StN: Kickers: Abschied von Aufstiegsambitionen

Mesic geht nach Hoffenheim – Dundee soll kommen
 
Stuttgart – Was kürzlich noch als undenkbar galt, ist wahr geworden: Mirnes Mesic verlässt Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers mit sofortiger Wirkung und schließt sich Aufstiegskandidat TSG Hoffenheim an. Trainer Robin Dutt wirkt deshalb verärgert.

VON JÜRGEN KEMMNER

Anfragen für Torjäger Mesic gab es bei den Kickers immer wieder, doch es galt das ungeschriebene Gesetz: Der 28-Jährige darf die Blauen erst nach Ablauf seines Vertrages am 30. Juni verlassen. Gesetze sind manchmal nur da, um gebrochen zu werden: Mesic verlässt Stuttgart nun doch vorzeitig, offenbar war das Angebot aus Hoffenheim finanziell zu verlockend, um dessen Trainer Ralf Rangnick auf Sommer zu vertrösten. Es soll sich um eine sechsstellige Summe handeln, Ende Juni hätte die TSG den Stürmer zum Nulltarif bekommen.

So weit, so ärgerlich für die Fans der Blauen. Und für Trainer Robin Dutt. Es wird gemunkelt, dass der Coach nicht in die Entscheidung eingebunden war, sondern lediglich über die vorzeitige Freigabe informiert wurde. Präsident Hans Kullen hatte sich dabei nur vom Präsidium grünes Licht geben lassen. Den sportlichen Leiter muss das tief getroffen haben. Doch Dutt ist keiner, der deshalb öffentlich kräftig auf den Putz haut – er formuliert seinen Ärger zwischen den Zeilen. Frage: „Warum haben Sie doch noch Ihre Zustimmung zum Transfer gegeben?“ Antwort: „Es blieb mir nichts anderes übrig, als diese Tatsache zu akzeptieren – es nutzt nichts, zu lamentieren, dass Mirnes geht. Ich muss das Beste draus machen.“

Das kann kaum noch der anvisierte Aufstieg sein. Durch den Abgang von Mesic haben die Kickers auch die Ambitionen auf Liga zwei begraben. Ohne den mit zehn Treffern erfolgreichsten Torschützen fehlt die Qualität in der Offensive, um zum Angriff auf den SV Wehen und die TSG Hoffenheim zu blasen. Die designierten Aufsteiger haben elf bzw. sechs Punkte Vorsprung bei noch 14 ausstehenden Spielen. Auch bei der Einschätzung der Situation stichelt Dutt und würzt seine Aussage mit einer Prise Ironie. „Hoffenheim ist gestärkt, wir geschwächt – vielleicht nimmt das ja den Druck von der Mannschaft, vielleicht lässt es sich nun einfacher angehen“, sagt der 42-Jährige, „und wenn wir jetzt nicht aufsteigen, kann keiner dem Team mehr einen Vorwurf machen.“

Dutt wirkt verärgert. Das Pikante daran: Auch sein Vertrag läuft im Sommer aus, der Tiefschlag könnte sich negativ auf die Verhandlungen auswirken. Auf die entsprechende Frage hin weicht der Trainer aus. „Ob ich verlängere, hängt von vielen Dingen ab“, sagt er, „vom Verein, vom Team, vom Etat und den persönlichen Verhältnissen.“ Das Klima hat sich schon gewandelt. Im Oktober hatte Dutt noch erklärt: „Wir sind auf einer Wellenlänge, es sieht gut aus.“

Die Ablösesumme für Mesic wollen die Kickers nicht auf die hohe Kante legen – sie wird gleich investiert. Sean Dundee soll von Zweitligist Offenbacher Kickers ausgeliehen werden. Der 34-Jährige kennt sich aus in Stuttgart. Dundee spielte für die Kickers (1992 bis 1994) und den VfB (1999 bis 2003).

Stuttgarter Nachrichten

StZ: Dundee für Mesic

Dundee für Mesic
 
Wechselspiele bei den Kickers
 
STUTTGART (ump). Mirnes Mesic verlässt den Fußball-Regionallisten Stuttgarter Kickers in Richtung Hoffenheim – mit sofortiger Wirkung. Während der Stürmer mit seinem neuen Klub nach Spanien geflogen ist, haben die Kickers Sean Dundee aus Offenbach geholt.

