Rückschlag für A-Junioren der Kickers

Frühes Aus beim Pfingstturnier in Plattenhardt

Ralf Strogies ist es flau in der Magengegend. Das liegt nicht am Mittagessen. „Hier ist alles super organisiert“, lobt der Trainer der Stuttgarter Kickers die Veranstalter des 38. Internationalen U-19-Fußballturniers in Plattenhardt.

VON PHILIPP GERBER

Trotzdem hat er „ein schlechtes Bauchgefühl“. Gründe gibt es genug: Als Titelverteidiger ist sein Team am Samstag auf den Weilerhau gefahren. Doch statt sich Selbstvertrauen für den Endspurt in der Junioren-Bundesliga zu holen, sind die abstiegsbedrohten Kickers nur einen Tag später nach zwei Niederlagen und zwei Unentschieden ausgeschieden. Vom Turniersieg, den sich der Hallesche FC durch einen 1:0-Erfolg im Finale gegen Ado Den Haag sichert, sind die Blauen meilenweit entfernt.

Während des Endspiels trainieren sie längst wieder auf der Waldau. Einen echten Test hat Ralf Strogies in dem Pfingstauftritt gesehen. Als Letzter ihrer Vorrundengruppe haben die Kickers den nicht bestanden. „Unsere alten Probleme sind wieder ans Licht gekommen“, ärgert sich Strogies und versucht seinen Magen mit einem großen Schluck Kaffee zu beruhigen. „Wir kommen nicht zum Abschluss“, sagt er und runzelt die Stirn. Am Nebentisch sitzt seine Mannschaft. Deren Möglichkeiten schätzt der Ex-Profi nicht eben hoch ein: „Unsere Situation resultiert aus der Qualität der Spieler.“ Der Auftritt in Plattenhardt unterstreicht das: „Für die zweite Reihe war das die Chance, sich zu zeigen.“ Genutzt hat sie niemand.

Die A-Junioren sind auf dem besten Weg vom Regen in die Traufe. Im vergangenen Jahr waren sie bei widrigen äußeren Bedingungen noch Gewinner der Plattenhardter Wasserspiele, jetzt herrscht in Filderstadt Sonnenschein, doch der Klassenverbleib des Tabellenvorletzten in der Bundesliga ist in größter Gefahr. „Ich gehe nicht davon aus, dass wir absteigen“, sagt Ralf Strogies drei Spieltage vor Schluss. Er wird ganz unabhängig vom Ausgang der Saison Trainer bleiben und weiß, „dass der Druck für die Jungs enorm groß ist“. Das wird sich bis zum vorentscheidenden Spiel in Regensburg am Samstag nicht ändern. Mit dem Niedergang des Jugendfußballs auf der Waldau rechnet Strogies aber nicht. Trotz aller Turbulenzen im Verein ist er sicher: „Der Nachwuchsbereich wird unabhängig von den Aktiven Unterstützung erfahren.“ Aber das ist vorerst auch nur ein Bauchgefühl.

Stuttgarter Nachrichten

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