Vorberichte: Stuttgarter Kickers – VfR Aalen

Kickers morgen gegen Aalen

Fragezeichen hinter Vaccaro
STUTTGART (ump). Die Vorzeichen aus Sicht des Kickers-Trainers könnten nicht besser sein. „Wir haben durch unsere kleine Erfolgsserie Selbstvertrauen bekommen, der Tabellenzweite kommt, die ARD ebenfalls, es wird eine gute Kulisse geben – da wissen die Spieler, was die Stunde geschlagen hat“, sagt Stefan Minkwitz vor dem zu einer Art Topspiel avancierten Regionalligaderby morgen (14 Uhr) gegen den VfR Aalen. Nach zuletzt sechs Spielen ohne Niederlage stört allenfalls noch die Knieverletzung des Torjägers Angelo Vaccaro die gute Laune in Degerloch. „Es wird sich erst nach dem Abschlusstraining entscheiden, ob er fit ist“, sagt Minkwitz, der unabhängig davon überlegt, ob er den zuletzt mit zwei Toren erfolgreichen Marco Tucci von Beginn an bringen soll oder wieder nur als Joker. Einen Tag hat der Coach noch Zeit.

Bereits heute wird der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den Regionalligisten mitteilen, ob und unter welchen Auflagen sie die Lizenz für die nächste Saison bekommen. Der Kickers-Manager Joachim Cast sagt: „Man hat uns schon angedeutet, dass wir bis zum 5. Juni nachbessern müssen. Es wird in erster Linie wohl um einen Nachweis für die Werbeeinnahmen gehen.“ Da trifft es sich gut, dass der DFB derzeit mit dem Fernsehsender Premiere um eine Ausweitung der Übertragungsrechte für den DFB-Pokal verhandelt. „Das soll auch den Dritt- und Viertligisten zugutekommen“, sagt Cast als Mitglied des Regionalliga-Ausschusses. „Ziel ist, dass wir insgesamt eine Million Euro pro Club aus den TV-Einnahmen erzielen.“ Zunächst waren für jeden Drittligisten 625 000 Euro geplant.

Stuttgarter Zeitung

Die Blauen erwarten Rekordbesuch
Stuttgart (jüf) – Die Bestmarke in dieser Regionalligasaison im Gazistadion liegt bei 3710 Zuschauern. So viele Besucher kamen zum ersten Heimspiel der Kickers gegen Jahn Regensburg. Am morgigen Samstag (14 Uhr) gegen den VfR Aalen dürfte der bisherige Saisonrekord gebrochen werden: Die Blauen erwarten 5000 Besucher. Die Einnahmen werden dringend benötigt, zumal der aktuelle Schnitt (2950) hinter dem kalkulierten Wert (3500) liegt. Wovon sich der Club nichts kaufen kann: In den Auswärtsspielen lockten die Kickers (3117) neben dem FC Bayern II (3233) die meisten Fans an.

Zehn Prozent des Gesamtetats machen bei den Blauen die Zuschauereinnahmen aus. Der größte Teil der Einnahmen resultiert aus den Fernsehgeldern. 625 000 Euro pro Club sind bisher für die künftige dritte Liga vorgesehen. Kickers-Manager Joachim Cast sieht durch den geplanten neuen Fernsehvertrag gute Chancen, dass sich die TV-Gelder für jeden Drittligisten auf eine Million Euro erhöhen: „Das ist unser Ziel“, sagt er in seiner Funktion als Vertreter der Regionalligaclubs im DFB-Spielausschuss.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers mit Respekt gegen Aalen

Stuttgart (bw) – Mit einer gehörigen Portion Respekt geht Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers in das Derby morgen (14 Uhr) gegen den Aufstiegskandidaten VfR Aalen. (…)

Die einen kämpfen um den Aufstieg in die zweite Liga, die anderen hoffen auf den Sprung in die dritte – sowohl für die Aalener als auch für die Kickers steht im Saison-Endspurt noch einiges auf dem Spiel. Daher wird es morgen im Gazi-Stadion zwischen dem Tabellenzweiten und dem Zwölften heftig zur Sache gehen. Mindestens 4500 Zuschauer werden zum Derby erwartet. Schließlich haben die Kickers einen Lauf, in sechs Spielen 14 Punkte gesammelt und damit im Kampf um die Qualifikation für die dritte Liga kräftig Boden gut gemacht. „Ich habe immer daran geglaubt, dass wir die Wende schaffen“, betont Trainer Stefan Minkwitz. Dennoch stapeln die Gastgeber vor der Partie gegen Aalen tief. „Wir sind nicht in der Favoritenrolle“, sagt Minkwitz, sieht aber darin auch einen Vorteil: „Das ist psychologisch gesehen etwas einfacher.“ Respekt haben die „Blauen“ in erster Linie vor dem gefährlichen Angriff: Der VfR ist mit 55 Treffern einsame Spitze in der Liga. Minkwitz muss auf Angelo Vaccaro verzichten. Der Stürmer konnte wegen Schmerzen im rechten Knie unter der Woche nicht trainieren. Für ihn wird wohl Marco Tucci zum Einsatz kommen.

