Vorberichte Wuppertaler SV – Stuttgarter Kickers

Geht es nach Edgar Schmitt müssen sich seine Stuttgarter Kickers heute im Auswärtsspiel beim Wuppertaler SV (19 Uhr) gar nicht besonders steigern, sondern genauso stark spielen wie in den letzten 65 Minuten am Dienstagabend beim 2:2 gegen Union Berlin. „Weil wir so gut waren, konnte Union nur schlecht spielen“, sagt der Kickers-Trainer: „So werden wir auch in Wuppertal erfolgreich sein und den ersten Sieg holen.“

Stuttgarter Zeitung

Schmitt riskiert seine Stimme
Kickers-Trainer redet seine Mannschaft vor dem Spiel in Wuppertal stark

Stuttgart – Die englische Woche in der dritten Fußball-Liga hat den Stuttgarter Kickers eine Niederlage und ein Unentschieden beschert. Als krönender Abschluss wäre ein Sieg herzlich willkommen, doch Gegner Wuppertal hat zuletzt eine erfolgreiche Miniserie gestartet.

VON JÜRGEN KEMMNER

Edgar Schmitts Stimme ist stark angegriffen. Das überrascht nicht: Die Stimmbänder des Kickers-Trainers sind in den vergangenen Wochen fast im Dauereinsatz – während der Spiele und besonders im Training. Der 45-Jährige muss seine Männer starkreden. „Es herrscht eine Verunsicherung im Team, ich muss die Jungs locker bekommen und ihnen die Angst nehmen.“ Der Coach geht vor der Partie am heutigen Freitag (19 Uhr) beim Wuppertaler SV mit bestem Beispiel voran und demonstriert Selbstbewusstsein satt. „Warum wird behauptet, wir seien beim 2:2 gegen Union Berlin nur deshalb so gut gewesen, weil die schlecht waren? Ich denke, dass wir wirklich stark waren.“

Mag sein. Allerdings haben nicht nur die Blauen ihre Psyche aufgefrischt, auch Wuppertal befindet sich im mentalen Höhenflug nach sieben Punkten in drei Spielen, darunter der Sieg in Paderborn. Der Wunsch, dass Wuppertal das Schlusslicht aus Degerloch unterschätzen möge, kommt Schmitt nicht in den Sinn. Wäre auch kontraproduktiv – wer seinem Team Lektionen in Sportpsychologie erteilt, geht selbstverständlich mit gutem Beispiel voran. „Wir vertrauen auf unser Potenzial und müssen nicht auf den Gegner schauen“, sagt der Coach.

Es mag ja zutreffen, dass Spiele vor allem im Kopf gewonnen werden, aber Fußball ist kein Schach, und deshalb geht“s ganz ohne Technik und Kondition nicht. Ziel Nummer eins für Schmitt: Die Kickers müssen über die vollen 90 Minuten auf dem Platz präsent sein. „Noch haben wir immer einen Durchhänger“, sagt er, „mal zu Beginn, mal gegen Ende – aber wir entwickeln uns in die richtige Richtung. Das geht nicht im Handumdrehen.“ Es dauert, bis Schmitts hartes Training erste positive Auswirkungen zeigt. Darüber hinaus stehen viele junge Spieler im Kader, die sich an die dünne Luft in der dritten Liga gewöhnen müssen. Der Lernprozess läuft auf psychischer und physischer Ebene, ein Sieg in Wuppertal würde ihn beschleunigen. Um den zu erreichen, riskiert Schmitt gern auch seine Stimme.

Stuttgarter Nachrichten

Beim Tabellen-13. Wuppertaler SV wollen die Stuttgarter an die zuletzt gegen Union Berlin (2:2) gezeigte Leistung anknüpfen. Trainer Edgar Schmitt will allerdings ein bis zwei Veränderungen in der Startformation vornehmen. Zum einen, um nach dem kraftraubenden Spiel am Dienstag die Belastungen innerhalb der Mannschaft „etwas umzuverteilen“ (Pressesprecher Frank Pfauth), zum anderen, um offensiver zu spielen. Schmitt plant mit einem 4-3-3-System statt dem bisherigen 4-2-2. Als dritter Stürmer wird wohl Orlando Smeekes ins Team rücken. In der Innenverteidigung könnte Jens Härter anfangen, der gegen Berlin für Marcel Rapp eingewechselt wurde. Ausfälle haben die Kickers, abgesehen von den Langzeitverletzten, keine zu beklagen.

So wollen sie spielen: Salz – Deigendesch, Mann, Härter, Landeka – Traut, Gambo, Rosen – Vaccaro, Schürg, Smeekes.

Eßlinger Zeitung

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