Mit drei Neuen gegen Pfullendorf
Denkpause für Gambo
Stuttgart (kli) – Es ist der letzte Rettungsversuch: Gleich auf drei Positionen verändert Trainer Stefan Minkwitz das Team der Stuttgarter Kickers im wichtigen Nachholspiel gegen den SC Pfullendorf am heutigen Dienstag (19 Uhr/Gazistadion). So stehen nach überstandenen Verletzungen Mustafa Akcay und Oliver Stierle sowie der zuletzt gesperrte Angelo Vaccaro wieder in der Startelf. Vaccaros Einsatz stimmt Minkwitz zuversichtlich, dass dem im Angriff harmlosen Regionalligisten im elften Anlauf der erste Heimsieg gelingt. „Von ihm erhoffe ich mir, dass er unsere Offensivprobleme löst und die anderen mitreißt“, sagt Minkwitz.
Wer seinen Platz in der Anfangsformation räumen muss, lässt der Kickers-Coach offen. Sicher ist aber: Der zuletzt schwach spielende Bashiru Gambo gehört diesmal nicht zum Kader. „Wir haben ihn aus disziplinarischen Gründen für Dienstag freigestellt“, erklärt Minkwitz, „ich warte jetzt, ob er in den nächsten Trainingseinheiten eine Reaktion zeigt – dann sehen wir weiter.“ Zurzeit liegen die Blauen neun Punkte hinter Platz zehn zurück. Ein Sieg gegen Tabellennachbar Pfullendorf ist daher Pflicht.
Stuttgarter Nachrichten
„Nun müsste schon ein Wunder her“
Prominente zur Misere
Stuttgart – Sind die Kickers zu retten? Hoffnung, sagen viele, gibt es kaum noch. Dafür Einigkeit unter den Blaublütigen: Stuttgart wäre ohne die Kickers ärmer. Viel ärmer.
Fredi Bobic, Ex-Kickers-Profi: „Ich bin gerade in Amerika. Ist Minki noch Trainer? Er hat es schwer. Denn normal muss in Heimspielen die Basis für Erfolge gelegt werden, das haben die Kickers verpasst. Die Blauen sind in Stuttgart eine Institution, das wird von vielen unterschätzt. Ein Abstieg wäre jämmerlich schade.“
Susanne Eisenmann, Sportbürgermeisterin: „Mit den Kickers sind Generationen von Stuttgartern aufgewachsen. Wer hier von einem Traditionsverein redet, der spricht von den Blauen. Das aktuelle Team hat Potenzial, aber ein immenses Problem im Sturm. Und es fehlt jegliches Selbstvertrauen. Da wird sogar Pfullendorf zum Angstgegner. Der Abstieg wäre ein ganz, ganz unschönes Signal für die Sportstadt Stuttgart.“
Michael Gaedt, Musiker und Comedian: „Auch ,Die Kleine Tierschau“ glaubt an die Blauen, hat Pixel auf der Homepage gebucht. An uns liegt“s also nicht. Tatsächlich ist alles eine Tragödie. In Stuttgart gab es mitten im Wald Kultur – in welcher Stadt gibt es das sonst noch? Wenn die Kickers nicht mehr da sind, würde in Stuttgart viel fehlen. Eigentlich geht das gar nicht.“
Wolfgang Wolf, Ex-Profi und -Trainer der Kickers: „Mein Herz hängt immer noch an den Blauen. Wenn ich die Tabelle sehe, ist das sehr unbefriedigend. Doch scheinbar steckt das Schiff fest. Nach dieser katastrophalen Serie und der Heimmisere habe ich keine Hoffnung mehr. Nun müsste schon ein Wunder her. Wichtig ist, schon jetzt zu schauen, was in der vierten Liga passiert. Verschwinden die Blauen von der Bildfläche, wäre das ganz traurig – für die Kickers, aber auch für die gesamte Stadt.“
Erwin Staudt, VfB-Präsident: „Es gibt kein Patentrezept dafür, wie die Kickers die Krise beenden können. Ich hatte eigentlich gedacht, dass nach dem Ausstieg von Hans Kullen einige potente Geldgeber bereit wären, in die Kickers zu investieren, aber das ist wohl nicht passiert. Früher war es ein schönes Wechselspiel zwischen dem ,großen“ VfB und den ,kleinen“ Kickers. Für mich gab es nichts Schöneres, als die Derbys in der Bundesliga. Doch diese Zeiten sind leider vorbei.“
