Vorberichte: Sonnenhof Großaspach – Stuttgarter Kickers II

Für etwas Zählbares ist eine Steigerung nötig
 
Im Prinzip ist es egal, wie der Sieg gegen das Schlusslicht aus Bonlanden zustande kam. Für Fußball-Oberligist Großaspach zählte nach dem 0:4 in Villingen nur, nicht noch tiefer in den Sumpf gezogen zu werden. Um am Sonntag um 15 Uhr beim Tabellensiebten Stuttgarter Kickers II etwas Zählbares erobern zu können, ist jedoch zweifelsohne eine Steigerung notwendig.

VON STEFFEN GRÜN

Nach dem Debakel in Villingen im ersten Spiel nach der Winterpause hatte es im Lager des Oberligisten aus dem Fautenhau mächtig rumort. Mit Andreas Ferber, Maurizio Gaudino, Erwin Weitbrecht und Josef Kiefer wurde ein neues Quartett installiert, das im sportlichen Bereich die Weichen für die Zukunft stellen soll. Mit Heiko Weber trat derweil der bisherige Sportkoordinator zurück. Die Vorgänge hätten die Konzentration auf die Partie gegen Bonlanden erschwert, bemängelte Alexander Malchow (wir berichteten). Nach dem 3:1 hielt der Trainer zufrieden fest: „Die Mannschaft hat diesem Druck standgehalten.“

Ihm sind die Mängel dennoch nicht entgangen. Sein Hauptkritikpunkt: Nachdem das Defensivverhalten in der ersten Halbzeit gut gewesen sei, habe sich das Team nach dem Seitenwechsel zu weit fallen lassen. „So macht man jeden Gegner stark“, ärgert sich Malchow. Konsequenz: Aspach kassierte das 1:2. Erst nach dem Anschlusstreffer fing sich die SG wieder und schaukelte den wichtigen Sieg letztendlich nach Hause. Das entscheidende Tor fiel aber erst in der 90. Minute. Vorausgegangen war eine Zitterpartie, die sich die Hausherren selbst zuzuschreiben hatten. Der Ex-Profi auf der Trainerbank erinnert sich mit Grausen an die Konterchancen, die sein Team vorher versiebt hatte.

Es ist gut gegangen. Durch den Sieg kletterte die SG auf Platz 14, der mit großer Wahrscheinlichkeit zum Verbleib in der Oberliga ausreichen würde. Ausruhen ist aber keinesfalls angesagt. Bestenfalls legt Aspach schon am Sonntag nach, wenn die Partie bei der Regionalligareserve der Kickers ansteht. Übrigens nicht auf der Bezirkssportanlage in Degerloch, sondern auf der Festwiese in Bad Cannstatt (dem DaimlerStadion gegenüber): Die übliche Heimstätte der kleinen Blauen wird saniert. Der Ort des Geschehens ist für die Taktik, die SG-Coach Malchow ausgeben will, egal. Er plant, den Spielraum der Gastgeber einzuengen. „Wir wollen denen nicht die Räume für Konter geben“, kündigt der 37-Jährige an. Zumal mit Sokol Kacani (10 Saisontore), Marco Tucci (8) und Bastian Bischoff (3) brandgefährliche Stürmer zum KickersKader zählen. Vorsichtig zu sein, heißt jedoch nicht, dass sich die Gäste destruktiv verhalten möchten. „Nach den Ballgewinnen wollen wir schon agieren“, präzisiert Malchow seine Vorstellungen.

Was die erste Elf angeht, denkt der Sonnenhof-Trainer nur über wenige Wechsel nach. „Es gibt keinen großen Anlass für Veränderungen“, sagt der Ex-Profi, der für den Club aus Degerloch viele Zweit- und Drittligaspiele bestritten hat. Lediglich in der Innenverteidigung zeichnet sich etwas ab: „Benjamin Weller ist eine echte Alternative“, verrät Malchow. Der junge Kicker, der wegen eines Wadenbeinbruchs die erste Saisonhälfte komplett verpasste, könnte Benny Dihl an der Seite von Dennis Grab ablösen. Im Mittelfeld hält der SG-Trainer an der Doppel-Sechs fest, zu der auf jeden Fall erneut Fabian Aupperle zählt. Im Angriff bleiben Nicola Spina und Srdan Stevanovic erste Wahl. Ohnehin gibt es nicht viele Möglichkeiten, das Team umzustellen. Mit Cesar MBoma (Innenbandanriss im Knie/vier bis sechs Wochen) und Muhammet Desteki (Bänderriss im Sprunggelenknoch etwa zwei Wochen) fallen beispielsweise zwei Zugänge aus. Tobias Fichter hat sich erneut einen Nasenbeinbruch zugezogen und wird mit einer Spezialmaske auf der Ersatzbank sitzen. Er steht aber parat, wie Malchow betont: „Er ist ein harter Hund.“ Für Giuseppe Greco sind 90 Minuten noch nicht drin. Mohamed Abou Shoura ist vorerst weiterhin kein Thema.

Backnanger Kreiszeitung

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