Presse zu Stuttgarter Kickers – Union Berlin (2:2)

Kickers erkämpfen sich einen Punkt

Vaccaro schießt die Stuttgarter mit zwei Elfmetern zum 2:2 gegen den Tabellenführer Union Berlin

STUTTGART. Die Stuttgarter Kickers haben gegen den Spitzenreiter der dritten Liga, Union Berlin, nach einem 0:2-Rückstand noch ein 2:2 erreicht. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagte der Stuttgarter Torschütze Angelo Vaccaro.

Von Marco Seliger

Es hat wohl kaum jemanden gegeben, der nach dieser ersten halben Stunde damit gerechnet hatte, dass die Stuttgarter Kickers noch einmal zurückfinden würden in dieses Spiel gegen den Spitzenreiter Union Berlin. Karim Benyamina hatte in den ersten 30 Minuten zwei Tore für die Berliner erzielt, außerdem spielte Union eine Klasse besser als die Gastgeber. Doch Angelo Vaccaro schaffte es mit seinen beiden verwandelten Foulelfmetern, dass die Serie des Tabellenführers nach vier Siegen in Folge riss – und das ausgerechnet beim Schlusslicht in Stuttgart. „Wir sind auf dem richtigen Weg. Irgendwann werden wir das Quäntchen Glück haben und so ein Spiel mit einem Tor Unterschied gewinnen“, sagte Vaccaro.

Zunächst sah jedoch alles nach einem klaren Favoritensieg aus: Berlin spielte schnell nach vorne, und die Kickers-Defensive war überfordert. Schon nach neun Minuten hätte Marco Gebhardt fast die Berliner Führung erzielt. Eine Minute später war es dann so weit. Nach einer Kombination über die linke Seite passte Gebhardt in die Mitte, wo Karim Benyamina das 1:0 erzielte.

Es war erschreckend, wie bieder die Kickers zunächst nach vorne spielten und wie unsicher die Defensive stand. Nach zwei ungenutzten Berliner Torchancen machte Benyamina nach einer halben Stunde sein zweites Tor. Wieder hatte Gebhardt den Treffer vorbereitet, der Außenverteidiger Benedikt Deigendesch war überfordert mit dem doppelten Vorlagengeber. Erste Pfiffe der Zuschauer waren zu hören. Den Kickers drohte ein Debakel. „Wir haben schlecht angefangen und waren ähnlich naiv wie beim 0:4 in Offenbach. Das darf nicht passieren“, sagte der Kickers-Trainer Edgar Schmitt.

Nach 35 Minuten erzielten die Stuttgarter dann aber völlig unerwartet den Anschlusstreffer. Angelo Vaccaro traf per Elfmeter zum 1:2, nachdem Daniel Göhlert den Stuttgarter Kapitän Alexander Rosen im Strafraum gefoult hatte. Die Kickers spielten jetzt wie ausgewechselt und brachten die nun wackelige Berliner Defensive in Bedrängnis. „Nach dem Anschlusstreffer haben wir wieder Luft bekommen und waren dann kämpferisch gut dabei“, sagte Schmitt. Nur sieben Minuten nach dem ersten Elfmeter gab es schon den nächsten: Der Berliner Macchabe Younga-Mouhani hatte Bashiru Gambo von hinten angerempelt. Der nahm die Einladung an, fiel zu Boden – und bekam den Strafstoß. Wieder trat Vaccaro an, und wieder traf er.

Die zweite Hälfte begann dann so, wie die erste aufgehört hatte – mit den Kickers im Vorwärtsgang. Vaccaro traf nach 47 Minuten die Latte. Der Berliner Daniel Göhlert schoss dann nach einer Stunde freistehend am Tor vorbei. Orlando Smeekes hatte in der Nachspielzeit die große Chance zum Siegtreffer für die Kickers. Er lief alleine auf das Tor zu, scheiterte aber an Glinker.

Stuttgart: Salz – Deigendesch, Mann, Rapp (63. Härter), Landeka – Traut (72. Smeekes), Rosen, Gambo (67. Kettemann), Ortlieb – Schürg, Vaccaro.

Berlin: Glinker – Göhlert, Stuff, Kohlmann – Younga-Mouhani, Menz – Mattuschka – Dogan (78. Bönig), Gebhardt – Patschinski (77. Jahn), Benyamina.