Werner Schretzmeier, Theaterhaus-Intendant: „Die Gründe für die Krise sind derartig umfassend – das ist ein ganzer Komplex. Wenn es nur am fußballerischen Bereich liegen würde und das Umfeld intakt und stimmig wäre, dann wäre es ja einfach. Stattdessen ist es ein Konglomerat an Ungereimtheiten. Im Handeln der Kickers gibt es keine Stringenz, vieles passiert zufällig. Das ist katastrophal. Dabei ist das Label der Blauen immer noch positiv besetzt. Die Kickers in ihrem liebevollen, nostalgischen Stadion sind in Stuttgart ein kulturelles Gut.“ jok
Stuttgarter Nachrichten
Kickers heute gegen Pfullendorf
Stierle und Akcay in der Startelf
STUTTGART (ump). Als die Spieler des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers gestern Mittag zum Training marschiert sind, haben die zuletzt suspendierten Markus Ortlieb und Sven Sökler abermals gefehlt. „Sie sind noch kein Thema“, sagt der Trainer Stefan Minkwitz vor der Nachholpartie gegen Pfullendorf (heute, 19 Uhr), „und was danach kommt, interessiert mich jetzt noch nicht.“
Schließlich gilt es heute im elften Heimspiel der Saison den ersten Sieg einzufahren, um im Kampf um einen Platz für die dritte Liga nicht vorzeitig aus dem Rennen zu sein. „Natürlich wird es nach der Leistung vom Samstag einige Umstellungen geben“, sagt Minkwitz, der wieder auf den Linksverteidiger Oliver Stierle und den Mittelfeldspieler Mustafa Akcay zurückgreifen kann – und wird. Weitere Änderungen könnten im Mittelfeld und Sturm erfolgen, wo Ferhat Cerci, Bashiru Gambo und Sokol Kacani als Wackelkandidaten gelten. „Mit Ausnahme von Alexander Rosen war ich gegen München mit keinem Spieler zufrieden“, sagt Minkwitz.
Im Angriff setzt er wieder auf den zuletzt gesperrten Angelo Vaccaro, „damit sieht das Spiel nach vorne schon wieder ganz anders aus“, sagt Pfullendorfs Trainer Michael Feichtenbeiner, der am Samstag im Gazi-Stadion war. Hinter dem Einsatz seiner Offensivkräfte Marco Calamita und Neno Rogosic steht ein Fragenzeichen, der ehemalige Kickers-Spieler Ralf Zimmermann ist nach der fünften Gelben Karte gesperrt. „Je länger es 0:0 steht, desto größer wird unsere Chance“, sagt Feichtenbeiner und fügt hinzu: „Wenn wir nicht in Rückstand geraten, können wir das Spiel in der zweiten Halbzeit gewinnen.“
Stuttgarte Zeitung
„Erstes Endspiel“ für die Kickers
Stuttgart (bw) – Für Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers steht heute (19 Uhr) im Gazi-Stadion das „erste Endspiel“ an – als solches bezeichnete zumindest Cheftrainer Stefan Minkwitz die Nachholpartie des Tabellen-17. gegen den SC Pfullendorf, der auf dem 16. Platz steht. Nach der enttäuschenden 0:1-Heimpleite am vergangenen Samstag gegen den FC Bayern München II, mit der die Kickers wieder an Boden im Kampf um die Qualifikation für die dritte Liga verloren haben, beschloss das Präsidium, an Minkwitz festzuhalten. Präsidiumsmitglied Walter Kelsch redete anschließend der Mannschaft ins Gewissen, forderte eine massive Leistungssteigerung und erwartet im heutigen Duell der Kellerkinder eine Trotzreaktion. Wahrscheinlich können die „Blauen“ dabei wieder auf Oliver Stierle zurückgreifen, der seinen Muskelfaserriss auskuriert hat. Auch Angelo Vaccaro steht nach seiner Gelb-Sperre wieder zur Verfügung. Außerdem soll Mustafa Akcay in die Startformation rücken.
So wollen sie spielen: Yelldell – Benda, Wildersinn, Rapp, Stierle – Rosen, Parmak, Akcay, Cerci – Vaccaro, Kacani.
Eßlinger Zeitung
Letzte Chance gegen Pfullendorf
Auch der VfB drückt heute die Daumen
Von HELMUT HEIMANN
Heute gilt’s!
Für die Stuttgarter Kickers geht’s im Regionalliga-Nachholspiel gegen den SC Pfullendorf (19 Uhr, Gazi-Stadion) bereits um Alles oder Nichts.
Bei einem Sieg wird der Abstand auf Rang zehn, der zur Teilnahme an der neuen 3. Bundesliga berechtigt, auf sechs Punkte verkürzt – und die Hoffnung, dass es der Traditionsverein doch noch schafft, etwas vergrößert.
