Presse zur Bankrotterklärung des Vorstands

Punktabzug für die Kickers: der Abstieg ist perfekt
Der Fußball-Drittligist hat beim DFB ein Darlehen in Anspruch genommen, das er nicht fristgerecht zurückzahlen kann

STUTTGART. Die negativen Schlagzeilen bei den Stuttgarter Kickers nehmen kein Ende. Der Abstieg ist besiegelt, weil dem Club vom DFB drei Punkte abgezogen werden. Zudem ist der Manager Joachim Cast von den sportlichen Aufgaben entbunden worden.

Von Joachim Klumpp

Nach den Ergebnissen der dritten Fußballliga vom Mittwochabend (Jena und Burghausen) hätte für die Stuttgarter Kickers vor den letzten beiden Saisonspielen sogar noch die Möglichkeit auf den Klassenverbleib bestanden. Theoretisch zumindest. Denn diese wenn auch vage Hoffnung ist gestern definitiv gestorben. Und zwar aus ganz formalen Gründen, wie der Präsident Dirk Eichelbaum in einer Pressekonferenz eröffnete. Der Verein hat vor etwa zwei Wochen auf einen Kautionsfonds des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für die dritte Liga zurückgegriffen, „um die Lohn- und Gehaltszahlungen zu sichern“, wie der Kickers-Präsident sagte.

Der Fonds hat ein Volumen von insgesamt einer Million Euro und ermöglicht einem Drittligisten, bei finanziellen Engpässen höchstens 200 000 Euro in Anspruch zu nehmen. Gesagt, getan. Doch das dicke Ende kommt nach: Da die Kickers das Darlehen nicht bis zum Stichtag am 15. Mai., also heute, zurückzahlen, wird der Verein für die laufende Saison mit einem Abzug von drei Punkten bestraft – womit der Abstieg endgültig besiegelt ist. Und: sollten die Kickers das Darlehen bis in einem Jahr (plus fünf Prozent Zinsen) nicht zurückzahlen, „bekommt er 2010 auch keine Lizenz für die Regionalliga“, erklärt der DFB-Sprecher Stephan Brause.

Die letzte Hoffnung der Verantwortlichen starb dabei am Dienstagabend mit der 1:4-Heimniederlage gegen den VfR Aalen. „Hätten wir das Spiel gewonnen“, sagt Eichelbaum, „hätten wir auch das Darlehen fristgerecht zurückbezahlt.“ Und im Gegenzug gehofft, dass die restlichen beiden Spiele sportlich erfolgreich bestritten werden und der Bannstrahl des Punktabzugs möglicherweise einen der Abstiegskonkurrenten (Burghausen, Regensburg?) trifft. „Ob und wie viele Vereine diesen Fonds in Anspruch genommen haben, wissen wir nicht“, sagte Eichelbaum. Allerdings habe man dem Team stets signalisiert: der 18. steigt nicht ab.

Diese Diskussionen sind nun Makulatur, die Kickers sind sowohl sportlich als auch finanziell in der Regionalliga gelandet, in der mit jungen, talentierten Spielern – möglichst aus der Region, so die Vorgabe – und vier bis fünf Mann aus dem bestehenden Kader eine Konsolidierung vorgenommen werden soll. Ohne das konkrete Ziel Aufstieg.

Zunächst einmal gilt es, den beim DFB unterbreiteten Etat von 1,6 Millionen Euro abzusichern. „Das ist schwierig, aber nicht ausgeschlossen“, sagte Eichelbaum, wobei die Werbeeinnahmen rund die Hälfte des Budgets decken müssten. Deshalb gilt es vor allem, das Thema Hauptsponsor zu klären, „was bisher nicht der Fall ist“, so Eichelbaum. Die konkreten Gespräche allerdings stehen noch aus, wobei der Firmenchef der Garmo AG, Eduardo Garcia, ein klares Konzept und Strukturen sehen möchte.