Schiedsrichter: Stieler (Obertshausen).

Tore: 0:1 Benyamina (10.), 0:2 Benyamina (31.), 1:2 Vaccaro (35., Foulelfmeter), 2:2 Vaccaro (42., Foulelfmeter).

Stuttgarter Zeitung

2:2 – Vaccaro behält die Nerven

Zwei Elfmeter-Tore des Kickers-Stürmers gegen Tabellenführer Union Berlin

Stuttgart – Zum ersten Sieg unter Edgar Schmitt hat es nicht gereicht, aber das 2:2 gegen Spitzenreiter Union Berlin war ein deutlicher Schritt nach vorne. „Das Team wird immer besser und fitter“, sagte der Trainer des Drittligisten Stuttgarter Kickers zufrieden, „ich bin zuversichtlich, dass wir bald den ersten Dreier machen.“

VON JÜRGEN KEMMNER

Die Kickers-Kogge dümpelt derzeit vor sich hin, und dann geht auch noch der Kapitän von Bord – zumindest vorübergehend. Präsident Dirk Eichelbaum macht Urlaub in Portugal. Das hatte am Dienstagabend den Vorteil, dass er seine Nerven schonen konnte. Doch Eichelbaum verpasste auch eine gute Leistung seiner Mannschaft. „Das waren zwei Punkte zu wenig“, meinte Mittelfeldmann Alexander Rosen, „wir haben den Tabellenführer eine Stunde lang beherrscht.“

Ganz so war es nicht, doch Rosen stand noch unter dem Eindruck der letzten Minute. Der eingewechselte Orlando Smeekes war alleine auf das Union-Tor zugelaufen, doch anstatt quer auf Kollege Benedikt Deigendesch zu passen, versuchte er es eigensinnig selbst – und scheiterte an Torwart Jan Glinker. „Den Ball muss er rüberlegen“, ärgerte sich Schmitt, „dann gewinnen wir.“

Dabei hatte es zunächst überhaupt nicht danach ausgesehen, als sollten die Kickers gegen die seit zehn Spielen ungeschlagenen Gäste eine Chance haben. Union trat auf wie ein Spitzenreiter: selbstbewusst, ideenreich, technisch stark. Die Blauen sahen nur die Hacken ihrer Gegenspieler, vor allem Deigendesch war völlig überfordert. Immer wieder kamen die Berliner über seine rechte Abwehrseite durch – und auf diesem Weg auch zu zwei Toren (10./31.). Karim Benyamina verwertete jeweils Flanken des bis dahin überragenden Marco Gebhardt.

Die Kickers? Mussten sich Pfiffe von den eigenen Fans anhören, die ein Debakel befürchteten. Doch die Blauen schlugen zurück, wenn auch mit Glück. In einem Laufduell brachte Daniel Göhlert völlig unnötig Alexander Rosen zu Fall, Angelo Vaccaro verwandelte den Elfmeter souverän (35.). Und der Kickers-Stürmer behielt auch sechs Minuten später beim nächsten Strafstoß die Nerven. Niemand wusste, ob Schiedsrichter Tobias Stieler (Obertshausen) ein Handspiel oder ein Foul von Christian Stuff gesehen hatte. Vaccaro war“s egal, die Kickers jubelten – so unverhofft haben sie noch selten einen Rückstand egalisiert.

Es blieb beim 2:2, nachdem beide Mannschaften in der ausgeglichenen zweiten Hälfte gute Chancen vergeben hatten. Die beste bot sich Orlando Smeekes.

Stuttgarter Nachrichten

Nahe dran

Drittligist Stuttgarter Kickers schafft gegen den Tabellenführer 1. FC Union Berlin nach einem 0:2 noch ein 2:2

Stuttgart – Es hat für den Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers zwar auch im zwölften Anlauf nicht zum ersten Saisonsieg gereicht, aber der Tabellenletzte verbuchte einen bemerkenswerten Achtungserfolg und trotzte dem Spitzenreiter 1. FC Union Berlin nach einem 0:2-Rückstand ein 2:2 (2:2) ab. Beide Tore der „Blauen“ erzielte Angelo Vaccaro jeweils per Foulelfmeter.

