StN: Ortlieb steht vor Absprung und sieht ein: Bleiben bei Kickers macht wenig Sinn

Ende eines Missverständnisses

Stuttgart – Markus Ortlieb geht als eines der größten Missverständnisse in die jüngere Geschichte der Stuttgarter Kickers ein. Jetzt steht der suspendierte Mittelfeldspieler vor dem Absprung: „Es macht wenig Sinn, meinen Vertrag hier abzusitzen.“

VON JÜRGEN FREY

Am Donnerstagabend tagten die Granden der Blauen. Bei der gemeinsamen Sitzung von Präsidium und Aufsichtsrat legte Trainer Stefan Minkwitz sein sportliches Konzept vor, in dem auch Verstärkung gefordert wird. „Wenn alle meine Wünsche erfüllt werden, wäre ich sehr zufrieden“, sagte er. Erste Gespräche mit Kandidaten haben bereits stattgefunden. Es ist noch unklar, wie die potenziellen Neuzugänge finanziert werden. Eine Lösung zu finden, dürfte die Kickers auch über Weihnachten beschäftigen.

Schon länger stand fest, dass Markus Ortlieb bei den Blauen keine Zukunft hat. In einem Vieraugengespräch machte Minkwitz dem 27-Jährigen dies klar. Ortlieb sieht das nun genauso. Nachdem er zuvor auf Tauchstation gegangen war, erklärt er: „Ich bin kein Söldner, ich will Fußball spielen und bin auf der Suche nach einem neuen Verein.“ Eine Rückkehr zum Wuppertaler SV steht im Raum. Gespräche mit WSV-Trainer Wolfgang Jerat gab es bereits. Zwei weitere Nord-Regionalligisten zeigen ebenso Interesse an dem Breisgauer, der ablösefrei gehen kann. „Die Verhandlungen sind aber noch nicht so konkret, dass sie kurz vor dem Abschluss stehen“, beteuert Ortlieb.

Bleibt die Frage, warum der Routinier (150 Einsätze für Pfullendorf, 1860 II, Wuppertal und Kickers) in Degerloch keinen Fuß auf den Boden brachte. „Ich hatte eine andere Auffassung als der Trainer, was die Laufwege und das Verschieben im Mittelfeld betrifft“, sagt Ortlieb. Vehement wehrt er sich gegen Vorwürfe, er sei ein introvertierter Einzelgänger, der nicht für eine Führungsrolle tauge: „Nur weil ich mich mit Spiritualität beschäftige, heißt das nicht, dass ich mit dem Team nichts am Hut habe. In Wuppertal war ich Führungsspieler.“ Gut möglich, dass er es dort bald wieder ist.

Stuttgarter Nachrichten

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