Brutto ist nicht gleich netto
STUTTGART (ump). Die Spieler der Stuttgarter Kickers haben in diesen Tagen wirklich nichts zu lachen. Kein Punkt, kein Tor – und somit natürlich auch keine Prämien. Zumindest nicht nach drei Spieltagen der Saison. Wenigstens gibt es als Trostpflaster noch einen Nachschlag aus der vergangenen Runde. In der Schlussphase der Spielzeit 2007/08 hatte der Hauptsponsor Eduardo Garcia großzügig 25 000 Euro in die Mannschaftskasse ausgelobt, falls die Qualifikation zur dritten Liga erreicht wird. Gesagt, getan?
Zuletzt gab es einige Irritationen um diese Sonderprämie, denn die Mannschaft ging davon aus, dass das Geld brutto für netto ausbezahlt wird. Was aber steuerrechtlich nicht möglich sei, so Kahraman Erdin vom Hauptsponsor, der Garmo AG: „Wir wollen zahlen, aber korrekt zahlen.“ Und dafür musste der Verein eine Rechnung über die Summe plus 19 Prozent Mehrwertsteuer ausstellen, was nach einigem Hin und Her auch geschehen ist. Inzwischen ist der Gesamtbetrag von knapp 30 000 Euro noch zum abgelaufenen Geschäftjahr bei dem Fußball-Drittligisten eingegangen. Bei der Überweisung an die Spieler fällt allerdings deren persönlicher Steuersatz an, so dass unter dem Strich netto weniger bleibt, als von der Mannschaft veranschlagt worden war. Deshalb hatten die Kickers zunächst einmal vorgeschlagen, den Betrag so aufzustocken, dass unter dem Strich 25 000 Euro übrig bleiben – worauf sich der Geschäftsmann Garcia allerdings nicht einließ.
Nun muss die Mannschaft eben versuchen, in der laufenden Saison genügend Punktprämien zu sammeln. Die Kickers selbst haben in ihrem Etat Prämien für insgesamt 50 Punkte veranschlagt, die für den Klassenverbleib reichen würden. Der Manager Joachim Cast sagt: „Die erste Prämie würden wir gerne am Sonntag nach dem Spiel gegen Sandhausen auszahlen.“
Stuttgarter Zeitung