Von Beate Wockenfuß

Den Punkt haben sich die Kickers verdient, weil sie nach dem 0:2-Rückstand nicht aufgaben und in der zweiten Hälfte die aktivere Mannschaft waren. Die Formkurve zeigt nach oben. Das sah auch Trainer Edgar Schmitt so, der die Mannschaft „auf einem guten Weg und nahe dran“ sieht. Allerdings monierte er auch, dass die Kickers „sehr schlecht angefangen“ und die beiden Gegentore durch individuelle Fehler kassiert haben. Nach 32 Minuten hieß es schon 0:2. Karim Benyamina brachte den Tabellenführer nach Marco Gebhardts Flanke per Kopf in Führung (10.). Der zweite Treffer fiel nach dem selben Muster: Flanke Gebhardt, Kopfball Banyamina – Tor. Die Berliner hatten bis dahin die klar bessere Spielanlage und waren kombinationssicherer, während bei den Kickers wenig zusammenlief. Das änderte sich, als Angelo Vaccaro einen Foulelfmeter zum 1:2 verwandelte (35.). Zuvor hatte Daniel Göhlert Alexander Rosen zu Fall gebracht. Die Kickers machten Druck, und ein weiterer Elfmeter brachte den Ausgleich. Macchabe Younga-Mouhani hatte Bashiru Gambo gefoult – Vaccaro verwandelte sicher (42.).Die Kickers blieben nach dem Wechsel tonangebend und wollten sich unbedingt den ersten Saisonsieg erkämpfen. Sie spielten mutiger und hatten Pech, dass Vaccaros Heber auf die Latte klatschte (48.). Auf der anderen Seite vergab Thorsten Mattuschka eine Riesenchance der Berliner. In der Schlussphase hatte Orlando Smeekes noch eine Möglichkeit für die Kickers, doch Torwart Jan Glinker parierte. „Die zweite Hälfte war richtig gut. Da hat das Stadion uns gehört“, meinte Schmitt.

Stuttgarter Kickers: Salz – Deigendesch, Mann, Rapp (63. Härter), Landeka – Traut (71. Smeekes), Ortlieb, Gambo (66. Kettemann), Rosen – Vaccaro, Schürg.

1. FC Union Berlin: Glinker – Menz, Stuff, Göhlert – Younga- Mouhani, Kohlmann – Mattuschka, Dogan (79. Bönig), Gebhardt – Patschinski (78. Jahn), Benyamina.

Schiedsrichter: Stieler (Obersthausen).

Zuschauer: 3630.

Tore: 0:1 Benyamina (10.), 0:2 Benyamina (31.), 1:2 Vaccaro (35./Foulelfmeter), 2:2 Vaccaro (42./Foulelfmeter).

Gelbe Karten: Gambo, Landeka / Göhlert, Dogan, Menz.

Beste Spieler: Vaccaro, Salz / Gebhardt, Benyamina.

Eßlinger Zeitung

Riesenspiel! Vaccaro rettet die Blauen

Kickers schaffen nach 0:2 noch 2:2 gegen Spitzenreiter
Von KLAUS HENRICH

Auch im 3. Heimspiel unter Edgar Schmitt schafften die Stuttgarter Kickers vor 3700 Fans wieder ein Unentschieden. Das 2:2 (2:2) gegen Spitzenreiter Union Berlin allerdings war hochverdient. Schmitt: „Wir waren im zweiten Durchgang mit Herz und Leidenschaft dabei.“

Was man in der ersten halben Stunde nicht sagen konnte. Berlin diktierte das Spiel und führte durch zwei Treffer durch Karim Benyamina (10./30.) mit 2:0. Die Innenverteidigung der Blauen war total überfordert.

Dann aber wachten die Kickers auf, machten mehr Druck! Mit Erfolg: Angelo Vaccaro verwandelt einen Elfer (Foul an Rosen) – 1:2 (35.). Und nochmal Vaccaro: Gambo wird im Strafraum gelegt, Vaccaro verwandelt den Strafstoß (42.)!

Die Blauen in der Folge wie verwandelt. Vaccaro rasiert in seinem stärksten Spiel mit einem Heber die Querlatte (50.).

Für die Blauen das Zeichen zu einem Sturmlauf. Der dritte Treffer lag in der Luft. Doch statt zu einem der beiden mitgelaufenen Mitspieler zu passen, will‘s der eingewechselte Orlando Smeekes alleine machen und scheitert am Berliner Keeper Glinker (90.).

BILD

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