Dass Mirnes Mesic die Stuttgarter Kickers in Richtung des Regionalligakonkurrenten Hoffenheim verlassen wird, ist schon ein paar Tage bekannt. Neu ist, dass der Wechsel mit sofortiger Wirkung über die Bühne geht. Eine Entwicklung, die sich in den vergangenen Tagen offensichtlich abgezeichnet hatte. „Der Spieler selbst ist auf uns zugekommen und hat den Wunsch geäußert“, sagt der Kickers-Manager Joachim Cast – und kommt zu dem Schluss: „Wahrscheinlich ist das für alle Beteiligten das Beste.“

Der Tabellenzweite TSG Hoffenheim hat jedenfalls zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: sich selbst gestärkt und einen der härtesten Konkurrenten im Kampf um den Aufstieg geschwächt. Immerhin bekommen die Kickers jetzt noch eine Ablöse (die im knapp sechsstelligen Bereich liegen soll), was im Sommer nicht mehr der Fall gewesen wäre. Allerdings verlieren die Kickers nicht nur ihren mit zehn Treffern besten Torjäger, sondern auch eine Leitfigur. Deshalb sagt der Trainer Robin Dutt zähneknirschend: „Man muss den Verkauf akzeptieren. In diesem Geschäft ist eben alles möglich.“

Lange haben die Kickers denn auch nicht mit Mesic“ Abgang gehadert – und die Lücke umgehend geschlossen. Vom Zweitligisten Kickers Offenbach kommt ablösefrei der 34-jährige Sean Dundee, der heute einen Vertrag zunächst bis Saisonende (mit Option für eine weitere Saison) unterschreiben wird. Der gebürtige Südafrikaner hat Anfang der neunziger Jahre seine Karriere in Deutschland bei den Kickers begonnen, ehe er später unter anderem für den FC Liverpool in der Premier League und den VfB Stuttgart aktiv war. Ein Transfer des Bayernliga-Torjägers Peter Heyer (Bamberg) ist – zumindest in der Winterpause – kein Thema mehr.

Weil die Transferliste am Mittwoch schließt, standen die Kickers unter einem gewissen Zeitdruck. Der Trainer Dutt weiß: „Jeder Transfer jetzt ist mit Unbekannten verbunden.“ Wobei sich personell durchaus noch etwas bei den Kickers tun kann. Timo Schlabach jedenfalls soll sich mit dem Oberligisten Eintracht Trier einig sein, sodass dessen Manager Adnan Kevric sagt: „Ich gehe davon aus, dass der Transfer am Montag über die Bühne geht.“ In diesem Falle würden die Kickers nochmals nachlegen, möglicherweise mit dem Mittelfeldmann Thomas Weller (zuletzt FC Schaffhausen).

Bereits über die Bühne ist der Wechsel von Matthias Jaissle (18) vom VfB Stuttgart II, ebenfalls mit sofortiger Wirkung, zur TSG Hoffenheim. Was bei VfB-Trainer Rainer Adrion gar nicht gut angekommen ist: „Wir sind um 16 Uhr aus dem Trainingslager in Oberstaufen zurückgekommen, und zwei Stunden später erfahre ich, dass er in Hoffenheim unterschrieben hat. Das hat es bei uns noch nie gegeben, dass sich ein Spieler gegen seinen Ausbildungsverein entscheidet.“

Stuttgarter Zeitung

Kicker: Stuttgarter Kickers: Manager setzt auf Kontinuität

Cast auf spannender Suche

„Es ist eine spannende Zeit“, sagt Joachim Cast, der Manager der Kickers. Nach Stürmer Angelo Vaccaro vom FC Augsburg, der den in Ungnade gefallenen und nach Siegen gewechselten Christian Okpala ersetzen soll, wollen die Stuttgarter bis zum Ende der Transferperiode noch einen Spieler verpflichten – und dabei sorgfältig auswählen.

Der argentinische Verteidiger Maximiliano Bogni (Temperley Buenos Aires) fiel durchs Raster. „Er hat überzeugt, ist aber nicht deutlich besser als unsere Spieler“, sagt Trainer Robin Dutt. Auch Thomas Weller (FC Schaffhausen) wird wohl nicht kommen. Dutt: „Ich beobachte ihn schon länger. Er möchte zu uns, auf seiner Position haben wir aber keinen Bedarf.“ Sollte kein passender Offensiv- oder Defensivspieler gefunden werden, könnte Weller aber wieder ein Thema werden.

Cast denkt aber über den 31. Januar hinaus. Die Verträge von Trainer Dutt und von acht Spielern laufen am Saisonende aus. Ex-Kapitän Mirnes Mesic hat bereits seinen Wechsel zur TSG Hoffenheim klar gemacht, mit den anderen haben die Gespräche bereits begonnen. „Wir wollen unserer Linie treu bleiben und setzen auf Kontinuität“, deutet der Manager an, dass der Verein den Großteil der Spieler halten will. Was Dutt betrifft, haben sich beide Seiten auf einen Zeitpunkt vertagt, an dem klarer ist, wohin die Reise in der kommenden Runde geht.

