Fußball im Käfig, Stress drumherum
HALLENFUSSBALL (daw). „Der war vorm Finale schon wieder weg. Er war einfach im Stress, nachdem er den ganzen Tag schon auf der Autobahn verbracht hatte“, erzählte Gerry Huber über Mario Basler, den Stargast beim 35. Hohberger Hallenmasters um den Volksbank-Lahr-Cup.
Der kam, gab ein langes Interview und eine Autogrammstunde und ging wieder. Viel davon mitbekommen hatte Huber, Vorsitzender des Ausrichtervereines davon nicht. Der war selbst ständig im Stress. Während Mario Basler wohl noch auf der Autobahn unterwegs war, stand Huber aber zurückgelehnt im Foyer der Hohberghalle und sagte mit einem zufriedenen Lachen: „Ich bin mittlerweile entspannt. Mein Stress ist jetzt vorbei.“ Der Grund dafür war einfach. Minuten zuvor ging mit der Pokalübergabe an die favorisierten und am Ende auch siegreichen Stuttgarter Kickers ein dreitägiger Hallenfußballmarathon zu Ende. Ein erfolgreicher, wie Huber erklärte: „Wir haben im Vergleich zum vergangenen Jahr unsere Zuschauereinnahmen um 70 Prozent gesteigert.“ Allein gestern zog es 1200 Zuschauer in die Hohberghalle.
„Es gibt in der Region einfach keine bessere Halle für solch ein Turnier“, sagte Huber und sprach damit die Besonderheit an, dass jeweils nur hinter den Toren die üblichen Hallenfußballbanden gebraucht wurden. Links und rechts begrenzten Wände das Spiel und machten dieses somit schnell. Mit den zwei Tribünen im Oberrang beiderseits des Spielfeldes enstand ein Käfig-Effekt.
Das Hauptgeschehen in diesem Käfig war für Gerry Huber selbst aber nur die Nebensache. Die Organisation und die Sponsorenpflege im eigens eingerichteten VIP-Bereich standen für ihn im Vordergrund. Für die Nachzeichnung seiner Laufwege hätte ein Fußballtaktikbrett an den drei Tagen wohl nicht ausgereicht. „Aber das gehört eben dazu. Für unseren Verein ist dieses Turnier immer eine große Sache. Da muss man anpacken“, so Huber hernach. Auf die Frage, was Mario Basler erzählt hatte, sagte er: „Das habe ich gar nicht mitbekommen, da war ich anderweitig unterwegs.“ Basler selbst zu dem Zeitpunkt auch noch: Nach Trier in die Heimat. An den Start gingen 28 Mannschaften, darunter Publikumsmagneten wie der Offenburger und Kehler FV sowie vor allem die Stuttgarter Kickers.
„Die Kickers waren auf jeden Fall eine Bereicherung für das Turnier. Sie waren spielerisch die beste Mannschaft und haben verdient gewonnen“, fasste Gerry Huber die Leistung des Siegers zusammen, der im Finale den Landesligisten FV Schutterwald mit 2:0 bezwang, nachdem die Kickers im Halbfinale das „Spiel des Tages“ gegen den Offenburger FV mit 3:0 für sich entschieden. Der FV Schutterwald zog nach einem 1:0 gegen den Landesligakonkurrenten SV Rust in das Finale ein.
Torschützenkönig wurde Alessandro Abruscia von den Stuttgarter Kickers mit sieben Treffern. Zum besten Torhüter des Turniers wurde der Schutterwälder Mario Beiser gekürt.