Wirbel um Garcia-Interview
Stuttgart – Die Fans der Stuttgarter Kickers verstehen die Welt nicht mehr: Wie Eduardo Garcia im Interview mit unserer Zeitung erklärte, haben die Verantwortlichen der Blauen beim Hauptsponsor nicht einmal den Versuch unternommen, nach einer Geldspritze für einen Stürmer zu fragen.
VON JÜRGEN FREY
Im Kickers-Forum fliegen der Chefetage die Kugeln um die Ohren. Ein „Armutszeugnis“ sei die Personalpolitik. Von „vereinsschädigendem Handeln“ ist die Rede. Präsident Dirk Eichelbaum verteidigt den Kurs: „Wir sind übereinstimmend der Meinung, dass der Sturm nicht unser Problem ist, sondern das Herausspielen der Torchancen.“ Eine äußerst kühne Aussage bei gerade mal 15 erzielten Treffern in 19 Regionalligaspielen. Eichelbaum weiter: „Für die Spieler, die für uns in Betracht kamen, haben wir sehr attraktive Pakete geschnürt.“ Letztendlich haben sich Wunschspieler wie Andreas Mayer (zum VfR Aalen), Martin Willmann (zur SV Elversberg) oder Marcel Ziemer (blieb beim 1. FC Kaiserslautern) aber gegen die Kickers-Angebote entschieden. Mit einer denkbaren Zugabe von Garcia hätte es möglicherweise anders ausgesehen. Der Häuptling der Blauen rückt dennoch keinen Millimeter von seiner Linie ab: „Wenn wir einen Spieler geholt hätten, der dreimal so viel verdient wie ein Angelo Vaccaro, hätte das unser Gehaltsgefüge gesprengt. Das wäre kontraproduktiv gewesen.“ Die Fans dürfte diese Theorie nur wenig besänftigen.
Stuttgarter Nachrichten