Sigor Paesler

Kicker

Rückrundentermine festgelegt

Beim DFB-Staffeltag der Regionaligavereine in Frankfurt am heutigen Donnerstag, 25. Januar 2007 wurden die restlichen Rückrundenpartien endgültig terminiert. Die Kickers starten am Samstag, 24. Februar 2007 mit dem Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart II in die Rückrunde der Regionalliga Süd. Im ersten Heimspiel empfangen die Blauen dann den Aufsteiger FC Ingolstadt am Samstag, 3. März 2007 um 14.30 Uhr im GAZi-Stadion auf der Waldau. Hier finden Sie den Kickers-Spielplan.

StZ: Kein Vertrag für Bogni

Kickers suchen Verstärkungen
 
STUTTGART (ump). Eine Woche lang hat der Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers den Spieler Maximiliano Bogni getestet – und am Ende doch für zu leicht befunden. „Wir werden ihn nicht verpflichten“, sagte gestern der Trainer Robin Dutt, der den 29-jährigen Innenverteidiger auf Grund von Kontakten nach Argentinien ins Probetraining eingeladen hatte. „Er ist regionalligatauglich“, sagt Dutt, „aber wir müssen auch schauen, dass wir uns in der Spitze verstärken und nicht in der Breite.“ Soll heißen, die Alternativen im eigenen Kader wie Marco Wildersinn sind genauso gut. Dennoch genießt die zentrale Abwehrposition weiter Priorität, was die Suche nach einer Verstärkung angeht. „Es ist momentan aber nicht geplant, dass weitere Spieler ins Probetraining kommen“, so Dutt. „Wir werden bis zum Ende der Transferperiode am 31. Januar die Augen offen halten“, sagt der Manager Joachim Cast, „im Rahmen unserer Möglichkeiten wollen wir uns noch verstärken.“

Mit der ersten Woche der Vorbereitung auf die restliche Saison ist Robin Dutt zufrieden. „Die Ausdauerwerte der Mannschaft sind sogar die besten in den dreieinhalb Jahren, seit ich hier bin“, sagt der Trainer: „Da war ich positiv überrascht.“ Bis auf Mustafa Akcay (Adduktorenbeschwerden) und den leicht angeschlagenen Nico Kanitz waren auch alle Mann beim 3:0 am Samstag in Nöttingen dabei. Das nächste Testspiel findet am Samstag in Untertürkheim gegen den Oberligisten TSV Crailsheim statt, gegen den die Kickers im WFV-Pokal den Kürzeren gezogen hatten. Weitere Vorbereitungsspiele sind beim SV Sandhausen (31. Januar) sowie gegen den FC Schaffhausen (am 3. Februar im Gazistadion) geplant, ehe es für eine Woche zum Trainingslager in die Türkei geht. Als Generalprobe für den Regionalligaauftakt beim VfB Stuttgart II (24. oder 25. Februar, genauer Termin wird am Donnerstag festgelegt) dient dann die Partie gegen den VfR Aalen am 17. Februar, ebenfalls in Degerloch.

Stuttgarter Zeitung

StZ: „Ich bin im besten Alter“

„Ich bin im besten Alter“
 
Nachgefragt bei Angelo Vaccaro
 
Angelo Vaccaro ist – bis jetzt – der einzige Neuzugang des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers in der Winterpause. Der Stürmer kam vom Zweitligisten FC Augsburg, hat zuvor schon in Unterhaching und bei den Amateuren des VfB Stuttgart gespielt. „Ich will wieder in die zweite Liga – mit den Kickers“, sagt der 25-Jährige im Gespräch mit Joachim Klumpp.

Herr Vaccaro, Sie spielen jetzt bei den Stuttgarter Kickers. Warum tragen Sie eine Trainingsjacke von Argentinien?

Ganz einfach, weil ich Maradona-Fan bin. Außerdem haben die ja auch die Farbe blau.

Was hat den Ausschlag dafür gegeben, dass Sie zu den Kickers wechselten?

Ich will wieder in die zweite Liga – und ich denke, das können wir schaffen. Die Kickers sind ein Verein, bei dem alles stimmt und der einen Trainer hat, der schon lange und erfolgreich hier arbeitet. Außerdem habe ich Familie und Freunde hier in der Nähe in Mössingen, das ist nicht unbedingt ein Nachteil.

Zuletzt kam im Sommer Christian Okpala ebenfalls vom FC Augsburg, der jetzt den Verein nicht ganz freiwillig verlassen hat. Ein schlechtes Omen?