Bei einem weiteren Spiel ohne Dreier können die Blauen bereits für die 4. Liga planen. Das wäre für den ehemaligen Bundesliga-Klub der Super-Gau!
Und schade für den Stuttgarter Fußball. Superstars wie Jürgen Klinsmann, Guido Buchwald oder Karl Allgöwer starteten auf der Waldau ihre Karrieren. Doch das ist lange her.
„Jetzt gibt keiner mehr einen Pfifferling auf uns“, meint Joachim Cast. Wenn der Manager sich da mal nicht irrt…
Denn viele Stuttgarter drücken den Blauen heute die Daumen, dass sie mit dem ersten Heimsieg der Saison die Aufholjagd starten.
So auch VfB-Präsident Erwin Staudt: „Ich hoffe, dass die Kickers das Unmögliche doch noch möglich machen. Es wäre sehr schade, wenn der Verein von der Bildfläche verschwinden würde.“
Sportbürgermeisterin Susanne Eisenmann wird heute sogar im Stadion sein: „Die Kickers sind ein Traditionsverein. Ich hoffe, dass mit dem Spiel gegen Pfullendorf die Wende beginnt.“
Pfullendorf muss beiden Kickers punkten
STUTTGART/PFULLENDORF (ok) – Der Vorletzte gegen den Drittletzten – heute Abend um 19 Uhr steht der SC Pfullendorf im Nachholspiel der Fußball-Regionalliga bei den Stuttgarter Kickers enorm unter Erfolgsdruck.
„Ein Punkt hilft uns nicht weiter“, sagt SCP-Trainer Michael Feichtenbeiner ganz offen. Für den SCP geht es also um viel – für die dauergebeutelten Kickers sogar schon um alles.
Bei den Kickers herrscht spätestens seit dem 0:1 am vergangenen Samstag gegen den FC Bayern II eine Art Endzeitstimmung. Die Partie gegen den SC Pfullendorf wird in Degerloch nun als allerletzte Chance gesehen, den Karren vielleicht doch noch aus dem Dreck zu ziehen und Richtung Qualifikation zur Dritten Bundesliga zu bewegen.
Ähnlich kritisch stellt sich die Situation beim SCP dar. Will man dort die Drittligaträume noch eine Weile weiter träumen, muss heute gegen die nach Oggersheim zweitschlechteste Heimelf der Liga ein Sieg her. Allerdings gehört der SCP mit erst einem einzigen Auswärtssieg (1:0 in Elversberg) zu den schwächsten Auswärtsteams der Liga.
Der Rückstand auf den angestrebten zehnten Platz beträgt derzeit (mit einem Spiel weniger als der Tabellenzehnte Bayern München II) sieben Punkte. Vielleicht helfen den Linzgauern heute die Insider-Kenntnisse ihres Trainers, der ja nur einen Steinwurf vom Gazi-Stadion entfernt wohnt und die „Blauen“ bekanntlich einst in glorreicheren Zweitliga-Tagen trainierte: „Ein frühes Gegentor wäre Gift für uns. Dann fiele von den Kickers die ganze Verunsicherung ab. Deshalb müssen wir defensiv gut stehen und die Null halten. Je länger das Spiel dann dauert, desto besser werden unsere Chancen“, prognostiziert Feichtenbeiner.
„Ein frühes Gegentor wäre Gift!“
STUTTGART – Der Vorletzte gegen den Drittletzten – heute Abend steht der SC Pfullendorf im Nachholspiel bei den Stuttgarter Kickers enorm unter Erfolgsdruck. „Ein Punkt hilft uns nicht weiter“, sagt Trainer Michael Feichtenbeiner ganz offen. Für den SCP geht es also um viel – für die gebeutelten Kickers sogar schon um alles.
Bei den Schwaben herrscht spätestens seit dem 0:1 am vergangenen Samstag gegen den FC Bayern II eine Art Endzeitstimmung. Nur ein Fußballwunder, so scheint es, kann den Absturz des einstigen Bundesligisten in die Viertklassigkeit jetzt noch verhindern. Der zehnte Versuch, endlich den ersten Heimsieg zu schaffen, scheiterte gegen München einmal mehr an der Offensivschwäche der Degerlocher. Den Vorstand um Präsident Dirk Eichelbaum würden die leidgeprüften Kickers-Fans deshalb lieber heute als morgen in die Wüste schicken. Der Hauptvorwurf der Anhänger: In der Winterpause wurde trotz der eklatanten Sturmprobleme kein neuer Angreifer geholt, stattdessen mit Nico Beigang auch noch ein erwiesenermaßen regionalligatauglicher Torjäger an Jahn Regensburg abgegeben
Aber auch die lasche Einstellung diverser Führungsspieler wie Bashirou Gambo oder Neuzugang Ferhat Ferci gegen München zeigte, dass bei den Kickers in dieser Saison bislang überhaupt nichts passt. Symptomatisch für den mentalen Zustand der Mannschaft war, dass sich die „Blauen“ gegen die „Roten“ nicht eine einzige Gelbe Karte einhandelten. Sportlicher Existenzkampf und Schmusekurs – das passt halt nicht zusammen.
