Presse zu Sportfreunde Bühlerzell – Stuttgarter Kickers (0:1 n. V.)

Kickers knapp an Blamage vorbei

Sieg erst in der Verlängerung
STUTTGART (ump). Das ist gerade noch einmal gut gegangen. Erst in der Verlängerung schaffte der Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers durch ein Tor von Sascha Traut (108.) den 1:0-Sieg bei der DJK Bühlerzell – und damit den Einzug in die vierte WFV-Pokalrunde. „Wir sind mit zwei blauen Augen davongekommen“, sagte der Trainer Stefan Minkwitz nach dem Sieg bei dem Bezirksligisten, bei dem seine Mannschaft insgesamt fünfmal das Aluminium getroffen hatte. „Doch das zählt alles nicht“, so der Trainer, der sich in den 120 Minuten „teilweise geschämt“ hat. Und der Effekt, Selbstvertrauen für das Punktspiel am Sonntag in Unterhaching zu tanken, verpuffte auch noch. Alle fünf eingesetzten Stürmer konnten ihre Chancen nicht nutzen. Lediglich der eingewechselt Dirk Prediger und Torwart Manuel Salz waren Lichtblicke in einer schwachen Elf.

Wer in der nächsten Runde der Gegner ist, wird erst am 20. August in der Partie Rutesheim gegen SG Sonnenhof entschieden. Was wiederum bedeutet, dass die ursprünglich für diesen Tag angesetzte Partie der Kickers in der vierten Runde erst zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden wird.

Stuttgarter Zeitung

Kickers schrammen an Blamage vorbei
WFV-Pokal: Traut trifft zum 1:0

Stuttgart (jüf) – 108 Minuten hat Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers gebraucht, um beim Bezirksligaclub SF Bühlerzell ein Tor zu erzielen: Sascha Traut sorgte mit seinem Treffer zum 1:0 in der Verlängerung für den Einzug ins Achtelfinale des WFV-Pokals (Termin offen). Dort geht es gegen den Sieger der Partie SKV Rutesheim – SG Sonnenhof Großaspach (20. August). „Wir haben uns blamiert“, sagte Trainer Stefan Minkwitz und monierte vor allem die Einstellung: „Das 13:0 drei Tage vorher in Waiblingen war noch in den Köpfen drin, und im Spiel schaffst du es nicht, den Schalter umzulegen.“ Zwei Spieler nahm er von seiner Kritik aus: Torwart Manuel Salz und den eingewechselten Dirk Prediger. Konsequenzen gibt es zunächst keine: Mit acht Trainingseinheiten werden sich die Blauen auf die Partie am Sonntag (14 Uhr) in Unterhaching vorbereiten. Auch Präsident Dirk Eichelbaum, Augenzeuge in Bühlerzell, bleibt noch ruhig: „Es bestand kein Anlass für Freibier nach dem 13:0, aber jetzt brauchen wir auch nicht gleich alles infrage zu stellen.“

Stuttgarter Nachrichten

Kickers-Coach Stephan Minkwitz lobt die Sportfreunde Bühlerzell

Bühlerzells Trainer Faust stimmt in vielen Punkten mit der Analyse des Stuttgarter Trainers überein – Minkwitz hofft nach der Blamage auf neue Spieler

Nach 120 aufregenden Pokalminuten verdaute jeder Trainer das Spiel auf seine Art. Guido Seyerle hat beide Coaches nach dem Schlusspfiff befragt.

 Wie war das Spiel?
 
MANFRED FAUST: Unglaublich. STEPHAN MINKWITZ: Beschissen.
 
Wie kam es, dass praktisch kein Klassenunterschied zu erkennen war?
 
FAUST: Wir haben alles füreinander gegeben, jeder hat für jeden gekämpft, es war wirklich super. MINKWITZ: Ich habe keinen Einsatz gesehen. Im Vergleich zum Mittwoch beim 13:0 gegen einen ähnlichen Gegner hat bei uns nichts gestimmt.
 
Wie war ihre Strategie?
 
FAUST: Wir wollten lange kein Tor bekommen. Dass es so lange geht, hätte ich nie gedacht. MINKWITZ: Wir wollten ein frühes Tor erzielen. Das wäre ja fast gelungen, der Pfosten in Bühlerzell stand leider genau richtig. Aber man muss ehlicherweise sagen: die Bühlerzeller haben gut gespielt. Was nehmen Sie aus diesem Spiel mit?
 
FAUST: Es war ein Riesenerlebnis für uns alle. MINKWITZ: So ein Blamage muss ich erst einmal verdauen. Gut, dass unser Präsident heute hier in Bühlerzell war. Er hat sicherlich gesehen, dass wir unbedingt noch neue Spieler brauchen. Und wie verbringen Sie das Wochenende? FAUST: Wir feiern zuerst einmal richtig ab. In Geifertshofen ist heute eine große Party, da gehen wir alle zusammen hin. MINKWITZ: Es gibt nichts zu feiern. Wir werden morgen trainieren, damit wir hoffentlich in der dritten Liga bald die ersten Punkte holen.

Haller Tageblatt
Bühlerzell ist gleichwertig Stuttgarter Kickers gewinnen erst nach Verlängerung mit 1:0
Wer hätte das gedacht, dass Bühlerzell den Drittligsten Stuttgarter Kickers im Fußball-Verbandspokal in die Verlängerung zwingen würde? Mit viel Glück gewannen die Stuttgarter am Samstag mit 1:0.