Ob ihm da die beschlossenen Entscheidungen ausreichen? Der propagierte sportliche Neuanfang lässt sich bisher nur darin ablesen, dass der Manager Joachim Cast ab sofort von seinen sportlichen Aufgaben entbunden worden ist. Wobei der Präsident selbstkritisch anmerkte: „Das ist keine Schuldzuweisung, wir tragen an der Entwicklung alle eine Teilschuld.“ Das heißt im Umkehrschluss: den administrativen Bereich, wie das laufende Lizenzierungsverfahren bis zum 5. Juni, deckt der 41-Jährige weiter ab. Zum einen, weil auf die Schnelle hier sonst ein Engpass entstanden wäre, zum anderen, weil Cast aufgrund seines Arbeitsverhältnisses weder frist- noch grundlos gekündigt werden kann. Der Jurist Eichelbaum weiß um das Problem und sagte: „Wir wollen keinen Rechtsstreit.“ Auch Cast betonte: „Ich werde meine Aufgaben hier bis zum letzten Tag erfüllen – wann immer der sein wird.“ Die Kickers jedenfalls hoffen, dass Cast, der auch im Spielausschuss der dritten Liga sitzt, ein neues Engagement findet. Ob das dann ohne Abfindung abgeht, ist offen.

Genauso wie die Nachfolgeregelung: „Da werden wir keine Namensspekulationen führen“, sagte Eichelbaum. Der Kapitän Alexander Rosen, der diese Rolle schon in Norwegen ausgefüllt hat, wäre denkbar, ebenso dass der Trainer künftig den sportlichen Teil mit abdeckt. „Die entsprechenden Personen müssen sich mit der Aufgabe und dem Verein identifizieren“, sagte Eichelbaum. Selbst das bisherige Trainergespann Rainer Kraft und Alexander Malchow ist nicht gänzlich außen vor. „Wir werden uns nach der Saison zusammensetzen und dann abklären, inwieweit sich unsere Vorstellungen decken“, sagte Eichelbaum, der einstweilen in sportlichen Fragen die Verantwortung übernimmt. Joachim Cast wird trotzdem mit zu dem bedeutungslosen Spiel morgen in Bremen fahren – aber diesmal auf der Tribüne Platz nehmen.

Stuttgarter Zeitung

Zum Niedergang der Kickers
Der Manager als Bauernopfer
Von Joachim Klumpp

Irgendwie passt es ins Bild: die Stuttgarter Kickers steigen nicht nur sportlich aus der dritten Liga ab, sondern mit einem finanziellen Klotz am Bein. Weil sie ein Überbrückungsdarlehen des Deutschen Fußball-Bundes nicht pünktlich zurückzahlen, folgt ein Punktabzug, der den Sturz in die Regionalliga besiegelt. Vierte Liga, der Tiefpunkt in der Geschichte des Traditionsvereins. Ganz überraschend kommt das indes nicht. Wer seit Jahren immer nur ums Überleben kämpft oder die Qualifikation zur dritten Liga gerade noch auf den letzten Drücker schafft, der ist auf Dauer eben nicht konkurrenzfähig. Erst recht, wenn die finanziellen Möglichkeiten beschränkt sind und der Verein innerhalb der Stadt im Schatten des VfB Stuttgart steht.

Doch als Alibi alleine reicht das nicht. Der Verein ist einfach nie zur Ruhe gekommen. Sei es auf Führungsebene, wo weder Hans Kullen noch sein Nachfolger Dirk Eichelbaum dem präsidialen Anforderungsprofil des blauen Adels gerecht wurde. Sei es sportlich, wo der durchaus qualifizierte Trainer Peter Zeidler nach einem Remis gegen den späteren Aufsteiger FSV Frankfurt entlassen wurde – es war der Anfang vom Ende. Dabei wird die Regionalliga kein Selbstläufer, das ahnt inzwischen selbst Eichelbaum. Der hat in der Vergangenheit versucht, so manches Problem auszusitzen. Die Quittung kommt jetzt, wenn auch mit zeitlicher Verzögerung.