Trainer darf bleiben
Trainer Stefan Minkwitz, der die Kickers im November von Peter Zeidler übernahm, steht trotz seiner verheerenden Bilanz (drei Punkte und zwei Tore in sieben Spielen!) nicht mehr zur Disposition. Präsidiumsmitglied Walter Kelsch stellte dem 39-Jährigen am Sonntag nach einer einstimmigen Vorstandsentscheidung pro Minkwitz quasi eine Beschäftigungsgarantie für den Rest der Saison aus: „Ein Wechsel würde nichts bringen. Wir ziehen das mit ihm durch.“ Auch Präsident Dirk Eichelbaum bezog in der Trainerfrage öffentlich klar Stellung: „Es wird keinen Wechsel geben.“
Die Partie gegen den SC Pfullendorf wird in Degerloch nun als allerletzte Chance gesehen, den Karren vielleicht doch noch aus dem Dreck zu ziehen und Richtung Qualifikation zur Dritten Bundesliga zu bewegen. Angelo Vaccaro, Mustafa Akcay und Oliver Stierle werden dazu wohl in die Anfangsformation zurückkehren. „Wer nicht mitzieht, findet sich auf der Tribüne wieder“, droht Minkwitz seinen Spielern. Unsicher scheint jedoch, ob diese ihm überhaupt noch zuhören.
Auswärtsschwacher SCP
Ähnlich kritisch, wenn auch nicht mit ganz so lautstarker „Begleitmusik“ durch die Anhängerschaft, stellt sich die Situation beim SCP dar. Will man dort die Drittligaträume noch eine Weile weiter träumen, muss heute gegen die nach Oggersheim zweitschlechteste Heimelf der Liga natürlich ein Sieg her. „Ein Punkt hilft uns nicht weiter“, findet auch Trainer Michael Feichtenbeiner. Allerdings gehört der SCP mit erst einem einzigen Auswärtssieg (1:0 in Elversberg) zu den schwächsten Auswärtsteams der Liga.
Der Rückstand auf den angestrebten zehnten Platz beträgt derzeit (mit einem Spiel weniger als der Tabellenzehnte Bayern München II) sieben Punkte. Das Feichtenbeiner-Team steht also unter maximalem Zugzwang. Das 0:2 am vergangenen Freitagabend bei Titelanwärter Ingolstadt wurde im Aktenordner „einkalkulierte Niederlagen“ abgelegt. Dennoch warf die Tatsache, dass sich der SCP in der ersten halben Stunde zwar respektabel schlug, danach aber nur noch eine Art „Sparringspartner“ für die Ingolstädter darstellte, auch wieder Fragen nach der Qualität der neu formierten Mannschaft auf. Einfältige Schnitzer in der Abwehr, lähmende Ideenlosigkeit in der Vorwärtsbewegung – in dieser Form wird auch heute bei den Stuttgarter Kickers nichts drin sein.
Vielleicht helfen den Linzgauern die Insider-Kenntnisse ihres Trainers, der ja nur einen Steinwurf vom Gazi-Stadion entfernt wohnt und die „Blauen“ bekanntlich einst in glorreicheren Zweitliga-Tagen trainierte: „Ein frühes Gegentor wäre Gift für uns. Dann fiele von den Kickers die ganze Verunsicherung ab. Deshalb müssen wir defensiv gut stehen und die Null halten. Je länger das Spiel dann dauert, desto besser werden unsere Chancen. Dann wird nämlich das Publikum unruhig und die Kickers werden immer nervöser“, prognostiziert Feichtenbeiner
Die Chancen auf einen Einsatz von Stürmer Marco Calamita (Sprunggelenkverletzung aus dem Elversbergspiel) sind eher gering. Definitiv fallen Marco Konrad (Innenband) und Sturmspitze Neno Rogosic aus (Jochbeinbruch) sowie – sehr zum Ärger von Feichtenbeiner – auch der wiedergenesene Ralf Zimmermann auf der linken Abwehrseite. Der handelte sich nach seiner Einwechslung in Ingolstadt trotz 0:2-Rückstands in der 89. Minute mit einem Foul an der Mittellinie völlig unnötig die fünfte Gelbe Karte ein und muss heute zwangspausieren.