Presse zu Stuttgarter Kickers – Offenbacher Kickers (0:1)

Erneuter Rückschlag für die Kickers

Durch ein Tor des Ex-Stuttgarters Mirnes Mesic verliert das Schmitt-Team gegen Offenbach 0:1

STUTTGART (ump). Das Spiel der Stuttgarter Kickers in der dritten Fußballliga gegen Offenbach begann gestern mit einem traurigen Anlass, der Gedenkminute für Fritz Seeger. Der langjährige Ehrenratsvorsitzende und große Kickers-Fan ist am 1. April nach langer Krankheit im Alter von 78 Jahren verstorben. Auch das Ergebnis konnte die Laune der 4030 Zuschauer gestern nicht verbessern: Die Kickers verloren gegen den Namensvetter aus Offenbach – ausgerechnet durch einen Treffer des Ex-Stuttgarters Mirnes Mesic (85.).

„Wir wollen die Sache positiv angehen“, hatte der Kickers-Trainer Edgar Schmitt noch vor dem Spiel gesagt. Positiv und offensiv. Die Mannschaft begann zunächst tatsächlich wesentlich engagierter, versuchte den Gegner aus Offenbach mit Pressing unter Druck zu setzen und hatte nach einer Viertelstunde nach Vorarbeit von Orlando Smeekes durch Josip Landeka die beste Chance, doch er drosch den Ball über die Latte. Damit war die erste Sturm- und Drangphase der Kickers vorbei, die Gäste kamen besser ins Spiel und wurden besonders durch Distanzschüsse von Sebastian Becker gefährlich.

Die Kickers kamen jedoch mit neuem Schwung aus der Kabine und durch einen gefühlvollen Heber zur nächsten Chance, doch der Offenbacher Schlussmann Wulnikowski reagierte glänzend (53.). Auch die Gäste hatten ihre Chancen, so bei Fröhlichs Konterchance (55.), als er den Ball knapp neben den Pfosten setzte. Das Spiel war ausgeglichen, doch dann machte Mesic das Tor für Offenbach. Den Jubel an alter Wirkungsstätte verkniff er sich. Bitter für Stuttgart, das vor der Saison noch an einer Rückkehr von Mesic interessiert war. Und auch die Ergebnisse der Konkurrenten, die gestern allesamt punkteten, konnten die Stimmung bei den Kickers nicht mehr aufhellen.

Kickers: Salz – Steinle, Mann, Traub, Gentner – Parmak, Rosen, Gambo, Landeka – Schürg, Smeekes.

Offenbach: Wulnikowski – Alexander Huber, Goldschmitt, Heitmeier, Schutzbach – Haas, Christian Pospischil – Zinnow, Becker, Morys – Mesic.

Schiedsrichter: Achmüller (Freyung).

Tor: 0:1 Mesic (85.).

Stuttgarter Zeitung

Kickers kaum noch zu retten

Mesic trifft: Nach 0:1 gegen Offenbach enteilt die Konkurrenz den Blauen

Stuttgart – Für Joachim Cast war das Spiel gegen die Offenbacher Kickers eine „Frage der Ehre“. Fehlende Leidenschaft musste der Manager der Stuttgarter Kickers gestern Abend keinem Spieler vorwerfen, dennoch gab es ein 0:1 (0:0) – der Abstand des Drittliga-Letzten zu den Nichtabstiegsplätzen beträgt nun sechs Punkte.

VON JÜRGEN FREY

Paul Dittmer wollte nichts unversucht lassen. Also reiste der Großbäcker und Kickers-Edelfan aus Rotenburg an der Wüm- me an, um jedem Spieler einen Brief auf seinen Platz in der Kabine zu legen. Inhalt: „Meine blauen Götter – ihr schafft das!“

An der Verunsicherung des Teams änderte diese besondere Art der Motivation nichts, spielerisch ging wenig zusammen. Doch wenigstens kämpferisch waren die Blauen im Vergleich zum 0:3 gegen den VfB II nicht wiederzuerkennen. Die Kickers gaben alles – und trotzdem reichte es wieder nicht. „Wir haben einen enorm hohen Aufwand betrieben“, meinte Verteidiger Marcus Mann total enttäuscht, „da muss man halt auch mal einen Punkt mitnehmen.“

