StN: Kickers kämpfen um ihre Zukunft

Tests gegen Freiburg und Dortmund vor Start in die entscheidende Saison
 
Stuttgart – Mit Testspielen gegen den SC Freiburg und Borussia Dortmund bereitet sich Fußball-Regionalligist SV Stuttgarter Kickers auf die wohl wichtigste Saison in der jüngeren Vereinsgeschichte vor.

VON GUNTER BARNER

Es geht um die Zukunft. Nur bis Platz zehn in der Regionalliga Süd gelingt am Ende der Spielzeit der Sprung in die eingleisige dritte Liga mit 20 Vereinen. Und nur wenn die Blauen sich in der neuen Spielklasse etablieren können, ist das Überleben des Traditionsvereins von der Degerlocher Waldau mittelfristig gesichert. Diese neue Liga verspricht sportlich attraktivere Gegner, erhöhte Medienaufmerksamkeit, mehr Fernsehgelder und interessantere Werbe-Plattformen für Sponsoren.

Zur Generalprobe vor dem Auftakt der neuen Spielzeit am 27. Juli beim FC Ingolstadt kreuzen noch zwei prominente Gegner auf: Am morgigen Donnerstag, 18.30 Uhr, bitten die Blauen im Gazistadion den Zweitligisten SC Freiburg mit Ex-Kickers-Trainer Robin Dutt zum Kräftemessen. Am Dienstag, 24. Juli, holt sich der Regionalligist den letzten Schliff im Duell gegen Borussia Dortmund (18.30 Uhr/Gazistadion).

Offen spricht es keiner der Verantwortlichen gern aus, dabei ist die Situation so unumstößlich wie der benachbarte Fernsehturm. Sollten die Kickers ihr Saisonziel verfehlen, wird sich die Stuttgarter Farbenlehre im Profifußball auf Jahre hinaus manifestieren: nur noch Rot, nie mehr Blau.

Nun ist es keinesfalls so, dass die Kickers vor dem Start in die kommende Saison eine Bank überfallen haben. Der Verein lebt von der Hand in den Mund, und Peter Zeidler, der neue Coach, hat die Mannschaft eher ergänzt als verstärkt. Trotzdem ist der gelernte Pädagoge sicher, die Zielvereinbarung mit seinem Arbeitgeber einlösen zu können. „Wir dürfen nicht zu viel erwarten, aber die Qualifikation zur eingleisigen Regionalliga ist natürlich Pflicht.“ Die Mischung aus erfahrenen Spielern wie Kapitän Jens Härter, Oliver Stierle, Sascha Benda, Angelo Vaccaro oder Nico Beigang und ehrgeizigen Nachwuchskräften wie Dominique Rodrigues, Marco Tucci oder Benedikt Deigendesch hat den Trainer während der dreiwöchigen Vorbereitungsphase überzeugt. „Das harmoniert schon ganz gut“, sagt Peter Zeidler, „auch wenn noch nicht alle Automatismen eingespielt sind.“

Spieler wie Mirnes Mesic (jetzt TSG Hoffenheim) oder Manuel Hartmann (jetzt TuS Koblenz) hätten das Spiel der Kickers geprägt, die Mannschaft brauche eine gewisse Zeit, um solche Stützen zu ersetzen. „Wir müssen in Ruhe arbeiten“, fordert Peter Zeidler, „und dürfen nicht gleich die Nerven verlieren, wenn wir kurze Zeit mal auf Platz zwölf oder dreizehn stehen.“

Die Strategie des Trainers ist ohnedies mittelfristig angelegt. In diesem Jahr sei mindestens Platz zehn das Ziel. Im Jahr darauf sollen sich die Blauen in der eingleisigen Regionalliga etablieren. „Und was kommt dann?“, wollte ein Journalist wissen. „Mal sehen“, antwortete Peter Zeidler und lächelte verlegen.

Stuttgarter Nachrichten

Dutt kehrt ins Gazistadion zurück
 
Degerloch (fp). Der Trainer Robin Dutt schaut morgen für 90 Minuten an seiner bisherigen Wirkungsstätte beim Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers vorbei. Dutt gastiert mit seinem neuen Club, dem Zweitligisten SC Freiburg, zum Testspiel (18.30 Uhr) im Gazistadion auf der Waldau. Am kommenden Dienstag, 24. Juli, testen die Blauen erneut – gegen den Bundesligisten und Ex-Champions-League-Sieger Borussia Dortmund (18 Uhr). Beide Partien sollen Kickers-Trainer Peter Zeidler als Standortbestimmung dienen. Am Freitag, 27. Juli, starten die Degerlocher mit dem Gastspiel beim FC Ingolstadt in die neue Regionalliga-Saison.

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