Nein, im Gegenteil. Ich möchte beweisen, dass man auch Spieler aus Augsburg holen kann, bei denen es besser läuft.

Ihr Exverein hat in der Winterpause in Felix Luz von St. Pauli und Christoph Teinert aus Unterhaching nochmals zwei Stürmer geholt. Hatten Sie Angst vor dem Konkurrenzkampf?

Das hat keine Rolle gespielt. Ich war mit den Kickers schon vorher einig gewesen. Ich wollte einfach wieder Spielpraxis nach den vielen Verletzungen.

Ihr Leidensweg hat es in sich. Wie sah die Verletztenliste aus?

In Unterhaching hatte ich zwei Kreuzbandrisse nacheinander und 18 Monate Pause, in Augsburg hatte ich Adduktoren- sowie Bandscheibenprobleme und fiel acht Monate aus. Aber jetzt bin ich seit knapp einem halben Jahr beschwerdefrei, und irgendwann muss es sich ja auszahlen, dass ich hart dafür gekämpft habe.

Sie galten einst beim VfB Stuttgart als großes Talent neben Kevin Kuranyi. Haben Sie zu ihm noch Kontakt?

Natürlich, erst vergangene Woche beim Freundschaftsspiel der Schalker in Reutlingen haben wir uns gesehen. Auch zu den ehemaligen Mitspielern Amanatidis, Rüdiger Kauf oder Michael Fink besteht Kontakt.

Sind Sie denn ein wenig neidisch auf deren Karriereverläufe?

Nein. Mit 25 bin ich im besten Fußballeralter und habe noch viel vor mir – nach all dem, was ich schon hinter mir habe.

Stuttgarter Zeitung

hsb siegt im Testspiel bei den Kickers II mit 4:0

22. Jan. 2007 – Am Samstag hatten die hsb-Fußballer ihr erstes Testspiel gegen die zweite Mannschaft der Stuttgarter Kickers, Spielort war das Stadion Festwiese neben dem Gottlieb-Daimler-Stadion in Stuttgart. Und exakt mit dem gleichen Ergebnis, mit dem sich die Mannschaft von Dieter Märkle in die Winterpause verabschiedet hatte, startete man nun in die Vorbereitung: 4:0 hieß es am Ende gegen eine relativ harmlose Kickersmannschaft.
Bereits nach zehn Minuten nutzte Radojevic eine schöne Hereingabe von Weiller zur frühen Führung für den hsb. Mitte der ersten Halbzeit spielte Laible einen schönen Pass für Weiller in die Gasse, und der schob den Ball am Kickers-Torhüter vorbei zum 2:0 für die Gäste.
Gegen Ende der ersten Halbzeit hatte der hsb den Gegner fest im Griff. Radojevic spielte Meier an der Strafraumgrenze frei, doch dessen Direktabnahme konnte der Kickers-Keeper mit einem Reflex parieren. Dennoch machten die Heidenheimer weiter Druck, wobei Laible nochmals die Gelegenheit zum dritten Treffer verpasste.

In der Halbzeit wechselten beide Trainer kräftig durch, wobei dies aber nur bei den Kickers einen – zusätzlichen – Bruch im Spiel bedeutete. Der hsb war jetzt noch deutlicher tonangebend, und die Degerlocher kamen nur noch sporadisch in die Nähe des Heidenheimer Tores.

So dauerte es nur bis zur 54. Minute, ehe Hörger eine Vorlage von Radojevic zum 0:3 verwertete. 20 Minuten vor Spielende schickte Radojevic den gut aufgelegten Pekic bei einem Konter über rechts. Der wiederum legte uneigennützig auf für Macchia, der die Kugel nur noch ins Tor schieben musste.

Im Gegenzug hatten die Kickers die Chance zum Ehrentreffer, als bei einem Eckball nicht konsequent geklärt wurde. Kurz darauf bot sich Hörger nach Zuspiel von Hammerl noch eine gute Gelegenheit, doch er verzog freistehend. Alles in allem war es dennoch ein gelungener Auftakt gegen allerdings sehr harmlose Kickers, denen in der Vorbereitung noch viel Arbeit bevorsteht.

hsb: Huber (46. Rudel); Hammerl, Göhlert, Kraljevic, Feistle (46. Heimpel), Meier (46. Struck), Weiller (46. Pekic), Gmünder (46. Hörger), Bagceci (46. Macchia), Radojevic, Laible (46. Raaf)

Tore: 0:1 (10.) Radojevic, 0:2 (22.) Weiller; 0:3 (54.) Hörger; 0:4 (69.) Macchia

Heidenheimer SB