StZ: Nachgefragt beim Kickers-Kapitän

„Die Rolle ist mir nicht fremd“

Seit Sonntag ist Alexander Rosen der neue Kapitän des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers. Der 29-Jährige ist erst vor einem halben Jahr zu den Blauen gekommen. „Ich hätte auch ohne das Kapitänsamt Verantwortung übernommen. Ich hatte schon von Anfang an das Gefühl: hier passt alles“, sagt der Mittelfeldspieler im Gespräch mit Joachim Klumpp.

Herr Rosen, im ersten Vorbereitungsspiel auf die neue Saison gab es einen 24:1-Kantersieg in Heumaden. Mit Alexander Rosen als Kapitän geht es also bergauf?

Ohne dem TSV Heumaden zu nahe treten zu wollen, war das natürlich keine Standortbestimmung, sondern ein netter Aufgalopp bei einem Verein in unserer Nähe. Daraus nun Rückschlüsse zu ziehen wäre zu früh – auch wenn es vielleicht schade ist.

Um die Kapitänsbinde zu übernehmen, braucht ein Spieler normalerweise eine gewisse Zeit im Verein. Bei Ihnen ist es bereits nach einem halben Jahr passiert. Woran liegt das?

Schwer zu sagen, aber ich hatte schon von Anfang an das Gefühl: hier passt alles. Vielleicht auch, weil ich eine Position – auf und außerhalb des Platzes – besetzt habe, die vorher so nicht vorhanden war. Aber ich werde mich deshalb nicht verändern. Ich hätte auch ohne das Kapitänsamt Verantwortung übernommen, so ist es für mich eine zusätzliche Motivation.

Waren Sie denn schon mal in dieser Rolle?

Ja, schon in der Jugend, dann zwischendurch bei den Eintracht-Amateuren in Frankfurt und zuletzt auch bei Follo in Norwegen, was als Ausländer nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit ist. So gesehen ist mir die Rolle also nicht fremd.

Wo sieht der Kapitän denn noch Handlungsbedarf bei den Kickers?

Ich würde diese Frage nicht nur auf den Kapitän beschränken, sondern auf alle gestandenen Spieler. Und da müssen wir einfach schauen, dass wir den Weg, den wir im Jahr 2008 eingeschlagen haben, weiterhin fortsetzen. Das heißt: wir müssen auf den Zusammenhalt achten, den wir zuletzt vorgelebt haben. Wenn zum Beispiel sämtliche Ersatzspieler bei jedem Tor mitjubeln, dann zeigt das doch nur, welches Klima in der Mannschaft herrscht. Um das beibehalten zu können, müssen die neuen Spieler richtig integriert werden, wobei das nicht sehr schwer fallen dürfte – soweit man es nach einer Woche beurteilen kann.

Sie haben Ihren Vertrag gleich um drei Jahre verlängert. Heißt das, dass Sie Ihre Karriere bei den Kickers beenden wollen?

Drei Jahre sind im Fußball eine lange Zeit, dann bin ich 32. Und da kann man schon noch ein, zwei Jährchen dranhängen. Aber ich sehe das als unheimlichen Vertrauensbeweis. Deshalb gab es auch überhaupt keinen Grund, mich zu verändern. Das Gesamtpaket bei den Kickers passt, auch wenn es woanders vielleicht den einen oder anderen Euro mehr gegeben hätte.

Und was machen Ihre Aktivitäten neben dem Fußballplatz?

Die erste große Zwischenstation steht für mich mit der Prüfung im Januar an. Dann hätte ich die Zulassung zum Fernstudium Sportökonomie, das dann im April oder Oktober beginnt. Aber auch das lässt sich mit dem Leistungssport gut vereinbaren.

Stuttgarter Zeitung

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