Presse zur Entscheidung von Robin Dutt

Robin Dutt geht in die zweite Liga
Der Aufsteiger
 
Von Joachim Klumpp
 
Kontinuität – so hieß das oberste Gebot, als der Kickers-Präsident Dirk Eichelbaum vergangene Woche sein Amt angetreten hat. Doch dieser gute Vorsatz ist schnell Makulatur geworden. Denn seit gestern ist klar, dass in der Trainerfrage Handlungsbedarf besteht. Das ist für die Kickers zunächst einmal ein Rückschlag, weil Robin Dutt in seiner dreieinhalbjährigen Amtszeit den Regionalligisten vom Abstiegs- zum Aufstiegskandidaten gemacht hat, ganz nebenbei zweimal den WFV-Pokal holte, nicht zu vergessen den denkwürdigen Sieg gegen den Hamburger SV im DFB-Pokal. Solche Erfolge wecken Begehrlichkeiten – auch bei der Konkurrenz.

Diesem Werben konnte Dutt nicht widerstehen, was verständlich ist angesichts der Perspektiven bei den Kickers. Der Wechsel in die zweite Liga ist letztendlich eine Anerkennung seiner Aufbauarbeit in Degerloch, wo er sich vor allem bei der Talentsichtung einen Namen gemacht hat. Dass daneben die Integration von so genannten gestandenen Spielern (zuletzt Okpala oder Kanyuk) nicht wie erhofft funktionierte, ist der einzige Punkt, den man Robin Dutt ankreiden kann.

So oder so – sein Nachfolger tritt ein schweres Erbe an, denn er wird an der duttschen Vorgabe gemessen: maximaler Erfolg mit minimalem Einsatz. Egal, auf wen die Wahl fällt: die Kickers sollten die Kontinuität im Auge behalten – und nicht gleich beim ersten Misserfolg die Nerven verlieren.

Stuttgarter Zeitung

Die Kickers auf Trainersuche
 
Robin Dutt verlässt den Regionalligisten und sagt: Ich werde mich bis zum Schluss voll reinhängen
 
STUTTGART. Seit gestern ist klar: die Stuttgarter Kickers müssen sich für die nächste Saison einen neuen Trainer suchen. Robin Dutt gab bekannt, dass er den Verein zum Saisonende verlassen wird – voraussichtlich zum SC Freiburg.

Von Joachim Klumpp

Vergangenen Samstag hatte sich der Kickers-Trainer Robin Dutt noch sorgenvoll über die Zukunft des von seiner Mannschaft gerade mit 3:1 besiegten Traditionsklubs Darmstadt geäußert. Mit den Worten: „Es wäre schade, wenn so ein Verein absteigen würde.“ Dutt selbst muss sich darum keine Sorgen machen: Er steigt nächste Saison definitiv auf. Wenn nicht noch mit den Kickers, dann auf jeden Fall mit seinem künftigen Arbeitgeber. Denn seit gestern ist klar, dass der 42-Jährige die Kickers am Saisonende verlassen wird, das hat er im Anschluss ans Vormittagstraining der Mannschaft mitgeteilt, nachdem er am Abend zuvor bereits den neuen Präsidenten Dirk Eichelbaum informiert hatte: „Wir müssen das so akzeptieren, wenn er einen arrivierten Verein in der zweiten Liga gefunden hat“, sagt Eichelbaum.

Nachdem Fürths Präsident Helmut Hack gegenüber der StZ eine Verpflichtung dementierte, dürfte es sich um den SC Freiburg handeln, der zum Saisonende einen Nachfolger für Volker Finke braucht. Angeblich soll sich der badische Zweitligist seit Längerem mit dem Ex-Ditzinger Dutt einig sein. Und der hatte immer betont: „Man muss nicht so lange bei einem Verein bleiben, bis man rausgeworfen wird.“

