Die Fieberkurve steigt an – vor dem Derby gegen Tabellenführer VfR Aalen

Kein Vergleich
Fußball, Regionalliga: Erstaunliche Entwicklung bei den Stuttgarter Kickers

Sie sind beide Absteiger. Sie wollen beide in absehbarer Zeit zurück in die Dritte Liga. Und sie haben beide eine extrem junge Mannschaft. Es gibt aber auch viele Unterschiede zwischen den Stuttgarter Kickers und dem VfR Aalen. „Wirtschaftlich liegen sogar Welten dazwischen“, sagt Dirk Schuster vor dem Derby am Samstag. Anpfiff im Gazi-Stadion: 14 Uhr.

ALEXANDER HAAG

Unterm Fernsehturm wird wieder gejubelt: Die Kickers-Spieler Demis Jung, Marcel Ivanusa und Mijo Tunjic wollen am Samstag im Derby den Tabellenführer VfR Aalen ärgern. (Foto: Eibner)
In der vergangenen Drittligasaison gab’s nur einen Sieger. 3:1 und 4:1 gewann der VfR Aalen die beiden Punktspiele gegen die Stuttgarter Kickers. Auch beim Derby am Samstag sind die Ostälbler in der Favoritenrolle – zumindest vom Papier her. Kickers-Trainer Dirk Schuster stört das wenig. Der Ex-Nationalspieler glaubt vielmehr an ein Duell auf Augenhöhe. „Die Chancen stehen 50:50. Wenn wir unser volles Leistungsvermögen abrufen, können wir jedem Gegner gefährlich werden.“
Gefährlich waren die Kickers in der bisherigen Saison allerdings nicht immer. Zwar gab’s in 15 Ligaspielen nur drei Niederlagen, andererseits stehen aber auch erst fünf Siege zu Buche und damit nur Platz acht. „Die Platzierung ist sekundär“, sagt Schuster. Viel wichtiger sei das Auftreten seiner Mannschaft. „Das war von zwei Ausrutschern abgesehen durchweg ansprechend. Und das 0:0 in Kassel hat gezeigt, dass wir für mehr als 90 Minuten Luft haben. Wir konnten in den letzten 20 Minuten nochmal Gas geben.“ Der Trainer weiß aber auch, dass unterm Strich noch zu wenig Punkte stehen. Für Schuster ist das allerdings keine Frage der fehlenden Qualität. „Wir haben eine extrem junge Mannschaft, der noch die Erfahrung und die Abgezocktheit fehlt. Aber so etwas lernt niemand von heute auf morgen.“ Angesichts der Tatsache, dass ein Großteil der Mannschaft vor einem halben Jahr noch in der U23 spielte, „haben wir eine erstaunliche Entwicklung hinter uns“. Bestes Beispiel: Mijo Tunjic. Der 21-Jährige brachte es in der Dritten Liga auf sechs Einsätze. In dieser Runde hat er alle 15 Spiele absolviert und bereits neun Treffer erzielt – die Hälfte aller Kickers-Tore.
Intensiv verfolgt Schuster auch den Umbruch beim VfR Aalen mit. Und er ist keineswegs verwundert, dass der kommende Gegner mit einer neuformierten Truppe schon an der Tabellenspitze steht. „Aalen hat sich sehr gut verstärkt und mit Rainer Scharinger einen hervorragenden Fachmann, der genau weiß, was er tut.“ Die Tatsache, dass in Aalen noch immer keiner vor der Meisterschaft spricht, kann Schuster verstehen: „Ein Aufstieg in dieser Liga ist nicht planbar.“ Zumal der Kickers-Trainer im VfR-Angriff durchaus noch Luft nach oben sieht: „Es gibt in der Regionalliga viele Mannschaften, die viel mehr Tore schießen als der VfR Aalen.“

„Es liegen Welten dazwischen“
Dennoch: „Wenn Rainer Scharinger die Situation realistisch einschätzt, weiß er, dass der VfR ganz oben mitspielen kann“, sagt Schuster und fügt hinzu, dass seine Elf davon noch weit entfernt ist: „Mit dem VfR Aalen können wir uns nicht vergleichen. Wirtschaftlich liegen sogar Welten zwischen den Vereinen.“

Schwäbische Post

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