Nachgefragt bei Zoltan Sebescen
Nachdem die erste Mannschaft der Stuttgarter Kickers die Qualifikation für die dritte Fußballliga geschafft hat, gab es jetzt doch noch ein dickes Ende. Sowohl A- als auch B-Junioren sind aus der Bundesliga abgestiegen. „Wir müssen in der Jugend die Basis für ein professionelleres Arbeiten schaffen“, sagt der Jugendkoordinator Zoltan Sebescen im Gespräch mit Joachim Klumpp.
Herr Sebescen, am Wochenende sind sowohl die A- als auch die B-Junioren der Kickers aus der Bundesliga abgestiegen. So haben Sie sich Ihr erstes Jahr als Jugendkoordinator sicher nicht vorgestellt?
Natürlich nicht, wobei schon nach der Vorrunde klar war, dass uns eigentlich nur noch ein Wunder retten kann. Aber irgendwann bekommt man eben auch mal die Quittung für die Fehler der Vergangenheit. Es ist ja kein Zufall gewesen, dass erste Mannschaft, Oberligateam, A- und B-Junioren diese Saison alle gegen den Abstieg gekämpft haben.
Welcher Abstieg wiegt denn schwerer?
Das ist beides gleich schlimm.
Und was muss dann in Zukunft besser werden?
Man muss gewisse Qualitätsstandards erreichen. Auch im Scouting oder in der medizinischen Abteilung. Das Problem dabei ist immer: so etwas gibt es nicht umsonst, sondern das kostet Geld. Aber letztlich kommt es – zumindest mittelfristig – dem Verein wieder zugute. Die vergangene Saison war ein spezielles Jahr, weil sich alles auf die Regionalliga konzentriert hat. Aber wir müssen jetzt in der Jugend die Basis für ein professionelleres Arbeiten schaffen.
Mit dem Ziel, dass A- und B-Junioren wieder in die höchste Klasse aufsteigen?
Das ist sicher das Ziel, aber ich bin auch Realist und weiß, dass das kein Selbstläufer wird. Dazu müssen wir eine gute Mannschaft stellen, gute Trainer haben und denen die entsprechenden Strukturen liefern, das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall, auch wenn da nicht alles schlecht war.
Stichwort Trainer, Ralf Strogies darf bei der A-Jugend bleiben, wie sieht es bei der B-Jugend aus?
Zunächst einmal bin ich froh, dass Ralf Strogies bleibt. Hätten wir seine Rückrundenbilanz in der Vorrunde gehabt, dann wären wohl gar nicht in das Dilemma gekommen. Der B-Jugend-Coach Christian Isert wird uns verlassen, da suchen wir nach Ersatz.
Aber Sie selbst machen bei den Kickers als Jugendkoordinator weiter?
So generell kann man das nicht sagen. Ich bin gerne bereit, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind. Darüber muss man mit dem Präsidium sprechen, damit diese – zumindest teilweise – umgesetzt werden. Denn immer nur auf Besserung zu hoffen, das ist nicht die Arbeit, wie ich sie mir vorstelle.
Stuttgarter Zeitung