StZ: Bei den Kickers herrscht Ruhe

Zeidler macht sich ein genaues Bild
 
STUTTGART (ump). Peter Zeidler kann sich über mangelnde Arbeit derzeit nicht beklagen. Der Nochtrainer des 1. FC Nürnberg II nutzt jede freie Minute, um sich ein Bild über seinen neuen Arbeitgeber Stuttgarter Kickers und dessen Personal zu machen. So weilte er am Samstag beim Spiel der zweiten Mannschaft, nachdem er 17 Stunden zuvor noch Augenzeuge des etwas glücklichen 1:0-Sieges der Regionalligaelf beim SSV Reutlingen gewesen ist. „Ein wichtiger Sieg“, so Zeidler.

Auch der künftige Trainer weiß genau: jetzt herrscht erst einmal wieder Ruhe unterm Fernsehturm. Der Präsident Dirk Eichelbaum sagte dazu nur: „Bei einer Niederlage wäre ja klar gewesen, was für eine Frage kommt.“ Die nach dem Trainer Robin Dutt und einer möglichen vorzeitigen Ablösung. Dutt zeigte sich gelassen, nach einer Woche, in der ein etwas raueres Klima geherrscht hatte. „Im Training war ich etwas wortkarger als sonst“, sagte Dutt und fügte zu: „Die Mannschaft hat viel Kritik einstecken müssen, nun soll sie auch das Lob abbekommen.“ Für eine taktisch disziplinierte Leistung, keine Fußballgala wohlgemerkt.

„Wichtig war, dass wir die richtige Antwort gegeben haben“, sagte der Kapitän Jens Härter. Schließlich will sich der eine oder andere Spieler noch empfehlen. Marco Wildersinn (gegen Reutlingens Torjäger Haas) ist das gut gelungen, Nico Kanitz (spielte nur 18 Minuten) weniger. Der Manager Joachim Cast gibt zu: „Für ihn ist es schwer, wenn er kaum Chancen zu Bewährung bekommt.“ Die Zeichen stehen auf Trennung. Dagegen haben die Kickers dem umworbenen Manuel Hartmann ein deutlich verbessertes Angebot unterbreitet, und der neue Trainer hat ihn als einen der ersten Spieler kontaktiert: „Ich habe mit ihm gesprochen und gesagt, dass ich große Stücke auf ihn halte“, sagt Zeidler, der hinzufügt: „Ansonsten schauen wir für alle Mannschaftsbereiche – außer der Torwartposition – nach neuen Leuten.“

Naheliegend wäre, die eine oder andere Verstärkung aus Nürnberg mitzubringen. Im Sturm etwa Pagenburg (der Siegtorschütze bei den Profis vom Samstag) oder auch Christoph Weber, die einen Lizenzspielervertrag haben. „Die Überlegung hatte ich auch“, gibt Zeidler zu, allerdings hat die Sache einen Haken: „Die guten Spieler wird der Club nicht ausleihen – schließlich will sich der Verein nächste Saison unbedingt für die Regionalliga qualifizieren.“ Dafür muss in der Bayernliga einer der ersten vier Plätze geschafft werden, so sehen es die am Freitag vom DFB bestätigten Kriterien vor.

Strenge Anforderungen gelten auch beim Sprung in die zweite Liga, für die sich der SV Wehen sportlich so gut wie qualifiziert hat. Gerüchte, dass der Verein keine Lizenz bekomme, hält der Kickers-Präsident zwar für unwahrscheinlich, dennoch gibt er die Devise aus: Jeder Punkt zählt. „Wenn es doch so weit kommen würde, wäre es ja doppelt ärgerlich, wenn wir am Ende leichtfertig einen besseren Platz verspielt hätten.“

Stuttgarter Zeitung

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