Dabei kann ein Abstieg auch eine Chance sein. Ob sie die Kickers nutzen? Zweifel sind erlaubt. Dazu gibt es zu viele Fragezeichen. Nicht nur bei der Zusammenstellung der ersten Mannschaft, auch im Jugendbereich oder im Hinblick auf die Sponsoren. Und die Machtbeschneidung des Managers ist weder Fisch noch Fleisch. Bei den Neuverpflichtungen hatte Joachim Cast in der Vergangenheit zwar nicht immer ein glückliches Händchen, aber ihm fehlte in Degerloch auch die nötige Lobby. Man könnte sagen: er ist das Bauernopfer. Das ist ein Begriff aus dem Schachsport – und in diesem Zusammenhang müssen die Kickers nun aufpassen, dass sie nicht irgendwann ganz schachmatt sind.

Stuttgarter Zeitung

Punktabzug für Kickers – Abstieg ist perfekt
Cast von Manager-Aufgaben entbunden – Neuanfang mit Talenten

Von Jürgen Kemmner

STUTTGART. Im Kickers-Clubheim stehen Töpfchen mit vierblättrigen Kleeblättern auf den Tischen – und es sah so aus, als könne Dirk Eichelbaum Glück gebrauchen. Der Präsident hatte eine unangenehme Pflicht: Er musste den faktischen Abstieg aus der dritten Fußball-Liga bekanntgeben sowie die Freistellung von Joachim Cast von dessen Aufgaben als Manager. Eichelbaum räumte zudem Fehler bei der Bewertung der Gesamtsituation vor der Runde ein.

Aber der Reihe nach. Dass die Blauen nicht im Geld schwimmen, ist nicht nur in Degerloch bekannt. Nun musste ihnen der Deutsche Fußball-Bund (DFB) aus der Klemme helfen. Die Kickers riefen vor zwei Wochen 200 000 Euro aus dem Kautionsfonds des DFB ab, die Rückzahlung ist für den heutigen Freitag fällig. Aber die Kickers zahlen nicht – Folge: Dem Club werden drei Punkte abgezogen und das Darlehen bei einer Laufzeit von fünf Jahren zu fünf Prozent verzinst. Durch diesen Punktabzug sind die Blauen nun endgültig in der Regionalliga angekommen. „Falls wir gegen Aalen gewonnen hätten“, sagte Eichelbaum, „hätten wir das Geld rechtzeitig beschafft, dann hätten wir noch eine sehr gute Chance auf den Klassenverbleib gehabt.“

Der Konjunktiv zählt nicht im Sport, das bekam auch Manager Joachim Cast zu spüren – hätten die Blauen den Ligaverbleib geschafft, wäre der 41-Jährige wohl noch im Amt. Wie erwartet wurde Cast am Donnerstag informiert, dass er nicht mehr als sportlicher Leiter gefragt ist. „Er besitzt weiter einen ungekündigten unbefristeten Arbeitsvertrag und wird sich um administrative Aufgaben kümmern“, sagt der Clubchef. Anders ausgedrückt: Cast, der das Lizenzierungsverfahren begleitet, darf diesen Part seines Jobs noch erfüllen, danach wären Eichelbaum und Mitstreiter nicht schockiert, wenn sich der frühere Abwehrspieler eine neue Mannschaft suchen würde. Allerdings unterstrich Eichelbaum, dass er den Ex-Manager nicht zum alleinigen Sündenbock abstempeln wolle. Jeder habe einen Teil zum Abstieg beigetragen. „Auch ich war vom Erfolg in Elversberg lange geblendet“, gab der Rechtsanwalt zu, „und habe nicht überall die richtigen Schlüsse gezogen.“ Rücktritte aus dem Präsidium schloss er aber aus.

