Presse zu FSV Hollenbach – Stuttgarter Kickers II (1:2)

Fußball: FSV Hollenbach musste bei seinem ersten Oberliga-Spiel wegen Probleme mit der Drainage auf den Kunstrasenplatz ausweichen
„Un“-Wörter nach unglücklichem Debüt

Von unserem Redaktionsmitglied Paul v. Brandenstein

Die Mannschaft von Aufsteiger FSV Hollenbach hat bei ihrer Oberliga-Premiere gegen die Stuttgarter Kickers richtig gut gespielt. Die Hohenloher waren in der ersten Halbzeit klar die bessere Mannschaft und auch nach der Pause waren sie keinesfalls schwächer als die „Blauen“ aus der Landeshauptstadt, die dieses Mal allerdings in komplett gelber Spielkleidung angetreten waren.

Dennoch stand es am Ende 1:2 – und deshalb machten „Un“-Wörter die Runde. Gemeint sind hier keine „bösen“ Wörter, sondern meist Adjektive, die mit der Silbe „un“ beginnen. So war von Zuschauerseite immer wieder „unglücklich“ zu hören. Oder „unnötig“. Auch „unverdient“ und „ungerecht“ kam in der einen oder anderen Analyse vor.

Hier und da wurde ein „Un“-Wort auch schon einmal substantivisch gebraucht. Bei „Unvermögen“ zum Beispiel, um zu erklären, woran es letztendlich vielleicht doch gelegen haben könnte, dass man trotz guter Leistung leer ausgegangen ist.

FSV-Trainer Manfred Stephan sprach in der Tat selbst von einer „unglücklichen“ und vor allem ärgerlichen Niederlage. „Wir hätten in der ersten Halbzeit ganz einfach das 1:0 machen müssen“. Dann wäre die Partie seiner Meinung nach ganz anders verlaufen. Und in der Tat: Chancen zur Führung waren genügend vorhanden. So in der 14. Minute, als Stuttgarts Keeper Mario Aller einen Schuss von Sanel Bradaric aufs kurze Eck gerade noch abwehren konnte. Und nach dem anschließenden Eckball stand Bradaric plötzlich richtig frei, doch er schlug ein Luftloch.

Die beste Chance hatte dann vor der Pause Abwehr-Spezialist Philipp Wolf. Schön angespielt von Nico Nierichlo stand er nach 39 Minuten völlig frei am Sechzehner – und haute den Ball über die Latte. Scheinbar hatte er nun Blut geleckt, denn auch in der zweiten Halbzeit hatte Wolf zunächst die größte Chance. Doch nach einer Freistoßflanke in der 58. Minute brachte er den Ball wieder nicht im Kickers-Tor unter.

So blieb Fameyehs Kopfball in der 85. Minute die einzige Ausbaute auf Hollenbacher Seite. Zu diesem Zeitpunkt stand es aber schon 2:0 für Stuttgart. Beide Treffer waren wahrlich nicht alltäglich. Vor dem 1:0 hatte Michael Holzer einen „Sonntagsschuss“ aus gut 30 Metern förmlich an die Unterkante der Latte „gedroschen“ und Predrag Sarajlic brauchte nur noch abzustauben. Und beim 2:0 verdiente sich Keeper Aller einen „Scorerpunkt“: Um seinen Abschlag aus der Hand wollte sich niemand aus der Hollenbacher Hintermannschaft kümmern. Sarajlic nahm das Geschenk dankend an.

Nach dem Anschlusstreffer sahen die 1180 Zuschauer eine dramatische Schlussphase. Der FSV warf alles nach vorne und hatte tatsächlich noch einige „Hochkaräter“: „Der Ausgleich wäre hier sicherlich verdient gewesen“, bilanzierte Coach Manfred Stephan, der mit Matthias Haag, Manuel Hofmann und Martin Kleinschrodt drei Neuzugänge in seiner Anfangsformation hatte. Auf der anderen Seite boten sich den Kickers, bei denen der frühere Laudaer Ramazan Kandazoglu eine eher unauffällige Partie zeigte, gegen die nun weit aufgerückte Hintermannschaft des FSV einige sehr gute Konterchancen.

Die Partie fand übrigens auf dem Kunstrasenplatz statt. Das FSV-Hauptspielfeld war im Bereich des „hinteren Strafraums“ unbespielbar. Die Drainage funktionierte hier plötzlich nicht mehr so, wie sie eigentlich sollte. Und dann tat der starke Regen der letzten Woche natürlich das Seine. Man sieht: Es läuft noch nicht alles rund. Die Betonung liegt aber eindeutig auf „noch“.

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