Neuer Chef der Schicksalsgemeinschaft

Kickers-Präsident Dirk Eichelbaum blickt optimistisch in die sportliche und wirtschaftliche Zukunft

Stuttgart – Der Wechsel an der Spitze des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers ist vollzogen. Wie erwartet hat der bisherige Schatzmeister Dirk Eichelbaum die Amtsgeschäfte des zurückgetretenen Präsidenten Hans Kullen übernommen. Um den Verein wieder in ruhiges Fahrwasser zu führen, erwartet der neue Chef, „dass jetzt alle einem Strang ziehen“.

Eine der vorrangigsten Aufgaben sei nun, den Etat des Tabellenvierten zu sichern. „Wir müssen weitere Sponsoren finden, die es uns ermöglichen, unsere Arbeit fortzusetzen“, sagt der Stuttgarter Rechtsanwalt. Ob und in welchem Maße Hauptsponsor Eduardo Garcia sein Engagement bei den Kickers fortführen wird, soll bei einem Gespräch in der kommenden Woche geklärt werden. Im Juni läuft der Vertrag mit dem Milchprodukteunternehmen aus. „Nach dem Rücktritt von Hans Kullen ist eine weitere Zusammenarbeit aber wahrscheinlicher geworden“, sagt Eichelbaum.

Nicht nur in wirtschaftlicher, sondern auch in sportlicher Hinsicht ist der neue Chef der Kickers optimistisch. Ganz im Gegensatz zu Trainer Robin Dutt ist für Eichelbaum der diesjährige Aufstieg in die zweite Liga noch nicht vom Tisch: „Ohne der Mannschaft Druck machen zu wollen – aber die Sache wird erst am Ende der Saison entschieden, noch ist alles möglich.“ Er werde die Spieler auf jeden Fall mit motivieren, dass sie die Saison trotz aller Turbulenzen gut zu Ende bringen, denn: „Dieses Ereignis ist kein Grund zur Verunsicherung.“

Hoffen auf Dutts Zusage

Auch die Planung des Kaders für die neue Saison will Dirk Eichelbaum jetzt angehen. Abschließen könne er sie aber nicht, bevor nicht klar ist, wer in der Spielzeit 2007/08 an der sportlichen Spitze des Vereins steht. Die Trainerfrage liegt dem 42-Jährigen besonders am Herzen. „Robin Dutt ist mein Wunschkandidat für den Posten, ich habe auch persönlich ein gutes Verhältnis zu ihm“, erklärt er und hofft daher inständig, ihn in Degerloch halten zu können. Bis 31. März will Dutt, den es in die zweite Liga zieht, dem Präsidium seine Entscheidung bekannt geben. Die Chancen, dass der Trainer bleibt, stehen laut Eichelbaum bei „50 zu 50“. Daher müsse sich der Verein auch nach möglichen Nachfolgern umsehen. Es gebe sogar schon Kandidaten, die ihre Gesprächsbereitschaft signalisiert hätten. Doch noch will Eichelbaum seine Hoffnung nicht aufgeben: „Der Trainer weiß, dass wir volles Vertrauen zu ihm haben.“

Dutt selbst lässt sich derweil immer noch nicht in die Karten schauen. Der Machtwechsel an der Führungsspitze habe keinen Einfluss auf seine persönlichen Planungen, betont er: „Ich mache meine Zukunft nicht von Personen abhängig, sondern von meinen eigenen Bedürfnissen.“ Auch auf seine Arbeit werde die personelle Umstrukturierung keine Auswirkungen haben. Denn mit dem neuen Präsidenten komme er genauso gut zurecht wie mit dem alten, erklärt Dutt: „Ich habe zu beiden ein sehr gutes Verhältnis.“ Dem ausgeschiedenen Kullen habe er viel zu verdanken und gegenüber Eichelbaum keinerlei Vorbehalte.

Die Trainerfrage ist nicht nur für Eichelbaum vorrangig, sondern auch für Ex-Aufsichtsrat Walter Kelsch, der nun den sportlichen Bereich verantwortet: „Große Aufgaben stehen an. Jetzt müssen wir uns erst mal auf die Rückrunde konzentrieren. Aber ich bin optimistisch, dass sich die Mannschaft stabilisiert.“

Eßlinger Zeitung

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