Das vierköpfige Gremium will den stotternden Oldtimer Stuttgarter Kickers in der Regionalliga zunächst generalüberholen und später den Motor frisieren. Das Konzept sieht vor, fünf bis sechs erfahrene Spieler zu halten und um die Routiniers ein Team aus hungrigen Talenten aufzubauen – der sofortige Wiederaufstieg ist kein Thema. Wer aus dem aktuellen Kader zu diesem Sextett zählt, wer Trainer, wer Manager werden soll oder ob der Trainer gleichzeitig Manager sein wird – das konnte Eichelbaum noch nicht sagen. „Wir werden nun mit den Gesprächen beginnen.“ Dabei kämpft der Club auch noch um die Regionalliga-Lizenz. Mit 1,6 Millionen Euro ist der Etat veranschlagt, der DFB fordert den Nachweis von Sponsoreneinnahmen, den Blauen fehlt für die vierte Liga noch ein Hauptsponsor. Viel zu tun für Eichelbaum und Kollegen. Die vierblättrigen Kleeblätter im Clubheim sollten bald damit beginnen, das dringend benötigte Glück zu verbreiten.

Stuttgarter Nachrichten

Der Offenbarungseid
Die „Blauen“ geben nach einem zusätzlichen Punktabzug den Abstiegskampf auf – Neuanfang in der Regionalliga – Aus für Cast

Stuttgart – Kapitulation in Degerloch: Da den Stuttgarter Kickers zusätzlich drei Punkte abgezogen werden, hat der Fußball-Drittligist den nur noch theoretisch möglichen Klassenverbleib endgültig abge­hakt. Jetzt will der Traditionsverein in der Regionalliga einen Neuanfang starten. Im ersten Schritt wurde Manager Joachim Cast mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben als Sportlicher Leiter entbunden.