Mirnes Mesic hatte etwas dagegen. Der Ex-Kickers-Stürmer machte den Offenbacher Siegtreffer (85.), der nicht unerwartet kam. Denn nach einer guten Stunde war den Gastgebern die Luft ausgegangen. Vor allem der kämpferisch überragende Bashiru Gambo und Mustafa Parmak, der die wenigen spielerischen Höhepunkte setzte, hatten nicht genügend Körner. Christian Fröhlich (65.) und Suat Türker (76.) vergaben zunächst noch, dann sorgte Mesic für Frust bei den Blauen. „Ich bin sehr, sehr traurig“, meinte Trainer Edgar Schmitt, „wir haben so gut gespielt und trotzdem nichts geholt.“

In der Tat waren auch die Kickers aus Stuttgart zu Chancen gekommen. Zunächst zielte Josip Landeka unbedrängt übers Tor (15.), dann scheiterten Torsten Traub (54.) sowie Landeka und Parmak mit zwei Freistößen (56./58.). „Kampfgeist und Laufarbeit stimmten“, erklärte Kapitän Alexander Rosen, „der Einsatz war groß.“ Aber das allein wird nicht reichen im Kampf gegen den Abstieg – das weiß auch Rosen. Der Mittelfeldspieler hofft deshalb, dass am Ostersonntag (14 Uhr) bei Tabellenführer 1. FC Union Berlin eine ähnliche Überraschung gelingt wie beim 1:0-Sieg in Emden: „Dort hatte uns auch niemand auf der Rechnung . . .“

Das hörte sich schon fast ein bisschen nach Verzweiflung an, und auch die Verantwortlichen hatten nicht mehr zu bieten als Durchhalteparolen. „Abgerechnet wird am 38. Spieltag“, erklärte Schmitt. Und Cast meinte: „Es sind noch neun Spiele, da müssen wir alles in die Waagschale werfen.“

Da konnte mit Blick auf Hans-Jürgen Boysen fast schon ein wenig Neid aufkommen. Der Offenbacher Coach („Eine Unverschämtheit, was wir gezeigt haben“) schimpfte auf sein Team, durfte aber gestern Abend zufrieden auf die Tabelle schauen: Rang drei ist wieder in Reichweite.

Stuttgarter Nachrichten

Mesic stürzt Kickers tiefer in den Keller

Der Stuttgarter Drittligist verliert gegen Offenbach mit 0:1 – Abstand zum rettenden Ufer wächst auf sechs Punkte an

Stuttgart – Für den Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers wird die Lage im Kampf gegen den Abstieg immer prekärer. Das Schlusslicht unterlag den Kickers aus Offenbacher mit 0:1 (0:0) – der Klassenverbleib wird immer unwahrscheinlicher. Den Siegtreffer für Offenbach erzielte der ehemalige Stuttgarter Mirnes Mesic sechs Minuten vor Schluss.

Von Beate Wockenfuß

Ausgerechnet Mesic: Der Offenbacher hatte schon in der Vorrunde beim 4:0-Sieg der Hessen einen Treffer selbst erzielt und drei Tore vorbereitet. Und gestern war der ehemalige „Blaue“ erneut der Spielverderber.Nach dem Schlusspfiff lagen die Stuttgarter Spieler völlig frustriert auf dem Rasen. Die Art und Weise der Niederlage war schon bitter genug. Obendrein vergrößerte sich der Abstand zum rettenden Ufer auf sechs Punkte, weil die Konkurrenz Boden gutmachte. „Wir sind sehr traurig. Wir haben gut gespielt und die zwei, drei Chancen, die wir hatten, nicht verwertet“, meinte Trainer Edgar Schmitt. „Der Druck wird größer, die Spiele werden weinger, aber es geht weiter.“Auch Joachim Cast gibt den Kampf gegen den Abstieg noch nicht verloren. „Wir müssen weiter an uns glauben, auch wenn es nach einer unglücklichen Niederlage schwer fällt“, sagte der Manager. Selbst Offenbachs Trainer Hans-Jürgen Boysen räumte ein: „Die bessere Manschaft hat verloren.“ Die Stuttgarter Kickers traten im Duell mit ihren Namensvettern aus Offenbach die Flucht nach vorne an. Im Gegensatz zur 0:3-Niederlage gegen den VfB Stuttgart II war die Formation wesentlich offensiver ausgerichtet. Der zuletzt wegen Verletzung fehlende Mustafa Parmak stand zum ersten Mal seit seiner Rückkehr nach Degerloch mit Bashiru Gambo zusammen in der Startelf und entwickelte viel Druck auf der rechten Seite. Die Stuttgarter hielten dagegen und zeigten, dass sie nicht gewillt waren, klein beizugeben.Die erste nennenswerte Chance hatte allerdings Offenbach. Der Flachschuss von Steffen Haas ging nur knapp am Tor vorbei (11.). Kurz darauf bot sich Josip Landeka auf der anderen Seite eine Chance, doch der Stuttgarter schoss drüber. Offenbachs Sebastian Becker prüfte noch zwei Mal Torwart Manuel Salz, doch der ließ sich davon nicht beeindrucken und hielt sicher. Die Gastgeber starteten mit mehr Elan in die zweite Hälfte und hatten durch Torsten Traub (53.) und Landeka (55.) zwei Chancen, die aber Offenbachs Torwart Robert Wulnikokwski zunichte machte. Der Schwung der Stuttgarter ließ nach einer Stunde nach. Dann versetzte Mesic den „Blauen“ doch noch den entscheidenden Tiefschlag. Sechs Minuten vor dem Abpfiff nutzte er Abstimmungsprobleme in der Stuttgarter Abwehr zum Offenbacher Siegtreffer.
Statistik

