Vorberichte Hessen Kassel – Stuttgarter Kickers

Steinle rückt in Kassel für Köpf in die Kickers-Abwehr

Von Jürgen Frey

STUTTGART. Es ist mit einer Entfernung von 355 Kilometer die längste Auswärtsfahrt der Saison. Und dank eines Sponsors konnte Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers bereits am Freitag die Fahrt zum KSV Hessen Kassel antreten und vor der Partie an diesem Samstag (14 Uhr) in einem Hotel übernachten. Trainer Dirk Schuster ist froh über die professionelle Vorbereitung, denn die Partie bei einem der Aufstiegs-Topfavoriten wird eine der schwersten Aufgaben der Saison: „Wir sind Außenseiter, aber wir wollen zeigen, dass wir auch gegen eine der Spitzenmannschaften der Liga mithalten können“, sagt Schuster.

Für den an Schweinegrippe erkrankten und wegen seiner fünften Gelben Karte ohnehin gesperrten Simon Köpf wird Moritz Steinle neben Marcel Rapp in der Innenverteidigung spielen. Erstmals im Kader stehen wird Neuzugang Mahir Savranlioglu. Schuster: „Mit ihm sind wir vor allem nach vorne schwerer ausrechenbar.“

Im Hinblick auf die Mitgliederversammlung am kommenden Dienstag sucht Präsident Edgar Kurz nach wie vor mindestens einen weiteren Vorstandskollegen. Wie es derzeit aussieht, wird es nicht gelingen, einen ehemaligen Kickers-Spieler für den sportlichen Bereich mit ins neue Präsidium aufzunehmen. Kurz: „Es ist alles andere als einfach, Menschen im besten Alter, mit Familie und einem anspruchsvollen Beruf für solch ein Amt zu gewinnen.“

Stuttgarter Nachrichten

Marchese ist wieder an Bord

Stuttgart (bw) – Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers startet heute (14 Uhr) mit einem Auswärtsspiel bei Hessen Kassel in den Endspurt bis zur Winterpause. Das straffe Restprogramm sieht für die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster neben den Hessen drei weitere Gegner aus dem oberen Tabellendrittel vor. „Jetzt wird sich zeigen, wie wir gegen die vermeintlich starken Teams durchkommen und wo wir noch Defizite haben“, sagt Schuster, betont aber auch: „Ich bin der Meinung, dass wir mit allen mithalten können.“ Der Trainer kann heute gegen den Tabellensechsten wieder auf Enzo Marchese zurückgreifen. Der Spielmacher hat seinen Muskelfaserriss im Oberschenkel auskuriert. Dagegen wird Simon Köpf nicht dabei sein. Der Innenverteidiger ist an der Schweinegrippe erkrankt. Er hätte aber nach seiner fünften Gel­ben Karte ohnehin pausieren müssen. Neuzugang Mahir Savranlioglu steht zum ersten Mal im Kader. Allerdings wird der Mittelfeldspieler wohl zunächst auf der Bank Platz nehmen. „Kassel ist der Favorit. Aber ich bin optimistisch, dass wir dort etwas holen“, sagt Schuster.

Eßlinger Zeitung

Blaue im grünen Bereich
KSV-Gegner Stuttgarter Kickers hat die Erwartungen übererfüllt – Liveticker ab 13:45 Uhr

Kassel. Die Blauen, wie die Stuttgarter Kickers wegen ihrer Trikotfarbe genannt werden, sind voll im Soll. Einen Platz im unteren Mittelfeld hatte der Vorstand vor Beginn der Serie als Vorgabe ausgegeben. Tatsächlich aber stehen sie nach 14 Spieltagen besser da.

21 Punkte, 18:14 Tore – das reicht für Platz acht in der Regionalliga Süd. Nur einen Punkt und zwei Ränge schlechter als der KSV Hessen, der die Kickers heute im Auestadion empfängt (Anstoß: 14 Uhr).

An Lob wird denn auch nicht gespart. „Die Mannschaft spielt einen herzerfrischenden, ehrlichen Fußball“, hatte Kickers-Präsident Edgar Kurz kürzlich erklärt. Dies, obgleich das Team im Sommer nach dem Abstieg aus der 3. Liga völlig neu formiert worden war. 26 Spieler verließen den Klub, 19 kamen neu. Der letzte von ihnen vor einer Woche: Mahir Savranlioglu (23, Mittelfeld), der nach einem Engagement bei Schalke 04 II zuletzt ohne Verein war. Neun von den Neuen stammen aus der eigenen Jugend. Von den einstigen Stammkräften gehört nur noch ein Akteur fest zum Team: Kapitän Marcel Rapp (30). Er ist im Übrigen auch der Einzige, der auf Seiten der Blauen schon vor eineinhalb Jahren beim letzten Duell mit den Löwen dabei war. Die Begegnung im Auestadion endete damals vor 4500 Zuschauern unentschieden 1:1.