Von Beate Wockenfuß

Der einstige Bundesligist steht vor einem Trümmerhaufen: Nach derzeitigem Stand hat der Club für die neue Saison keine Mannschaft, keinen Trainer, keinen Manager, keinen Hauptsponsor und keine Lizenz. Gestern hat das Präsidium auf einer Pressekonferenz einen regelrechten Offenbarungseid geleistet. Wie Präsident Dirk Eichelbaum mitteilte, werden dem Tabellenschlusslicht drei Punkte abgezogen, weil der Verein vor zwei Wochen wegen eines Liquiditäts­engpasses ein Darlehen aus einem Kautionsfonds des Deutschen Fußball-Bunds in Anspruch genommen hat, das er nicht fristgerecht bis zum heutigen Tag zurückzahlen wird. Dabei handelt es sich um einen Betrag in Höhe von 200 000 Euro, den die Kickers – und auch noch weitere Drittligisten – benötigten, um die Zahlung von Löhnen und Gehältern bis zum Saisonende sicherzustellen.Ausschlaggebend für die Entscheidung der Nichtrückzahlung war die 1:4-Heimniederlage am Dienstag gegen den VfR Aalen. „Hätten wir dieses Spiel gewonnen, wäre der Klassenverbleib noch realistisch gewesen und wir hätten den Betrag zurückgezahlt“, erklärte Eichelbaum. Doch mit Blick auf die nun fast aussichtslose Lage – fünf Punkte Abstand zum rettenden Ufer bei noch zwei ausstehenden Spielen – hat das Präsidium den Abstiegskampf aufgegeben und muss die 200 000 Euro einschließlich Zinsen nun spätestens in fünf Jahren zurückgezahlt haben. Erst wenn der Betrag auf dem DFB-Konto ist, können sich die Kickers wieder für eine Drittliga-Lizenz bewerben. Doch das Thema dritte Liga hat sich für den Verein ohnehin für unbestimmte Zeit erledigt. „Wir versprechen keinen sofortigen Wiederaufstieg. Wir wollen uns in der Regionalliga konsolidieren“, sagte Eichelbaum. Schließlich steht den „Blauen“ in der Viertklassigkeit nur noch ein um die Hälfte reduzierter Etat von 1,6 Millionen Euro zur Verfügung. Und ob Hauptsponsor Gazi sein Engagement fortführt, ist fraglich. „Für uns kann es nur heißen: Sportliche Neuausrichtung auf einer anderen finanziellen Basis“, erklärte der Rechtsanwalt, der seit zwei Jahren an der Spitze des Vereins steht. Die Neuausrichtung trifft allerdings nicht auf die personelle Besetzung des Präsidiums zu. „Von uns wird keiner zurücktreten“, stellte Eichelbaum klar, zeigte sich aber selbstkritisch: „Ich habe mich vom Triumph in Elversberg lange Zeit blenden lassen und nicht die richtigen Schlüsse daraus gezogen.“Erste personelle Konsequenz des Neustarts ist die Degradierung von Cast. Der frühere Verteidiger, der seit fast fünf Jahren den Managerposten innehat und einen unbefristeten Vertrag besitzt, soll sich aber weiterhin um die administrativen Aufgaben kümmern. Dazu gehört auch die Lizenz für die Regionalliga, die momentan wegen noch nachzuweisender Sponsorengelder auf der Kippe steht. Bis zum 5. Juni haben die Kickers Zeit, die entsprechenden Unterlagen nachzureichen. „Mein Anspruch ist es, alles sauber und ordentlich zu hinterlassen“, sagte Cast gestern. Sehr wahrscheinlich ist, dass sich danach die Wege trennen. Wer Casts begonnene Verhandlungen mit den Spielern fortführt, ist ungewiss. „Diese Arbeit ruht jetzt erst einmal acht bis zehn Tage“, erklärte Eichelbaum. Zeitlichen Druck verspürt der Präsident nicht: „Wer Wertschätzung für unseren Verein empfindet, wird sich nicht jetzt schon für einen Wechsel entscheiden. Und wer ein Angebot aus der dritten Liga erhält, den können wir sowieso nicht halten.“Nach den vielen Fehleinkäufen in der Vergangenheit setzen die Kickers ab der neuen Saison auf die Jugend. „Wir wollen Talente fördern, die möglichst aus der Region kommen“, sagte Eichelbaum. Dazu sollen vier bis fünf erfahrene Spieler aus dem aktuellen Kader gehalten werden. Außerdem will der Verein eine sportliche Leitung, „die das Konzept nicht nur mitträgt, sondern auch verkörpert“. Ob das bei dem aktuellen Duo Rainer Kraft/Alexander Malchow der Fall ist, sollen Gespräche nächste Woche zeigen.

Eßlinger Zeitung

Schleichender Niedergang
Fast 110 turbulente Jahre Stuttgarter Kickers – Vom deutschen Vizemeister 1908 über den DFB-Pokalfinalisten 1987 bis zum Viertligisten 2009

Stuttgart (bw) – Seit der Gründung des damaligen „Fußballclub Stuttgarter Cickers“ am 21. September 1899 ist der Traditionsverein durch Höhen und Tiefen gegangen. Hier eine chronologische Rückschau auf die turbulenten Ereignisse in der fast 110-jährigen Geschichte.

1908 erreicht die Mannschaft das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft, unterliegt dem BFC Viktoria 1889 aber mit 0:3.

Ab 1945 spielt der Club in der neuen Oberliga Süd – mit zwischenzeitlichen Ausflügen in die II. Division (2. Oberliga).

1963 qualifizieren sich die Kickers für die mit Gründung der Bundesliga als zweithöchste Spielklasse neu geschaffene Regionalliga, die 1974 zur zweiten Liga wird.

1987 erreichen die „Blauen“ unter Trainer Dieter Renner das DFB-Pokal-Finale. Dort verliert der Zweitligist gegen den Bundesligisten Hamburger SV mit 1:3 – trotzdem der wohl größte Erfolg in der Vereinsgeschichte.