Diese Gefahr bestand in der jetzt dreieinhalbjährigen Amtszeit akut zwar nie, obwohl die Mannschaft auch Durststrecken zu überstehen hatte. Am Ende aber führte der Trainer die Mannschaft kontinuierlich nach oben, sodass in der Vorrunde sogar eine Einladung von Hannover 96 ins Haus flatterte. Letztendlich fiel die Wahl dort dann zwar auf Dieter Hecking, dennoch war Dutt in aller Munde, auch wenn er, wie im kleinen Kreis geäußert, das Bundesligaangebot aus familiären Gründen gar nicht angenommen hätte. Insofern passt in Freiburg alles: die räumliche Nähe zur Familie und seiner Heimat Eltingen, wo Dutt ein Haus gebaut hat, das Umfeld mit dem Präsidenten Achim Stocker, der nicht ständig ins Tagesgeschäft reinredet, sowie eine entwicklungsfähige Mannschaft mit dem nötigen Unterbau zweite Mannschaft (in der Oberliga), A-Jugend (Bundesliga) und einem hochmodernen Nachwuchszentrum.

Die Stuttgarter wiederum müssen sich jetzt möglichst rasch nach einem Nachfolger umschauen. „Ich denke, dass wir nächste Woche die ersten Gespräche führen werden“, sagt der Präsident Eichelbaum, der von einer Hand voll Kandidaten spricht. Nicht mehr dazu gehört Marco Kurz, der bekanntlich Chefcoach bei 1860 München wird und dessen Vater bis vor Kurzem im Kickers-Präsidium saß. Eichelbaum gibt zu: „Er hätte in unser Anforderungsprofil gepasst.“ Genau wie Ralf Becker, zu dem noch der Expräsident Hans Kullen Kontakt aufgenommen hatte, der seinerseits aber inzwischen beim Bundesligaanwärter Karlsruher SC als Co-Trainer verlängert hat. Eher eine Außenseiterrolle dürfte der früheren Aalener Coach Peter Zeidler haben, dessen Vertrag bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Nürnberg bisher nicht verlängert wurde. Weitere Anwärter sind Alexander Malchow (Großaspach), Michael Feichtenbeiner (Pfullendorf) oder auch der beim Schweizer Erstligisten FC Schaffhausen tätige deutsche Trainer Jürgen Seeberger.

Dagegen soll der bisherige Assistent Stefan Minkwitz in dieser Rolle bei den Kickers bleiben, auch wenn Eichelbaum die Verdienste des Exprofis zu schätzen weiß. „Aber in der nächsten Saison mit der Qualifikation zur dritten Liga herrscht ein enormer Druck, dem ein Trainer standhalten muss.“ Und offensichtlich wollen die Verantwortlichen das einem etwas erfahreneren Trainer anvertrauen, „der im Wesentlichen die Arbeit von Dutt fortsetzen soll“, so Eichelbaum. Dutt wiederum versichert, dass seine Arbeit bei den Kickers noch nicht beendet ist: „Ich werde mich bis zum letzten Spieltag voll reinhängen. Das bin ich dem Verein und der Mannschaft schuldig.“

Womöglich steigt der Trainer am Ende ja zweimal auf: mit den Kickers – und Freiburg.

Stuttgarter Zeitung

Dutt vor Wechsel zum SC Freiburg
 
Kickers-Trainer gibt Abschied zum Saisonende offiziell bekannt
 
Stuttgart – Jeder im Verein war darauf vorbereitet, jetzt ist es offiziell: Trainer Robin Dutt wird den Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers am Saisonende verlassen. Nach Informationen unserer Zeitung wechselt der 42-Jährige zum SC Freiburg.

VON JÜRGEN FREY

Am gestrigen Dienstag ließ Dutt bei der Mannschaft die Katze endgültig aus dem Sack. Vor dem Vormittagstraining teilte er den Spielern mit, dass er am 30. Juni die Blauen verlassen werde. Am Abend vorher hatte Dutt dem Präsidenten Dirk Eichelbaum Bescheid gegeben. Dutt, der am 28. Oktober 2003 das Amt des Cheftrainers bei den Blauen übernommen hatte, bestätigte, bereits bei einem Zweitligisten einen Vertrag unterschrieben zu haben. Erst am Freitag will sein künftiger Club die Personalie offiziell verkünden. Doch schon am Dienstag verdichteten sich die Anzeichen immer mehr, dass es sich dabei um den SC Freiburg handelt. Aus dem Breisgau sickerte durch, dass der neue Trainer bereits unterschrieben habe. Bei der SpVgg Greuther Fürth, wo Dutt ebenfalls hoch gehandelt wurde, erklärte Präsident Helmut Hack: „Robin Dutt wird definitiv nicht unser Trainer.“

Die Kickers können nun zwei Wochen früher als geplant hochoffiziell mit der Suche nach einem Nachfolger beginnen. „Dieses zusätzliche Zeitfenster tut uns gut“, sagte Präsident Eichelbaum, der das Anforderungsprofil für den künftigen Trainer wie folgt skizzierte:

Der neue Mann muss viel Wert auf die Jugend und die zweite Mannschaft legen.

