Kickers heute gegen Offenbach
Bashiru Gambo ist gesetzt
STUTTGART (ump). Was der Nato-Gipfel mit der dritten Liga im Fußball zu tun hat? Zumindest so viel, dass einige Partien im süddeutschen Raum am vergangenen Wochenende wegen des verstärkten Polizeeinsatzes verschoben wurden, darunter auch das Heimspiel der Stuttgarter Kickers gegen den Namensvetter aus Offenbach (heute, 19 Uhr, Gazi-Stadion). Die zeitliche Verzögerung kam den Kickers aber gar nicht so ungelegen, wenn man berücksichtigt, dass dadurch zwei ihrer Patienten nun wieder zur Verfügung stehen: Bashiru Gambo hat sich von seiner Magen-Darm-Grippe erholt und absolvierte gestern Vormittag freiwillig sogar ein Einzeltraining, so dass der Trainer Edgar Schmitt sich bereits festgelegt hat: „Er spielt.“
Dagegen dürfte der nur durch Spritzen einsatzfähige Mustafa Parmak zunächst als Joker auf der Bank sitzen. „Wir werden jetzt nicht alles infrage stellen“, sagt der Trainer, dennoch wird die Ausrichtung insgesamt wesentlich offensiver ausfallen als zuletzt bei der 0:3-Niederlage gegen den VfB II, als die Kickers mit drei defensiven Mittelfeldspielern agiert hatten. Josip Landeka und Sascha Traut sollen die Außenbahnen besetzen, Orlando Smeekes und Michael Schürg den Sturm bilden, Alexander Rosen bliebe dann als Abräumer im Mittelfeld. „Wir werden die Sache positiv angehen“, betont Schmitt.
Verwirrung hat im Vorfeld vor allem eine Aussage des Präsidenten Dirk Eichelbaum gestiftet, der sinngemäß erklärt hatte, dass die beiden kommenden Spiele (darunter am nächsten Sonntag beim Spitzenreiter Union Berlin) noch nicht so wichtig seien. „In den Schlüsselspielen nach Ostern gilt es. Da haben wir fast nur Gegner aus der zweiten Tabellenhälfte“, so Eichelbaum. Was den Trainer Schmitt gestern veranlasste, schnell mal richtigzustellen, das habe der Vereinschef so natürlich nicht gemeint. Und überhaupt: „Jedes Spiel ist wichtig, jeder Punkt zählt.“
Auch heute gegen Offenbach, dessen Trainer Hans-Jürgen Boysen selbst schon kurzzeitig bei den Kickers trainiert und den Gegner zuletzt mehrfach beobachtet hat: „Wir sind klarer Favorit, und ich erwarte einen Dreier“, betont Boysen, der noch um den Einsatz von Suat Türker (Knieverletzung) bangt. Dafür ist der ehemalige Kickers-Spieler Mirnes Mesic seit zwei Wochen wieder fit, und Boysen sagt: „Ich bin mir sicher, dass er in seiner alten Heimat noch ein paar Prozentpunkte drauflegen kann.“ Schließlich hat Mesic beim 4:0-Sieg seiner Mannschaft in der Vorrunde nicht nur einen Treffer erzielt, sondern auch eines seiner besten Saisonspiele hingelegt.
Im Hinblick auf die Begegnung mit Offenbach hat das Stuttgarter Präsidiumsmitglied Dieter Wahl mit einer Bäckereikette eine Wette laufen, nach der im Falle einer Niederlage drei Kickers-Spieler morgens um sechs Uhr zum Brezelbacken antanzen müssen. Ganz nebenbei müsste der Club aus Degerloch dann möglicherweise auch insgesamt kleinere Brötchen backen.
