Stuttgarter Kickers: Fax mit Lizenz drei Tage verschlampt

Von HELMUT HEIMANN

Sportlich sind die Stuttgarter Kickers in der neuen 3. Bundesliga angekommen – was Kommunikation und Außendarstellung betrifft aber noch lange nicht.

Auf der Waldau geht es im alten Trott weiter…

Das bedeutet: Die Linke weiß meist nicht, was die Rechte macht. Und manchmal bleibt auch die Wahrheit auf der Strecke.

Beispiele gefällig? Bitte sehr.

Bereits letzten Freitag (13. 6.) um 17.43 Uhr teilte der DFB den Blauen per Fax an die Geschäftsstelle mit, dass sie die Lizenz für die 3. Liga bekommen haben.

Eine Nachricht auf die Verantwortliche, Anhänger und Sponsoren der Blauen seit Tagen gebannt gewartet hatten. Pressesprecher Guido Dobbratz rief deswegen gestern Vormittag noch mal beim DFB an, erreichte aber niemand.

Dabei lag das DFB-Fax bereits seit drei Tagen bei den Kickers. Verschlampt! Doch keiner hat’s bis gestern Nachmittag bemerkt. Unglaublich, aber wahr!

Noch ein Beispiel gefällig? Bitte sehr.

Bedingung zur Erlangung der Lizenz war der Nachweis über Werbeeinnahmen in Höhe von 1,2 Millionen Euro.

Es war ein Wettrennen gegen die Zeit.

Denn: Einige Tage vor Abgabeschluss am 5. 6. fehlten noch 400.000 Euro. Die Hälfte davon wurde von Sponsoren erbracht.

Und die andere Hälfte?

Konkret angesprochen, ob Bürgschaften dafür abgegeben wurden, antwortete Präsident Dirk Eichelbaum: „Wir haben keine Bürgschaften übernommen.“ Doch BILD erfuhr: Das stimmt nicht!

Denn: Zwei Leute aus dem Präsidium (darunter Eichelbaum höchstpersönlich) und vier Herren aus dem Aufsichtsrat übernahmen Bürgschaften für die fehlenden 200.000 Euro.

Trotzdem stand es Spitz auf Knopf.

Erst ein paar Stunden vor Abgabeschluss konnten die Unterlagen an den DFB gefaxt werden. Einen Tag später brachte Manager Joachim Cast die Originalpapiere nach Frankfurt.

Sportlich sind die Kickers in der 3. Liga angekommen, aber sonst noch lange nicht. Das muss sich rasch ändern. Sonst gibt’s bald ein böses Erwachen….

BILD

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