SVW-Feuerwerk in Hälfte eins
Es ist angerichtet für einen spannenden Kampf um den Regionalligaaufstieg: Der SV Waldhof bezwang die Reserve der Stuttgarter Kickers mit 2:1 und verkürzt den Rückstand zu Tabellenführer FC Nöttingen auf einen Punkt.
„Es war die wohl beste erste Halbzeit, die wir in dieser Saison gespielt haben.“ Niemand wollte der Feststellung von SVW-Trainer Reiner Hollich nach dem Abpfiff widersprechen. Die mit drei Akteuren aus dem Regionalligakader verstärkten Kickers fanden zu keinem Zeitpunkt zu ihrem Spiel, zu dominant war der SV Waldhof. Auch die frühe Führung der Gäste durch ein Eigentor von Eduard Hartmann (11.) schockte den SV Waldhof nicht. Die neben Fitim Fazlija stärksten Akteure auf dem Feld, Christian Grujicic (14.) und Daniel Reule (45.+6), drehten noch vor der Pause die Partie und stellten den Sieg sicher.
„Wir haben das Ziel erreicht und den Rückstand auf die führenden Nöttinger auf einen Punkt verkürzt, das war unser Ziel“, strahlte Grujicic nach dem Abpfiff. Der 23-Jährige, der unter der Woche seinen Vertrag bei den Blauschwarzen um ein Jahr verlängerte, war Dreh- und Angelpunkt im Spiel des SV Waldhof und erhielt in der 57. Minute für seinen nimmermüden Einsatz Szenenapplaus der 2737 Zuschauer. „Das 0:1 fiel quasi aus dem Nichts, doch wir sind schnell zurückgekommen und haben noch vor der Halbzeit das wichtige 2:1 erzielt“, führte der Ex-Wormser weiter aus.
Mit dem knappen Rückstand zur Pause waren die Kickers noch sehr gut bedient, denn die Waldhöfer ließen einige Hochkaräter ungenutzt. Reules Möglichkeit wurde von einem Stuttgarter Abwehrspieler noch an den Pfosten abgefälscht (5.), Christian Gmünder scheiterte nach toller Vorarbeit von Fazlija am Torwart (16.) und Jurij Krause schoss den Ball nach einer Ecke freistehend knapp über das Tor (23.).
„Wir haben Druck ausgeübt, den Gegner früh gestört und viele Chancen herausgespielt“, analysierte Hollich. Auch von einigen krassen Fehlentscheidungen des Schiedsrichters Andreas Klopfer (Emmendingen) ließen sich die Waldhöfer nicht von ihrem Weg abbringen. So annullierte er einen wohl regulären Treffer von Hans Kyei, der, nachdem er den Ball köpfte, mit Torwart Mario Aller zusammenrasselte. Der Schlussmann musste mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gefahren werden, Kyei konnte mit einem Kopfverband weiter spielen.
Auch wenn der SVW nach dem Seitenwechsel das hohe Tempo des ersten Abschnitts nicht ganz halten konnte, geriet der Sieg zu keinem Zeitpunkt in Gefahr, was auch Kickers-Trainer Björn Hinck neidlos anerkannte: „Da meine Elf nicht giftig genug war und kaum Zweikämpfe gewann, kann man auch nicht gewinnen.“
Bereits am Mittwoch geht die Jagd auf die Tabellenführung weiter, wenn um 19 Uhr der ASV Durlach seine Visitenkarte im Carl-Benz-Stadion abgibt. Der gestern spielfreie Spitzenreiter aus Nöttingen muss dann in Linx antreten.
SVW: Kolke – Hartmann, Geiger, Krause, Murphy – Fazlija, Malchow, Grujicic, Gmünder (69. Waldecker) – Kyei (86. Suworow), Reule. rod
Mannheimer Morgen