Dritte Liga, elfter Spieltag
Der Lokalrivale Stuttgarter Kickers muss morgen beim Namensvetter aus Offenbach antreten – und hofft mal wieder auf den ersten Saisonsieg, im mittlerweile elften Anlauf. Dazu beitragen soll indirekt auch ein gemeinsames Abendessen, das am Dienstagabend der komplette Vorstand plus Aufsichtsrat mit den Spielern in Degerloch abgehalten hat. „Das war ein Dankeschön dafür, dass die Mannschaft das Derby noch gedreht hat“, sagt das Präsidiumsmitglied Dieter Wahl, „aber auch ein Signal, dass es langsam Zeit wird für die ersten drei Punkte.“
Ausgerechnet in Offenbach? Dort wird es ein Wiedersehen mit Mirnes Mesic geben, der vor der Saison auch gerne zu den Stuttgarter Kickers gekommen wäre, was dem Extrainer Stefan Minkwitz gut ins Konzept gepasst hätte. Doch der Wechsel scheiterte aus finanziellen Gründen. Im Falle des neuen Chefcoachs ließ sich bei den Blauen aber eine finanzielle Lösung finden. „Der Verein hat in Edgar Schmitt sicher einen guten Nachfolger gefunden“, sagt selbst Minkwitz.
Nach vier Wochen Urlaub auf Mallorca blickt Minkwitz, dessen Vertrag bis zum 30. Juni 2009 läuft, jetzt nach vorne: „Ich habe nicht vor, mich auf die faule Haut zu legen.“ Solange es keine Angebote (auch aus der Regionalliga oder Oberliga) gibt, will sich der 40-Jährige bei anderen Vereinen fortbilden: mögliche Kandidaten sind der SC Freiburg und Borussia Dortmund. Ob er sich am Dienstag die Partie der Stuttgarter gegen Union Berlin anschaut? „Eher nicht“, sagt Minkwitz, „ich denke, das wäre noch zu früh.“
Stuttgarter Zeitung
Kickers: Nur die Ruhe bewahren
Trainer Schmitt sieht Aufwärtstrend – Präsidium wünscht Sieg in Offenbach
Stuttgart – In Offenbach soll am Samstag der Knoten endlich platzen: Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers sehnt den ersten Saisonsieg herbei – dafür greifen Präsidium und Aufsichtsrat schon einmal in die Trickkiste.
VON JÜRGEN KEMMNER
Zehn Spiele, vier Punkte, kein Sieg. Schlusslicht, es fehlen fünf Punkte auf die Nichtabstiegsränge. Manch einen im blauen Haus kitzelt Ungeduld, auch Präsidiumsmitglied Dieter Wahl würde sich über einen Dreier in Offenbach am Samstag (14 Uhr) freuen wie ein Knirps über das letzte fehlende Bild im Pannini-Sammelalbum. „Gegen den VfB II war“s ein gefühlter Sieg“, sagt er, „jetzt kann nicht mehr viel zu einem richtigen Erfolg fehlen.“ Präsidium und Aufsichtsrat haben in die Trickkiste gegriffen: Am Dienstag waren die Mitglieder mit Team und Trainerstab beim Abendessen – Kennenlernen und Stärken der Zusammengehörigkeit. „Für uns war“s genauso interessant wie für die Spieler“, sagt Wahl, „außerdem wollten wir mit der Aktion ein Zeichen setzen: Jetzt sind bald die ersten drei Punkte fällig.“
Trainer Edgar Schmitt lässt sich von solchen Vorgaben nicht verrückt machen. „Wir steigern uns, wir halten die Ordnung länger“, sagt der Trainer, der sich am Donnerstag gedanklich offenbar so intensiv mit der Partie in Offenbach beschäftigt hatte, dass er die Pressekonferenz verschwitzte. Im Kampf gegen den Abstieg lautet seine Devise: Nur die Ruhe bewahren. Der 45-Jährige ist überzeugt, dass der erste Saisonsieg nicht mehr fern ist – die drei Spiele gegen die starken Teams Kickers Emden (1:1), FC Bayern II (3:3) und VfB II (4:4) hätten einen deutlichen Trend hin zum Besseren gezeigt. „Jetzt ein Dreier wäre auch fürs Selbstvertrauen großartig“, sagt er. Vielleicht würden Wahl und seine Kollegen die Mannschaft dann noch mal zum Essen einladen.
Stuttgarter Nachrichten
Spielinfos: Anstoß: 25.10.2008 14:00
Stadion: Bieberer Berg
Schiedsrichter:
Kickers Offenbach: Die Defensivabteilung hat sich stabilisiert, in der Offensive hat Boysen mit Morys, Baier und Becker noch drei Alternativen.
Stuttgarter Kickers: Trainer Schmitt hält am 4-4-2 fest. Smeekes soll zunächst wieder auf die Bank, in der Abwehr könnten statt Rapp auch Härter oder Ortlieb spielen.
Aufstellung
Kickers Offenbach
Wulnikowski – D. Damm, M. Heitmeier, Hysky, Kokocinski – A. Huber, St. Haas – Zinnow, Fröhlich, Tosunoglu – Mesic; Trainer: Boysen
Stuttgarter Kickers
Salz – Deigendesch, Mann, Rapp, Landeka – Traut, Rosen, Gambo, Reiß – Schürg, Vaccaro; Trainer: Schmitt
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