„Ich bin erleichtert über diesen Sieg“
Stuttgart – Peter Zeidler hat sich ein erstes Bild von seinem künftigen Arbeitgeber gemacht. „Es gibt die Faszination Stuttgarter Kickers“, sagt der Trainer des Fußball-Regionalligisten in der neuen Saison.
Herr Zeidler, Sie haben die Blauen im Spiel beim SSV Reutlingen beobachtet, am Samstag dann das Oberligateam gegen den SC Freiburg II. Was sind Ihre Erkenntnisse?
Über das 1:0 in Reutlingen bin ich natürlich sehr erleichtert. Bei einer Niederlage wäre man bei 38 Punkten stehen geblieben, und das Rechnen hätte begonnen . . .
. . . und Sie hätten womöglich früher als geplant einsteigen müssen?
Nein, das hätte ich nicht gemacht. Überhaupt zeigte das Spiel doch eindrucksvoll, dass es zwischen Trainer und Mannschaft stimmt. In Reutlingen habe ich eine Kickers-Mannschaft gesehen, wie ich sie kenne: Sie glänzte mit einer funktionierenden Taktik und echtem Teamgeist.
Und der Unterbau?
Ist hervorragend – und zeigt: Es gibt die Faszination Kickers. Die Spieler der zweiten Mannschaft kann man alle gebrauchen. Sie sind sehr gut ausgebildet. Ich hoffe, die A-Junioren schaffen den Ligaverbleib, allerdings wäre ein Abstieg kein Weltuntergang.
Nur mit Eigengewächsen wird die Qualifikation zur dritten Profiliga in der neuen Saison nicht möglich sein. Mit wie vielen externen Neuzugängen planen Sie?
Zunächst hoffe ich sehr, dass Manuel Hartmann und Mustafa Akcay ihre Verträge verlängern. Klappt dies, möchte ich noch ein bis zwei Spieler für jeden Mannschaftsteil verpflichten, wobei ich nicht nach Führungsspielern schreie. Ich werde keinen Spieler holen, nur weil er erfahren ist oder weil er die Klappe aufmacht. Das entspricht nicht meiner Philosophie.
Könnten Sie sich vorstellen, wie Robin Dutt eine Woche nicht mit den Spielern zu reden?
Eher nicht. Was nicht heißt, dass ich nicht sehr autoritär sein kann – wenn ich von einer Sache völlig überzeugt bin.
Sie unterrichten zehn Stunden pro Woche Französisch am Rosenstein-Gymnasium in Heubach. Werden Sie das beibehalten?
Das werden wir sehen. Andere wetten, golfen, schauen Videos oder spekulieren an der Börse. Ich unterrichte mit Freude, und darunter hat noch nie ein Club gelitten.
Fragen von Jürgen Frey