Stuttgarter Zeitung
Mit Gambo gegen Offenbach
Stuttgart (bw) – Vor dem Heimspiel heute (19 Uhr) gegen Kickers Offenbach ist die Ausgangssituation der Stuttgarter Kickers unverändert. Die „Blauen“ stehen am Tabellen-ende der dritten Fußball-Liga und haben immer noch vier Punkte Abstand auf den rettenden 17. Platz. Insgesamt zehn Spiele bleiben der Mannschaft von Trainer Edgar Schmitt noch, die Abstiegsgefahr zu bannen. Die herbe 0:3-Pleite gegen den VfB Stuttgart II war allerdings ein heftiger Schlag ins Kontor. „Aber in dem Spiel war nicht alles schlecht. Auf dem wenigen Guten müssen wir nun aufbauen und den Rest ins Positive drehen“, sagt Schmitt, der die schwache Leistung mit seinen Schützlingen analysiert hat. Zudem haben sich die Spieler bei einem Mannschaftsabend intensiv auf den Endspurt eingeschworen. Nur Bashiru Gambo fehlte bei dem gemeinsamen Essen. Der Mittelfeldspieler, der gegen den VfB II frühzeitig ausgewechselt wurde, hatte sich danach drei Tage krank gemeldet. Gestern kam es vor dem Training zu einer Aussprache mit Schmitt. Mit dem Ergebnis, dass Gambo heute in der Startformation stehen wird. Mustafa Parmak kehrt nach seiner Verletzungspause in den Kader zurück.
Nach der Partie gegen den Tabellensechsten Offenbach reisen die „Blauen“ am Sonntag zu Ligaprimus Union Berlin. Danach stehen sieben Partien gegen unmittelbare Konkurrenten an. „Für uns sind alle Spiele gleich wichtig“, betont Manager Joachim Cast, dass sich die Kickers durchaus auch Punkte gegen die Favoriten erhoffen. Was möglich ist, hat der 1:0-Sieg gegen Kickers Emden gezeigt.
So wollen sie spielen: Salz – Steinle, Mann, Traub, Gentner – Deigendesch, Ortlieb, Rosen – Gambo – Schürg, Smeekes.
Eßlinger Zeitung
OFC in der Pflicht
In Stuttgart zählt nur ein Sieg
OFC-Stürmer Mirnes Mesic ist gegen seinen Ex-Club besonders motiviert.Keine Verschnaufpause für Kickers Offenbach: Bereits am Dienstag ist der OFC in der 3. Fußball-Liga bei den Stuttgarter Kickers zu Gast – und muss unbedingt gewinnen.
Nach dem zuletzt lockeren Einzug ins Viertelfinale des Hessenpokals geht es für die Offenbacher wieder um wichtige Punkte im Aufstiegskampf. Bei acht Zählern Rückstand auf den dritten Platz, der zur Teilnahme an der Relegation mit dem Drittletzten der 2. Liga berechtigt, zählt für die Hessen nur ein Sieg. „Wir sind klarer Favorit. Ich erwarte einen Dreier“, fordert OFC-Trainer Hans-Jürgen Boysen.
Zugleich wollen sich die Hessen für den schwachen Auftritt bei der letzten Auswärtschlappe gegen die Reserve von Werder Bremen (1:3) rehabilitieren. Für Boysen steht fest: „Wir können uns in Stuttgart eigentlich nur selbst ein Bein stellen.“
Mesic trifft auf Ex-Club
Die Aussichten auf ein Erfolgserlebnis sind gar nicht schlecht: Die Stuttgarter stellen die schlechteste Heimmannschaft der Liga und haben bisher erst drei Spiele am Degerloch für sich entscheiden können. Zuletzt bezog das Team von Trainer Edgar Schmitt im Stadtderby gegen den VfB Stuttgart II eine 0:3-Klatsche. Nicht zuletzt wegen des Vier-Punkte-Rückstandes zum rettenden Ufer steht das Schlusslicht enorm unter Druck.
Besonders motiviert sein dürfte beim Sechsten aus Offenbach Mirnes Mesic. Der Angreifer ging von 2003 bis 2007 für die Schwaben auf Torejagd und traf in insgesamt 118 Regionalliga-Partien 44 Mal. Bereits im Hinspiel war Mesic der gefeierte Akteur, als er mit einem Tor und drei Vorlagen großen Anteil am 4:0-Schützenfest über seinen Ex-Club hatte. Boysen: „Ich bin mir sicher, dass er in seiner alten Heimat noch ein paar Prozentpunkte drauflegen wird.“
Einsatz von Türker fraglich
Ob Mesic-Sturmpartner Suat Türker von Beginn an auflaufen kann, ist indes fraglich. Der 33-Jährige laboriert an einer Stauchung im Knie. „Suat hat bisher noch nicht trainiert. Ich hoffe natürlich, dass er dabei sein wird“, erklärt Boysen. Darüber hinaus bangt der OFC-Coach noch um Ugur Albayrak (Prellung). Wieder fit sind dagegen Alexander Huber und Mounir Chaftar.