Die Stuttgarter Kickers vor der richtungsweisenden Saison
STUTTGART (ump). Mit dem Test heute (18.30 Uhr) gegen den SC Freiburg beginnt für die Kickers der Vorbereitungsendspurt auf die neue Spielzeit der Fußball-Regionalliga. Dass Freiburg mit dem Extrainer Robin Dutt kommt, macht das Spiel noch reizvoller.
Normalerweise übernachten die A-Junioren der Stuttgarter Kickers nicht im Hotel. Doch vor dem wichtigen Auswärtsspiel letzte Saison beim SSV Reutlingen quartierte sich die Mannschaft im NH-Hotel in Filderstadt ein, mit Erfolg. Die Kickers siegten und schafften den Klassenverbleib. In der spanischen Hotelkette hat der Fußball-Regionalligist einen neuen Partner (nicht Sponsor) gewonnen und seine Saisoneröffnungspressekonferenz dort platziert – als gutes Omen. Schließlich geht es mit den Freundschaftsspielen heute (18.30 Uhr, freier Eintritt für Schüler bis 16 Jahre) gegen den SC Freiburg und am nächsten Dienstag (voraussichtlich 18 Uhr/DSF) gegen den BVB in die heiße Phase der Vorbereitung auf die Regionalligasaison, die am Freitag in einer Woche in Ingolstadt startet.
Vorab geht es jetzt um den letzten Feinschliff, wobei der angeschlagene Parmak sowie der länger verletzte Recep Yildiz fehlen. Der neue Trainer Peter Zeidler hat seine Basisspieler, wie er es gerne nennt, schon im Kopf: Yeldell im Tor (auch wenn er zuletzt einen kleinen Ausflug als Feldspieler unternommen hat), Benda, Stierle, Ortlieb, im Sturm natürlich Vaccaro und Beigang, und in der Innenverteidigung dürften sich Rapp, Härter und Wildersinn um die beiden Plätze streiten. Doch auch die Jungen liegen im Soll, allen voran Dominique Rodrigues, nicht nur weil er frisch verheiratet ist. Zeidler lobt: „Er bringt alles mit“ – außer Erfahrung. Doch die soll er in der neuen Saison sammeln.
In die geht der Vorjahresvierte keinesfalls mit dem Ziel Aufstieg – „so viel ist zunächst klar“, betont Zeidler. Sondern es geht um die Qualifikation für die dritte Liga, wofür zumindest Platz zehn nötig ist. „Das ist realistisch“, sagt Zeidler, der aber schon einmal um Geduld bittet, falls es zwischendurch nicht so laufen sollte, „und wir auf Platz zwölf oder dreizehn liegen“. Der kluge Mann baut vor.
Es braucht eben noch eine gewisse Zeit, bis die Automatismen greifen, vor allem bei Ballbesitz. Das hat der Trainer zum Beispiel jüngst beim Test gegen den WFV-Pokalsieger Normannia Gmünd (2:2) feststellen müssen. Wobei sich die Kickers entschieden haben, den Kader trotz des kurzfristigen Abgangs von Laszlo Kanyuk nicht mehr zu verstärken. „So haben wir noch etwas Handlungsspielraum, falls wir nachbessern müssen“, sagt der Manager Joachim Cast und fügt hinzu: „Aber davon gehe ich jetzt mal nicht aus.“
Ein wenig Optimismus darf ruhig sein vor einer neuen Saison, erst recht wenn sie so richtungsweisend ist. Denn eines ist klar: Sollten die Kickers die Qualifikation verpassen, ist es mit dem Profifußball – und dem Verein? – auf Jahre hinaus vorbei. Zunächst steht aber neben den Spielen gegen Freiburg und Dortmund (deren Einnahmen im Etat einkalkuliert sind) auch noch der Lokalrivale VfB auf dem Programm. Der Ort ist klar (Degerloch), der Zeitpunkt noch offen.
Stuttgarter Zeitung