Er muss die Spielphilosophie von Robin Dutt weiterführen. Kontinuität ist gefragt.

Er muss in den finanziellen Rahmen passen.

Er sollte auch großem Druck gewachsen sein und nicht leicht die Nerven verlieren.

Er sollte einen Bezug zur Region haben.

Über ein mögliches Modell wurde im Präsidium bereits gesprochen: Oberligatrainer Björn Hinck wird zum Regionalligacoach befördert und bildet zusammen mit dem bisherigen Assistenten Stefan Minkwitz ein Trainerduo. Michael Rentschler (VfL Kirchheim) könnte die zweite Mannschaft übernehmen. „Hinck/Minkwitz sind eine Option“, bestätigte Eichelbaum, „es gibt aber noch viele andere.“ Die erweiterte Kandidatenliste umfasse bis zu zehn Namen. Mit im Rennen: Alexander Malchow (SG Sonnenhof Großaspach), Michael Feichtenbeiner (SC Pfullendorf), Roland Seitz (zuletzt SC Paderborn), Peter Zeidler (1. FC Nürnberg II) und Andreas Bergmann, der zuletzt den FC St. Pauli trainierte und von 1997 bis 2001 Jugendkoordinator beim KSC war.

Stuttgarter Nachrichten

Stuttgart: Kickers-Trainer beim SC Freiburg im Gespräch

Dutt bereitet Abschied vor
Die Stuttgartes Kickers müssen sich für die nächste Spielrunde einen neuen Cheftrainer suchen: Coach Robin Dutt teilte nach dem Vormittagstraining am Dienstag mit, dass er seinen bis zum Sommer befristeten Vertrag nicht verlängern und den Tabellenvierten der Regionalliga zum Ende der Saison Richtung Zweite Liga verlassen wird. Der 42-Jährige gilt als heißer Kandidat für die Nachfolge von Trainer Volker Finke beim Zweitligisten SC Freiburg.

Die Entscheidung kam für die Verantwortlichen der Stuttgarter Kickers nicht überraschend: Coach Robin Dutt wird die Schwaben zum Saisonende verlassen und sich einer neuen Herausforderung stellen. Der gebürtige Kölner, der das Regionalligateam seit dreieinhalb Jahren trainiert, gab seine Entscheidung nach dem Vormittagstraining am Dienstag bekannt. „Wir sind auf die Situation vorbereitet und haben schon Vorgespräche geführt“, so Kickers-Manager Joachim Cast, der sich wochenlang um den Verbleib Dutts bemüht hatte.

Dass der neue Arbeitgeber des 42-Jährigen bereits feststeht, wollten weder Dutt noch die Verantwortlichen der Kickers bestätigen. Eines pfeifen allerdings die Spatzen von den Dächern: Der Coach gilt als heißer Kandidat für die Nachfolge von Trainer Volker Finke beim SC Freiburg. Dieser wird die Breisgauer nach mehr als 15 Jahren am Saisonende definitiv verlassen.

Dutt war 2002 zunächst als Coach der zweiten Mannschaft zu dem Traditionsverein gekommen und hatte Ende Oktober 2003 die Regionalliga-Elf übernommen.In den Spielzeiten 04/05 und 05/06 gewann der Fußball-Lehrer mit den Stuttgarter Kickers den Württembergischen Fußball-Verbandspokal (WFV) und qualifizierte sich jeweils für die Teilnahme am DFB-Pokal – dort bezwang der Traditionsverein in der 1. Hauptrunde am 9.September 2006 überraschend den Bundesligisten Hamburger SV mit 4:3 nach Verlängerung.

Dutts vorherige Stationen als Trainer waren TSF Ditzingen und TSG Leonberg, bei denen der 42-Jährige jedoch als Spielertrainer fungierte.

Kicker

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