Rapp führt heute eine Mannschaft an, die ehrgeizig ist, technisch begabt und gefährlich. Dies gilt speziell für den 21-jährigen Stürmer Mijo Tunjic. Der Holländer mit kroatischen Wurzeln hat es schon auf neun Tore gebracht, zeichnet somit für die Hälfte aller Kickerstreffer verantwortlich. Ein Alleinunterhalter vorn. Zweitgefährlichster Mann ist ein Abwehrspieler: Marcel Ivanusa, der bislang dreimal traf, und der jetzt bis 2012 verlängerte.

Die Kickers gelten als solides, nur schwer zu besiegendes Team. Lediglich dreimal blieb man bislang ohne Punkte, beim Neuling Großaspach (1:2), in Pullendorf (0:1) und bei der Bundesliga-Reserve der Frankfurter Eintracht (1:3). Diesen drei Niederlagen stehen fünf Siege gegenüber, allesamt gegen eher schwächere Mannschaften. Hinzu kommen sechs Unentschieden. Remiskönige sind sie aber nicht. Übertroffen werden sie nämlich von den Löwen, die es schon auf sieben Punkteteilungen gebracht haben.

Bekanntester Mann bei den Kickers ist übrigens der Trainer. Der heißt Dirk Schuster, ist 41 Jahre alt und war einst Nationalspieler für die DDR und später, nach der Wiedervereinigung, für Deutschland. Der frühere Abwehrspieler löste im Sommer den geschassten Rainer Kraft ab. Vor seinem Engagement in Stuttgart trainierte Schuster den Oberligisten Durlach.

Die jüngere Bilanz spricht für die Löwen: Vier Spiele hat es seit 2006 gegeben. Der KSV siegte dreimal, ein Spiel endete Unentschieden.

HNA

Löwen wollen sich freiboxen
Fußball-Regionalligist KSV Hessen: Gegen Stuttgarter Kickers endlich wieder einen Dreier holen

Von Frank Ziemke

Kassel. Dominik Suslik, Fitnesstrainer des Fußball-Regionalligisten KSV Hessen Kassel, sorgt gerne für Abwechslung im Trainingsalltag. In dieser Woche, vor dem Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers am Samstag (14 Uhr, Auestadion), wurde es ruppig bei den Löwen. Boxen im Sportstudio des Kasselers Mohammad Rasuli stand auf dem Programm.

„Das war mal etwas ganz anderes und sehr intensiv“, sagt Dennis Lamczyk. Der Schlussmann sah beim Boxen durchaus Dinge, die ihm auch bei der Arbeit helfen können, die er im Kaseler Tor zu erledigen hat. „Beim Boxen geht es auch um Reaktionen und Reflexe. Mir hat das Spaß gemacht und ich kann mir gut vorstellen, das häufiger zu machen.“

„Den Biss dieses Sports können wir gut mitnehmen.“

Natürlich stieg die KSV-Trainingsgruppe – die Teilnahme war freiwillig – nicht in den Ring. Es sollte sich ja niemand verletzen. Beinarbeit stand stattdessen auf dem Programm, der Sandsack wurde bearbeitet. Ob ein Fußballer von einem Boxer lernen kann? „Natürlich“, sagt Lamczyk, „den Biss dieses Sport, den können wir gut mitnehmen.“ Auf den Brettern liegen und wieder aufstehen – das ist es, was der Torhüter meint. „Es ist zwar nicht so extrem bei uns, wir liegen nicht am Boden, aber klar ist, dass wir wieder weiter nach oben wollen“, so Lamczyk. Der KSV, so könnte man sagen, will sich gegen die Kickers nach zuletzt vier sieglosen Spielen endlich freiboxen.

„Ganz klar, ein Heimsieg muss her“, erklärt also auch Mirko Dickhaut. Der Trainer ist der festen Überzeugung, dass die zweiwöchige Pflichtspielpause seiner Mannschaft gut getan hat. Die Testspielerfolge – vor allem der gegen den VfL Bochum – hätten für größere Leichtigkeit gesorgt. Die endgültige Rückkehr ins alte Spielsystem mit einem Stoßstürmer und zwei offensiven Außen soll für zusätzliche Siherheit sorgen.

Und im Ergebnis für eine weitere Parallele zum Boxen sorgen: Unentschieden sind eher die Ausnahme bei den Faustkämpfern. „Ich kann kein Unentschieden mehr sehen“, sagen Lamczyk wie Dickhaut. Kein Wunder nach bereits sieben Punkteteilungen. „Wir treten dadurch auf der Stelle“, sagt Dickhaut. „Das bringt uns nicht weiter. Es mag zwar blöd klingen, aber lieber verliere ich einmal richtig und gewinne dann, als immer diese Unentschieden“, sagt Lamczyk. Und passend zum Boxtraining appelliert der Torhüter an seine Teamkollegen: „Wir müssen uns richtig reinkämpfen in dieses Spiel. Das ganze Reden hilft nicht, wenn am Wochenende die Leistung nicht stimmt.“

HNA

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