StN: Die Blauen haben den Umbruch geschafft

Die Stuttgarter Kickers sind punktgenau fit für die neue Saison

Degerloch. Die Stuttgarter Kickers haben den Schwung der Vorbereitungsspiele gegen den SC Freiburg und Borussia Dortmund scheinbar mühelos mit in die Regionalliga genommen. Im Auftaktspiel beim Favoriten FC Ingolstadt 04 gewannen sie verdient mit 3:2. Vor allem die Integration der Neuzugänge ist Trainer Peter Zeidler gelungen.

Von Carsten Weirich

Einen besseren Start hätten sich die Stuttgarter Kickers gar nicht wünschen können. Was sich schon in den Vorbereitungsspielen gegen den SC Freiburg und Borussia Dortmund deutlich abzeichnete, haben sie jetzt mit einem Sieg gegen den Favoriten FC Ingolstadt 04 im Regionalliga-Alltag eindrucksvoll bestätigt: Die Kicker von der Waldau sind in Topform.

Nach einem 2:2-Unentschieden im Testspiel gegen den Zweitligisten SC Freiburg folgte vergangene Woche eine Glanzleistung gegen den Bundesligisten Borussia Dortmund. Mit 4:2 gewannen die Kickers gegen den Favoriten und boten den 4200 Fans im Gazi-Stadion eine überzeugende Leistung. Kickers-Stürmer Angelo Vaccaro gelang in der ersten Halbzeit ein Doppelpack. In der zweiten Halbzeit schossen Sven Sökler und Benedikt Beigendesch die Tore, während Torwart David Yelldell weitere Treffer der Dortmunder mit erstklassigen Paraden verhinderte. Nach dem Spiel gab sich der neue Trainer der Kickers, Peter Zeidler, bescheiden. „Wir freuen uns über den Sieg“, sagte er. „Wir können darauf aufbauen, aber wir müssen das Spiel richtig einordnen.“

Dass sie das getan haben, bewiesen die Degerlocher am vergangenen Freitag. Mit einem 3:2-Sieg beim Favoriten FC Ingolstadt 04 ist ihnen ein perfekter Auftakt in der Regionalliga Süd gelungen. Zur Halbzeit führten sie bereits 3:0 durch zwei Tore von Bashiru Gambo und einen Treffer von Angelo Vaccaro. In der zweiten Halbzeit starteten die Gastgeber zwar noch eine Aufholjagd, doch die war vergebens. Die zwei Anschlusstreffer der Ingolstädter waren am Ende nur Ergebniskosmetik.

„Das Ziel ist ganz klar, unter die ersten zehn zu kommen“, sagt Guido Dobbratz, Pressesprecher der Stuttgarter Kickers. „Wenn alles gut läuft, können wir vielleicht auch weiter nach oben schauen, natürlich ganz behutsam.“ Der Lokalrivale VfB Stuttgart scheint zumindest in Sachen Bescheidenheit ein Vorbild für die Stuttgarter Kickers zu sein. „Die haben auch immer nur vom internationalen Wettbewerb als Ziel gesprochen“, sagt der Pressesprecher der Kickers. „Letztendlich gehen wir sowieso in jedes Spiel, um es zu gewinnen.“ Sollte es also am Ende für mehr reichen, wäre die Freude auf der Waldau sicherlich groß.

Dass der Start nach der Sommerpause so gut verläuft, war nicht selbstverständlich. Schließlich musste Trainer Peter Zeidler, der Robin Dutt auf der Waldau ablöste, gleich sechs Neuzugänge integrieren. „Das ist ihm bestens gelungen. Die Mannschaft ist konditionell, psychisch und taktisch super drauf“, sagt Dobbratz. „Der Zusammenhalt unter den Spielern ist einmalig. Es herrscht eine sehr positive Stimmung.“

Die Abwehr ließ Zeidler auch in der neuen Saison weitgehend unverändert. Nur Innenverteidiger Marcel Rapp kam dazu. Im Mittelfeld gab es dafür umso mehr Arbeit für ihn. Mit Benedikt Beigendesch, Marcus Mann und Markus Ortlieb stießen gleich drei neue Spieler zur Mannschaft, die er ins Spielsystem einbauen musste. Auch im Angriff gibt es neue Personalien. Nico Beigang kam vom SV Darmstadt 98 und Saban Genisyurek vom Verbandsligisten FV Illertissen.

Für Aufsehen sorgte in den letzten Spielen besonders einer: Angelo Vaccaro. Er zeigte sich in bestechender Form. „Der ist förmlich explodiert“, sagt Dobbratz. „Durch den neuen Trainer hat er den nötigen Rückhalt für seine sehr individuelle Spielweise.“ Dass sich das in ihn gesetzte Vertrauen auszahlt, hat er mit je einem Tor gegen Freiburg und Ingolstadt sowie zwei Treffern gegen Dortmund bewiesen. Auch den Trainer hat er überzeugt. „Ich bin wirklich sehr angetan von ihm“, sagt Zeidler.

Im nächsten Spiel gegen den SSV Jahn 2000 Regensburg wollen die Kickers an die Leistung der letzten Spiele anzuknüpfen. Unterschätzen werden die Degerlocher den Aufsteiger nicht. „Wir nehmen den Gegner auf alle Fälle sehr ernst“, sagt Dobbratz. „Die Regensburger sind sehr souverän aufgestiegen und sind mannschaftlich geschlossen.“

Einen Wermutstropfen hat die Saison allerdings schon. Zwar sind die Spieler in der Vorbereitung von Verletzungspech verschont geblieben. Der Stadion-DJ Tommy Berg ist allerdings so schwer erkrankt, dass er die Kickers mit seiner Musik bislang nicht unterstützen konnte.

Stuttgarter Nachrichten

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