1988 schafft die Mannschaft unter Trainer Manfred Krafft nach 14 Jahren Zweitklassigkeit als Meister den Aufstieg in die Bundesliga. Nach nur einer Saison steigt das Team als Tabellen-17. wieder in Liga zwei ab.

1991 folgt der zweite Aufstieg in die Bundesliga nach Relegationsspielen gegen St. Pauli (1:1, 1:1, 3:1). Doch auch unter Trainer Rainer Zobel landen die „Blauen“ auf dem 17. Platz und gehen ein Jahr später zurück in die zweite Liga.

Nach zwei Jahren in der zweiten Liga stürzen die Kickers 1994 unter Coach Günter Sebert in die Drittklassigkeit ab. 1996 kämpfen sie sich mit Trainer Wolfgang Wolf wieder eine Etage höher.

In der Saison 1999/2000 erreichen die Kickers unter Coach Michael Feichtenbeiner das DFB-Pokalhalbfinale, unterliegen dort Werder Bremen mit 1:2 n.V.

2000 verhindert nur der Lizenzentzug für Tennis Borussia Berlin den Abstieg der Kickers aus der zweiten Liga.

Nach fünf Spielzeiten unter acht Trainern (Wolf, Frieder Schömezler, Paul Linz, Ralf Vollmer, Feichtenbeiner, Dragoslav Stepanovic, Hans-Jürgen Boysen, Zobel) in der zweiten Liga folgt 2001 erneut der Abstieg in die Regionalliga.

Weder unter Zobel noch unter Marcus Sorg, Rainer Adrion und Robin Dutt gelingt in den folgenden sechs Jahren der ersehnte Weg zurück nach oben.

2003 rettet die Kickers nur die Lizenzverweigerung für die Zweitliga-Absteiger Waldhof Mannheim und SSV Reutlingen vor dem Abstieg aus der Regionalliga.

Im Juli 2003 tritt Präsident Axel Dünnwald-Metzler nach 24 Amtsjahren aus gesundheitlichen Gründen zurück. Im April 2004 stirbt er nach langer Krankheit. Sein Nachfolger ist Hans Kullen. Er fährt einen rigorosen Sanierungskurs, um das Überleben des Vereins in den sportlich und damit auch finanziell schwierigen Zeiten zu sichern. So erwirbt die Stadt Stuttgart den ADM-Sportpark und bewahrt die Kickers vor dem finanziellen Aus.

Im DFB-Pokal 2006/2007 besiegen die Kickers in der ersten Hauptrunde den Hamburger SV mit 4:3 n.V. Das Zweitrundenspiel gegen Hertha BSC wird abgebrochen, da der Schiedsrichterassistent von einem aus dem Fanblock geworfenen Bierbecher verletzt wird. Die Partie wird für Hertha gewertet.

Im März 2007 tritt Präsident Kullen zurück und pocht seitdem auf die Rückzahlung von 450 000 Euro, die er als Rangrücktrittsdarlehen zur Verfügung gestellt hat. Dirk Eichelbaum folgt auf Kullen.

In der Saison 2006/2007 landen die Kickers auf Platz vier. Dutt wechselt zum SC Freiburg. Mit dem neuen Coach Peter Zeidler wird voller Zuversicht die Qualifikation für die neue dritte Liga angepeilt.

Im November 2007 wird Zeidler wegen Erfolglosigkeit entlassen. Der bisherige Assistent Stefan Minkwitz übernimmt beim Tabellenelften das Traineramt.

Im Mai 2008 qualifizieren sich die Kickers am letzten Spieltag für die neue dritte Liga.

Im September 2008 muss Trainer Stefan Minkwitz nach nur einem Punkt aus sieben Spielen gehen und wird durch Edgar Schmitt ersetzt.

Im April 2009 tritt Edgar Schmitt zurück. Co-Trainer Rainer Kraft übernimmt bis zum Saisonende.

Im Mai 2009 steigen die Kickers in die vierte Liga ab.

Eßlinger Zeitung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.