stierle (31.) beantworteten die Gäste mit dem dritten Tor durch Thorsten Bauer. Erschreckend orientierungslos präsentierte sich in dieser Phase vor allem die Abwehr mit Manuel Hartmann, Jens Härter und Recep Yildiz. Doch auch der Rest des Teams wirkte wie eine Mannschaft, die mit den vorderen Rängen der Regionalliga rein gar nichts zu tun hat. Bezeichnend für die Leistung der Kickers: In der Nachspielzeit der ersten Hälfte scheiterte Christian Okpala mit einem Foulelfmeter am Kasseler Schlussmann Oliver Adler. „Es kommt alles zusammen“, klagte Dutt, „das Team liegt am Boden.“

Nach der Pause waren die Blauen zwar bemüht, ein echter Ruck ging allerdings nicht durch das Team – und der Sieg der Gäste geriet nicht mehr wirklich in Gefahr.

Was den Kickers nach acht Spielen ohne Sieg bleibt, ist eine echte Chance auf Wiedergutmachung am kommenden Samstag. Dann treten die Blauen bei der TSG Hoffenheim an. „Wir brauchen einen Sieg“, sagt Dutt. Leicht wird das aber nicht. Denn auch die Hoffenheimer erleben derzeit einen Stimmungswandel: Der Saisonstart beim Team von Ralf Rangnick verlief holprig, nun stehen die Hoffenheimer auf Rang zwei.

Stuttgarter Nachrichten

Sie haben sich bemüht  
Die Stuttgarter Kickers unterliegen Hessen Kassel mit 1:3 – Dutt stellt sich vor die Mannschaft
 
Stuttgart – Die Talfahrt der Stuttgar-ter Kickers setzt sich fort. Der Fußball-Regionalligist unterlag gestern Abend Aufsteiger Hessen Kassel mit 1:3 (1:3). Fehlende Einsatzbereitschaft kann der Mannschaft diesesmal zwar nicht vorgeworfen werden. Dennoch war der Auftritt vor nur 2555 Zuschauern desolat. Im Zeugnis würde stehen: „Sie haben sich bemüht.“

Von Sigor Paesler

„Wir tun und wir machen, aber im Moment fruchtet es einfach nichts“, sagte Stuttgarts Verteidiger Manuel Hartmann frustriert. „Irgendwann müssen wir aus dem Tal doch wieder rauskommen.“ Mit der gestern gezeigten Leistung wird das nicht klappen, denn Einsatz allein reicht eben auch nicht. Das sah auch Kickers-Coach Robin Dutt so. Dennoch wollte er die Mannschaft nicht zu hart kritisieren. „Man kann ihr den Willen nicht absprechen, aber leider hat es sehr unkoordiniert gewirkt“, analysierte er.

Im Stadionheft hatte Dutt angesichts des schwachen Auftrittes zuletzt beim 1:1 in München unmissverständlich klar gemacht, was er von den Spielern erwartet. Er stelle sich vor einen großen Teil der Mannschaft, die Verantwortung zeige. Die „sich anders Verhaltenden“ aber warnte er, der Verein müsse „notfalls ohne sie auskommen“. Weiter schrieb er vom „nun letzten Warnschuss“. Für Bashiru Gambo bedeutete das zunächst einen Platz auf der Bank, der zuletzt ebenfalls gescholtene Christian Okpala aber spielte von Beginn an. Die Kickers kämpfen. Das fehlende Selbstvertrauen nach sieben Ligaspielen ohne Sieg aber war in jeder Aktion zu spüren. Im Spielaufbau keine Ideen und statt dessen ein Fehlpass nach dem anderen, in der Defensive reichlich unsortiert. Dutt hatte von einer Vierer- auf eine Dreierabwehrkette umgestellt – was er schnell wieder korrigierte. Drei Gegentore in der ersten Hälfte sprechen eine deutliche Sprache. Christoph Keim köpfte nach einer Ecke zum 1:0 für Kassel ein (13.). Nachdem die Gäste zweimal das Aluminium getroffen hatten, erhöhte Daniel Beyer mit einem Distanzschuss auf 2:0 (19.). Oliver Stierle verkürzte mit einem beherzten Schuss ebenfalls aus der Ferne auf 1:2 (21.). Doch nach einer schwachen Abwehr von Stuttgarts Keeper David Yelldell staubte Thorsten Bauer zum 3:1 für die Hessen ab (39.). Und als ob der Nackenschläge nicht genug wären, verschoss Okpala kurz vor der Pause einen an Mesic verschuldeten Foulelfmeter. „Momentan kommt alles zusammen, der Elfmeter war die Krönung“, meinte Dutt.

Der Coach schickte die Mannschaft unverändert aus der Kabine. Doch sie machte es nicht besser. Mit jeder Minute wurden die Aktionen hektischer. Die Gäste konzentrierten sich nur noch auf die Verteidigung, mussten aber mit Ausnahme von zwei Schüssen von Stierle keine gefährliche Situation mehr überstehen.

Auch wenn er die Leistung nicht beschönigen wollte, stellte sich Dutt gestern demonstrativ vor die Mannschaft. „Sie ist am Boden. Meine Aufgabe ist es, sie jetzt Zentimeter für Zentimeter aufzubauen“, sagte er. „Nach dem Spiel in München musste sie sich genug harte Worte anhören.“

Stuttgarter Kickers: Yelldell – Hart-mann, Yildiz, Härter (68. Kanitz) – Benda, Akcay – Schlabach, Kanyuk (57. Gambo), Stierle – Okpala, Me-sic.