So wollen sie spielen: Yelldell – Deigendesch, Mann, Rapp, Stierle – Parmak, Rosen, Gambo, Cerci – Kacani, Tucci.

Eßlinger Zeitung

Vorschau

Spielinfos:

Anstoß: 26.04.2008 14:00
Stadion: GAZI-Stadion auf der Waldau

Schiedsrichter: Steuer (Menden)
Assistenten: Jeromin (Bochum), Schulte (Herdecke)

Stuttgarter Kickers: Trainer Minkwitz will der Elf von Burghausen (2:1) vertrauen. Vaccaro (Knie) ist aber fraglich, für ihn oder auch Kacani könnte Tucci kommen.

VfR Aalen: Welm wird Stickel (zwei Spiele Sperre) vertreten, der rechte Außenverteidiger Fall kehrt nach abgelaufener Gelbsperre wieder zurück. Ansonsten sind alle fit.

Aufstellung

Stuttgarter Kickers
Yelldell – Deigendesch, Mann, Rapp, Stierle – Parmak, Rosen, Gambo, Cerci – Kacani, Vaccaro; Trainer: Minkwitz

VfR Aalen
Linse – A. Fall, Welm, Alder, Traub – Haller, Hofmann, C. Holzer, A. Mayer – M. Steegmann, Sailer; Trainer: Schmitt 

Kicker

Kickers-Phoenix steigt aus der Asche

So erbittert wie der nächste Gegner des VfR Aalen, kämpft in der Regionalliga keiner um die Existenz. Für die Stuttgarter Kickers geht’s um alles: Nach schwacher Hinrunde haben sie sich auf Rang zwölf geschoben. Der Aufstieg in Liga drei muss her, sonst rückt der Weg des Traditionsklubs in die Bedeutungslosigkeit gefährlich nahe.

AALEN (sz) Es ist ein bitterer Kampf, den die Kickers führen: In den 90er Jahren mit guten Platzierungen in der Zweiten Bundesliga und sogar zweimaliger Teilnahme an der Bundesliga waren die Kickers zweite Kraft hinter dem VfB Stuttgart. Doch seit dem Abstieg in die Regionalliga vor sieben Jahren rücken immer mehr Finanzprobleme und interne Querelen in den Vordergrund.

Sportlich läuft es wieder

Und gerade jetzt, wo der Verein mit dem Rücken zur Wand steht, läuft es sportlich wieder so gut wie lange nicht: Seit zehn Spielen sind die Kickers ungeschlagen, in der Tabelle des Jahres 2008 befinden sie sich punktgleich mit dem VfR Aalen auf Position fünf. Ein Aufstieg wie Phoenix aus der Asche. „Die positive Grundstimmung im sportlichen Bereich überwiegt momentan alles andere“, sagt Kickers-Manager Joachim Cast.

Unterstützt wird die Mannschaft am Samstag sicher dadurch, dass sich die Kickers theoretisch mit einem Sieg bis auf Rang acht vorschieben könnten, sollten die Tabellennachbarn schwächeln. Genau davor warnt auch der Sportliche LeiterHelmut Dietterle: „Die Zahlen sprechen für sich und überraschen mich auch nicht. Wenn man derart mit dem Rücken zur Wand steht, entsteht so ein starkes Wir-Gefühl, dass alles möglich ist.“ Dem muss Cast auch zustimmen: „Jeder Spieler muss alles dem spielerischen Erfolg unterordnen. Dadurch ist die Mannschaft zu einem verschworenen Haufen geworden, der sich nicht mehr durch ein Gegentor aus dem Konzept bringen lässt.“

Fans stehen hinter dem Klub

Eine wichtige Rolle spielt laut Dietterle das Publikum, das „gerade wieder das Kickers-Gefühl entdeckt hat und die Mannschaft lautstark unterstützt“. Die Mannschaft sei kämpferisch und läuferisch äußerst stark. Besonders wichtig sei es Bashiru Gambo und Oliver Stierle im Mittelfeld nicht ins Spiel kommen zu lassen. Dann kann der Phoenix aus der Asche mit einem Sieg auch zunächst wieder auf den Boden zurückgeholt werden. Anschließend können die Stuttgarter ja wieder gewinnen, denn viertklassige Kickers, so Dietterle, „das mag man sich gar nicht vorstellen“.

Schwäbische Zeitung

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