Stuttgarter Kickers: Salz – Steinle (29. Ortlieb), Mann, Traub, Gentner – Parmak, Rosen, Gambo, Landeka (60. Traut) – Schürg (69. Galm), Smee-kes.

Kickers Offenbach: Wulnikowski – Huber, Hysky, Heitmeier, Schutzbach – Haas, Pospischil (56. Türker) – Zinnow, Becker (51. Fröhlich), Morys (70. Chaftar) – Mesic.

Schiedsrichter: Achmüller (Freyung).

Zuschauer: 4030.

Tor: 0:1 Mesic (84.).

Gelbe Karten: Rosen, Parmak / Haas.

Beste Spiele: Salz, Parmak / Haas, Heitmeier.

Eßlinger Zeitung

Schwaben verlieren den Anschluss
Mesic trifft spät für die Gäste

Eine bittere Niederlage mussten die Stuttgarter Kickers gegen die Kickers Offenbach hinnehmen. Lange hielt der Tabellenletzte mit, erst in der Schlussphase entschieden die Gäste die Partie für sich. Während die Schwaben den Anschluss verlieren, nimmt Offenbach drei wichtige Punkte mit ins Aufstiegsrennen.

Bei den Stuttgarter Kickers nahm Trainer Edgar Schmitt nach der 0:3-Derbypleite beim VfB Stuttgart II zwei Veränderungen vor: Parmak und Landeka ersetzten Ortlieb und Deigendesch.

Offenbachs Coach Hans-Jürgen Boysen veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum torlosen Remis gegen Paderborn ebenfalls auf zwei Positionen: Damm und Hysky machten Platz für Huber und Goldschmitt.

Im Gazi-Stadion auf der Waldau entwickelte sich vor 4030 Zuschauern zunächst eine muntere Partie. Die ganz klaren Torchancen blieben aber hüben wie drüben aus. Die beste Einschusschance hatte Landeka für die Schwaben. Nach eienr Ecke hatte sich Orlando den Ball erkämpft und für seinen Mitspieler aufgelegt, der dann allerdings weit drüber schoss.

Dann musste Schmitt bereits früh tauschen und brachte für den verletzten Steinle Ortlieb in die Partie (31.). Das Spiel blieb hart umkämpft, ohne dass sich ein Team entscheidend durchsetzen konnte. Zinnow gab kurz vor der Pause noch einen Schuss für den OFC ab, ehe ein heftiger Regenschauer über Stuttgart niederging. Die letzte Möglichkeit hatte dann Morys, aber Keeper Salz war zur Stelle.

Nach dem Wechsel ging auf beiden Seiten wenig zusammen. So versuchte es Morys mit einem Schuss aus spitzem Winkel, der allerdings am langen Pfosten vorbeistrich. Bei den Schwaben versuchte sich Gambo erfolglos aus der Distanz. Die klaren Möglichkeiten fehlten aber.

In der Schlussphase drehten die Gäste nochmal auf. Zunächst konnte Keeper Salz gegen Zinnow noch klären. in der 84. Minute musste er sich dann Mesic geschlagen geben, der den 1:0-Endstand erzielte.

Für die Stuttgarter Kickers wird es im Abstiegkampf jetzt nicht einfacher, denn am nächsten Sonntag geht es in Berlin gegen den Ligaprimus Union. Offenbach hat Fortuna Düsseldorf zu Gast und spielt damit gegen einen direkten Aufstiegskonkurrenten.

Kicker

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