Hessen Kassel: Adler – Gölbasi, Schönewolf, Klinger, Keim – Beyer, Busch, Fließer (85. Dickhaut), Schwager – Bauer (87. Oliev), Julio Cesar (77. Mason).

Schiedsrichter: Perl (München).

Zuschauer: 2555.

Tore: 0:1 Keim (13.), 0:2 Beyer (19.), 1:2 Stierle (31.), 1:3 Bauer (39.).

Gelbe Karten: Kanitz / Klinger.

Besonderes Vorkommnis: Adler (Kassel) hält Foulelfmeter von Ok-pala (45.+1).

Beste Spieler: Schlabach, Hart-mann / Beyer, Bauer, Schwager.

Eßlinger Zeitung

KSV setzt Glanzpunkte
Stuttgarter Kickers – Hessen Kassel 1:3. Schon früh ist der Löwen-Sieg klar
 
Von Florian Hagemann

Stuttgart. Was ist das für eine Partie, bei der die Fans einer Mannschaft schon nach 19 Minuten „Auswärtssieg“ brüllen – und kaum einer zweifelt daran? Es ist die Begegnung zwischen den Stuttgarter Kickers und dem KSV Hessen Kassel in der Fußball-Regionalliga. Und bei der war schon Mitte der ersten Halbzeit die Tendenz sehr klar. Gewinnen würde an diesem Mittwochabend in Stuttgart-Degerloch mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nur ein Team: das der Löwen.

Bis dahin hatte die Mannschaft von Trainer Matthias Hamann schon zweimal das Tor und je einmal Pfosten und Latte getroffen – und dabei eine sowohl kämpferisch als auch spielerisch ganz starke Leistung geboten. Am 3:1-Sieg gab es letztlich nichts zu deuteln – auch wenn die stark verunsicherten Gastgeber zwischenzeitlich noch einmal näher herankamen. Vergessen!

In Erinnerung dagegen bleiben vor allem die Glanzpunkte, die der KSV zwischen der 13. und der 45. Minute setzte: Christoph Keims Kopfballtor nach Daniel Beyers Ecke, das bewies, wie einfach doch Fußball sein kann. Beyers Treffer aus 25 Metern sechs Minuten später, in der 19. Minute, das bewies, wie sehr das Selbstbewusstsein zu dem Mittelfeldmann nach seinem 1:0 am vergangenen Wochenende gegen Pirmasens zurückgekehrt ist. Thorsten Bauers siebtes Saisontor in der 39. Minute nach Jan Fießers Schuss, das bewies, wie gefestigt der Aufsteiger auch nach einem Dämpfer wie dem zum 1:2 in der 31. Minute ist. Und schließlich Torwart Oliver Adlers große Szene unmittelbar vor der Pause, als er einen Elfmeter und den anschließenden Nachschuss glänzend parierte.

Auch in der zweiten Halbzeit ließ sich der KSV nicht beirren. Bereits kurz nach Wiederanpfiff hatte Bauer erneut eine große Möglichkeit – die dritte an diesem Abend nach seinem Tor und dem Pfostenschuss nach gut einer Viertelstunde. Später sollten noch zwei Chancen hinzukommen. Die Mannschaft funktionierte weiter – vornehmlich als konterstarkes Team, in dem sich ein personeller Wechsel Hamanns im Vergleich zum Heimspiel gegen Pirmasens bezahlt machte: Kim Schwager kam für Saky Noutsos in die Mannschaft – und sorgte für Belebung auf der zuletzt verwaisten linken Seite.

Der KSV hat jetzt 22 Punkte, rangiert gefestigt im Mittelfeld der Tabelle – nur noch einen Punkt vom einstigen Tabellenführer Stuttgarter Kickers entfernt. Spitzenreiter SV Wehen kann kommen. Er kommt am Samstag. Ins Auestadion.

KSV: Adler – Gölbasi, Schönewolf, Klinger, Keim – Beyer, Busch, Fießer (85. Dickhaut), Schwager – Bauer (87. Oliev), Cesar (77. Mason)

SR: Perl (München) – Z: 2555 Tore: 0:1 Keim (13.), 0:2 Beyer (19.), 1:2 Stierle (31.), 1:3 Bauer (39.)

HNA-Online

Bauers Entscheidung vor der Pause

Die Kickers begannen mit einer veränderten Taktik und spielten mit einer Dreier- statt Vierer-Kette. Dies verunsicherte die Hintermannschaft aber, die eher unorganisiert wirkte. Dies nutzten die Gäste, sie führten schnell mit 2:0. Dabei traf Keim per Kopf und Beyer aus der Distanz, wobei er bei seinem Schuss nicht gestört wurde. Dieser Spielstand war auch verdient, Kassel traf vorher schon zweimal Aluminium. Stierle brachte Stuttgart zwar wieder heran, doch Bauer stellte per Abstauber wenig später wieder den alten Rückstand her, nachdem Keeper Yelldell den Ball abprallen ließ.

Nach dem Wechsel zog sich Kassel zurück, und ließ so kaum Torchancen zu. Die beste hatte Stierle, der seinen Schuss aber neben das Tor setzte (70.). Die Kickers waren zwar bemüht, wirkten aber planlos.

Sigor Paesler

Kicker