GUIDO SEYERLE

Bühlerzell Der Pokalfight war nichts für schwache Nerven. 120 Minuten spielten zwei optisch praktisch ebenbürtige Mannschaften um den Einzug in die vierte Runde des Verbandspokals. Ein Bühlerzeller Zuschauer nahm sich das Spiel so zu Herzen, dass während der Verlängerung ein Krankenwagen angefordert werden musste.
 
Fast hätten die Stuttgarter Kickers den kleinen Ort im Bühlertal nicht gefunden. „Gut, dass es in Baden-Württemberg nur einen Ort mit diesem Namen gibt“, meinte der Fahrer des Mannschaftsbusses. „Dank Navigationsgerät gings gerade noch mal gut.“ Die Blauen aus Degerloch sollten im Verlauf des Spiels noch ihr blaues Wunder erleben – und sie werden Bühlerzell wohl so schnell nicht vergessen.
 
Zu Beginn sah es noch nach einer klaren Sache aus. Schon in der fünten Minute traf Thorsten Reiß den Pfosten, nur mit viel Glück bekam die Bühlerzeller Abwehr den Ball aus der Gefahrenzone. „Alles was unter einer zweistelligen Niederlage bleibt, ist ein Erfolg“, hatte der Heimcoach Manfred Faust vor dem Anpfiff gemeint. In der zehnten Minute war es wieder der gleiche Pfosten, der die Stuttgarter Führung verhinderte. „Keine Sorge, wir haben nicht breitere Metallpfosten als erlaubt“, meinte Faust mit einem Schmunzeln. „Das ist reine Magie, dass der Ball nicht reingeht.“
 
Dieser Bühlerzeller Trick funktionierte auch weiterhin hervorragend, insgesamt sechs Mal bewahrte das Aluminiumgehäuse die Heimmannschaft vor einem Rückstand. Allerdings versteckten sich die ganz in rot gekleideten Bühlertaler zu keiner Minute. Ständig wurde, sobald der Ball von einem eigenen Spieler erkämpft worden war, sofort auf Angriff umgeschaltet. Besonders Mike Dörr und Armin Probst sorgten hier ständig für Konfusion auf der rechten Stuttgarter Seite, bei der Ralf Kettemann in der ersten Halbezeit als rechter Ausputzer spielte – allerdings mit wenig Fortune. „Es läuft nur schlecht“, meinte der Crailsheimer beim Spurt in die Kabine.
 
In der zweiten Halbzeit änderte sich am Spielgeschehen wenig. Die Kickers waren viel zu zögerlich, versuchten ihr Glück fast immer nur durch die Mitte. Doch da standen meist mindestens sechs Bühlerzeller, die die Stuttgarter Angriffe mit Glück und Geschick aufhalten konnten. Und wenn doch einmal ein Schuss auf das Bühlerzeller Gehäuse kam, dann wehrten sowohl Torhüter Christian Ott als auch der in der zweiten Halbzeit eingewechselte Nils Hägele die Bälle sicher ab.
 
Als nach 90 aufregenden Minuten der Schiedsrichter-Pfiff zur Verlängerung erfolgte, brandete lautstarker Jubel durch das mit 570 Zuschauern gut gefüllte Stadion. Mit viel Kampfkraft hielt Bühlerzell weiterhin das Unentschieden – bis zur 111. Minute. Sascha Traut wurde im Sechzehner schön freigespielt und erzielte mit einem Flachschuß das entscheidende Tor.
 
STATISTIK
 
Tor: 0:1 Traut (111.)
 
Zuschauer: 570
 
Spfr Bühlerzell: Ott (46. Hägele), Rosenfeld, Mark Riek (51. Otterbach), Gronbach (116. Bahle), Edwin Rieg, Dörr, Rüger (59. Mohamed Ali), Schön, Wengert (68. Köger), Probst, Becker.
 
Stuttgarter Kickers: Salz, Reiß, Härter, Mann, Janic, Kettemann (55. Tucci) , Gambo, Kovac, Traut, Schürg (58. Kacani), Vaccaro (58. Prediger). 

Haller Tageblatt
Traub rettet peinliche Kickers
Nur 1:0 in Bühlerzell (8. Liga)

Von HELMUT HEIMANN
Das war mehr als peinlich…

Die Stuttgarter Kickers schrammten in der 3. Runde des WFV-Pokals nur haarscharf an einer Riesenblamage vorbei. Mit Ach und Krach gewann der Drittligist 1:0 nach Verlängerung bei den Sportfreunden Bühlerzell aus der 8. Liga.

Stefan Minkwitz konnte mit der Leistung seiner Blauen nicht zufrieden sein

„Dieser Sieg ist schlimmer als eine Niederlage“, klagte ein Fan im Internetforum der Kickers.

Kein Wunder, dass Trainer Stefan Minkwitz stinksauer war. „Wir sind mit zwei blauen Augen davongekommen. Die Mannschaftsleistung war unter aller Sau“, tobte Minki. Und er legte nach: „Normal müsste ich draufhauen. Doch die Spieler haben sich bei der Hitze mit 120 Spielminuten selbst bestraft“.

Lange Zeit war kein Unterschied zwischen beiden Teams zu sehen. Die Kickers gingen total fahrlässig mit ihren Chancen um. Fünfmal trafen sie das Aluminium.

Bedanken können sich die Blauen bei Keeper Manuel Salz, der sie vor dem Pokal-Aus mit einigen Paraden bewahrte. Und bei Sascha Traut. Dem gelang das glückliche Siegtor in der 108. Minute.

BILD

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