Tino Köstel trägt das Kickers-K im Herzen

Von Jürgen Frey

STUTTGART. Den Vereinsanzug mit dem Kickers-Logo auf dem Jackett besitzt er noch nicht. Doch auch in Zivil brachte Tino Köstel den Stuttgarter Kickers bei seinem Debüt als Präsidiumsmitglied Glück. „Das war eine sehr engagierte Leistung, die Mannschaft trat als geschlossene Einheit auf“, sagte Köstel nach dem 2:0 am vergangenen Sonntag gegen die SpVgg Weiden.

Warum sich der ehemalige Torwart der Blauen als junger Familienvater, trotz hoher beruflicher Beanspruchung, das Ehrenamt beim Fußball-Regionalligisten antut? „Erstens fühle ich mich mit meinen 31 Jahren geehrt, so ein Amt angeboten zu bekommen. Zweitens glaube ich, dass ich mich sehr gut einbringen kann.“ Köstel trägt wie seine Präsidiumskollegen Kurz, Kummer und Kolberg nicht nur das Kickers-K im Namen, sondern auch im Herzen. Von 2002 bis 2006 stand er für die Blauen zwischen den Pfosten. Die Trainer Marcus Sorg, Rainer Adrion und Robin Dutt erlebte er. Mit dem aktuellen Co-Trainer Alexander Malchow, Spielmacher Enzo Marchese und Verteidiger Moritz Steinle spielte Köstel noch zusammen. Nach der aktiven Laufbahn konzentrierte sich der studierte Wirtschaftswissenschaftler auf den Beruf. Erst als Unternehmensberater, nun im Bereich Entwicklung und Controlling. „Der Ansatz ist im Sport und in der Wirtschaft doch der gleiche“, weiß Köstel, „wie geht man auf die Leute zu. Wie strukturiert man Aufgaben, wie arbeite ich effizient.“

Köstel ist innerhalb der Führungsetage für den sportlichen Bereich zuständig. Derzeit ist er dabei, sich einen Überblick zu verschaffen. Allzu viel kann er noch nicht sagen. Aber fest steht für ihn: „Bei den Kickers ist etwas am Wachsen.“ Und Köstel ist mittendrin. Er ist eloquent, umgänglich – aber auch einer, der seine Meinung klar und deutlich vertritt. Das war auch zuletzt beim SV Bonlanden der Fall. Dort hat er einmal pro Woche die Torhüter trainiert. Diesen Job hat er inzwischen aufgegeben. Logisch. Schließlich ist der Oberligist ein Konkurrent der Kickers II im Kampf gegen den Abstieg. Und am 31. März (17 Uhr) muss die erste Mannschaft der Blauen im WFV-Pokal-Viertelfinale auf den Fildern antreten. „Das wird wahnsinnig schwer für mich“, weiß Köstel jetzt schon, „aber die Partie hat für die Kickers auch finanziell sehr große Bedeutung.“ Und vielleicht ist der Vereinsanzug bis dahin auch schon angefertigt.

Stuttgarter Nachrichten

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